RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2951 von Badenbahner , 16.10.2020 18:06

Hallo Karl,

die Bilder werden nicht angezeigt.

- Bild auf Wunsch gelöscht -

Kannst du mal die Links von den Bildern Testweise abändern? das http gegen ein https austauschen. Oder gibt es alternativ eine Einstellung im Google Chrome damit er das zulässt? Weiß das wer?

Gruß
Marco


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2952 von notbremse , 16.10.2020 20:14

Hallo Marco,

bitte um ein paar Tage Geduld. Der Webhost, auf dem meine Bilder liegen, verfügt noch nicht über SSL. Wird demnächst eingerichtet. Obwohl: was der Chrome alles als unsicher bezeichnet... Gegen die Mitzi dagegen sagt er eigenartigerweise nix.

EDIT: Das Problem tritt nur in Google Chrome auf. In Microsoft Edge, Firefox und Opera sind die Fotos sichtbar.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2953 von notbremse , 17.10.2020 15:37

***********************************************************************************

Mein Bilder-Webhost verfügt jetzt über SSL. Meine Fotos und Illustrationen
sollten ab sofort auch in Google Chrome wieder zu sehen sein.

***********************************************************************************


Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2954 von Marius , 18.10.2020 16:58

Hallo Karl,

ich lass dir mal den Link da für meinen Beitrag:
viewtopic.php?f=27&t=184675

Die Trennwand ist natürlich auch neu entstanden, aber eben alles aus dem 3D-Drucker.

LG, Marius


Meine H0 und H0m Plattenbahn gibts hier.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2955 von notbremse , 23.10.2020 15:32

.

Der Fluch der Akribik, Teil 329

ÖSTERREICHISCHE BUFFERWEHREN


Gleise und Schwellen des Schattenbahnhofs sind nun flächendeckend gestrichen, diese Woche folgt der Schotter. Eine Schweinsarbeit, aber die Mitzi hat hierfür wieder einmal keinen Blick. Sie schüttelt vielmehr energisch den Kopf. „Wos da Koal, dea degane Tschriasche, wieda fia an Bledsinn baut! Wonn do ana nit dabremst, foata obe ins Loch!“
[Was der Karl, dieser äußerst minimal mit Intelligenz ausgestattete Mensch, wieder für einen Unsinn baut! Wenn da einer nicht rechtzeitig bremsen kann, fährt er in diese Öffnung hinunter!]




Hmmm. Dieser Vorwurf ist schwer widerlegbar, auch Aussitzen nützt da wahrscheinlich nix. Da müssen statt der bisher verwendeten Holzklötze wohl oder übel passende Gleisabschlüsse her.

Beim Studium einschlägiger Fotos aus den 50er-Jahren zeigt es sich, dass Aufnahmen von Prellböcken recht selten sind. Die österreichischen Eisenbahnfotografen waren überwiegend auf der Jagd nach Lokomotiven, deren Tage gezählt waren, und diese Fahrzeuge standen wahrscheinlich selten an Gleisabschlüssen herum.

Die wenigen Fotos von Gleisabschlüssen, die um 1955 in Österreich aufgenommen wurden, zeigen entweder diesen in Leoben-Göss fotografierten Bremsprellbocktyp, …



Foto: Mag. Luft

…viel häufiger aber schlichte Schotterhäufen, die wohl auch den Bremsprellböcken zuzuordnen sein dürften, wie dieser 1955 in Neunkirchen aufgenommene:



Foto: Mag. Luft

Die Schotterhäufen waren offenbar nicht nur auf Nebenbahnen anzutreffen, sondern durchaus auch auf Hauptstrecken, wie z.B. 1952 in Angertal an der Tauernbahn:



Foto: ÖBB, Slg. Wiesner

Erst recht waren sie, um Schotter (im Sinne von „Kleingeld“ zu sparen, auf Vizinalbahnen wie der Görtschitztalbahn das Mittel der Wahl. Oder ging's vielleicht gar nicht ums Geld, sondern darum, im Krieg alles einzuschmelzen, was verzichtbar war, um Eisen und Stahl zu gewinnen? Wie auch immer, sowohl der südliche Gleisabschluss bei der Kohlenverladeanlage in Klein St. Paul als auch die Gleisabschlüsse in Hüttenberg waren allesamt durch solche Schotterhäufen gesichert.

