RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1126 von notbremse , 20.10.2015 09:08

Zitat
Ab Minute 6 sogar mit Eisenbahnbezug



...womit endlich klargestellt wäre, wohin bei der Moba der Traind geht...



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1127 von UPBB4012 , 20.10.2015 10:00

Hallo Karl!

Interessant zu sehen, was Du "Deiner Kleinen" so alles gönnst
(oder sollte man vielleicht lieber sagen: antust )

Beim Anblick des ersten Bildes kann ich Tonis Erschrecken vollstens verstehen . . .

Ganz sooo schlimm habe ich es mit der einen meiner beiden P8 in der letzten Zeit ja
nicht getrieben - obwohl es für mich selber schon beinahe dieselbe Wirkung hatte . . .
Bilder davon dann irgendwann mal bei mir (wenn denn mal ENDLICH die letzten Kleinteile eingetroffen sind )

Ich bin jedenfalls schon mal wieder auf das Ergebnis Deiner Operation gespannt!

P.S.:
In Deutschland dürfen wir das Video offenbar nicht sehen . . .
ist der Inhalt denn sooo schlimm????

Viele umgebaute Grüße
Dein
AXel


Mein "Zuhause":
http://www.bahnhof-odendorf.de
Der "Zweitwohnsitz":
viewtopic.php?f=51&t=48501

"Bevor ich mich jetzt Aufrege, isses mir lieber egal!"


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1128 von Doomsday ( gelöscht ) , 20.10.2015 13:53

Wenn die Ösis Videos einstellen, ist das nie ganz koscher, da muß die Bundes-Mutti sofort einschreiten und uns Piefkes vor den professionellen Piefkes schützen LOL *duck und wech*

LG,
Michel


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1129 von mehrdampf ( gelöscht ) , 20.10.2015 14:13

Hallo Karl,

in Teil 92 schreibst du: «Zuerst trennte ich die Weinert-Gleisroste nach jeder 22. Schwelle, denn nach jeweils 15 Metern, das sind in H0 17,24cm, füge ich eine Doppelschwelle ein.» Bist du sicher mit den 22 Schwellen? Soweit ich weiß, hat(te) ein Gleis 1. Ordnung in Deutschland auf 15 m 24 Schwellen. Beim Weinert Gleis sind es (bei mir) ebenfalls 24 Schwellen. Ist der Schwellenabstand in Österreich anders?

Ich werde das Brünieren nach deinen guten Erfahrungen ebenfalls ausprobieren, allerdings mit Pariser Oxid. Bei http://www.gebr-ott-gmbh.de — eine Empfehlung auf http://www.themt.de/info-address-49.html#tools — habe ich 100 ccm für 35,45 € zzgl. Versandkosten bestellt.

In Teil 90 schreibst du: «Wenn ich die Schienen auf der Hauptstrecke überhaupt noch lackiere.» Wirst du noch lackieren?

Ich blättere hier immer wieder mit großem Vergnügen. Danke für die komfortable Inhaltsübersicht am Anfang!

Viele Grüße aus München
Wolf


mehrdampf

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1130 von notbremse , 20.10.2015 14:44

@ Axel und Michel: Wer nicht sehen will, muss lesen. Hier ein kurzes, urheberrechtlich sicherlich bedenkenloses transkribiertes Zitat aus dem für deutsche Bundesbürger vermutlich aus sittlichen Gründen nicht freigegebenen Film:



Die legendären Herren Waldbrunn und Farkas stehen in Damenkleidern als Frau Berger (B) und Frau Schöberl (S), letztere eine recht wuchtige Matrone, beide mit schon damals altmodischen Hüten, 1964 auf der Bühne des Kabarett Simpl und diskutieren über die damals erste Dame auf einem Ministerstuhl in Österreich.

B: ...Deshalb besteht ja jetzt der Trend, uns Frauen in führende Positionen einzubringen.
S: ??? - Was besteht?
B: Trend!
S: ???
B: Trend - is amerikanisch, vom Amerikanischen übernommen, heißt "Zug".

Die Diskussion widmet sich wieder der Politik. Etwas später:

S: Mein Schöberl - jetzt isser auf Urlaub. Vorgestern hat er mir eine Ansichtskarte geschickt. Von der Trendspitze.
B: ???
S: Trendspitze! - Zugspitze! - Trend heißt "Zug"! - Er ist hingefahren, schon vor 14 Tagen, mit dem Schnelltrend. - Also, ich erklär Ihnen das in einem Trend: (...)



@ Wolf:

Zitat
Bist du sicher mit den 22 Schwellen? Soweit ich weiß, hat(te) ein Gleis 1. Ordnung in Deutschland auf 15 m 24 Schwellen.


Vor dem Krieg lagen auf dieser Strecke keine Doppelschwellen, die Schienen wurden schwebend verbunden. 1955 entsprach der Schwellenabstand den DRG-Normen. Was die Anzahl der Schwellen auf meiner Anlage betrifft, hat sich wahrscheinlich ein Missverständnis eingeschlichen. Wenn ich nach 22 Schwellen eine Doppelschwelle einfüge, dann sind das insgesamt exakt die von dir erwähnten 24 Schwellen. -
Ob ich die Gleise auf der Hauptstrecke zusätzlich lackiere, weiß ich noch nicht. Das wird davon abhängen, wie sie wirken. Eventuell werde ich die Entscheidung erst fällen, wenn ich ein Stück probeweise eingeschottert habe.

Liebe Grüße

Karl


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Markus John hat sich bedankt!
 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1131 von Doomsday ( gelöscht ) , 20.10.2015 14:56

Zitat von notbremse
@ Axel und Michel: Wer nicht sehen will, muss lesen. Hier ein kurzes, urheberrechtlich sicherlich bedenkenloses transkribiertes Zitat aus dem für deutsche Bundesbürger vermutlich aus sittlichen Gründen nicht freigegebenen Film:



"[...]Comedy struck this little forum in Stummiland ... Sudden, violent comdedy... Austrians have sealed off the area, and Stapo's crack inspector is with me now...[...]"

