Hallo Köf-Fans,

ich habe ein Roco-Köf 63862, in das ich viel Arbeit investiert habe: Mittelleiter-Umbau, Digitalisierung, Dreilicht-Spitzensignal beidseitig. Alles wunderbar - nur eins kann ich nicht: Fahren mit dem schönen Maschinchen.

Grund: Das Köf hat zwar eigentlich wunderbare Fahreigenschaften, kommt aber über keine Weiche - die Führung der NEM-Schächte ist so schlecht (vor allem vorn), dass die Kupplungen hängen wie'n Lämmerschwanz. Sie bleiben damit zwangsläufig an den erhöhten Pukos der Weiche hängen.

Ich muss dazu sagen, dass ich ganz stinknormale Roco-Bügelkupplungen montiert habe. Und ich weiß aus dem Forum, dass etliche von Euch sogar Telex-/Krois-/ ... Kupplungen montiert haben. Die müssen doch erst recht hängen!?

Wie habt Ihr das gelöst? Was kann ich tun, um die Führung zu verbessern? Ich habe gerade mal nachgeprüft: Am Bügel gemessen, hat die vordere Kupplung sagenhafte 4 mm Vertikalspiel zwischen höchster und tiefster Position. Und "ganz unten" hängt der Entkupplungssteg (heißt der so?) nur noch etwa 0,3 mm über Schienenoberkante . Selbst Ankuppeln von Wagen funzt da nicht mehr.

Ich habe die altrote Ep.-III-Version, aber ich gehe davon aus, dass dieses Problem wohl auch bei den anderen Roco-Köfs existiert.

Viele Grüße,
Rainer

Hallo Rainer toll was Du gemacht hast . Ich habe bei meiner Köf III einen Normschacht auf das Chassis geklebt und nur einen Kupplungshaken ohne Bügel montiert siehe Foto . Gruß Werner

Danke für den Tipp (und das Kompliment ), Werner. Das ist ungefähr so wie beim Köf II von Märklin oder Brawa - und hat so'n bißchen was Endgültiges ...

Gibt 's denn sonst niemanden, der dieses Problem hat? Haben Werner und ich Montags-Köfs erwischt?

Gruß,
Rainer

Das kann ja wohl nicht wahr sein - wirklich außer Werner und mir kein Roco-Köf-Fahrer mit demselben Problem? Ihr Köf-Umbauer - wie sieht's bei Euch aus?

Henry (lokhenry) und Georg (trashmaster), was habt Ihr gemacht? Henry, Du hast doch sogar Telexe verbaut?

Gruß,
Rainer

Hallo Rainer!

Ich muss ehrlich gestehen, meine Köf fristet ein reines Vitrinendasein... ^^* Ich werd mir die Kupplung aber mal ansehen, gemacht habe ich dran auf jeden Fall noch nichts.

Uns DC Fahrer betrifft das ja nicht, wir brauchen keinen Schleifer in der Mitte.

Es dürfte aber kein Problem sein den NEM Schacht aus zu tauschen und mit U Scheiben oder Pappe auf die richtige Höhe zu bringen oder die Original Aufnahme entsprechend zu ändern. Ich habe meine hier liegen und sehe da kein Problem.

Rainer, ein Foto von deiner Lok ist etwas hilfreicher.

Hallo Rainer,

danke, dass Du mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht hast. Meine Rico Köf III fristet ein Weihnachtsbahn-Dasein, da ich sie noch nicht digitalisiert habe. Bestätigen kann ich, dass die Kupplungen recht lose im Fahrgestell hängen. Ich hol sie mal raus und schau es mir genauer an. Ist dann vielleicht auch der Anlass, einen Decoder einzubauen .

Also ich bin grad nicht daheim und kann die Lok nicht genauer betrachten, aber in den letzten MiBas wurden dieverse Kupplungen betrachtet und auch Tipps gegeben, wenn die Höhe nicht passt.

Ich würde es so versuchen, wenn die Kupplung GERADE ist und nur zu tief hängt ggf. den Schwalbenschwanz dünner feilen und unterfüttern. Wenn sie SCHIEF hängt mit einem kleinen Keil unterfüttern oder ggf was Basteln um den Höhenversatz auszugleichen.

Eine Kurzkupplungsmechanik ist ja nicht zu berücksichtigen

Ich hoffe das hilft Dir weiter

LG Tom

Und das Forum lebt doch

Zunächst mal vielen Dank an Georg, Kurt, Christoph und Tom, aber auch an Burki, Henry, Jogi und Werner, die direkt auf meine PN geantwortet haben.

Offenbar gibt's noch mehr solche Köfs mit ähnlichem Problem - das tröstet mich schon mal etwas.

Im Detail betrachtet - und das habe ich heute getan - ist die Normschacht-Befestigung dieser Lok eine Fehl-(um nicht zu sagen Sch.:mrgreen Konstruktion. Einige Fotos zur Erklärung:


Kupplung vorn - höchste möglich Stellung


Kupplung vorn - tiefste mögliche Stellung (der Schwerkraft geschuldet, ist dies die bevorzugte Stellung :cry

Wohlgemerkt: Ich habe vom ersten zum zweiten Foto die Kupplung lediglich mit einem Stift angehoben und dann heruntergedrückt - nichts ab- oder umgebaut, geschraubt oder sonst etwas gemacht.



