Hallo zusammen,
Zitat von Asslstein
ich stelle mal eine wenig kühne Behauptung auf.
Zitat von kleineWelt
Sehr interessante Betrachtungen ... ich werde irgendwann mal versuchen, meinen Fleischmann-ICE vorbildgetreu anfahren zu lassen. Mal schauen, ob ich das hinkriege. Mit meiner Spezial-Pulsbreitensteuerung könnte das vielleicht klappen... die ermöglicht extreme Langsam-"Fahrten"...
Da hast Du keine Chance. Schau Dir mal die ersten drei Sekunden eines solchen Beschleunigungsvorgangs genauer an. Der Antriebsstrang unserer Modellbahnfahrzeuge ist für solch sanfte Anfahrten völlig unbrauchbar.
Das ganze Antriebskonzept unserer Modellbahnloks ist nicht unbedingt auf hervorragende Fahreigenschaften ausgelegt.
Hervorragende Fahreigenschaften wären vor allem: ein großer Geschwindigkeitsbereich, natürlich ruckelfreie Fahrt, und sehr gute Langsamfahreigenschaften.
Ein dreipoliger Motor wie bei der FLM ist da wohl nicht erste Wahl... je mehr Pole ein E-Motor hat, desto ruhiger läuft er, desto kleinere "Rastmomente" hat er, desto langsamer kann er noch zuverlässig laufen.
Zitat von rolfuwe
Oder man baut die Antriebe selber: http://www.modellbahn-kurier.de/modellbahnteil-ek-2014-01/ (ganz unten)
Dieses Modell wurde auf unserem Stammtisch vorgeführt. Die Lok läuft wie ein schweizer Uhrwerk im Analogbetrieb. Keine moderne Serien-Digitallok, von unseren Spezialisten eingerichtet, konnte da mithalten.
Schau Dir mal die Werte unten an...
Zitat
Übersetzung, ich glaube so um 1:60?
Eine hohe Übersetzung allein bringt es auch nicht unbedingt... denn was helfen sehr gute Langsamfahreigenschaften, wenn die Lok dann keine vernünftige Höchstgeschwindigkeit mehr erreicht? Vor allem an hochwertigen Motoren führt m.E. kein Weg vorbei, wenn man die Fahreigenschaften von Loks wirklich verbessern will.
Zitat von Schwanck
Bei der großen Bahn gehört der Reibwert zu den unsicheren Randbedingungen, da vom Wetter abhängig. Deshalb zählt Streusand zu den unabdingbaren Betriebsmitteln bei Triebfahrzeugen.
Und der Streusand kann dazu führen, daß sich das Gleisbett irgendwann lockert, hab' ich mal gelesen...
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So, vorhin wieder ein paar Versuche gemacht
Habe mal mit meinem Selbstbau-Fahrpult versucht, eine Extrem-Langsamfahrt zu vermessen. Mit der E 103 "fahre" ich 2 cm in 25 Sekunden. Man kann das übrigens durchaus "fahren" nennen (vielleicht mache ich auch mal Videos davon).
Bin gespannt auf die Rechnung...
v = s / t = 0,02 / 25 = 0,0008 m/s. Für drei Meter Modellbahnlandschaft wäre die Lok dann knapp über eine Stunde unterwegs. Da zuzuschauen, dürfte nur sehr hartgesottenen Modellbahnspielern Freude bereiten
Auf das Vorbild übertragen: 0,008 m/s * 87 = 0,0696 m/s = 0,25 km/h.
Das ist kein schlechter Langsamfahrwert, denke ich Das menschliche Schrittempo wird mit 3,6 km/h veranschlagt. Ein normal gehendes Preiserlein wäre also über 10 mal schneller unterwegs, als die Modell- E 103.
Meine am höchsen übersetzten Modellbahnloks sind die Roco 360 und die Roco V60.
Die Roco V 360 fährt (auf Fahrstufe 2 meines Pultes) 19 cm in 9 Minuten 30 Sekunden.
v = s / t = 0,19 / (9,5 * 60) = 0,00033 m/s. Auf das Vorbild übertragen: 0,10 km/h.
Eine H0-Stechmücke würde der Lok mit 1,4 km/h davonfliegen...
Die Roco V60 fährt (auf Fahrstufe 2 meines Pultes) 1 cm in 1 Minute 40 Sekunden. (*)
v = s / t = 0,01 / 100 = 0,0001 m/s. Auf das Vorbild übertragen: 0,0001 * 87 * 3,6 km/h = 0,031 km/h.
Die Lok würde damit ein Rennen gegen H0-Schneckchen, die sich im Sommer vielleicht mal auf meiner Anlage tummeln werden, knapp gewinnen... diese "bringen" es auf ganze 0,027 km/h.
Schon erstaunlich, oder...?
Viele Grüße
Chris
(*) ich wußte zuerst gar nicht, ob die Lok überhaupt fährt...