Oder so ähnlich.



LG,
Michel


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1132 von notbremse , 20.10.2015 16:33

Lieber Michel,

ich muss dich zur Ordnung rufen, das war jetzt klar off topic. In dem im Monty Python-Video zitierten Witz, den ich übrigens ÜBERHAUPT NICHT witzig fand, kam das Wort "Zug" zweifelsfrei nicht vor. Auch nicht "Trend".






Liebe Grüße

Karl

P.S.: Seltsam. Unter meinem Schreibtisch liegt eine tote Fliege...


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1133 von jzipp , 20.10.2015 19:32

Zitat von notbremse

Vor dem Krieg lagen auf dieser Strecke keine Doppelschwellen, die Schienen wurden schwebend verbunden. 1955 entsprach der Schwellenabstand den DRG-Normen.



Guten Abend Karl,

gilt die Aussage nur für deine Vorbildstrecken um Launsdorf oder generell für kkStB/BBÖ-Strecken? Und ist mit Aussage "1955 ..." gemeint, dass damit auch die schwebenden Gleisverbindung Geschichte waren? Und gilt das für Strecken- und Bahnhofsbereiche? Ein sehr interssantes Thema, wie ich finde. Und gleich noch eine Frage: Welche Weichenböcke hast du vor, in deinem Bahnhof zu verwenden? Soweit ich mich erinnere, müssten das die typ. kkStB-Bauart mit hohem Weichenbock sein!?

Schönen Abend
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1134 von notbremse , 20.10.2015 23:14

Hallo Jürgen,

das habe ich nur für "meine" Strecken überprüft. Anhand von Fotos kann nachgewiesen werden, dass der Oberbau auf der Hauptstrecke im Raum St. Veit zwischen August 1942 und spätestens Juli 1955 verstärkt wurde, ebenso auf der Zweigstrecke zum Hüttenberger Erzberg. Sei es, dass man im Krieg den Italienverkehr und den Erzabbau forciert hat, sei es, dass ganz einfach Kriegsschäden behoben werden mussten.

In St. Veit Hbf, in St. Veit West und in Launsdorf sind für Juli 1955 Weichenböcke deutschen Ursprungs nachgewiesen. In Hüttenberg wurden hingegen die kkStB-Weichenböcke belassen. Noch für Oktober 1968 sind dort die typischen altösterreichischen Weichenböcke mit hoch angeordneten Weichenlaternen belegt.

Dem werde ich Rechnung tragen, indem die Weichen auf der Hauptstrecke Weinert-Weichenböcke bekommen, die auf der Nebenbahn hingegen solche von Ferro-Train bzw. Gerard.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1135 von notbremse , 23.10.2015 19:05

.
Der Fluch der Akribik, Teil 98

PLATZ IST IN DER KLEINSTEN HÜTTE, TEIL 3



„Ma, bin i froh, hiaz geht dem Koal endlich amol a Liacht auf!“, hat der Toni gesagt. [Mein (Gott), bin ich froh, jetzt geht dem Karl endlich einmal ein Licht auf.] Der Professor genoss schweigend den Lichtschein aus der Mikro-LED.

Inzwischen wurden die Weinert- Laternen mit einem 2mm-Kugelfräser so vertieft, dass sie die LED samt „Drahtverhau“ aufnehmen konnte. Die Laternen ließen sich mit einer Flachzange festhalten und mit dem Dremel bearbeiten. Die Vertiefung muss so bemessen sein, dass hinter der LED noch ein wenig Luft ist für den isolierenden Kleber.

Anschließend wurden die Bohrungen für die Durchführung der LED-Drähte gebohrt. Diesmal entschied ich mich für eine Bohrung nach hinten, man kann die Durchführung aber natürlich auch unten in die Laterne bohren.

Die rückwärtigen Laternen klebte ich zuerst auf und bohrte anschließend Laterne und Rückwand gemeinsam. Loctite erwies sich für diesen Job als ungeeignet, beim Nachbohren der Durchführungen für die Drähte - am Folgetag, also nach ausreichender Trockenzeit - rissen die hinteren Laternen gleich wieder ab. Mit Stabilit Express hielten sie ausreichend fest.

Anschließend wurden die Leuchtdioden provisorisch eingefädelt und getestet, und sie leuchteten:




Die Laternen wurden schon vor dem Einfädeln der LEDs innen weiß lackiert, denn der Lack soll die LED beim Testen gegen das Laternengehäuse isolieren. Ich trage den Lack im hinteren Bereich der Laterne zweimal unverdünnt auf und gebe auch etwas Lack auf die Hinterseite der LED. Anschließend lasse ich den Lack über Nacht trocknen.

Jetzt gilt es, die Polung nicht zu verwechseln. Ich teste meine LEDs der Bauart 0306 mit einer kleinen Steckplatine mit einem Vorwiderstand und markiere anschließend Plus und Minus an den LED-Drähtchen, indem ich das Plus-Drähtchen um mehrere Zentimeter kürzer abschneide als das Minus-Drähtchen. Damit ist beim Einbau die richtige Polung sichergestellt. Als Gleichstromquelle dient ein alter Roco-Trafo.




Diese LEDs sind übrigens robuster, als ich es erwartete. Steckt man eine solche Mikrowinz- LED irrtümlich verpolt an, so zeigt sie das sogleich an, indem sie ganz einfach nicht leuchtet. Sie überlebt es aber meistens, wenn man die Spannung rasch unterbricht. Der Vorwiderstand muss dabei aber natürlich dran sein, ohne Vorwiderstand geht sie in die ewigen Jagdgründe der Gelsen jagenden Leuchtkörper ein.



