Hallo zusammen,
Heute gab es wieder einmal ein normaler Arbeitstag bei der BVRL. In kleinen Schritten geht es weiter.
George, der Gehilfe von Artie Huck in der Autowerkstatt, ist ein Alleskönner (außer vielleicht im Schach, wo ihn sein Freund und Schachpartner Artie ihn schon auf mindestens 2185 verschiedene Weise ausgebootet hat). George ist nämlich nicht nur ein Künstler der KFZ-Technik - jede Kiste läuft bei ihm. Er hat auch die Juke-Box aus dem Lokal von Bill unten am Bahnhof wieder zum Laufen gebracht. Bevor er sie morgen wieder zu Bill fährt, testet er sie ausgiebig auf der Veranda, Nein, heute spielt sie nicht den beliebten Country oder einen wehmütigen Blues, wie an fast allen Abenden im Lokal, wenn die Arbeiter aus der Grube und von der Eisenbahn bei ein oder zwei Bier den Feierabend genießen. Nein, George hat Tschaikowski aufgelegt, die Nußknacker-Suite, oder vielleicht eine Sinfonie:
Er dirigiert die Musik höchstpersönlich mit dem Zollstock, sehr gekonnt! Amadeus, sein treuer Hund, ist gleichzeitig sein treuestes Publikum:
Kein Zweifel, an George ist der Musikwelt ein zweiter Otto Klemperer oder Leopold Stokowski verloren gegangen.
Nicht verloren gehen darf den Lokführern bei der BVRL der korrekte Punkt, wo sie am Bahnsteig halten müssen. Ein Zwergsignal rechts neben dem Gleis zeigt an, ob sie noch weiter noch vorn fahren können. Bei den oft langen Zügen am Haken kommt es auf dem kurzen Gleis auf jeden Meter an. Geht das Licht aus, dann stehen sie im Nothalt:
Hier wird im Bunker des großen Kohlesilos gerade Kohle angeliefert. Die Heisler schiebt einen 70 Tonnen Coal-Hopper auf das Entladegleis. Der Rangierer zeigt dem Lokführer an, wie weit er den Wagen über die Grube schieben muss. Dann öffnet er die Entladeklappen:
Der Aufzug im Turm befördert die Kohle dann hoch in den Silo, aus dem dann die Dampfloks nach Bedarf beladen werden. Da geht jeden Tag fast eine ganze Wagenladung hinein.
Ich habe spaßeshalber mal nachgerechnet. Die 5 an der Potter Avenue stationierten Dampfloks der BVRL, das sind Challenger #3969, Mikado #2494, Pacific #1366, die U4a #59 und die Heisler #57 würden in Echt im kontinuierlichen Einsatz zusammen etwa 18000 Tonnen Kohle pro Jahr verbrauchen. Das sind knapp 60000 Tonnen CO2 für die Ökobilanz.
Hier noch ein weiteres Bastelprojekt der BVRL, das schon geraume Zeit läuft. RP25-Fix heißt es.
Das hat folgenden Hintergrund. Ein zentrales Problem der amerikanisch motivierten 3L-Modelleisenbahner besteht darin, dass 90 Prozent des Rollmaterials mit Achsen der amerikanischen RP-25-Norm ausgerüstet sind, und das die Radabstände nach dieser Norm für Märklin-Gleise ein winziges Stuck zu weit sind, speziell für das K-Gleis. Nur ein paar zehntel Millimeter sind es. Auf gerader Strecke macht das keinen Unterschied zu den gewöhnlichen 3L- oder AC-Achsen. Aber zumindest die K-Gleis-Weichen sind kritisch, weil die RP-25-Räder an den Herzstücken gern falsch abbiegen. Und dann hat man den Salat.
Das hat zur Folge, dass ich Rollmaterial nach amerikanischem Standard entweder mit neuen Achsen ausrüsten muss, oder dass ich die Räder auf den RP-25-Achsen im Schraubstock ein wenig näher zusammenrücken muss. Das eine wie das andere ist unschön, ganz abgesehen davon, dass es bei Lokomotiven oft gar nicht möglich ist.
Ganz besonders heimtückisch sind nun die K-Gleis-Bogenweichen. Die Idee von RP25-Fix besteht darin, die Radlenker der Weichen mit einem Schuh zu unterfüttern, damit auch Achsen mit etwas breiten Radabständen korrekt ins Herzstück geführt werden. An dieser Weiche ist dieser Schuh bereits montiert (roter Pfeil):
Wie man sieht, läuft dieses RP-25-Drehgestell nun sauber über die Weiche, weil der Schuh die Achsen genügend weit an die Außenschiene bringt:
Die Radlenker sind bei den K-Gleis-Weichen sowieso recht großzügig montiert. Auch meine Märklin-Fahrzeuge meistern die verengte Stelle ganz gut. Nur meine alte F7 der UP - sie feiert übrigens dieses Jahr an Weihnachten ihren 50. Geburtstag - hat anfangs gemurrt und bedrohlich mit dem Antriebsdrehgestell gepoltert. Aber das hat sich wieder beruhigt.
Hier noch das Foto einer RP-25-Achse, die ohne diesen Schuh über die Weiche gerollt wird. Das linke Rad ginge im Ernstfall in die falsche Rille. das gäbe eine Entgleisung:
Ob sich das auf Dauer so bewährt, kann ich noch nicht sagen. Wir werden sehen.
Grüße
Hans Martin & Manu
The Presidents, Chief Engineers, Finance Directors, Baggage Porters, and Yard Sweepers
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Les Aventures du Chasseur Noir (alte Spur 0)
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