RE: Roco 45944+45945 (Omm 53+54+55) Verbesserungsmöglichkeiten

#1 von Iceman , 28.11.2008 14:08

Hallo zusammen,

seit letztem Jahr bietet Roco seinen recht gut gelungenen Omm 55, ohne Formänderungen, ja auch als Omm 53 und Omm 54 an. Grundsätzlich und aus ökonomischer Sicht ist hiergegen sicherlich nichts einzuwenden. Allerdings, wenn man sich das Vorbild mal genauer anschaut, sind doch einige Unterschiede zu erkennen. Diese wollte ich hier mal auflisten und entsprechende Änderungsmöglichkeiten aufführen.

In den beiden Sets sind insgesamt 6 Wagen erhalten:

2 x Omm 55 mit Bremserbühne
1 x Omm 55 Leitungswagen
1 x Omm 53 Leitungswagen
1 x Omm 53 gebremst
1 x Omm 54 gebremst


Omm55 mit Bremserbühne
Fangen wir mit den Omm 55 mit Bremserbühne an. Selbst die Bühne ist, anders als beim Omm 55 von Klein-Modellbahn, maßhaltig und recht filigran. Lediglich die Signalhalter der neuen Bauform sollten an der Handbremsbühne noch ergänzt werden. Außerdem kann man noch die Bremsecken auf der Stirnseite ergänzen. Vermutlich war es aus technischer Sicht nicht möglich diese zu drucken, da auf der Bremsbühnenseite die Griffstangen im Weg waren. Falsch ist leider die Angeben zur LüP mit 10,00m, da man vergessen hat, die Länge der Bühne (0,50m) zu addieren. Auch die Gewichtsangaben sind teilweise eher fragwürdig (9.620 kg für einen Wagen mit Bremsanlage und Bremserbühne, aber 10.620 kg für einen Leitungswagen?).



Im Nachhinein betrachtet hätten sie sogar noch etwas kleiner ausfallen können. Hier noch unlackiert, um sie besser erkennen zu können.

Omm 55 Leitungswagen
Beim ungebremsten Omm 55 sollte eine der beiden Bremsecken entfernt oder übermalt werden werden. Beim ungebremsten Omm 53 hat man dies hinbekommen, hier aber leider nicht. Dafür hat man bei diesem Wagen den Rahmenaufdruck KE-GP (Bremse) richtigerweise weggelassen. Wobei auch diese Aufschrift bei den gebremsten Wagen für die Epoche 3 nicht ganz korrekt ist. Richtiger wäre KE-G oder Hik-G. Erst bei Umbauten Anfang der 70er Jahre wurden Bremsen mit einem GP-Wechsel eingbaut.

Omm 53 Leitungswagen
Der ungebremste Omm 53 bietet das geringste Verbesserungspotiental, lediglich der beim vorherigen Wagen angesprochene Rahmenaufdruck KE-GP sollte entfernt oder mit schwarzer Farbe überpinselt werden, da ja keine Bremse vorhanden ist. Interessanterweise hat Roco diesem Wagen die Betriebsnummer 760 006 gegeben, welche eigentlich nicht zum Block der Nummern der Omm 53 + 54 gehört. Es handelt sich eigentlich um einen der Versuchswagen Om 53, welche Ende der 50er Jahre zu Omm 53 umgebaut wurden.

Omm 53 + 54 gebremst
Kommen wir nun zu den beiden etwas aufwändigeren Kandidaten Omm 53 und 54. Hier gilt das gesagte, mit einer Ausnahme, für beide Wagen. Die Ausnahme sind die Signalhalter. Der Omm 54 hat eigentlich noch die Signalhalter der alten Bauart. Hier sollten also sowohl die insgesamt 4 Signalhalter an den beiden Stirnwänden (die kleinen Erhebungen an den äußeren Kastenrungen der Kopfklappe), als auch die beiden seitlichen Halterungen entfernt werden. Dafür bringt man dann 2 Signalhalter der alten Bauart (Weinert 8261 oder 8264) auf der dem Bremsumstellhebel abgewandten Seite an. Soll der Wagen anschließend wieder in seine Verpackung, sollte diese entsprechend modifiziert werden.

Das größte Problem dieser Wagen, ist jedoch die Bremsanlage. Anders als der Omm 55 sind diese noch mit Bremsen der Bauart Kkg ausgerüstet, was auch aus der seitlichen Ansicht noch gut zu erkennen ist. Die Bremse läßt sich recht einfach mit einem Schraubenzieher heraushebeln. Diese wandert in die Restekiste und kann bei anderen Umbauten wiederverwendet werden.

Danach trennt man das Untergestell vom Wagenkasten. Hierbei ist Vorsicht angebracht, da die Rastnasen, die beide Teile zusammenhalten, scheinbar recht spröde sind. Eine davon ist auch bei mir etwas angeknackst. Zusätzlich kann man auch das Sprengwerk noch vorsichtig abziehen um ausreichent Platz zu erhalten. Die Bremsumstellhebel sollten auch noch abgetrennt werden, da lediglich der etwas größere quadratische Hebel erforderlich ist. Hierfür kann man entweder einen passenden Hebel aus dem Weinert Güterwagenzurüstteile-Ätzblech (9254), oder die vorhandenen, entsprechend modifizierten Hebel wieder anbringen.

Als Bremsanlage bietet sich die von Weinert (9257) an. Möglicherweise könnte man auch die Bremsanlage von Brawas Om 21 als Ersatzteil verwenden. Die Weinertanlage baut man nach der Anleitung zusammen, pinselt sie schwarz an und bohrt entsprechende Löcher ins Untergestell und setzt diese dort ein. Danach noch die beiden Bremsumstellheben anbringen und den Wagen wieder zusammenbauen. Die angeschriebene Bremsart KE-GP ist auch hier falsch. Richtig wäre, wie schon oben angeführt, Kkg.



