Hallo zusammen,
passend zu meinem Ehrentag in Bälde kann ich einen neuen Zug vorstellen mit Panzern.
Der 5. Panzer ist für den 5. Wagen ist eingetroffen:
Der 5. Wagen wird zum Zug im Bahnhof rangiert, aber er ist falschherum:
also zurück zur Drehscheibe und einmal wenden:
Dann zurück zum Bahnhof auf ein Abstellgleis, um mit einer zweiten Rangierlok den Wagen zum Zug zu bringen.
Der Zug auf der Strecke:
Wieder im Bahnhof:
Schon länger trieb mich der Wunsch nach mehrachsigen Güterwagen um, da bislang nur 2achsige Güterwagen auf Karlheinzhausen verkehren.
Ich finde, so groß ist bei Märklin die Auswahl nicht:
4achsig Kesselwagen wollte ich nicht, da ich schon viele verschiedene 2achsige habe.
Selbstentladewagen OOtz 44 hatte ich mal, aber ich fand, sie passen nicht so gut zur KKH.
So fiel mein Blick auf die Schwerlast-Flachwagen Ssym46, zunächst auf die, die mit einem Feuerwehr-LKW beladen sind: 48671 & 48755 & 48756.
Da ich aber biographisch bedingt Marigus-LKW bevorzuge, besorgte ich mit Flachwagen und Wiking Margirus Feuerwehr-LKW, aber im Ergebnis fand ich das doch ziemlich unglaubwürdig, Flachwagen mit eine Ladekapazitiät von 80t mit einem LKW von unter 20t zu beladen.
Also kam ich zum Ladegut Panzer.
Es mußte Epoche III sein, das es in KKH die Zeitgrenze von ca. 1960 gibt, mußte der Panzer vorher in Deutschland eingeführt sein, damit schieden alle Leopard-Panzer aus und es kam nur der M47 und M48 in Frage, Modelle von Märklin 4Mfor / Schuco und Artitec.
Flecktarn fiel ebenso aus, weil erst es erst seit Mitte der achtziger Jahre zum Einsatz kommt. (siehe: panzerbaer)
Das Modell 6870057 gelboliv Eisenbahntransport von Artitec wäre sicherlich das Vorbildgerechteste gewesen, aber es war mir zu teuer, also blieb ich bei den Schuco Modellen und der M48 gefiel mir besser als der M47, somit war es das Modell 4MFOR 18720 geworden.
Hier ist ein M48 im Video zu sehen: M48 Patton Tank Documentary
Nachdem das Ladegut für die Schwerlast-Flachwagen geklärt war, stellte sich nochmal die Frage, ob 4- oder 6-achsig: SSy45 oder SSym46.
Schwerlast-Flachwagen von Märklin in der Epoche III fast nur in der 6achsigen Ausführung SSym46, Ausnahme sind 48608 und 48719.
Aber fast alle Angebote von Märklin zeigen die diversen Panzer auf 4-achsigen Flachwagen
Ausnahmen sind die neuen längeren Samms709 Wagen aus EpVI 48872/48873.
Und ich schaute mir deshalb die Ladekapazitäten genauer an:
ein alter SSy45 hatte die Ladekapazität von 50t, ein umgebauter Rlmmps von bis zu 61t.
Ein Leopard 2 von ab 1978 wog 62t, damit wäre ein Rlmmps überladen, somit wären fast alle Modelle an der Ladekapazitätsgrenze oder überladen.
Ein M48 wog mit 45t deutlich weniger.
Erleichert war ich, wie ich Videos mit Panzern auf Zügen mit 6-achsig Flachwagen sah, somit war dort der Einsatz des Ladegutes möglich und ich blieb bei meinen SSym46. z.B. hier das Video von OHE Örtzetalbahn - Bundeswehr Panzerzug mit bundeswehreigenen Salmms
Und es gab auch kurze Panzerzüge: Bild von Clemens Kral auf bahnbilder: kurzer Militärzug mit 6 Flachwagen
Also blieb ich bei dem Panzerzug-Vorhaben von Ssym46 mit M48 in Olivgelb.
