Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#1 von Novize , 27.01.2022 14:52

Hallo

Ich habe meine Frage unlängst bei einem passenden Thread eines anderen Stummianer schon einmal dazugestellt, aber keine Antwort darauf bekommen, auch weil im Beitrag das Thema eine andere Richtung genommen hat. Kann passieren, deshalb möchte ich meine Frage mit einem eigenen Eintrag wiederholen.
Ich werde in Kürze mit dem Gleisaufbau beginnen und dort auch Belegtmelder wegen einer PC Steuerung verbauen, habe 17 Blöcke mit 29 Meldern eingeplant. Es gibt nur 6 Züge auf meiner Anlage, von denen auch nur 3 gleichzeitig fahren werden auf der etwas über 40 m langen Gleisstrecke mit einem kurzen 2 gleisigen Schattenbahnhof. Ich verwende wegen der kleinen Anlage deshalb auch keinen Booster, sondern die z21 Start bekommt das stärkere Netzteil der schwarzen Z21, wird von Roco auch so vorgeschlagen. Mein Gleissystem ist von Roco, also 2-Leiter DC.
Nun zu meiner Frage: Als Neuling habe ich das bisher so verstanden, dass zusätzliche Stromeinspeisungen aufgrund von Spannungsabfall an den Schienenverbindern sinnvoll sind und dass über das Belegtmelderkabel die zusätzliche Einspeisung in die Anlage möglich ist und gemacht wird. Das muß so sein, weil der Block ja auf einer Schiene zum Rest des Gleises isoliert ist und der Zug dort ja stehenbleiben würde. Wegen der großen Anzahl an Blöcken habe ich somit genügend Einspeisestellen auf der Anlage, jedoch nur auf der einen Schiene des Gleises, der Plus Seite. Nun müsste ich noch eine Ringleitung für die Masse unter die Platte legen und mit der annähernd gleichen Anzahl an Zuleitungen wie für die Plusseite auf der anderen Schienenseite des Gleises zuspeisen. Passt das so? Wie bekommen aber die Abschnitte zwischen den Blöcken, meist sind es Weichenpassagen, auf der Plusschiene ihren Strom wenn diese Bereiche nicht unmittelbar vom Anschlußgleis versorgt werden? Müssen diese Abschnitte der Plusschiene extra gespeist werden? Und reicht vielleicht für die Masse auch nur das eine Kabel vom Anschlußgleis nachdem diese Schiene ja rundum nirgendwo getrennt oder isoliert ist?
Die Einspeisungen habe ich mir so vorgestellt, dass ich die Roco 42613 Anschlußlaschen verwende. Der Artikel beinhaltet 2 Laschen, wo pro Lasche werkseitig ein passendes Kabel angelötet ist. Durch das vorsichtige trennen des 2-adrigen Kabels habe ich dann 2 einzelne Anschlußlaschen, eine für die Plusschiene (Stromfühler) und die andere für die Masseschiene, z.B. Ich ziehe den serienmäßigen Schienenverbinder ab und montiere die Anschlußlasche ans Gleis. Ich brauche nichts löten und das ganze ist unsichtbar auf der Anlage. Wie in verschiedenen Beiträgen vorgeschlagen, werde ich die Ringleitung für die Masse mit 1,5 mm² Querschnitt ausführen, die Zuleitungen schauen nach 0,5 mm² aus.
Sollte das funktionieren oder habe ich irgendwo einen Gedankenfehler?

Wolfgang


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RE: Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#2 von Wolfgang_EpoIV , 27.01.2022 20:34

Hallo Wolfgang,
im Prinzip funktioniert das so wie Du das hier beschrieben hast, ein paar Anmerkungen und Tipps dazu:
- Im Bereich der Weichen speist Du beide Leiter auf die Schienen ein, Hast Du eine ganze Weichenstrasse - mehrere Weichen hintereinander, genügt es am Ende und Anfang die DCC Spannung einzuspeisen.
- Du hast es richtig beschrieben, in Deine Blöcke bzw. Rückmeldeabschnitte werden diese ja auf der Rückmelderseite immer neu mit einem DCC Anschluss "frisch" eingespeist, da brauchst Du nicht mehr.
- In diesen Abschnitten auch jeweils den zweiten DCC Anschluss jeweils einzuführen hängt von der Länge dieser Rückmeldeabschnitte ab - wie Du sicher im Forum gelesen hast ist eine Einspeisung so alle 2 Meter angemessen und ist betriebssicher.
- Zu den Querschnitten, klingen jeweils OK, auch bei der Anzahl der Züge, wichtig ist die Länge der Anschlüsse möglichst kurz zu halten..... vor allem bei den Rückmeldekontakten.
- Roco 42613 Anschlußlaschen kenne ich, mir denen wir es klappen, nur zu bedenken gebe ich - die Anschlusskabeln dieser Laschen werden oft von der Länge nicht reichen, dh. Du musst diese dann verlängern, dies vermeide ich wo immer es geht.
- Letzter Tipp: Lege Dir ein System fest an Kabelfarben das macht alles einfacher beim Verkabeln und bei der Fehlersuche, zB:
- DCC Fahrstrom - RückmeldeLeiter Grau, Zweiter Leiter Gelb
- 18V DC + Rot -Schwarz
- etc,....