Hier ein Bild von der eingebauten, aber noch unlackierten Bremsanlage. Mit den Pfeilen habe ich die Position der eingeklebten Bremsumstellhebel markiert. Zur Sicherheit habe ich diese von hinten mit Kunststoffspachtel zusätzlich befestigt.



Hier der Wagen mit allen vorgenommenen Änderungen. Bei der etwas helleren Stelle rechts am Wagenkasten handelt es sich um die Position des entfernten seitlichen Signalhalters. Hatte ich versäumt noch zu überstreichen.

Alle
Bei allen Wagen bietet sich an, die Bremsumstellschilder weiß auszulegen und die Hebel rot anzumalen.

Was man ebenfalls noch machen könnte, wäre die Rangierergriffe aus 0,3 mm Messingdraht unterhalb der Puffer anzubringen. Dies schränkt jedoch den Ausschlag der Kurzkupplungskulisse etwas ein. Hier kommt es auf die verbauten Mindestradien an, ob dies praktikabel ist oder nicht.

Auch könnten die Rangierertritte noch durch feinere (z.B. Weinert 871 ersetzt werden. Oder die Griffstangen könnte man durch welche aus 0,4 mm Draht tauschen. Diese Maßnahmen spare ich mir auf, bis die vorhandenen irgendmwann mal verbiegen oder abbrechen sollten.

Möglich wäre auch noch die Anbringung der Verbindungen zwischen den Bremsklötzen, etwa durch einen 0,5 mm Messingdraht, was bei diesen Wagen allerdings nur schwer zu sehen wäre.

Als letzte Baustelle, könnte man sich jetzt noch über die Kopfklappen und deren Lager kümmern. Die UIC-Kopfklappenlager sind für den Omm 55 richtig, jedoch müßte die Kopfklappe hier etwa 1 mm höher sein. Bei den Omm 53 und 54 sind unterschiedliche Lager verbaut worden. Hier könnte man die Lager gegen welche aus dem bereits weiter oben angesprochenen Weinert-Ätzblech tauschen, welche in etwa den Austauschbau-Kopfklappenlagern entsprechen. An der Kopfklappe selbst wären auch noch geringfügige Änderungen notwendig. Hierfür scheint mir der Aufwand zu hoch und der erzielbare optische Effekt zu klein zu sein, als daß es sich lohnen würde. Aber das muß letztenlich jeder für sich entscheiden.

Und nun viel Spaß beim nachbauen!

Nachtrag:

Zwischenzeitlich habe ich feststellen können, wie die zum Teil fehlerhaften Längen- und Gewichtsangaben zustanden gekommen sind. Zweimal lautet die LüP tatsächlich 10,50 m, allerdings an den falschen Wagen, nämlich am Omm 55 Leitungswagen und am gebremsten Omm 53.

Der Handbremswagen Omm 55 882911 hat LüP, Gewichtsangabe, als auch das Lastgrenzraster des ungebremsten Omm 55 erhalten und umgekehrt. Ähnlich verhält es sich mit dem anderen Handbremswagen 883963 und dem ungebremsten Omm 53.

Schade, ein dummer Fehler, der hätte vermieden werden können.


Grüße

Matthias

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RE: Roco 45944+45945 (Omm 53+54+55) Verbesserungsmöglichkeiten

#2 von Multi ( gelöscht ) , 01.12.2008 22:05

Hallo Matthias,

Zitat von Iceman
Als letzte Baustelle, könnte man sich jetzt noch über die Kopfklappen und deren Lager kümmern. Die UIC-Kopfklappenlager sind für den Omm 55 richtig, jedoch müßte die Kopfklappe hier etwa 1 mm höher sein. Bei den Omm 53 und 54 sind unterschiedliche Lager verbaut worden. Hier könnte man die Lager gegen welche aus dem bereits weiter oben angesprochenen Weinert-Ätzblech tauschen, welche in etwa den Austauschbau-Kopfklappenlagern entsprechen. An der Kopfklappe selbst wären auch noch geringfügige Änderungen notwendig. Hierfür scheint mir der Aufwand zu hoch und der erzielbare optische Effekt zu klein zu sein, als daß es sich lohnen würde. Aber das muß letztenlich jeder für sich entscheiden.


vielen Dank für den schönen Bericht. Die Kopfklappenlager im Weinert-Ätzblech hatte ich bisher übersehen. Ich glaube, man muss mehrere nebeneinander kleben, um die richtige Dicke zu erhalten. Werde es mal probieren.

Gruß Dietmar


Multi

RE: Roco 45944+45945 (Omm 53+54+55) Verbesserungsmöglichkeiten

#3 von Iceman , 02.12.2008 14:56

Hallo Dietmar,

in jedem Blech sind allerdings nur 2 Lager, so das man für einen Wagen schon 2 Bleche benötigt. Wird ansonsten ein teuerer Spaß.


Grüße

Matthias

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RE: Roco 45944+45945 (Omm 53+54+55) Verbesserungsmöglichkeiten

#4 von Multi ( gelöscht ) , 03.12.2008 21:33

Hey,

Zitat von Iceman
Hallo Dietmar,

in jedem Blech sind allerdings nur 2 Lager, so das man für einen Wagen schon 2 Bleche benötigt. Wird ansonsten ein teuerer Spaß.


na gut, dass ich nichts wegwerfen kann! Habe glücklicherweise x Rest-Ätzbleche in der Teile-Schublade.

Gruß Dietmar


Multi

   


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