Hallo!
Für das "analoge" Ansteuern der neuen (Profi-) Form- und Flügelsignale war ein eigenes Stellpult angekündigt worden, das Profi-Signal-Schaltpult 72760. Im Forum wurde ja schon diskutiert, wie die Signale angesteuert werden. Das lässt sich nun beantworten.
Das Schaltpult ist inzwischen lieferbar und schon gekauft und zerlegt ...
Das Schaltpult wird mit den Beschriftungsaufklebern, zwei Anschlusskabeln für die Stromversorgung und vier Kabeln für den Anschluss an die Signale geliefert. Diese 2-poligen Kabel sind 1,80 m lang und haben an der einen Seite einen Platinenstecker (für das Steuerpult) und an der anderen einen sehr kleinen Stecker für das Signal. Laut Märklin kann man sie nicht verlängern. Die Stecker taugen dazu auch nicht, man wird kaum Gegenstücke finden. Ich sehe aber kein Problem, die Kabel aufzuschneiden und dann zu verlängern.
Das Schaltpult entspricht vom Aussehen her den neuen Schaltpulten im Startup-Sortiment. Auch die seitliche Stromzuführung passt dazu. Man kann das Profi-Signal-Schaltpult wie die Startup-Pulte aneinanderreihen, es werden die gleichen Leitungen benutzt. Allerdings darf man nicht mischen. Warum das so sein soll, ist nicht ganz klar. Ich sehe nicht, warum es nicht funktionieren sollte, hinter das letzte Startup-Pult 72751 oder 72752 noch ein paar Profi-Signal-Schaltpulte 72760 zu hängen. Die Versorgungsspannung für das erste Schaltpult kommt direkt von einem Schaltnetzteil 66361 (ein entsprechendes Anschlusskabel liegt bei) oder von einem Startup-Anschlussgleis (das für die IR-Fernsteuerung, dort gibt es einen Ausgang für den Anschluss von Schaltpulten).
Man hat den Eindruck, dass das Profi-Signal-Schaltpult im Wesentlichen für die ambitionierten Startup-Käufer gemacht ist, die schon die "schöneren" Signale nutzen wollen, die Signale aber nicht über das Digitalsystem schalten können.
Märklin schreibt in seiner Hauspostille: "Diese Signalgeneration ist in erster Linie für den digitalen Schaltbetrieb entwickelt." Das ist wörtlich zu nehmen. Die Signale können nämlich tatsächlich nur digital angesteuert werden. Auch die Anschlussleitungen vom Profi-Signal-Schaltpult werden an den Gleisanschluss des Signals angeschlossen und ersetzen somit lediglich den Gleisanschluss - erwartet wird aber wieder ein digitales Signal, das das Signal auch mit Strom versorgt.
Dazu erzeugt das Schaltpult ein "normales" MM-Digitalsignal. Solange man nichts macht, wird das Idle-Loksignal gesendet (also MM-Lok-Adresse "0"). Drückt man auf einen Knopf, so wird das entsprechende MM-Magnetartikel-Signal gesendet. Also an die entsprechende Adresse zunächst ein "Einschalten", dann wieder ein "Ausschalten". Die Zeit ist festgelegt, ebenso die Adressen. Es handelt sich um die Magnetartikel 1 - 4 am Dekoder 1.
So sieht dann das Schaltpult von Innen aus:
Das Schaltpult besitzt 8 Anschlüsse, also für 4 Signale + 4 Vorsignale. Allerdings ist es egal, an welchen Anschluss man ein Signal anschließt. Es wird überall dasselbe Signal ausgegeben - ist ja auch klar, ist digital. Zur Anlage hin könnte man sich daher sogar Verdrahtungsaufwand sparen und nur eine Leitung vom Schaltpult zu allen acht Signalen (Vor- und Hauptsignal) legen.
Auch wenn das Schaltpult einen manuellen, herkömmlichen Betrieb der neuen Licht- und Formsignale suggeriert, lassen sich die Signale nicht an eine bestehende, mit "einfachen" Schaltpulten arbeitende Steuerung integrieren. Das gilt z.B. für selbstgebaute Stelltische oder eine Automatisierung mittels Schaltgleisen und Ähnlichem. Es ist dann immer der "Umweg" über eine echte Digitalzentrale notwendig.
Grüße
Stefan