Hallo Stummis,
höchste Zeit, mal wieder ein paar Lebenszeichen von mir zu bringen. Stephan, vielen Dank für Deinen langen Kommentar, zu dem ich gleich noch etwas sagen will. Es ist tatsächlich so, dass mir die vielen kleinen Basteleien viel Spaß bringen, weil ich da auch recht schnell ein kleines Erfolgserlebnis haben kann. Bei den „größeren“ Vorhaben überlege ich doch immer ziemlich lange, wie ich es denn am Besten umsetze. Diese Zeit des Überlegens lässt sich nur immer so schlecht in Bildern festhalten
Ein so’ n Fall ist beispielsweise der Übergang vom Wendel zur Paradestrecke, wo sich im ersten Teil gleich ein doppelter Gleiswechsel mit ‚schlanken’ Weichen anschließt. Diesen Abschnitt hatte ich ja vor einigen Wochen schon er- (und hier auch vorgestellt), allerdings stellte sich nach kurzer Zeit schon heraus, dass das verwendete 6mm Sperrholz stabilitätstechnisch nicht ausreichend dimensioniert war und zum Durchhängen neigt. So was geht nicht, schon gar nicht wenn Weichen im Spiel sind. Also unter der Platte gesucht und von einem früheren Aufbau noch 12mm Tischlerplatte in Streifen von 116 auf 8 cm gefunden und für deutlich stabiler empfunden. Zwei dieser Streifen habe ich an der Längsseite verklebt und kräftig verspannt -hält. Beim Aufbau der Strecke habe ich dann mal ausgiebig die Heißklebepistole ausprobiert und für mich entdeckt. Ich liebe es ja, wenn die Kabel möglichst rechtwinklig und sauber verlegt sind. Auch wenn es später keiner mehr sieht, weiß man doch drum, und das gibt (zumindest mir ein gutes Gefühl)
In der Bucht entdeckte ich die im ersten Bild zu sehenden Servohalter, die mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Leider ist der Verkäufer etwas schweigsam, was die Anfrage nach einer Lieferung der Servohalter allein angeht. Er verkauft die nämlich als Set bestehend aus Servo, Servohalter, Schrauben und vorgebogenem Stelldraht, was sehr praktisch ist. Für zwei dieser Sets habe ich mit Versand so um die 18 Euro bezahlt. Wie auch immer, ich habe mir dann aus Pappelsperrholz Nachbauten vorgenommen, funktioniert auch - sieht nur nicht sooo schön aus.
Weiter mit der kleinen Weichenstrasse; irgend etwas sagt mir, dass ich gut daran tue, diesen Abschnitt herausnehmbar zu gestalten...! flaster: Wenn mit den Servos mal irgendwas ist komme ich nur sehr schlecht ran. Also, wie befestige ich die Trasse an den beiden Enden mit den anschließenden Teilen? Am einfachsten schien es mir, die Weichenstrasse als Einleger, quasi als Brücke, zu gestalten. Gefragt ist also eine Verbindung, die auch nach mehrmaligem Gebrauch ihre Form und Fassung nicht verliert. Eine Metallkonstruktion kam mangels passendem Werkzeug nicht in Frage, also Holz. Herausgekommen ist ein an der Trasse befestigtes „Dreieck“, das seinen Widerpart an den Stützen der vor- und nachfolgenden Strecke hat;
Hier bereits geschnitten und provisorisch untereinander fixiert:
Die Führung auf der Wendelseite
Und der passende Einsatz auf der Trassenunterseite
Unter den Gleisen liegt die Bettung von Woodland Scienic (ehemals von Noch), um einen Bahnkörper nachzubilden und auch etwas für die Geräuschdämmung zu tun. Doppelseitiges Klebeband hält Bettung und Trasse zusammen. Ich bin am überlegen, ob ich für meine relativ kleine Bahn die sichtbaren Schotterstrecken tatsächlich mit flexiblem Schotterkleber aufbaue, muss ich mal sehen.
Da es jetzt an die Trassenerstellung geht und ich jede Menge rechtwinklige Stützen brauche, musste ich mir dann doch eingestehen, dass meine kleine Kreissäge für diesen Zweck nicht ausreicht, weil insbesondere die Anschläge Mist sind. Ich bin jetzt also dabei, mir die Kreissäge vernünftig umzubauen und auch einen durchgehenden (Seiten-) Anschlag zu bauen, der mittels durchgehender Gewindestange in einem Schritt vorn und hinten anzieht und auch auf gleicher Höhe bleibt. Momentan haut mir der hintere Anschlag um gut 0,5 cm aus der Flucht – unhaltbar!
So, lieber Stephan, Du hattest nach den von mir verwendeten Materialien gefragt, mit denen ich löte. Hier sind sie
Die Station steht bei mir immer auf 350 Grad.
Die Spitze sieht verboten aus,
liegt aber nur daran, dass sie kalt ist. Auf Temperatur gebracht und ordentlich abgestreift sieht sie blitzeblank aus! Mit dieser sehr feinen Spitze habe ich bislang sämtliche Lötarbeiten vorgenommen, auch Lokumbauten Decoder etc.
Die Spezifikation des Lötdrahtes kannst Du erkennen?
Wenn Du die OL verlöten willst – besonders in Kurven oder im Wendel - musst due den Draht auf jeden Fall so gut es geht vorbiegen. Die Scherkräfte dürfen nicht so groß sein, sonst wird es auch zu fummelig. Wenn Du alles vorgebogen hast, ‚hilfst’ Du dem Draht ein wenig in Form zu bleiben, wenn Du ihn mit einer Klemme fixierst, so wie auf dem nachfolgenden Bild zu erkennen ist.
An der Lötstelle lässt Du den Draht sich ein paar Zentimeter überlappen, sodass eine schöne Rinne entsteht in die du dann den Lötzinn reinlaufen lassen kannst. Achte aber drauf, dass beide Drahtenden eng beieinander liegen, dann tropft auch nichts durch oder bildet Nasen, an denen sich der Pantho später verfangen kann. Ganz wichtig ist auf jeden Fall, die Drahtenden mit einer Zange leicht aus der Flucht zu biegen, damit der Pantho nicht gegen das freie Ende stösst. Auf diesem Bild kannst Du es rechts unten erkennen:
So, das war es erstmal wieder von mir. Bleibt mir nur noch allen Zweiflern zu sagen, dass es in natura nicht nur 8-Grad-Weichen gibt. Nachfolgendes Bild zeigt die DB-Strecke Niebüll-Sylt auf der Höhe Morsum. Leider nur schnell aus dem Auto aufgenommen, aber ich glaube, es kommt raus was ich meine...
Grüße und bis später!
Frank