Die Größe der Schotterhäufen war unterschiedlich. Manche waren recht hoch und langgestreckt, manche wieder waren geradezu winzig – so, als hätte sich jemand aus der Nachbarschaft Nächtens bedient, um mit diesem Schotter kostengünstig ein Fundament für den Hasenstall zu betonieren.

Manchen waren zusätzlich ein paar senkrecht angebrachte Schwellen, kleine Betonmauern, Natursteinmauern oder an die Gleise geklammerte Schwellen vorangesetzt, wie zum Beispiel 1958 in Scheifling…



Foto: Harald Navé, Slg. Mag. Luft

… oder 1964 in Guntramsdorf:



Foto: Slg. Notbremse

Es wird für solche Schotter-Bufferwehren, wie die Prellböcke früher auch genannt wurden, Normen und vielleicht auch Zeichnungen gegeben haben, denn man wird ihre Bremswirkung sicherlich zumindest überschlägig berechnet haben. Für die allseits bekannten, aus altbrauchbaren Schwellen errichteten und mit Schotter hinterfüllten Prellböcke, wie es sie es auch als Modell-Bausätze gibt, habe ich eine Zeichnung gefunden:



Abbildung: Zeitschrift Eisenbahn, 1949

Wer’s nachbauen will: diese Zeichnung ist deshalb nicht bemaßt, weil sich die Maße aus den genormten Abmessungen der Holzschwellen ergeben.

Für die Schotterhäufen hingegen habe noch keine Soll-Maßangaben oder Zeichnungen gefunden.

Die Schotter-Gleisabschlüsse waren, wie man auf verschiedenen Fotos sieht, bald mit Unkraut bewachsen. Da es sich, soweit auf den Fotos erkennbar, nicht immer um für Schotterflächen typische Pflanzen handelte, darf man wohl annehmen, dass es sich häufig nicht um reinen Schotter handelte, sondern auch um erdiges Material. Vielleicht war der Grasbewuchs sogar durchaus erwünscht, weil das Gras möglicherweise dem Wegschwemmen des Schotters bei starkem Regen entgegenwirkte.

Der Schotterhaufen wurde später vom bis heute in Österreich allgegenwärtigen Prellbock dieses VOEST-Typs abgelöst:



Foto: Notbremse

Zurück zum Schotterhaufen: trotz der bei uns beim Vorbild offenkundigen starken Verbreitung der Schotterhäufen in der Epoche III habe ich interessanterweise einen solchen Schotter-Gleisabschluss bisher noch nie auf einer Modellbahn gesehen.

Das gehört geändert, findet

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2956 von derOlli , 23.10.2020 15:50

Hallo Karl,

wenn der Gleisabschluß am Ende einer Schutzweiche ist, soll er vermutlich nur einen versehendlich ins Rollen gebrachten Wagen stoppen. Da reicht dann ein kleiner Schotterberg. Ein fester Prellbock wäre vermutlich zu teuer.
Nur so eine Theorie von mir. Könnte das stimmen?


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2957 von Bluffi , 23.10.2020 18:01

...das ist mir nach dem Betrachten der Bilder auch gleich aufgefallen...☝️👍
Beim 3. und 4. Bild handelt es sich m.E.n. definitiv um Schutzweichen (einmal Einfahrts- / einmal Streckenschutzweiche).
Wenn 'ne Lok draufknallt wird's natürlich bissl "dünne"...🤔

Ansonsten wieder sehr schöne Bilder, Karl.
Die alten colorierten Postkarten sind genial, legen Sie doch immer Zeitzeugnis ab, welches als gutes Vorbild dienen kann.


Gruß Ulf



Ein Volk, was den Wohlstand mehr schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren -

zuerst die Freiheit und dann auch den Wohlstand.

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Sollte Jemand nicht mit meiner Grammatik klarkommen - ich schreibe noch alt-ostdeutsch...