Erst unmittelbar vor dem Löten kürze ich die Drähtchen auf das letztlich notwendige Maß.

Wie verlege ich in der Köf die Drähte für die LEDs? Vom Gehäuse bis zu den vorderen Lampen fehlen mehrere Millimeter, zu deren unsichtbarer Überbrückung mir die entscheidende Idee nicht kommen will.

Ich sehe mir die Köf von unten an. Der Rahmen der Brawa-Köf ist unterhalb ausgefräst, um alternativ einen Schleifer für das Mittelleiter-System aufzunehmen. Dem Zweileiter-Enthusiasten ist auf diese Weise ein prima Kabelkanal geschenkt, in welchen ich die Lackdrähte für die vorderen Laternen und ihre Vorwiderstände bequem unterbringe. Ich führe die Drähte unmittelbar hinter den Laternen mit mehr als reichlich bemessenen 1mm-Bohrungen nach unten.




Die Lackdrähte und Litzen fixiere ich mit ein paar Punkten Stabilit Express in dieser “Kabeltrasse“. Abschließend klebe ich eine geschwärzte kleine Kunststoffplatte darüber, damit nichts heraushängen kann.




Uuuups – Entschuldigung! Damit trete ich jetzt vermutlich die Gefühle der H0pur-Jünger mit Füßen, denn meine Lokomotive sieht auf diese Weise auf der Unterseite natürlich nun in keinster Weise mehr vorbildgetreu aus! Aber, Hand aufs Herz: Wer kriecht schon unter eine H0-Köf, um sich am Anblick ihrer Unterseite zu erfreuen?



Die vorderen Lampen werden beim ESU Loksound Micro an Blau (Plus) und Weiß (Minus) angeschlossen.

Fliegend (ohne Platine) aneinander gelötete elektronische Bauteile reihe ich an heiklen Stellen übrigens nicht in der üblichen Weise aneinander, sondern verlöte sie V-förmig bzw. büschelförmig:




Die Schrumpfschläuche lassen sich so – bei gleichem Platzbedarf - jederzeit nachträglich aufschieben bzw. zur Kontrolle der Lötstelle entfernen, ohne dass man die Lötstelle gleich öffnen müsste.



So sieht es dann mit den Schrumpfschläuchen aus.

Die Lackdrähte klebe ich mit winzigen Stabilit-Express-Punkten, nicht mit Superkleber. Beim Superkleber bin ich mir nicht ganz sicher, ob er nicht eventuell die isolierende Lackschicht beschädigt.

Entgegen einschlägigen Publikationen, wonach LEDs der selben Bauart auf Grund von Fertigungstoleranzen und unterschiedlichen Temperaturen sehr unterschiedlich leuchten können, wenn man sie parallel an einen gemeinsamen Vorwiderstand anschließt, haben meine Versuche gezeigt, dass es auch möglich ist, zwei LEDs gemeinsam mit einem Vorwiderstand zu versehen und dennoch ein gleichartiges Licht zu erzielen. Ich gebe in der Kö dennoch vorsichtshalber jeder einzelnen LED einen Vorwiderstand bei.

Der LED-Hersteller empfahl als Vorwiderstand 470 Ω. Damit leuchten mir die Dioden viel zu hell, sie blenden regelrecht. Das mag für das aufgeblendete Licht einer modernen Schnellfahrlok angehen, aber in alten Zeiten waren die Lampen nicht so hell.

Die Funzeln auf den Loks der Dampflokzeit waren ja nicht erforderlich, um den Weg zu finden, denn der war ja durch die Schienen vorgegeben, und die Schienen pflegte man gewöhnlich nicht ohne Not zu verlassen.



Vielmehr sollte das Licht vor dem Herannahen des Zuges warnen, und dafür trieb man im Hinblick auf die damals üblichen geringen Geschwindigkeiten noch keinen besonderen technischen und finanziellen Aufwand.

Dimmen des Lichts mittels Decoder reicht manchmal nicht aus, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, so erging es mir auch hier. Mit Rechnen ist hier wenig zu gewinnen, ich ziehe es vor, zu testen. Mit 10 kΩ-Widerständen (Farbcode braun-schwarz-orange-gold) erreiche ich schließlich ein der Epoche II und IIIa entsprechendes mildes, blendfreies Licht. (Edit: Die teilweise auf den Fotos sichtbaren kleineren Widerstände wurden alle ausgetauscht.)

Den Decoder habe ich fix angelötet. Die Drähte der rückwärtigen Leuchten und des Lautsprechers habe ich mit Mikrosteckern trennbar verbunden, damit ich bei Bedarf das Gehäuse gänzlich abnehmen kann.




Der Decoder liegt lose unterhalb der Fenster quer im Gehäuse und wird nach oben hin mit einer schwarz gefärbten Polystyrolplatte versteckt. Die runden Ausnehmungen sind die Durchlässe für die Drähte der Heckleuchten.




Und weil Jürgen hervorragend mitgedacht und mir einen prima Hinweis gegeben hat, weil gerade sowieso 2,2mm-Bohrer herumliegen, die ich für die Weinert-Weichen brauchen werde, und weil sich in meiner Bastelkiste noch ein passendes Weinert-Sackale [kärntnerisch für „Tütchen“] findet, bekommt die Kö zwischendurch noch schnell 2-fach geschlitzte Korbpuffer.





Das Thema Kleinlok zieht sich nun deutlich länger hin, als geplant und den Gleisverlegungsfetischisten unter Euch genehm, aber da hilft nur eines: durchziehen bis zur Fertigstellung und sich strikt an mein Motto halten (siehe unten). Sonst laufe ich Gefahr, dass eine Schachtel mit der Aufschrift „Unvollendete Kö“ im Schrank landet.



Nächste Woche geht’s weiter.

