Hallo, liebe Leser!
Wenn man sich mit Waldbahnen beschäftigt kann man heute schnell den Eindruck bekommen, dass 4-achsige Außenrahmendampfloks mit Klien-Lindner-Achsen (KLA), etwa von O&K oder die bekannten Budapest- und Resița-Loks, standartmäßig zu solchen Bahnen dazu gehören. Tatsächlich ist dies eine typische, weil praktische und bewährte Bauart für Waldbahnloks, und somit vielfach auf Fotos zu finden.
Durchstöbert man allerdings tiefergehende Fachliteratur oder gar Archive, relativiert sich das Bild schnell. Das liegt daran, dass der Großteil der bekannten und erhaltenen Fotos aus der 2. Hälfte (oder dem Ende der ersten Hälfte) des 20. Jahrhunderts stammt. Zu dieser Zeit hatte das Sterben dieser kleinen, und oftmals nur lokal bekannten Schmalspurbahnen, bereits begonnen. Übrig blieben überwiegend die Bahnen, die entweder durch sehr große Holzmengen, lange Strecken, große Steigungen oder unwegsames Gelände, den Einsatz der früher LKW noch erschwerten.
Und da eben die Merkmale solcher Strecken auch die ausschlaggebenden Merkmale für den Einsatz der "großen" D-Kuppler waren, blieben diese Maschinen länger im Einsatz und konnten noch häufig abgelichtet werden.
Doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es noch viele Waldbahnen, die mit zweifach und dreifach gekuppelten Maschinen, mit Leistungen von 50-80 PS auskamen.
Und da ich meine (fiktive) Waldbahn überwiegend in eben dieser Zeit verorte, habe ich bisher eine solch kleine Lok im Einsatz, und... plane auch die Nächste in ähnlicher Größenordnung.
Da es diese neue Maschine in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg ins Horska Dolina verschlagen haben soll, habe ich mich für eine etwas größere Lok, einen Dreikuppler von 60-70 PS Leistung entschieden.
Inspiriert wurde ich dabei von einer Vielzahl kleiner Maschinen, wie z.B. der Budapester Werkstype 75 (CFF 763.137, CFF 763.217, U34 901 (Museumswaldbahn Vychylovka) u.ä.), der CFF 763 218, U3575 (Waldbahn Lubochna) uvm.
Wiedereinmal werden Teile einer LGB-Stainz als Bastelgrundlage dienen, wodurch die neue Maschine, ebenso wie mein B-Kuppler, wieder eine Krauss-Lok werden könnte. Auch dies wäre insofern vorbildgerecht, da Krauss tatsächlich einen Großteil der ehemals auf dem Gebiet der K&K-Monarchie im Einsatz stehenden Waldbahnlokomotiven gebaut hat.
Um aus den 50 PS, optisch mehr zu machen, ist eine Vergrößerung (in diesem Fall Verlängerung) des Kessels, und somit auch des Rahmens nötig. Im Unterschied zu dem verkürzten Führerhaus meiner "Waldbahn-B-Stainz", wird das Führerhaus für die "Waldbahn-C-Stainz" für die Mitnahme von Feuerungsholz verlängert (irgendwie hatte mich diese Möglichkeit bereits von Anfang an bei Waldbahnloks gereizt).
Man sieht die Verlängerungsstellen an Kessel, Rahmen (vor den Zylindern) und am Führerhaus. Das der "Rucksack" der Lok über den Rahmen überhängt, ist tatsächlich bei einigen solcher Maschinen zu finden (z.B. O&K CFF 763 218)
Momentan ist das Fahrwerk im Bau, bei welchem ich eine Achse zwischen den vorhandenen Achsen eines LGB-ToyTrain Fahrwerkes hinzufügen möchte.
Viele Grüße, bis bald
Tobias, der Waldbart.