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2958 von Ralf Franke , 24.10.2020 09:47

Hallo Karl,
ich muss da leider Ulf und Olli zustimmen, die Schotterhaufen auf deinen Bildern sind offensichtlich nicht an Abstellgleisen, zumindest auf den Fotos sieht das so aus als ob es sich um Schutzweichen handelt, da hinter den Weichen zumindest aus der Fotoperspektive nur kurze Gleisstummel zu sehen sind.
Eigentlich Schade, den Schotterhaufen am Ende eines Gleises währen in der tat mal was anderes. Aber vielleicht findest Du auch noch Hinweise das tatsächlich auch Schotterhaufen am Ende von Abstellgleisen gebaut wurden.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2959 von Südrampe , 24.10.2020 12:55

Hallo Karl,


... wieder ein "Haufen" äußerst interessanter Infos


Viele Grüße

Jochen

Hier geht's ins Bietschtal und zur 1/87-BLS Südrampe 🇨🇭
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=64621


Im Rahmen meines Umstiegs auf DC suche ich Mitstummis zum Tausch von Lok-Fahrgestellen (Roco SBB, BLS, TRAXX, 189, Taurus sowie Märklin Re 460).


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2960 von Stader Gleisbauer , 24.10.2020 14:13

Moin Karl,

ob eine Begrünung gewünscht war oder nicht kann ich zwar nicht beantworten, aber wenn sie gewollt war war sie mit Sicherheit nicht dafür gedacht um Regen am Ausschwemmen des Schotters zu hindern.
Schließlich läuft ja auch starker Regen einfach durch ein ordentliches Schotterbett durch um dann auf dem Planum vom Gleisbett weggeführt zu werden.

MfG Christoph


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2961 von notbremse , 24.10.2020 20:50

@ Olli, Ulf und Ralf:

Hmmm... Ist es eigentlich üblich, dass Güterwagen auf Schutzgleisen rumstehen wie auf dem bereits gezeigten Bild 6 aus Guntramsdorf?

Und dann war da noch das hier:

Zitat
...sowohl der südliche Gleisabschluss bei der Kohlenverladeanlage in Klein St. Paul als auch die Gleisabschlüsse in Hüttenberg waren allesamt durch solche Schotterhäufen gesichert.

Hierbei handelte es sich ganz bestimmt nicht um Schutzgleise. EDIT: Auf dem folgenden Foto kann man sehen, dass das Magazin-Gleis in Hüttenberg an seinem Ende definitiv mit einem solchen Haufen gesichert war. Entschuldigt bitte die mäßige Bildqualität:



Foto: Slg. Notbremse

EDIT ENDE


Noch ein Foto mit ein paar Waggons drauf (Wien Heiligenstadt 1974, Bildautor unbekannt), das ebenfalls eher keine Schutzgleise zeigt:



Foto: Slg. Notbremse

@ Jochen: Fein, wenn's für dich spannend ist. Weiterhin viel Spaß!

@ Christoph: auf die Idee mit der gewollten Begrünung bin ich gekommen, weil es einen im Krieg in Deutschland entwickelten hölzernen (Behelfs-)Bremsprellbock gab, dem ein ähnlich dimensionierter Haufen nachgelagert war. Laut Plan war von Haus aus eine teilweise Begrünung dieses Haufens vorgesehen. Vielleicht kann ich euch diesen Plan am kommenden Freitag zeigen. Bei dem Foto oben sieht man übrigens, dass diese Häufen keineswegs immer aus reinem Schotter bestanden, sondern dass da eine Menge Erde dabei sein konnte. In diesem Zusammenhang trifft meine Wortwahl ("Schotterhaufen") natürlich nicht uneingeschränkt zu, sorry. Steil aufgeschüttete Erde konnte bei Starkregen abgetragen werden.

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2962 von fneurieser , 24.10.2020 20:54

Servus Karl,

zu Deinem Prellbockthema kann ich eventuell auch etwas beisteuern. Bei unserem Endbahnhof Köflach der GKB gibt es noch immer so einen Erd-Schotter-Prellbock. Kann mich daran erinnern, dass es diesen auch schon 1965 (Schlammkatastrophe) gab.



LG
Franz-Georg


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2963 von wolferl65 , 24.10.2020 20:57

Servus Karl!

Eine sehr pragmatische wie unakribische Lösung, habe sowas in der Form an "echten" Abstellgleisen noch nicht gesehen. Sehr sympathisch!

Gruß
Wolfgang


Projekt Gleiswüste freut sich auf Euren Besuch: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=157926


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2964 von Badenbahner , 24.10.2020 21:25


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2965 von notbremse , 24.10.2020 21:35

@ Franz-Georg: danke für dieses weitere schöne Beispiel!