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1136 von Lohengrin_Wien , 23.10.2015 19:34

Leiwand!

Wird scho.

Zitat
wenn man sie parallel an einen gemeinsamen Vorwiderstand anschließt



Man könnte sie aber auch in Serie schalten! Das paßt auf jeden Fall, man spart sich u.U. ein paar cm Kabel, und wenn, was hier mit 10 kΩ ja nicht passieren kann, aber kritisch ist, wenn die LEDs im oberen Leistungsbereich betrieben werden, wirklich einmal eine aufgibt, brennt die andere garantiert nicht durch.

LG

Martin.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1137 von notbremse , 23.10.2015 23:23

@ Martin: Die LED-Ausfallwahrscheinlichkeit ist im Zuge der Positionierung im Modell auf Grund multipler schädlicher thermischer und mechanischer Einflüsse überdurchschnittlich hoch. Klingt möglicherweise recht wissenschaftlich, beschreibt aber lediglich die Tatsache, dass ich viel "potschata" [tollpatschiger] bin, als du glaubst.



Fehler beim Isolieren einer Messing-Laterne machen sich nicht immer sofort bemerkbar, daher spürst du die Wirkung deines unseligen Tuns nicht immer sogleich. Beim Parallelbetrieb sehe ich im Falle eines Ausfalls sofort, welche LED betroffen ist. Was genau passiert dagegen bei einer Serienschaltung bei einem Ausfall einer LED? Leuchten beide LEDs nicht mehr oder leuchtet die intakte weiterhin? Wenn beide nicht mehr leuchten, wie ich annehme, ist die sofortige Identifikation der Problemstelle durch simples Hingucken nicht möglich.

Wenn es stimmt, dass eine kaputte LED sich normalerweise wie ein großer Widerstand benimmt und keinen oder einen zu geringen Strom durchlässt, würde ich weiterhin der parallelen Schaltung den Vorzug geben.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1138 von mehrdampf ( gelöscht ) , 29.10.2015 21:05

Hallo,

mir ließ das Thema Brünierung noch keine Ruhe, und ich habe unter genormten Bedingungen (exakt gleiche Farbtemperatur beim Licht und beim Weißabgleich in der Kamera, Belichtung mit Graukarte, leider nur max. Blende 8, RAW-Format) zwei Brünierungsmittel an der Peco Code 75 Schiene vergleichen.

Bestellt hatte ich 100 ml Pariser Oxid bei Gebr. Ott GmbH in Hanau. Auf der Flasche steht »gebrauchsfertiges Schwarzfärbebad für Silber und Kupfer.« Als Hersteller ist die Firma Wieland Edelmetalle GmbH angegeben. Preis incl. Versand und MwSt.: 50,61 € (bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen.) ‒ uff.

Nachdem ich die Brünierungsanleitung auch von h0purist gelesen hatte (http://merziener-privatbahn-agbb-mobablo...g-die-auch.html) machte ich mich zum nächstgelegenen Waffengeschäft auf, das praktischerweise gleich neben meinem MoBa-Fachgeschäft liegt. Die jeweils bedienten Hobbys scheinen sich allerdings nicht zu überschneiden. Das Mittel »Ballistoll Schnellbrünierung ‒ Schwarze Streichbrünierung« war vorrätig und das 50 ml-Fläschchen ging für ‒ nur ‒ 11,90 € über die Ladentheke.

Ich habe zwei kurze Schienenstücke geschnitten und beide, nach der gründlichen Reinigung mit Aceton, für einige Sekunden in das jeweilige Fläschchen gehalten, herausgeommen, abtropfen lassen. Die Ballistol-Probe habe ich dann nach 3 Minuten Einwirkzeit mit Wasser abgespült und mit Po-weichem Papier abgetupft ‒ laut Gebrauchsanweisung. Beide Proben ruhten schließlich 24 Stunden. Das Ergebnis sieht so aus:



Oben sieht man die Ballistol-Probe, unten die Probe mit Pariser Oxid. Die Ergebnisse sind sehr verschieden. Ballistol ist im Ton eher braun, Pariser Oxid eher (kalt-)schwarz. Mir erscheint die brünierte Oberfläche mit Pariser Oxid glatter als beim Ballistol. Welche Färbung nun besser gefällt, das sollte jeder für sich entscheiden. Und wie auch schon von Karl gesagt: Die Ergebnisse können bei anderen Schienen und Legierungen anders ausfallen.

Das Pariser Oxid habe ich zusätzlich jeweils einmal mit Pinsel und einmal mit Wattestäbchen an weiteren, gelöteten Code 75-Stücken ausprobiert. Der Brünierungsvorgang dauerte etwas ‒ das »Funzt übrigens auch mit dem Pinsel!«, wie 7-Kuppler schreibt ‒ funzt nicht ganz so schnell, und ich musste mehrmals mit dem Pinsel oder dem Wattestäbchen die Flüssigkeit auftragen (Allerdings hat 7-Kuppler nicht geschrieben, welches Mittel bei ihm funzt.) Die Lötstellen wurden auch geschwärzt, allerdings gab es auch Stellen die nicht Farbe annahmen. Vielleicht waren dort noch Reste von Lötwasser. ‒ Funzt habe ich übrigens nicht im Duden (Epoche III) gefunden.

Ausgefunzt.
Grüße aus München
Wolf

Edit: Schreibfehler


mehrdampf

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1139 von nortim , 29.10.2015 22:02

Hallo Wolf,

Die Farbe beim Ballistol kann ich in etwa so bestätigen.
Ich nehm das schon lange bei Tilliggleis.
Das ist zwar schon brüniert, aber sischer ist sischer
Zuvor ziehe ich die Profile durch ein, mit Nitroverdünnung getränktes, Tempotaschentuch.
Dabei sind natürlich Handschuhe obligat (die guten von Hartmann Inkontinenzsysteme...)
Abwaschen tue ich die Brünierung nicht, weil die dicken Profile kaum von der Chemie "aufgefressen" werden und später die Farbe besser
hält. Denn, wie Karl schon überlegte, gar nicht zu lackieren, halte ich für keine gute Idee.

