Mich interessiert, wie in Epoche III (und auch IV) eine Zugnummer "bestimmt" wurde (bspw. der Schnellzug D 157 oder der Pb 2951). Die Zuggattung ist mir geläufig (D=Schnellzug; Pb=Berufspersonenzug). Aber welche Bedeutung haben die einzelnen Nummern? Und wie wurden diese festgelegt (Kriterien?)
jeder Zug braucht eine Zugnummer. Die muss (früher zumindest innerhalb der Direktion) eindeutig sein, auch heute noch darf sie nicht am selben Tag mehrfach belegt werden. Die Bahnverwaltung gibt in regelmässigen Abständen einen Zugnummernplan heraus, an dem orientiert sich dann der Fahrplanbearbeiter bei Erstellung des Fahrplans. Jede Zuggattung hat dort bestimmte Nummernbereiche, aus dem dann die konkrete Zugnummer bestimmt wird, wenn mehrere gleichartige Züge im Laufe eines Tages fahren, werden die Nummern meist hochgezählt. Auch spontan eingelegte Züge haben dort entsprechende Bereiche.
Anhand der Zugnummer konnten zusätzlich zur Zuggattung Informationen mitgegeben werden: Fahrtrichtung, Verkehrsrelation, Besteller. Grundsätzlich gilt auch, dass eine kleinere Zugnummer meist einen höherwertigeren Zug kennzeichnet, so hatten F-Züge und TEE eher 1-2stellige Zugnummern, während Übergabezüge auf Nebenbahnen auch früher schon mit 5stelligen Zugnunmmern unterwegs waren. Gerade Zugnummern fahren von Nord nach Süd, ungerade eher nordwärts (als grobe Faustregel).
Also wird die Zugnummer für einen bestimmten Tag von einer Direktion "willkürlich" bzw. "frei" gewählt?
Beispiel: Ein EC fährt montags von Hamburg nach München (also von Nord nach Süd). Die Direktion Hamburg legt hier die Zugnummer "175" fest. Daraus folgt die Nr. "174" für den Gegenzug. Das wäre bspw. der EC 175 am Montag um 05.30 h von HH nach M und der EC 174 um 14.00 h zurück. Mittwochs könnte es der EC 175 von Dortmund nach Frankfurt sein.
Ist das wirklich so einfach? Ich meine, bei der Bahn ist ja alles strikt geregelt (was für den reibungslosen Betrieb auch notwendig ist); trotzdem bin ich etwas überrascht. Andererseits gibt es bei der Bahn ja bekanntlich nichts, was es nicht gab - also auf mal einfache Regeln
Vom Vorbild-Betrieb habe ich wirklich nicht viel Ahnung. Erst vor einigen Tagen, als ich mir Zugnummern für meine Anlage überlegt habe, tauchte die Frage auf. Da bin ich auch die Seite vom FREMO gestossen, die mir zumindest bei den Zuggattungen sehr geholfen hat.
Herzlichen Dank Euch beiden, für die schnelle Hilfe! rost:
Zitat von PaulineAlso wird die Zugnummer für einen bestimmten Tag von einer Direktion "willkürlich" bzw. "frei" gewählt?
Nein, der Zugnummernplan und die Bildungsregeln geben recht enge Korridore vor. Zumal Schnellzüge bundesweit numeriert sind, früher, tief in der Epoche 3, konnte eine Direktion für Züge, die die Direktion nicht verlassen, eigene Nummernbereiche nutzen, daher konnte es vorkommen, das P 4711 von Husum nach Heide fährt, und "ein anderer" P 4711 von Dortmund nach Essen - seit vielen Jahren müssen die Zugnummern jedoch bundesweit eindeutig sein.
Zitat von Pauline Beispiel: Ein EC fährt montags von Hamburg nach München (also von Nord nach Süd). Die Direktion Hamburg legt hier die Zugnummer "175" fest. Daraus folgt die Nr. "174" für den Gegenzug. Das wäre bspw. der EC 175 am Montag um 05.30 h von HH nach M und der EC 174 um 14.00 h zurück. Mittwochs könnte es der EC 175 von Dortmund nach Frankfurt sein.
Nein, die Zugnummern werden für die gesamte Fahrplanperiode vergeben und ändern sich nicht täglich. Zumal ein Eurocity ein grenzüberschreitender Zug ist, der muss irgendwo eine Bundesgrenzen überqueren...