@ Wolfgang: vielleicht stand die Idee dahinter, dass so mancher Prellbock sowieso gleich über den Haufen geschoben wurde. (Hmmmm... vielleicht sind wir hier und jetzt sogar der Herkunft dieser Redewendung auf der Spur?) Man konnte demnach auf den nicht ganz billigen Prellbock verzichten und sich gleich mit einem wesentlich kostengünstigeren Haufen bescheiden...

@ Marco: definitiv nicht. Der ist mit dem Schwellen-Prellbock auf der oben gezeigten Zeichnung verwandt und gilt meines Wissens als Festprellbock. Nein, ich meine einen richtigen Bremsprellbock, der ausdrücklich als solcher geplant wurde.

Ich habe übrigens meinen letzten Beitrag ein wenig editiert und noch ein Foto hinzugefügt.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2966 von Badenbahner , 24.10.2020 21:49

Hmm, also ein Bremshaufen? Prellhaufen? 🤔



Gruß
Marco


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2967 von Ralf Franke , 24.10.2020 22:04

Hallo Karl,
Asche auf mein Haupt, wie konnte ich nur an Deinen Recherchen zweifeln ops:
Deine jetzt eingestellten Bilder beweisen es eindeutig das es bei euch in Österreich Schotter-Prellböcke gibt / gegeben hat.
ich freue mich schon auf Deine Umsetzung.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2968 von notbremse , 25.10.2020 17:00

@ Marco: es wäre in der Tat noch zu klären, ob es sich eher um Bremsprellhaufen oder um Festprellhaufen handelte...


@ Ralf: Gib keine Asche auf dein Haupt, mein Lieber, das ist pure Verschwendung von Streumaterial, die gehört auf deine Lokbehandlungsgleise. Trink lieber ein Bier auf das Gelingen unserer nächsten Projekte!



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2969 von notbremse , 30.10.2020 17:11

.

Der Fluch der Akribik, Teil 330

ÖSTERREICHISCHE SCHOTTERBUFFERWEHREN IM MODELL


Auch in der vergangenen Woche habe ich etliche Stunden mit der Suche nach Maßen oder Zeichnungen für die im letzten Beitrag ausführlich beschriebenen Schotterprellhaufen verbracht – erneut vergeblich.

Schließlich habe ich ein erstes Exemplar „nach Gefühl“ ins Modell umgesetzt:




Höhe und Länge dieses Haufens sind zwar überschlägig durch ein durch Vorbildfoto belegt, dennoch wirkt das Modell übertrieben wuchtig. Das könnte daran liegen, dass das Gras der umliegenden Grünflächen beim Vorbild zumindest einen Teil des Haufens verbarg und es gab bestimmt auch deutlich kleinere solche Haufen.

Hier nun die versprochene Zeichnung eines hölzernen DRG-Bremsprellbocks von 1938, der meiner Meinung nach bereits Rohstoffeinsparungsmaßnahmen für den bevorstehenden Krieg bezweckte (Foto zum Vergrößern anlklicken):



Quelle: Zeitschrift „Bautechnik“, Dezember 1938


Diese Zeichnung wird mir als Anhaltspunkt für einen weiteren Versuch dienen, denn der dem Holzprellbock nachgelagerte Sandhaufen in dieser Zeichnung scheint mir ähnliche Dimensionen zu haben wie die Schotter- oder Erdhäufen, wie ich sie in meiner Kindheit sah. Der Höhe nach wird sich voraussichtlich nicht viel ändern, aber meine neuen Häufen werden voraussichtlich deutlich kürzer ausfallen.

Im Längsschnitt links oben kann man übrigens deutlich das Wort „Rasen“ erkennen. Bei der hier vorgesehenen recht steilen Schüttung mit einer Neigung von 1:1 bzw. 45° hat man offensichtlich von Haus aus eine Begrünung vorgesehen, um zu verhindern, dass der Sand bei starkem Regen entfleucht. Und da nicht jedes beliebige Gras auf Sand sonderlich gut gedeiht, nehme ich an, dass man hier zwar „Sand“ schrieb, dass tatsächlich aber wohl entweder dem Sand Erde beigemengt war oder dass der Sand eine abschließende Erdschicht erhielt, die einzuzeichnen man sich nicht die Mühe machte.