Bei mir funzt es nach obiger Methode recht gut.

Und hilft Dir der Epoche 3-Duden nicht, dann schau mal hier...
http://verbrannte-und-verbannte.de/publication/16130
Ich empfehle den 1953er Jahrgang, ist zwar Epoche 3a und extrem! "rotlichtbestrahlt" (für Uneingeweihte, das Stichwort "Marximus-Lenimus" füllt
gefühlte 20 Seiten...) aber vielleicht wird Dir dort geholfen.

VG
Norman




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1140 von notbremse , 29.10.2015 22:27

@ Wolf: VIELEN DANK für deine aufschlussreiche Ergänzung.

Das von mir verwendete Mittel scheint ähnlich dem Pariser Oxid zu wirken - dunkelgrau bis schwarz und leicht bläulich. Demgegenüber verblüfft die Wirkung von Ballistol - mit einem so eindeutigen Braunton hätte ich nicht gerechnet. Schade, dass die Oberfläche so aufgeraut wirkt - oder wirkt das nur auf dem Foto so und kann man das mit freiem Auge gar nicht sehen?

@ Norman: Nitroverdünnung erzeugt auf Lack häufig einen leichten Graustich. Kannst du auch bei der Brünierung eine leichte farbliche Veränderung feststellen, wenn du sie mit Nitro abwischt?

- - - - -

Wenn Ihr einmal nach Kärnten kommt, seid bitte vorsichtig mit Ausdrücken wie "funzen". Bei uns bezeichnet man präpotente Damen mäßig entwickelter Intelligenz als "blede Funzn"...



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1141 von A_Haack , 29.10.2015 22:41

Hallo Wolf,

hast Du wirklich die "Schnell Brünierung" von Ballistol genommen?

Diese ist eigentlich nur für Eisen und Stahl gedacht.

Für Kupferlegierungen gibt es von Ballistol die "Nerofor" Brünierung.

Viele Grüße
Andreas


Hier gehts zu meinem Steinfluch:
viewtopic.php?f=15&t=117081

Hier gehts zu meiner Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau
viewtopic.php?f=50&t=132184


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1142 von Lohengrin_Wien , 30.10.2015 00:42

Interessant....
Da ich in letzter Zeit auch Kleinteile aus Neusilber, Messing und Stahl brüniert habe, kann ich auch etwas beisteuern:

Ich hab noch eine inzwischen recht alte Brünierflüssigkeit von Weinert. Ist im Urzustand leicht bläulich.
Bei dieser muß man aufpassen, es steht auch in der Anleitung, daß man nur GANZ KURZ, also vielleicht ca. 2 sek. lang eintaucht, danach mit einer kleinen Bürste bearbeiten. Wenn man zu lange taucht, dann bildet sich ein dicker, schwarzer Schlamm auf dem Metall, der ganz leicht abzuwischen ist, unter dem aber das Metall recht fleckig ist.

Die Brünierprobe mit Ballistol schaut auch so aus, als ob dort leichte Schlammbildung besteht.
Geht das eigentlich leicht weg?

Auch muß ich nach dem Brünieren das Metall mit Seifenlauge neutralisieren, damit es nicht weiterreagiert. Es entsteht sonst Grünspan. (Für noch nicht so alte Kupferdächer ideal...)

LG

Martin


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1143 von mehrdampf ( gelöscht ) , 30.10.2015 12:58

Hallo,

hier noch ein Nachschuss auf die Ballistol-Probe:



Ganz links habe ich mit dem Daumennagel geschabt, die Brünierung wirkt nun glatter. Nach rechts ist ein leicht pelziger, mit unbewaffnetem Auge kaum sichtbarer Überzug.

Für das folgende Bild habe ich die Probe mit einer mittelharten Zahnbürste intensiv gebürstet. Der Überzug wird dünner, allerdings bleiben (für die Kamera) Krümelreste zurück; ohne Lupe sehe ich das nicht mehr.



@A_Haak: Diese andere Ballistol-Brünierung kannte ich nicht, ich habe nur die Empfehlung von h0purist ausprobiert.

Ich werde Pariser Oxid verwenden und nach dem Verlegen der Gleise die Schienen mit der Sprühpistole mit Braun leicht nachlackieren.

Grüße aus München
Wolf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1144 von notbremse , 30.10.2015 15:30

.
Der Fluch der Akribik, Teil 100

PLATZ IST IN DER KLEINSTEN HÜTTE, TEIL 4 UND SCHLUSS (wurde auch Zeit, he!!!)



Fini bekommt neue Absätze


Die Fini war mitgekommen, um die „explodierte“ Lokomotive zu sehen. Für diesen Anlass hatte sie extra die Absätze ihrer Schuhe aufdoppeln lassen.

Das war deshalb notwendig geworden, weil auch die Fini, wie schon vor ihr der Professor und der Toni, auf ebenem Untergrund beliebig stehen können sollte, ohne angeklebt zu werden. Der Schwerpunkt der Figur war aber nach dem Abschleifen der Schuh-Unterseiten immer noch geringfügig zu weit hinten. Also klebte ich sie mit den Fersen auf ein Papier und schnitt das Papier rund um die Schuhe zu – genau so, wie es die Schuster mit richtigen Absätzen tun. Nach dem Aushärten des Superklebers feilte ich das überstehende Papier vorsichtig weg und lackierte die Schuhe neu. - Ist Fini nun die weltweit erste Preiser-Figur mit vorbildgerecht aufgedoppelten Absätzen? Wie auch immer, es macht keinen Sinn, das bei Guiness anzumelden, denn wetten, dass es das demnächst sowieso auch in Spur N gibt?