Hier meine Übersicht über die Ladegewichte und Märklin Modelle:
Dann ist die Frage die Anzahl der Wagen. Ursprünglich bin von 4 der 15,2cm langen Wagen ausgegangen für meine Zug. Dann habe ich noch einen weiteren Wagen und einen weiteren Panzer geordert. Zwischenzeitlich stelle ich fest, daß der miliärische Zug (militärische Einheit) 5 Kampfpanzer umfaßte: „Bis zur Heeresstruktur II hatte jede Kompanie drei Züge mit je fünf Panzern“ (siehe / siehe). Insofern wäre ein Zug mit 5 Panzern die Abbildung eines Zuges (=ein Drittel einer Kompanie).
Beim Panzer-Ladegut stellt sich auch die Frage nach der Befestigung.
Auf zahlreichen Videos von orginal Panzerverladung war alles zu sehen: Haltekeile innen und vor den Ketten allein, Spannketten über Kreuz zu den Wagenecken allein und in Kombi mit den Haltekeilen innen und vor den Ketten.
Im Modell entschied ich mich für die Haltekeile vor den Ketten und nahm dazu die beiliegenden. Diese schnitt ich mitten durch und verwendete nur die mit den beiden Rastnasen. Weitere kaufte ich als Ersatzteil dazu, da ich pro Wagen 2 brauchte. Die Panzer fixierte ich dann noch mit Herma Fotokleber auf dem Wagenbogen. Rechts und links stehen die Wagen 2,5mm über, wie im Vorbild.
Wie es heute um die Anbindung von Bundeswehr-Standorten an das Eisenbahnnetz bestellt ist, ist hier beschrieben, incl. der Lademaßüberschreitungen: Die Anbindung von Bundeswehr-Standorten an das Eisenbahnnetz
Noch eine Anmerkung mit meinen Gedanken zu diesem Zug.
Selbstverständlich war dieser Zug für mich nicht.
Vor einiger Zeit gab es den Thraed: Mlitär und Modellbahn? Ja oder Nein?
Vor über 40 Jahren habe ich den Kriegsdienst verweigert und im Krankenhaus gedient. Das Miltärische war also alles andere als naheliegend und wurde ehr gemieden.
Andererseits:
Panzer üben technisch eine Faszination ein.
In der Zeit des „Kalten Krieges“ bis 1989 waren sie unabdingbarer Teil des militärischen Gleich-gewichts.
Wie jetzt offenbar wird, hat sich Bundewehr seitdem paralysiert, das Material wurde drastisch reduziert und vom wenigen ist noch weniger einsatzbereit und -fähig.
Wie nötig „schweres Gerät“ ist, wird jetzt im Krieg in der Ukraine deutlich, wo das dortige Milätär auch über eine Lieferung in dieser Größenordnung dankbar wäre.
Insofern ist dieser Zug auch ein Denkmal.
Und ein Mahnmal: Habe letzte Tage nochmal in den Film Die Brücke von Bernhard Wicki aus dem Jahr 1959 geschaut, dort wird am Ende sehr eindrücklich gezeigt, wozu Panzer fähig sind und Zerstörung, Leid und Tod bringen. In der Ukraine muß das jetzt permanent stündlich erlitten werden.
Zum Schluß zurück zum Modell, dies ist der schwerste Zug, Wagen von 100gr. und Panzer von 110gr. ergibt ein Zugewicht von 1.050 gr., da braucht es eine Lok mit Zugkraft, erst dachte ich an 2 BR86 in Doppeltraktion, dann viel mir die alte BR81 Märklin (30322) mit einem Eigenwicht von 350gr, die zieht den Zug gut weg oder die BR52, sie zieht den Zug auch problemlos über die 3 ½ % Steigung.
Fakultativ gibt's im Zug einen Begleitwagen für's Personal, auf den Bildern einen 3achsigen Umbauwagen BPw3yg oder evtl. eine Donnerbüchse Bi-30.
Und dies ist mein mit Abstand teuerster Zug, nicht nur die Wagen kosten über 30€, das Gelboliv ist nicht mehr im Abverkauf, war nur mit Mühe zu finden und kostete nochmal ca. ebensoviel, das Ganze dann fünfmal, damit war der Zug deutlich teurer als die BR52.
Dann geht's in einigen Tagen wieder in die Betriebspause, denn bald ist Urlaub.
Noch einen schönen Tag!
diebo