Hallo ihr beiden
Freut mich sehr von euch zu hören/lesen ops:
Auf der Anlage ist leider wirklich nicht viel passiert, jedoch um die Anlage herum. Damit möchte ich natürlich eure Neugierte nicht weiter auf die Folter spannen.
Nach dem Fenstereinbau musste natürlich erst die Wand verputzt und abgerieben werden. Da ich dies das erste Mal selbst an die Hand genommen habe, funktionierte es im ersten Anlauf nicht ganz wie ich mir das vorgestellt habe und dauerte demnach halt auch schon gut einen Monat bis dann noch gestrichen war.
Dann konnte der Wiederaufbau der Anlage vorangetrieben werden…endlich! Die Wiederinbetriebnahme was natürlich dann ein spannender Moment, welcher sehr reibungslos von statten ging. Einzig ein paar falsch zugeordnete Rückmelder waren auszumachen. Dabei musste auch die ganze Anlage abgesaugt und gereinigt werden, was nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört…
Daran angeschlossen kam der Wunsch auf, meine Modelle besser zu Lagern als immer aus- und wieder einzuschachteln. Möbel für meine Zahlreichen Modelle mussten her! So ging ich an die Recherche, passende Möbelvarianten auszumachen. Das Ergebnis war ernüchternd; entweder falsche Schubladenhöhen vorhanden oder der Platz für das Möbel einfach nicht zur Verfügung.
…Also beschloss ich als Schreiner kurzer Hand selbst Möbel zu schaffen. So kurz und schmerlos wurde die Beschaffung dann jedoch nicht…
Ich Plante mir 4 Möbel unter die Anlage, ein Doppelmöbel unter den Seitenarm (Zürichsee) und zwei Doppel unter dem Schattenbahnhof. Nun wusste ich die Anzahl Schubladen auf 24 festzusetzen. Die Auszüge waren dann auch relativ schnell besorgt….es sollten gleich 80cm – Auszüge sein um die Tiefe voll auszunutzen. Dieser Umstand stellte mich dann in der Planung der Platten vor die Tatsache, dass hier 30 Quadratmeter Platten gebraucht werden.
Ich dachte „selbst machen = günstig“ ….na denkste! flaster:
So musste ich meinen Wunsch nach Birkensperrholz für die Kisten ganz schnell ganz nach hinten stellen. Eine günstige Variante, die den Rahmen NICHT sprengt musste somit erst gefunden werden. Bei 30 Quadratmeter kannst den Baumarkt auch gleich vergessen! Dann konnte ich zum Material für mein nächstes Projekt gleich 6 Platten Pappelsperrholz zum Ort des Geschehens liefern lassen. Zu „nächstes Projekt“ dann später mehr….
Also Zuschneiden, Löcher für die Montage der Auszüge bohren, Lammello-Verbindungen stechen, alles Schleifen, alles Lackieren und zusammenstellen, die Schubladen vorbereiten, zusammenschrauben und einsetzen, Fronten montieren… Fertig??? ….nein, weit gefehlt! …wer möchte schon seine Modelle einfach in eine Schublade stellen… es müssen Gleise oder sonst was rein in die Schubladen. So war das nächste zu evaluieren. Gleise waren zu teuer um nicht befahren zu werden, die nächste Möglichkeit schien mir eine Einlage von Plexiglas zu sein, da die Platten Kanten als Gleis aufweisen, die nicht abgenutzt werden. Offerte angefordert und mich traf fast der Schlag….zu teuer! Ich habe mich dann auch hier für eine Möglichkeit im Rahmen entschieden, für 4mm MDF beschichtet. Ich habe nun Streifen geschnitten die dann in der Schublade Zwischenräume von 16mm (H0) aufweisen als Gleise.
Anschliessend muss das Rollmaterial noch fixiert werden. Ich dachte hier an was mit Gewindestangen und MDF-Brücken auf Höhe Puffer. Nach einer Probe stellte sich heraus, dass dies doch sehr aufwendig würde. Ich versuchte dann eine Variante mit Stecknadeln für jeden Puffer. Ich fertigte ein Bohrlehre an. Hier stellte sich jedoch heraus, dass diese 0,5mm-Bohrer gerade Mal für 10 – 15 Löcher von den 64 Löcher pro Geleise hielten. Für 14500 Löcher war dieser Umstand untragbar! Meine Frau brachte mich dann auf die brauchbare Idee von Zahnstocher. Diese benötigen Löcher von 2mm was einem Standartbohrer entspricht und diese sicherlich stabiler sind. Das Bohren der ca. 14500 Löcher war dann auch etwas zeitintensiv. Nun sind auch meine Modelle schön geordnet an ihren Plätzen.
Hier noch ein paar Zahlen:
Möbel: 2 Stöcke mit je 6 Schubl. übereinander, Zwei Doppelstöcke mit je 3 Schubl. übereinander
Schubladen: 24 Stück, tiefe 80cm
Gleise: 228 Schubladen (12 Schubl. mit je 10 Geleise, 12 Schubl mit je 9 Geleisen)
Schubl.-Einlagen: 208 Teile
Schrauben für Einlagen: 624
Löcher pro Geleise: 64
Löcher insgesammt: 14592
Loks pro Schubl.: 27 – 30 (SBB Re 460)
Wagen pro Schubl.: ca. 20 Personenwagen / bis zu 40 Güterwagen (Hbis)
Lack: 4 Liter
Dann zwei Bilder zum Thema:
Wenn sich jemand für so Möbel interessiert stehe ich für Detailinfos gerne Red und Antwort.
Es muss aber bedenkt werden, dass ein selbst realisiertes Möbel auch schnell teurer kommen kann als etwas das fertig gekauft wurde!
Hiermit zum nächsten Punkt… Dieses Projekt hat sich zum Schluss wie vorhin angedeutet mit dem nächsten grossen Projekt überschnitten. Ich habe den letzten grossen Raum (45m2) renoviert. Alles rausgerissen, innen aufisoliert und Fermacellwände erstellt, neue Fenster und neue Storen, Elektrisches musste neu verlegt werden, neue Radiatoren installiert und eine Wand eingezogen werden, da eine Schrankreihe rausgerissen wurde, die die Abgrenzung zum Treppenhaus in den Keller bildeten. Dann alles selbst abgerieben und gestrichen. Danach noch den Boden ausgleichen und verlegen. Start war anfangs Juni und vor drei Wochen konnten wir endlich die ersten Tische reinstellen.
Von einem herausgerissenen Kamin im Nebenzimmer und natürlich vom Umbau allgemein war nicht zu vermeiden, dass sich im ganzen Haus eine dünne, weisse oder auch rote Staubschicht setzte. Die Modelle auf der Anlage waren bewusst alle in Sicherheit weggeräumt. So musste einfach die Anlage wieder mal total gereinigt werden. In den 3 Wochen bin ich kaum zu Betrieb der Anlage gekommen.
In letzter Woche habe ich einen Anlauf gestartet, den passenden Schotter für meine Anlage zu finden, den ich wohl nach drei Proben jetzt gefunden habe. Auch bin ich noch an einem Nebenprojekt aus letztem Jahr zur Advendszeit, das fertiggestellt werden sollte.
So…. hiermit hoffe ich Aufschluss gewährt zu haben
Gruss Roger