Obgleich mir der erste, recht lang geratene Schottererdhaufen noch nicht gefällt, werde ich ihn belassen und – ganz im Sinne dieser Zeichnung - später einmal einfach Gras über die Sache wachsen lassen.

Inzwischen schnitze ich noch ein paar kleinere Schottersanderdhäufen. Also herbei mit dem nächsten Styrodur-Block…

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2970 von Ralf Franke , 31.10.2020 08:52

hallo Karl,
ja es ist nich einfach anhand von Bildmaterial die Maße von Objekten zu ermitteln, da Der Kamerawinkel und die Brennweite des Objektivs doch einen sehr großen Einfluss haben.
ich muss Dir zustimmen auch ich habe den Eindruck das der Schotterprellbock ein wenig wuchtig wirkt, das ist allerdings nur mein persönlicher Eindruck,
da haben die Modellbahner die vergangene Epochen darstellen es schon erheblich schwerer, als die die die Gegenwart oder die letzte Epoche darstellen schon erheblich einfacher, die können sich oft noch ein Original suchen und es sich genau anschauen.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2971 von jzipp , 31.10.2020 17:19

Servus Karl,

du greifst da wieder einmal ein sehr interessantes Themenfeld auf (das mir zudem grad bestens in den Kram passt, weil ich auf meiner Ladestelle Krenhof insgesamt eh gleich 4 Gleisabschlüsse vorbildgerecht verarbeiten muss).

Zur weiteren Diskussion über die Größe deines Schüttkegels kann ich dir ein Foto von Türnitz 1993 beisteuern. Dieser Schüttprellbock erscheint mir etwas niedriger aber vor allem deutlich schmäler als deinen Erstlingsexemplar. Gut sieht man übrigens hier die fixierte Schwelle, damit nicht gleich jeder Wagen auf und über den Prellbock rollt...




Zu dem Punkt "...noch nie auf eine Modellbahnanlage gesehen" muss ich dir allerdings widersprechen, schließlich habe ich mein Foto 1993 weder grund- noch folgenlos geschossen.
Leider kann ich allerdings zu meiner damaligen Modellumsetzung keinen Fotobeweis mehr erbringen. Wär' aber auch nicht nötig, denn die Urheberschaft für dieser Idee könnte ich auch nicht reklamieren, wie mir ein Blick in ein Büchlein der Reihe MIBA Modellbahn Praxis von anno 1983 grad eben gezeigt hat...

Aber deshalb bin ich jetzt natürlich ganz besonders gespannt, welche kleine Miniatur du dazu auf deine Anlage zauberst. Viel Spaß dabei!

Schöne Grüße über die Pack
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2972 von Marchfelder , 31.10.2020 18:15

Hallo Karl der Akribische, Meister des Haufen machens und überhaupt!

Bei uns wird gerade die Bahnlinie verzweigleist und elektroifisziert. Bei der Gelegenheit habe ich mich mit einem der Projektleiter, man kann schon sagen, angefreundet.

Bereits sein Opa war im Bahnbau beschäftigt, den waren wir besuchen und ich hab ihm deine Ausführungen gezeigt und gefragt, nach welchen Normen, solche Prellbockhaufen gebaut wurden.

Der fast 90jährige hat mir eine typisch österreichische Antwort gegeben: "Welche Norm?"

Die Dinge sind mit allem aufgeschüttet worden, was da war (Schotter, Sand, Erde). Meist haben sich im inneren noch Schwellen versteckt, manchmal auch davor. Einziges Kriterium war, dass sie vorn so steil waren, dass Waggons nicht aufklettern konnten. Für die Länge gabs die Faustregel von 3x die Spurweite, also 4,5 - 5m. Das konnte aber auch weniger sein, wenn die Geschwindigkeit dort nicht hoch werden konnte.

Opa (ja, ich nenn ihn auf seinen Wunsch auch so ) hat auch gemeint, dass dein Versuch schon recht gut ausschaut, wenn der Haufen frisch geschüttet ist. Manchmal hat man absichtlich Grassoden aufgelegt.

Ganz offensichtlich bist du vom Gefühl auf einem guten Weg -> weitermachen!