„So ane kamotn Schuah hob i noch nia nit khob“, hat die Fini begeistert erklärt. „Mit meine oltn Schuah bin i imma glei afn Oasch gfolln, so schnöll hob i goa nit schaun kennan!“ [So gemütliche Schuhe besaß ich noch nie – mit meinen alten Schuhen purzelte ich immer sogleich auf meinen Allerwertesten, ehe ich‘s mich versah!]

Und nun war sie mit dem Toni und dem Professor mitgekommen und bestaunte die frisch hergerichtete Kleinlok.




„So a scheane Dompflok!“ rief die Fini. „Oba wiaso isn de grean?“ „Fini“, polterte der Toni ungehalten, „waaßt wos, holt amol die Schledara, wonnst ka Ohnung von goa nix host!“ [So eine schöne Dampflokomotive! Aber wieso ist die denn grün? – Liebe Josefine, könntest bitte deine Beiträge im Rahmen dieser Besprechung auf annähernd null Dezibel drosseln, um dich nicht eventuell dem Verdacht mangelnder Kompetenz auszusetzen!]



Kondensator oder nicht Kondensator, das ist hier die Frage

Die ersten Fahrversuche nach dem Umbau wurden erfolgreich absolviert. Das Maschinchen fährt jetzt auch im Kriechgang ruckelfrei. An Stellen, an denen die Kleinlok vor dem Umbau zum Stillstand kam, fährt sie jetzt anstandslos durch. Nur noch an einer einzigen kritischen Stelle setzt sie den Ton kurz aus, fährt aber weiter.

Natürlich könnte man noch etwas Platz schaffen und Kondensatoren einbauen. Die meisten Litzen könnte man durch Lackdrähte ersetzen und diese auf das unbedingt notwendige Maß kürzen. Den Resonator des Lautsprechers könnte man um einige wenige Millimeter niedriger wählen. Ganz leicht wird es, wenn man gänzlich auf den freien Führerhausdurchblick verzichtet.

Aber eigentlich wollte ich eine kleine Maschine haben, welche die Schwachstellen bei der Gleisverlegung aufzeigt. Denn wenn diese Maschine jetzt noch irgendwo ruckelt, ist unbedingt bei der Gleisverlegung etwas zu tun. Über solche Schwachstellen würde ein Kondensator bloß hinwegtäuschen, zur Behebung des eigentlichen Problems würde er wenig beitragen. Mein Ehrgeiz geht dahin, diese Problemstellen im Gleis möglichst auszumerzen. Saubere Gleise vorausgesetzt, muss die Kö auch ohne Kondensator einwandfrei fahren. Und alle anderen Loks erst recht.

Also lasse ich die Kondensatoren vorerst weg und stelle die Kö äußerlich fertig.


Kleinteile für die Kleinlok

Die Ausnehmungen unten in den Pufferbohlen wurden mit Polystyrol verschlossen und verspachtelt. Die vorderen Lampen werden jetzt fixiert, Griffe aus 0,3mm-Draht werden angebracht, eine zusätzliche kleine Kupplung für Bahnwagen wird eingesetzt, ein gebrochener Rangiergriff unter dem linken vorderen Puffer wird ausgetauscht, 0,4mm-Drähte mit je 3 Halterungen ersetzen die ursprünglich an den Enden gebogenen und für meine Version unpassenden langen Griffe oben auf dem Motorgehäuse.

Ich suche in meinem Hobbyraum eine Weile vergeblich nach einem geeigneten Messingröhrchen – bis mein Blick auf die unmittelbar vor mir stehende Aderendhülsen-Box fällt. Aderendhülsen haben eine erstaunlich geringe Wandstärke. Jetzt hat die Maschine auch einen einigermaßen maßstäblichen, innen hohlen Auspuff.




Auf dem Trittbrett führte so manche Kleinlok Kraftstoff mit, so auch die Kö 5157. Die handelsüblichen Kunststoff-Fässer der Modellbahn-Zubehörindustrie sind jedoch viel zu groß, sie entsprechen meistens 200-Liter-Fässern. Bei Kotol werde ich fündig, Kotol bietet unter der Bestellnummer 87-156-0 Modelle passender 75-Liter-Fässer an, die zudem perfekt gealtert sind. Ein Brett verhindert wie beim Vorbild, dass das Fass seitlich abrollen kann. Beim Original war dieses Brett schief und einseitig stark abgenutzt, auch das deute ich ein wenig an.




Die verbliebenen offenen Löcher und Vertiefungen werden sorgfältig mit Nitrospachtel aus dem Kfz-Zubehörhandel verspachtelt. In die großen Löcher, die ursprünglich zur Befestigung der rückwärtigen Laternen dienten, klebe ich Polystyrol-Dreiecke passender Stärke, schneide sie nach dem Aushärten des Klebers ab und glätte die Stelle ebenfalls mit Nitrospachtel.




Einige Griffe am Vorbau, die bei der ÖBB-Version 1955 nicht mehr vorhanden waren, wurden abgeschliffen.

Zum Schleifen verwende ich Sandblattfeilenvon DM Modelbau. - Modelbau? Schreibt man „Modell“ denn nicht mit zwei „l“? – Nein. Ihr solltet euch beim DM mal umsehen, was sich die Models zwischen 12 und 95 mit den Sachen von dort alles ins Gesicht bauen… Eindeutig Modelbau!



Die etwa fingerbreiten Sandblattfeilen lassen sich bei Bedarf mit einer scharfen Abbrechklinge in Längsrichtung teilen. Auf diese Weise gewinne ich einige wenige Millimeter schmale, immer noch ausreichend steife Streifen:




Man kann sie auch beliebig kürzen. Diese Feilen ersparen mir die bisher geübte Praxis, für Schleifarbeiten auf kleinen Flächen kleine Stückchen Schleifpapier auf Holzstäbchen aufzukleben.


