Hallo Thomas,
ich finde es immer wieder schön, daß "Dinge ach so teuer sind". Ich schlage vor, Du setzt Dich mal hin, machst die Redaktion für ein Heft von sagen wir mal 50 Seiten Inhalt (incl. Werbung), bezahlst davon die Schreiberlinge und nicht zuletzt den Druck, den Vertrieb und Deine Steuern. Und vorher kalkulierst Du das Ganze einmal seriös durch. Nicht so als Hobby nebenbei, sondern als Vollzeitbroterwerb. Dann wirst Du ganz schnell in die gleichen Größenordnungen beim Verkaufspreis kommen.
Daß das Internet eine billige (aber nicht immer auch preis-werte (man beachte den Bindestrich)) Ergänzung ist, ist durchaus richtig. Aber ich möchte um nichts in der Welt auf meine Sammlung von etwa 25 Jahrgängen Eisenbahnzeitschriften, sowie auf die miba CDs verzichten. Ich sehe wo die Entwicklung herkommt, wie der aktuelle Stand ist, und letztlich hat man zumindest eine Ahnung, wo es in der Zukunft hin gehen könnte.
Daß deutschsprachige, insbesondere in Deutschland herausgegebene Zeitschriften sich vornehmlich mit deutschen Themen beschäftigen ist wahrscheinlich auch eine Binsenweisheit. Hier würde ich sogar eher umgekehrt sagen: Was interessiert mich der Dampfbetrieb in Südafrika. Ich interessiere mich doch für deutsche Bahnen.
Aber spätestens hier sollte man sich selber mal fragen: Muß es immer so schmalspurig sein? Ich denke: nein. Es erweitert einem letztlich den Horizont.
Jetzt wird's einen Absatz lang ein klein wenig OffTopic: Ich habe mir schon diverse öffentlich zugängliche und auch private Modellbahnanlagen angesehen. Viele davon gefielen mir persönlich nicht. Aber bei jedem (!)Besuch war das eine oder andere Detail dazwischen, das interessant war. Und letztlich war es dieses eine Detail wert, sich die Anlage anzuschauen.
Und damit werde ich wieder OnTopic: Bei den Zeitschriften ist es ähnlich. Der eine Beitrag, der in der Zeitschrift mich interessiert, macht sie für mich wertvoll. Insbesondere, wenn man den Rest auch liest und irgendwo im Hinterkopf in den grauen Zellen abspeichert. Irgendwann kommt die Frage: Da war doch was... ?!? Und dann gehe ich bei mir an's Regal, krame ein oder zwei Jahrgänge vom Brett, blättere sie alle durch, bis ich den besagten Artikel gefunden habe. Und während dessen erfahre ich noch 100 andere Kleinigkeiten, die ich vorher vielleicht überlesen hatte oder die schlicht in Vergessenheit geraten waren.
Kurz und gut: Ein klares JA zu Zeitschriften. Welche man davon allerdings liest, sollte jeder selbst entscheiden. Das Internet kann immer nur eine Ergänzung zu den Zeitschriften, nie aber ein Ersatz sein.
Gruß
Martin