lg
Wolfgang



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RE: Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#3 von vikr , 28.01.2022 09:17

Hallo Wolfgang,

Zitat von Wolfgang_EpoIV im Beitrag #2
..... Lege Dir ein System fest an Kabelfarben das macht alles einfacher beim Verkabeln und bei der Fehlersuche, zB:
- DCC Fahrstrom - RückmeldeLeiter Grau, Zweiter Leiter Gelb
- 18V DC + Rot -Schwarz
- etc,....
im Prinzip geht das so. Wolfgang Kufer empfiehlt allerdings besser die überwachten Abschnitte beidseitig zu isolieren und beide Zuleitungen - ab den Rückmeldemodulen- miteinander zu verdrillen...
Zumindest bei sehr großen digital betriebenen Anlagen könnten die Signallaufzeiten auf verschieden langen Wegen eine Rolle spielen. Da ich bisher nur kleine Anlagen genutzt habe, habe ich darauf bisher immer verzichtet ohne Probleme zu bekommen.
Hast Du Kehrschleifen etc. geplant?

MfG

vik


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zuletzt bearbeitet 28.01.2022 | Top

RE: Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#4 von Dreispur , 28.01.2022 11:29

Hallo !

Zitat von Novize im Beitrag #1
Wegen der großen Anzahl an Blöcken habe ich somit genügend Einspeisestellen auf der Anlage, jedoch nur auf der einen Schiene des Gleises, der Plus Seite.

Da die zweite Schienen durchgehnd sein soll speise eben wie du schon erwähnst mit einer Ringleitung ,genügt wohl 1,00mm2 , alle ca. 2 Meter ein . An problematischen Stellen einmal öfter . Problemstellen sind meistens bei mehreren Weichen die aneinander verbaut sind bzw. zwischen den Weichen Bahnsteiggleise.

Es gibt auch ein Bsp.





Bei Punkt 1 und 2 soll darstellen wie die hintereinander Weichen auch eine durchgehnde Rückmeldung haben und im Automatikbetrie eventuell Flankenfahrten bzw. Besetztanzeige verriegelt wird .
somit ist dieser Bereich lückenlos überwacht .

Rot ist die durchgehende Gleiseinspeisung nennen wir es einen Pol .
Grün kommt vom Rückmelder als zweiter Pol .
Hoffe es dient dir .


mfG ANTON

Roco DigiSet+MMaus Rocomotin, IB 650 2.0 / IB 60500 ESU+CT-Programmer, Schalt/RMGB Dec Viessman , LDT,Roco,Lenz,LISSY,Lopi:Lenz,Tran+Sound/ESU+Sound/ Orig. Lok+Sound.anal.Trafo z.Test.WDP 7.0 u.9.2 / 2015 /RM Digikeijs / IB II /


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RE: Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#5 von Novize , 28.01.2022 18:58

Hallo an Euch alle

Danke für die Unterstützung. Bezüglich der Stromeinspeisung habe ich eine Skizze vorbereitet wie ich es machen würde, eine Zeichnung sagt mehr als 1000 Worte. Nach dem Beitrag von dreispur war mir klar wie es geht.

Bild entfernt (keine Rechte)

Auf dem Plan sind nur die Einspeisestellen auf der + Schiene eingezeichnet, die - Schiene wird so alle 2 bis 3 Meter versorgt. In den Wendeschleifen wird die Belegtmeldung mittels einer Schaltschiene ausgelöst und läuft über den Minitimer MT-1 von Conrad in das Belegtmeldermodul. Das Umpolen des Blocks mag das Roco KSM nicht. Den Zeitschalter werde ich auf 8 sec setzen. Die Platte besteht aus zwei Segmenten und auf jedem Tisch wird je ein Kehrschleifenmodul, ein Belegtmeldemodul und ein Zeitschalter sein. Die Gütergleise werden manuell befahren, darum dort keine Blöcke. Mit der PC Steuerung will ich nur meine 4 Personenzüge bedienen.

Liebe Grüße Wolfgang

p.s.: an den anderen Wolfgang - beeindruckende Anlage


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RE: Unklarheiten bei der zusätzlichen Stromeinspeisung

#6 von SYN-RST , 28.01.2022 23:08

Noch kurz mein Senf zur Verkabelung. Das Verdrillen/Verseilen der Ringleitung bzw. Von der Zentrale zu den Belegtmeldern hat den Sinn die Fremdeinspeisung von Störsignalen und ein Übersprechen in die Leitung zu minimieren. Da sich durch die Verseilung die elektronischen Felder der Leitungen "drehen". Somit sollten die Signale in den Kabeln ungestörter übertragen werden. Den gerade auf langen Kabelwegen kann das Kabel als Antenne fungieren.

Für die Kritiker: Ja mir ist bewusst, dass ein geschlossener Kreis eine schlechte Antenne ist. Ein Dipol ist wesentlich besser geeignet. Aber mir geht's um ungestörte Signalübertragung im Kabel und nicht um den Empfang oder Versand irgendwelcher Signale per Welle. Oder warum sind Verlege-Telefonkabel bzw. Verlegenetzwerkkabel extra geschirmt und verseilt? Selbst Koaxkabel hat ein Metallgeflecht als Schirm.


Beste Grüße

Elmar


 
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