LG, Thomas aus dem Marchfeld


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2973 von notbremse , 01.11.2020 10:49

@ Ralf: Naja, so schlimm ist es für die Anhänger der "altvatrischen Epochen" gottlob wieder nicht, es tragen ja hier in diesem Thread immer eine Menge Leute zur Lösung bei. Auch du hast schon eine Menge geholfen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dafür!

@ Jürgen: Ein Dankeschön gilt auch dir. Jetzt weiß ich endlich, dass sowas "Schüttprellbock" heißt. Vielen Dank auch für dein prachtvolles Foto. Da man die Schienen gut sieht und die Lotrechte durch die Laternen im Hintergrund definiert ist, kann man aus diesem Foto recht gut die Maße ableiten, die dieser Haufen hatte. Was den Punkt "...noch nie auf eine Modellbahnanlage gesehen" betrifft, so war damit nicht beabsichtigt, eine Urheberschaft zu beanspruchen. Es ging ausschließlich um meine persönliche Wahrnehmung. Mit anderen Worten: mir persönlich ist so ein Schüttprellbock noch nie auf einer Modellbahn ins Bewusstsein gedrungen. Aber jetzt sind wir ja immerhin schon zwei, die sich damit aktuell beschäftigen, und vielleicht wird man diese Häufen in Zukunft ein wenig öfter sehen - zumal sie ja als kleine Feierabendbastelei schnell realisiert werden können und auch keine großen Löcher ins Börsel reißen.

@ Thomas: Entschuldigung, ich vergaß in meinem Aufruf zu erwähnen, dass man "Normen" in Österreich früher häufig "Faustregeln" nannte. Die Begriffe sind zugegebenermaßen nicht ganz kongruent, weil Faustregeln - Hausverstand vorausgesetzt - eine flexiblere Anwendung gestatten als Normen. Da Menschen ohne Hausverstand die unglückliche Neigung haben, ganz besonders überzeugt zu sein, dass sie einen besonders ausgeprägten Hausverstand besitzen und daraus immer wieder auch Gefahrenquellen entstanden, sind Faustregeln leider ein wenig in Verruf geraten und man besteht heute mehr auf die etwas strengeren Normen. Wie auch immer, diese Längenangabe ist jedenfalls genau das, was ich gesucht habe. Wichtig ist auch der Hinweis, dass diese Schüttkegel zumindest an der Stirnseite steil sein mussten. Das bedeutet, das für sonstige Böschungen viel zu steile Neigungsverhältnis von 1:1 ist hier ganz bestimmt richtig. Auch die Klarstellung, dass man für diese Schüttprellböcke alles verwendet hat, was gerade vorhanden war, hilft bei der Interpretation alter Fotos. Vielen Dank und vielen Dank auch an "Opa"!

Schönen Sonntag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2974 von 2043er , 01.11.2020 11:32

Servus Karl,

ich bin immer wieder positiv überrascht, wie sehr man sich in solche vermeintlichen Nebensächlichkeiten hineintigern kann.
Noch dazu für Prellböcke im Schattenbahnhof, aber wie heißt es so schön? Der Weg ist das Ziel, das trifft bei Dir eindeutig zu...auch wenn am Ende des Weges dann ein Prellbock steht

Da bin ich ja schon fast froh, dass bei der Straßenbahn vergleichsweise wenige Prellböcke zum Einsatz kommen

Gesund bleiben!

LG Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2975 von Marchfelder , 01.11.2020 12:13

Genau, den Namen hab ich total vergessen, dabei hab ich extra gefragt ops:

Schüttprellbock ist eher der Name für die Variante mit der Holzschalung. Für die "freie" Lösung kam in Ostösterreich häufig die Bezeichnung "do mochma an Haufn" oder "do kummt a Beag hea" zur Anwendung.

Opa kann sich an eine offizielle Bezeichnung nicht erinnern. Ich vermute mal, dass diese Haufen einfach nach dem Motto "es soll nix kosten" zur Anwendung kamen, Stahl war zwischen den Kriegen und bis weit in die 1950er einfach zu wertvoll, um für so was Banales in irgendeinem Eck vergeudet zu werden. Dabei ist der Haufen so einfach wie genial

Opa ist übrigens 1931 geboren, hat 1945 bei der ÖBB zu lernen begonnen und ist als Pragmatisierter im hohen Alter von 54 im Jahr 1985 (aus gesundheitlichen Gründen) in den Ruhestand gegangen

LG, Thomas


 
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