Hallo Dieter,
herzlichen Dank für Deinen Besuch mit dem netten Kommentar!
Hallo liebe Stummifreunde,
"Am Anfang war das Loch, und es war nichts da außer das Loch..." So oder so ähnlich könnte die Story vom Bau des Modell-BW Coburg beginnen. Ich habe mal meine Dias durchgeschaut und ein paar alte Aufnahmen zumindest noch vom Bau des Schuppens gefunden. An dieser Stelle möchte ich auch gleich die Qualität der Bilder entschuldigen. Sie sind immerhin schon ca. 25 Jahre alt und eben kein Vergleich zur heutigen Digitaltechnik!
Ich kann mich noch erinnern, dass ich irgendwann einmal eine Spanplatte gekauft habe. In diese wurde ein Loch gesägt, in das die neu erworbene Fleischmann-Drehscheibe passte. Daran wurden die entsprechenden Gleise gesteckt. So erhielt ich die Längen und Winkel, die notwendig waren, um den Grundriss des Lokschuppens zu erstellen. Das so erhaltene Format wurde auf eine Sperrholzplatte übertragen und die Schuppengleise ausgesägt. Das ganze sah dann erstmal so aus:
Das sah aus wie ein großer runder Kamm! Um die Stabilität zu erhalten, wurden die Schuppeneinfahrten mit einer Holzleiste vorübergehend fixiert.
Holzleisten quasi als Säulen und eine Holzquerverbindung bilden den Rahmen für die Schuppentore. Diese wurden in ein Loch in der Sperrholzplatte gesteckt und oben mit einem Draht fixiert. Dieses einfache System funktioniert bis heute einwandfrei!
Hier die Ansicht von hinten:
Einige Arbeitsstunden später sah das dann so aus: Die Schuppentore sind eingebaut und die Rahmen angemalt. Die hintere Säule und das Dachgestell ist aufgebaut und die erste Seitenwand war fertiggestellt und schon angeklebt.
Und nochmal ein Bild von hinten. Hier sind gut die unterschiedlichen Längen der einzelnen Schuppengleise zu erkennen.
Hier sieht man den Dachunterbau. Das Dach ist eine Konstruktion für sich. Es ist im Ganzen ausgeführt und wird auf diese Rippen einfach aufgelegt. Da es bei dieser Größe nicht ganz plan aufliegt, wird es durch Schnüre an der Holzunterplatte fest gezurrt.
Auf dieser Detailaufnahme sieht man den Aufbau des Seitenteils. Er besteht aus Zeichenkarton. Um die Struktur zu erhalten, wurden mehrere Teile ausgeschnitten und entsprechend übereinander geklebt (siehe die "Stufen" über den Fenstern). Durch das Übereinanderkleben wurde auch die Stabilität verbessert.
Jetzt sind wir noch einen Schritt weiter. Der Schuppen ist weitgehend fertig gestellt. Auf die Spanplatte ist Styropor aufgeleimt. Die Drehscheibe ist bereits mit den Gleisen und der Merkurgleisbettung eingebaut. Die Teerflächen sind im hinteren Teil ziemlich fertig, vorne erst aufgezeichnet. Die Randsteine wurden einzeln aufgeklebt und die Grünflächen erhielten einen ersten Untergrund.
Hier der Blick von der anderen Seite. Da das Modell-BW gebaut worden ist, ohne überhaupt zu wissen, wie und wo es einmal eingesetzt werden wird, lagerte die Platte auf Holzböcken. So hatte man bequem von allen Seiten Zugriff.
Das BW Coburg war bekannt für seine parkähnliche Gestaltung. So waren die Wege angelegt und teilweise von Hecken umsäumt. In den gepflegten Grünanlagen waren entsprechend Bäume gepflanzt. Ja, so war das damals bei der Deutschen Bundesbahn!
Hier befinden wir uns hinter dem Lokschuppen. Rechts das Gebäude mit dem noch nicht fertig gestellten Giebeldach war die Kantine, das Gebäude mit dem Runddach die Werkstatt, die die Verlängerung des Stand 5 war.
Rechts vom Schuppen befindet sich die Triebwagenhalle. Während ich im Rundlokschuppen auf die Nachbildung von Untersuchungsgruben wegen der Betriebssicherheit verzichtet habe, sind die Gruben in der Triebwagenhalle ausgeführt. Die TW-Halle ist allerdings nicht mit der restlichen Anlage verbunden und kann somit auch nicht befahren werden. Ich bin mir auch nicht sicher, wie lange diese Halle beim Vorbild genutzt wurde. Mir sind auch keine Bilder mit Fahrzeugen bekannt!
Wenn möglich versuche ich immer die Dächer abnehmbar zu gestalten:
Die Oberlichter im Dach der Triebwagenhalle:
Das abgenommene Dach von unten:
Das Drehscheibenwärterhäuschen der Fleischmann-Drehscheibe passt so gar nicht zum BW Coburg. Es ließ sich leicht entfernen und durch einen "Neubau" ersetzen:
Das Häuschen ist abnehmbar und wird einfach aufgestellt:
Die gesamte Drehscheibe wurde neu angemalt. Somit wurde der Glanz genommen und die Farbgebung angepasst.
Kommen wir nun zur Steuerung: Liebe Digitalfreunde, die nächsten Bilder sind, so glaube ich zumindest, nicht so ganz für Euch geeignet. Das Teil ist zu einer Zeit entstanden, da wusste man noch nicht einmal, wie man "digital" schreibt.
Die Drehscheibe wird mit dem entsprechenden Fleischmannschalter gesteuert. Davon ausgehend findet man die Strahlengleise auf dem Stellpult wieder. Jedes Gleis ist in zwei bzw. drei Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt wird durch einen Kippschalter mit Strom versorgt. Je nach Richtung des Kippschalters ist auch erkennbar, ob das Gleis belegt ist oder nicht. Ein Abschnitt entspricht ungefähr der Länge einer V100 bzw. 86. Das Ganze sieht dann so aus:
Nachträglich habe ich die Besetztanzeige noch einmal verfeinert. In die symbolisierten Schuppengleise können kleine Kärtchen eingelegt werden. Die Kärtchen zeigen ein Loksymbol mit der entsprechenden Loknummer. Ich hatte immer Schwierigkeiten bestimmte Lokomotiven im Schuppen wieder zu finden:
Das Stellpult ist mobil ausgeführt und kann auch unter den Anlagenteil verstaut werden. Die einzelnen Kabel werden mit einer Steckverbindung miteinander verbunden.
Hier der Kabelsalat unter der Drehscheibe und Schuppen
Zum Abschluss aber noch ein "richtiges" Foto. Der Lokschuppen ist das einzige Gebäude, das bei mir beleuchtet ist. Und so habe ich mal versucht, die Stimmung in der Abenddämmerung vor dem Schuppen fest zu halten.
So, nun habt Ihr den Bericht geschafft. An dieser Stelle möchte ich nochmal auf das Alter des Analgenteils und der Dias hinweisen und die Qualität entschuldigen. Das war Modellbau der 90er Jahre. In diesem Sinne, einen schönen Abend noch...