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Mein Provider war heute geständig und hat sogleich tätige Reue geübt:
Zitat
"... stummiforum.de arbeitet mit http1.0, und das haben wir letzte Woche am Loadbalancer ausgeschaltet. (...) Wir haben ... stummiforum.de auf der Whiteliste freigeschaltet."
Das Einbinden von Bildern per "img" funktioniert wieder, ich setze in gewohnter Weise fort:
Der Fluch der Akribik, Teil 98
PLATZ IST IN DER KLEINSTEN HÜTTE, TEIL 2
„Des is oba siha ka ‘Decodereinbau‘ mehr!“, schrie der Toni in heller Aufregung. „Hiaz is se in die Luft gongan!!!!!“
[Das ist ganz gewiss nicht mehr der Einbau eines Decoders, jetzt ist sie explodiert!!!!]
„Mein Lieber Toni,“ – der Professor verströmte ungebrochene Gelassenheit – „so sieht keine Explosion aus. Vielmehr haben wir die Maschine für einen Motortausch vorbereitet. Und dort drüben liegt auch schon der neue Motor!“
Tatsächlich lief der über 30 Jahre alte Motor bei meinen ersten Testfahrten bei flotter Fahrt recht passabel, aber im Kriechgang schwächelte er merklich. Er bewegte sich schon recht unelegant - ein wenig erinnerte die Art und Weise der Fortbewegung der Kleinlok fatalerweise an einen alten Herrn, dem die Prostata abhandengekommen ist.
Ein kurzer Blick ins Programm von sb-Modellbau zeigte, dass für mein drei Jahrzehnte altes Modell nach wie vor ein passender Motor verfügbar ist, und ein paar Tage später war das Päckchen mit dem „schräggewickelten, eisenkernfreien Gleichstromtreibling“ auch schon da.
Die Schwierigkeit des Einbaus war von SB mit „III“ beschrieben worden, womit gemeint ist, dass Fräsarbeiten notwendig sind. Aber das klingt schon wieder viel gefäääääährlicher, als es ist. Der Motor selbst kann in die unveränderte alte Motorwanne eingesetzt werden, nur für die Schwungscheibe muss Platz geschaffen werden.
Vor geraumer Zeit habe ich „in der Bucht“ eine EMCO Unimat Kleinwerkzeugmaschine erstanden. Ein herrlich präzises, laufruhiges Gerät aus den 50er Jahren. Es wird Zeit, dass ich sie endlich gefahrlos ausprobiere. Ich fräse damit – zugegebenermaßen noch reichlich unbeholfen – die Ausnehmung für die Schwungmasse des neuen Motors aus und, weil ich schon dabei bin, auch gleich die von Lutz K beschriebenen Vertiefungen im Lager der letzten Achse.
Wer keine Werkzeugmaschine hat, sich etwas Zeit nimmt und eine ruhige Hand hat, kann das ohne weiteres auch mit einer Kleinbohrmaschine (Dremel o.ä.) mit einem Kugelfräser erledigen. Die Ausnehmung muss nicht sonderlich genau ausgeführt sein. Es muss ja nichts Präzises fabriziert werden, die letzte Achse und der neue Motor sollen an den bezeichneten Stellen nur etwas mehr „Luft bekommen“.
Ich reinige das Fahrgestell mit Druckluft und mit Waschbenzin und füge das Getriebes provisorisch zur Rollprobe zusammen. Nichts geht, alles klemmt. Ich verfluche Lutz K.
Hoffentlich lebt Lutz K noch, meine Flüche sind normalerweise äußerst wirksam. Manche der von mir Verfluchten sterben gleich, manche erst nach 80 Jahren, aber sterben müssen sie ausnahmslos alle.
Langsam dämmert es mir dann aber, dass Lutz K damit nichts damit zu tun haben kann. Denn es klemmt ja nicht nur das Zahnrad der letzten Achse, es klemmt ALLES. Das Getriebe wurde aber in Längsrichtung in keinster Weise verändert. Ich bemühe eine beleuchtete Lupenbrille und entdecke noch etliche winzige Späne, die ich zuerst nicht sah. Also noch einmal ran mit Druckluft, Wattestäbchen, Pinsel und Waschbenzin und nun wirklich alles raus. Und einen bremsenden Grat entferne ich auch gleich. Dann die Zahnräder fetten – und jetzt geht’s. Freispruch für Lutz K.
Ich klebe den Motor mit Stabilit Express ein und fixiere ihn mit einer Klemme.
Der neue Motor ist etwas kleiner, rundum bleibt etwas Raum. Ich schließe den Motor provisorisch an den Decoder an – er läuft einwandfrei, und auch der Sound ist wieder da.
Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass es sich um ein elektrisch betriebenes Modell einer Diesellok handelt, was ich da vor mir habe, wäre ich angesichts der vielen farbigen „Rohre“ geneigt, eine quietschbunte Kesselexplosion eines Dampfers anzunehmen…
@ Martin: Apropos „Hochprozentiges“: demnächst wird illuminiert. Die Kö natürlich.
Die Leuchtdioden liegen schon bereit. Und dann war da noch die Frage des Kondensators...
Nächsten Freitag mehr
Euer Karl