Morgen Stummies,

manchmal kommt der Punkt der Entscheidung schneller als man meint

Aufgabenstellung: Ich fahre (wenns mal fertig ist) Märklin Digital - ich will keine Vollautomatisierung, würde aber gerne zumindest einen automatischen Halt am roten Signal bzw. ggf. Langsamfahrt per "Automatik" steuern. Da ich einen regelrechten Zoo an Loks habe und etwa 30 bis 40 Haltepunkten benötige, mochte ich mich mit den Hardware-Lösungen per Bremsmodul nicht anfreunden (und Langsamfahrt geht da eh nicht). Rückmeldekontakte hatte ich bisher nur streckenbezogen vorgesehen, also eine isolierte Schiene für den kompletten Block - ergänzen wollte ich das falls nötig per punktueller Rückmeldung per Lichtschranke direkt am Haltepunkt.

Bei den Lichtschranken liegt nun der Knackpunkt - aus Gründen der Zugänglichkeit muss ich recht bald einen Teil der Gleise fest verlegen, so das "Unterflur" Lichtschranken dann nur noch mit großem Aufwand nachgerüstet werden können.

Nach langer Rede nun zu den Fragen :

Geplant war die Anschaffung einer Märklin CS2, nach ausführlicher Lektüre der Online-Doku komme ich aber zu dem Schluß dass die CS2 keine Ahnung hat welche Lok da gerade auf ein Signal zurfährt und daher (ohne Stromlos-Abschnitt per Dekoder) diese auch nicht zielgerichtet anhalten kann. Wenn ich nun eh eine Steuersoftware benötige, kann ich mir dann die punktuellen Rückmelder sparen und das per Laufzeiten regeln (nach X Sekunden Einfahrt in den Block fange an zu bremsen) - wenn der Zug dabei 20cm vor dem Signal hält ist mir das auch egal, in der Regel will ich den Zug dann eh von Hand "einparken", es geht bei der Teilautomatik eigentlich nur darum Flankenfahrten zu verhindern.

Mit ist klar das die Antwort auf die zweite Frage stark davon abhängt was nachher an SW läuft. Ich bin Linuxer und habe keine Probleme mit RasPi und Textkonsolen, fahren will ich per CS2 und Drucktastenstellwerk - was da also am Ende läuft ist völlig offen, ich habe auch noch eine alte 6021 mit seriellem Interface hier rumstehen.

Danke vorab für eure Antworten!

Oli

Hallo Oli

Wenn Du es von der finanziellen Seite betrachtest, ist ein Rückmelder mit einseitig isoliertem Gleisabschnitt Imho die günstigste Lösung. Daher würde ich das punktuelle Anhalten über zusätzliche rückmelderüberwachte Gleisabschnitte machen. im Grunde pro Block bei einer Fahrtrichtung 3 Abschnitte, der erste für "Block ist belegt" der zweite für "Beginn bremsen bei rotem Signal" und der letzte für " Haltepunkt erreicht" (Diesen dritten Melder kann man auf freier Strecke weglassen, aber im SBH oder im Bahnhof macht er Sinn). Bei Fahrten in Gegenrichtung, oder dem Einsatz kurzer (Schienenbus soll an der.Mitte des Bahnsteiges halten) und langer Züge, können auch noch mehr Rückmelder pro Block sinnvoll sein.
Je mehr Abschnitte Du einbaust um so genauer lassen sich Züge positionieren. Ist schon ein Unterschied, ob man zeitgesteuert vom Blockanfang zählt oder erst vom Bremsbeginn.

Also ich an Deiner stelle würde jetzt möglichst viele isolierte Schienenabschnitte vorbereiten, ganz egal ob du sie alle jetzt schon brauchst. Kosten ja ausser ein bisschen dremeln und ein par Kabel erstmal nichts, sparen aber später evtl. viel Arbeit an dann unzugänglichen Stellen.
Als interessante weiterführende Info hierzu z.B. Die Doku von Rocrail: http://wiki.rocrail.net/doku.php?id=sensors_and_blocks-de

Allerdings wirst Du feststellen, dass das was Du willst nämlich eine Zugverfolgung, die aber den Zug an Signalen automatisch regelt in den wenigsten Steuerprogrammen implementiert ist. Ich wollte das auch mal genauso wie Du mit dem schönen linux Drucktastenstellwerk machen, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das nur mit den teuren käuflich erwerbbaren Programmen geht, und diese nicht so recht zu dem linux drucktastenstellwerk passen wollen. Die Alternative wäre gewesen, alles mit Brensstrecken zu bauen, war mir auch zu teuer.....Dann bin ich bei Vollautomatik mit rocrail gelandet, obwohl ich mich anfänglich gegen vollautomatik gesträubt hatte.

Gruss

Philipp

Da fällt mir ein, 2006 hatte ich dieses Thema angestossen: viewtopic.php?f=5&t=47458.
Ist vielleicht recht interessant für Dich, gerade auch der Hinweis auf Traincontroller und ModellStw.
Ich habs dann nicht weiter verfolgt (auch weil die empfohlene Software teuer und nicht für linux war). Fahre heute immer noch mit IB und rocrail. Sollte ich mir mal eine modernere Zentrale leisten, werde ich mich vielleicht nochmal mit der zugverfolgung auseinandersetzen, aber rein gefühlt hat sich am Sachstand bis heute nicht viel geändert.

Gruss Philipp

Hallo Philipp,

ich nutze wo immer möglich die Märklin Flexgleise und da ist das Trennen der Schiene IMHO einfach ein NoGo. Ich hatte das auf meiner letzten Anlage so gemacht und trotz aller Versuche mit Heisskleber, 2K-Kleber und so kam es an den Trennstellen immer wieder zu Verwerfungen da die Schwellen nicht in der Lage waren die Profile in einer Kurve so zu stabilisieren das es keinen Knick gab. Ich nutze jetzt einfach die Fleischmann Isolierverbinder, das ist einfach und "stabil", beschränkt die Blockbildung aber eben auf bestehende Schienenstöße, d.h. eine punktgenaue Rückmeldung kann ich nicht überall umsetzen

Den verlinkten Beitrag habe ich mir mal angeschaut, dort werden mit Traincontroller und ModellStW zwei Programme genannte die wohl mit Zeitmessung recht gut arbeiten - ich werde mal versuchen mein Gleislayout zu optimieren um dort wo es möglich ist den Halte-Abschnitt "per Schiene" umzusetzen, im Notfall nachher noch Lichtschranken ans Gleis setzen - im sichtbaren Bereich muss ich dann notfalls halt ein paar Bäume dazu pflanzen ;D

Oli

Lieber Oli,
Sie schreiben, dass Sie die Fleischmann Isolierverbinder für das K-Gleis verwenden. Ich vermute Fl 6403. Benutze ich auch.
Nur leider gibt es die nicht mehr, weil Fleischmann das dazu passende Gleis nicht mehr anbietet.
Welche benutzen Sie denn jetzt ?
Gruss
h.-h.kiltz

Hallo h.-h.kiltz,

Ich habe die 6433 bestellt, sind gerade gekommen und passen ohne Probleme.

Viele grüße

Oli

Lieber Oli,
danke für Info.
Dann kann ich ja jetzt weiter bauen.
Gruss
h.-h.kiltz