Fenster - scheibchenweise

Die Kö 5157 hatte um 1955 weder Scheibenwischer noch gummigefasste Scheiben. Die Fenster des Brawa-Modells haben schwarze Gummiwülste und Scheibenwischer. Sie werden entfernt, die Scheiben werden in gegen schmucklose glasklare Kunststoffplatten (Weinert 9320) ausgetauscht.




Das Zuschneiden gestaltet sich nicht ganz einfach, denn das Übertragen der Maße mittels Schiebelehre auf die Kunststoffplatte gerät mir zu ungenau. Ich lege die Platte schließlich auf das Modell auf und zeichne die Abmessungen mit einem spitzen Messer an – diesmal klappt es.

Wie aber ohne sichtbare Klebestellen einkleben? Mit der Pinzette will es nicht gelingen. Ich klebe die sorgfältig zugeschnittenen Plättchen auf einen etwa 4mm breit zugeschnittenen transparenten Klebestreifen auf und positioniere die Scheibe probeweise. Kanten abrunden, eine Seite etwas abfeilen, und dann passt die Scheibe ohne jedes Spiel in die Öffnung. Das Fenster ist fast quadratisch, aber eben nur fast, es kommt auch auf die Einbaurichtung an. Anschließend trage ich Klarlack auf die inneren Kanten der Fensteröffnungen auf und führe die Scheiben in ihre Öffnungen ein. Das Ergebnis überzeugt. Der Klebestreifen sorgt nicht nur dafür, dass sie mit der Außenkante des Gehäuses plan abschließen, sondern erleichtert auch das Ausrichten der Scheibe ungemein. Ich lasse den Lack über Nacht aushärten. Als die Scheiben fest kleben, ziehe ich die Klebebänder vorsichtig parallel zum Gehäuse ab.

Gelingt das Einsetzen der Scheibe nicht auf Anhieb, kann man den wasserlöslichen Klarlack mit feuchter Küchenrolle abwischen und die Scheibe wiederverwenden. Vom Fensterrahmen lässt sich der noch nicht ausgehärtete Klarlack mit einem Zahnstocher sauber abreiben, ohne dass die ursprüngliche Lackierung leidet.

- - - - -

Die nun entstandene Kö-Version ist nach wie vor kompromissbehaftet. Besonders augenfällig: die Boxen vorne unten vor den Trittbrettern waren bei dieser Maschine ca. 1955 nicht (mehr) vorhanden. Egal, mit gefällt das Maschinchen so, wie es ist. Besonders gefällt mir an der Brawa-Version der durchbrochene vordere Grill, der bei den anderen mir bekannten Großserien-Kleinloks verschlossen ist.



Farbgebung


Meine Recherchen zur Farbgebung sind im Sand verlaufen.



Ein mir ansonsten auf Grund seines fabelhaften Erinnerungsvermögens immer wieder sehr hilfreicher pensionierter ÖBB-Mitarbeiter, der der ab 1955 im Raum St. Veit als Zugführer Dienst tat, kam mit den damals in dieser Gegend seltenen Kleinloks nicht in Kontakt.

Der Großmeister der österreichischen Eisenbahnfotografie, Mag. Alfred Luft, war so freundlich, sich für ein ausführliches Telefonat Zeit zu nehmen. In seiner Sammlung gibt es jedoch keine frühe Farbaufnahme einer österreichischen Kleinlok. Diesen Fahrzeugen war damals einfach keine Aufmerksamkeit beschieden. Man richtete das Augenmerk hauptsächlich auf die zahlreichen Dampflok-Baureihen, deren Ausscheiden unmittelbar bevorstand. Daher kann sich auch Luft nicht an die damaligen Farben der Kleinloks erinnern.

Es gibt lediglich einige wenige sehr schöne Schwarzweiß-Fotos aus den 50er Jahren, die jedoch keine brauchbaren Rückschlüsse auf die verwendeten Farben zulassen.

Grundsätzlich kommen für österreichische Kleinloks im Jahr 1955 folgende Farben in Frage:

- Schwarz oder schwarz mit roten Pufferbohlen (Reichsbahnversion, unverändert belassen)
- Grau (Kriegsversion, noch nicht umlackiert - eher unwahrscheinlich, weil sehr selten)
- Flaschengrün mit schwarzer oder grüner Pufferbrust (BBÖ-Farbschema)
- Tannengrün mit schwarzer oder grüner Pufferbrust (ÖBB-Farbschema)

Gelb-schwarz-gestreifte Pufferbohlen scheiden für 1955 mit einiger Sicherheit aus. Das älteste mir bekannte Foto einer österreichischen Kleinlok mit gelb-schwarzen Streifen datiert aus 1964.

Die Kö 5157 hieß ursprünglich „Kb 5157“, weil sie mit einem Demag-Benzinmotor geliefert wurde. Dieser Motor wurde im Dezember 1950 gegen ein Dieselaggregat ausgetauscht. Es ist wahrscheinlich, dass man sich bei diesem grundlegenden Eingriff auch gleich vom DRG-Look trennte und der Kleinlok eine neue Farbe gab.

Ich entscheide mich aus reiner Willkür für Tannengrün und für schwarze Pufferbohlen.


Lackierung und Beschriftung

Bei der von mir bevorzugten Methode der Alterung mittels Pinsel ist eine gänzliche Neulackierung nicht erforderlich. Die Farbe wurde wieder so stark verdünnt aufgetragen, sodass sie zunächst abperlte, aber beim zweiten oder dritten Auftrag schließlich haftete. Pinselhiebe sind bei dieser Vorgangsweise nicht zu sehen, der Auftrag ist dennoch geringfügig unregelmäßiger als bei einer Airbrush-Lackierung. Ich gebe zu, die Methode ist auch zeitintensiver, aber mir ist sie einfach angenehm.

Die Nummerierung stellt mich vor Probleme. Aus dem Gaßner-Beschriftungssatz V221 mit den korrekten DRG-Typen für die Köf 5018 lässt sich „meine“ Nummer nicht zusammenfrickeln, die charakteristische „7“ fehlt. In der Bastelkiste findet sich ein Brawa-Köf-Beschriftungssatz mit Abreibebuchstaben. Damit geht es. Die Schrifttype ist recht ähnlich, aber eben nur ähnlich. Ich bringe sie provisorisch an.

Manche Provisorien halten ewig, sagt man...

Hier nochmals das ein wenig gealterte Ausgangs-Modell von Brawa:




Und hier der aktuelle Stand von der linken Seite:




Das Heck zeige ich noch nicht her, denn dort sind die Scheinwerfer nicht rechtzeitig zum Fototermin fertiggeworden…



An dieser Stelle mache ich Schluss mit dem Kö-Umbau. Einige Leute hier können das viel besser als ich. Das Maschinchen soll ja nicht an der beliebten TV-Sendung „Germanys Next Top Modell“ teilnehmen, sondern bloß Unzulänglichkeiten in meinem Gleis aufspüren.



Nächste Woche wieder "Handfesteres"

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1145 von 1zu87 , 30.10.2015 16:15

Hallo Karl,

der Einsatz von soviel Hirnschmalz und Zeit für ein Lökchen, das nur zur Fehlersuche dient, lässt uns nur erahnen, was demnächst auf uns zukommt . Vermutlich trägst du mit deinem Werk dazu bei, dass einige Mobianer ihr Hobby frustriert aufgeben werden .

Beste entzückte Grüße
Karl Heinz


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1146 von slpa ( gelöscht ) , 30.10.2015 17:28

Servus in die Runde,

und meine Anerkennung für die Köf mit Besenkammer-Tür

Ein Tipp für feine Feilen: Diese flachen Holz-Rührstäbchen, die es bei McDoofnald und in anderen Etablissements der Qualitäts-Gastronomie zum Umrühren von dünnem Kaffee und saurem Cappucino gibt, lassen sich ganz nach Wahl mit Schleifpapier bekleben.

Beste Grüße,

Stefan


slpa

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1147 von notbremse , 30.10.2015 18:30

@ Andreas, Martin und Wolf: Vielen Dank für eure prima Ergänzungen um Thema "Brünierung"!

Zitat
Ich werde (...) nach dem Verlegen der Gleise die Schienen mit der Sprühpistole mit Braun leicht nachlackieren.


Klingt wie eine Weissagung, wie mein Schicksal sich weiter entfalten wird...



@ Karl Heinz:

Zitat
...dass einige Mobianer ihr Hobby frustriert aufgeben werden


Genau das ist mein fieser Plan: denen verkaufe ich dann Fernseher, Chips und Bier und werde unermesslich reich damit!



Zitat
...meine Anerkennung für die Köf mit Besenkammer-Tür


Uuups, da ist mir ein Fauxpas unterlaufen: ich vergaß, den Lokführer zu erwähnen. Der heißt Boris Beckermann.



Danke für den Hinweis auf die Fastfood-Stäbchen. Aber ist das nicht ein bisschen unökonomisch - hinfahren, Kaffeebrühe kaufen, Kaffeebrühe wegschütten, mit Rührstäbchen wieder heimfahren, Schleifpapier aufkleben...?



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1148 von slpa ( gelöscht ) , 30.10.2015 19:04

Möglicherweise lässt sich die Kaffeplörre dazu verwenden, Echtholz-Schwellen zu beizen?


slpa

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1149 von nortim , 30.10.2015 19:28

Zitat
@ Norman: Nitroverdünnung erzeugt auf Lack häufig einen leichten Graustich. Kannst du auch bei der Brünierung eine leichte farbliche Veränderung feststellen, wenn du sie mit Nitro abwischt?



Hallo Karl,

habe nichts dergleichen festgestellt, außer bei Profilen von Micro-Engineering.
Die sind allerdings werkseitig schon leicht graustichig. Aber im Usaland ist ja vieles anders...

VG
Norman




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1150 von h0purist ( gelöscht ) , 04.11.2015 12:30

Moin Kollegen,

lieber Karl nun hast Du es ja fast geschafft mit Deiner Kb! Hast einen wirklich guten Job gemacht, Bravo Bravissimo!!
Vielleicht aber dennoch ein kleiner Tip von mir.
Die langen Handläufe an dem Vorbau sollten nicht mit Messingdraht sondern mit Federstahldraht gestaltet werden, einmal eine Unaufmerksamkeit beim wenn auch sehr vorsichtigen anfassen des Modell und der Messingdraht ist krumm, Federstahldraht dagegen bleibt natürlich in seiner Form. Ich habe diese Prozedur inklusive der gekröpften Messinghalter schon an einigen Kö von Kollegen ausgeführt und die sind immer noch begeistert.

So bist Du ja um nun einiges weiter als es mein über mehrere Jahre dauernde Langzeitprojekt der eigenen Kö es vorweisen kann.
Habe soeben Dank Deines Beitrages meine Henschel Kö 4498 aus dem Tiefschlaf gerissen, die vielen Spinnweben abgebürstet und werde wohl ein wenig daran weiter arbeiten.
Ein sehr weiches zur Zeit analoges fahren ist ihr dank Faulhaber und Pendelachse gegeben, nur die Optik ist noch stark verbesserungswürdig - gelinde ausgedrückt.

Ein kleines Bildchen darf meinen Beitrag in Deinem Trööt vervollständigen:


h0purist

   

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Wandelbares Rangierspiel nach meckl. Motiven DR Ep.4: „Malchow am See“ -> ... zum 1. Mai !

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