Kupplung mit Schacht


Schacht ohne Kupplung

Das letzte Foto zeigt den Schacht in Einbaulage. Oben sichtbar ist der Drehzapfen, der in eine entsprechende Bohrung im Chassis greift.

Folgende Maße habe ich ermittelt:
- Dicke des Schachts 3,4 mm
- Höhe des Führungsschlitzes 3,6 mm (Schacht wird geführt zwischen Chassis und Getriebeboden)
- Länge des "dicken Teils" des Schachts 7 mm
- Überstand des "dicken Teils" 5,5 mm (das ist das frei vorn aus der Lok herausschauende Ende des Schachts).

Heißt im Klartext: Der Schacht hat in seiner Führung, die nur 1,5 mm lang ist (7 mm - 5,5 mm), auch noch ein Höhenspiel von 0,2 mm (3,6 mm - 3,4 mm). Der gesamte hintere Teil des Schachts trägt überhaupt nichts zur vertikalen Fixierung bei, weil er viel zu dünn ist.

Ich muss also, um das Problem zu lösen, den hinteren Teil des Schachts ebenfalls auf 3,4 mm Dicke bringen und außerdem noch das Höhenspiel um knapp 0,2 mm verringern. Vielleicht reicht es auch, den am Schacht links (kurz vor dem Zangenmaul) sichtbaren senkrechten "Finger" entsprechend zu unterfüttern - hätte Roco den nicht wenigstens auch 3,4 mm lang machen können? Nein, über diesen dämlichen Finger gemessen ist der Schacht nur 2,9 mm hoch

Na, mal sehen. Es riecht nach ziemlicher Fummelei. Aber ich habe nicht so viel Arbeit in das Maschinchen investiert, um es jetzt nur im Stand auf meiner Anlage leuchten zu lassen ...

Gruß,
Rainer

Edit: Gerade hab' ich noch eine PN von Martin (181fan) bekommen. Bei ihm ist der Entkupplungssteg/-hebel (oder wie das Ding auch heißt) gekürzt. Das wär' auch noch eine Option - aber dafür müsste ich erstmal ermitteln, wie lang das Ding mindestens sein muss, um noch sicher entkuppeln zu können. Telex wollt' ich nicht auch noch einbauen ...

Hallo rainer.

Bevor Du da etwas ändern willst solltest Du noch die NEM 360 ansehen, hier zu finden http://www.morop.org/de/normes/index.html
Ich hoffe Du bekommst die Seite auf, bei mir verweigert sie sich. Es geht auch mit dieser Seite, http://www.miba.de/morop/nem360_d.pdf

Hier die Maße der NEM 362, das Maß N ist wichtig. http://www.miba.de/morop/nem362_d.pdf

Da sind die Maße der Kupplung wie sie sein sollen, Du kannst dann besser erkennen in welche Richtung etwas geändert werden muss. Die NEM gilt für alle Bügelkupplungen.

Ob die Kupplung richtig ist kann am besten beurteilen wenn man sich eine Lehre macht und auf das Gleis legt. Wenn Die Kupplung korrekt ist flutscht der Bügel genau drüber, wenn der Bügel anstößt muss sie höher, wenn Luft ist muss sie tiefer.

In den Morop Seiten findest Du noch weiter gute Hinweise.

Ich kann die Morop-Seite öffnen, Kurt. Gute Idee.

Es gibt allerdings (für Märklin-Bahner ) aus guten alten Relex-Kupplungszeiten eine ganz simple Lehre fertig zu kaufen: Die Kupplungslehre 7001. Die erfüllt den Zweck (je eine Stufe für "zu niedrig", "korrekt" und "zu hoch"). Mit der hab' ich schon probiert - Du ahnst das Ergebnis . Und Wagen ankuppeln geht auch nicht, verständlicherweise.

Gruß,
Rainer

Ja die kenne ich noch und habe vor über 40 Jahren damit gearbeitet, ich habe das Zeugs verkauft. Kein einziger gemessener Wagen hatte damals die korrekte Kupplungshöhe. Das ist mit ein Grund warum ich mit dieser Firma auf Kriegsfuß stehe. Die Ignoranz gegenüber den zahlenden Kunden hat sich nicht geändert.

Heureka - hab's geschafft!

Erfreulicherweise war die Lösung doch nicht ganz so kniffelig wie befürchtet. Dafür ein voller Erfolg!

Man nehme:



Ein Stück Ms-Blech 5x0,2 mm, 10 mm lang; ein Stück MS-Blech 3x0,5 mm, 5 mm lang (in etwa der V-Form des hinteren Schachtendes angepasst); Klebstoff; und natürlich Schacht mit Kupplung.



Zuerst wird das kleine Blechstück aufgeklebt. Es passt genau in die hintere Schachtöffnung, überbrückt die Lücke zwischen der Kupplungsaufnahme und dem hinteren "Finger" und egalisiert obendrein den Dickenunterschied zwischen Aufnahme und Finger.



Den Hohlraum unter dem Blechstück habe ich komplett mit Klebstoff ausgefüllt.



Nun wird das zweite Blechstück aufgeklebt; es schließt den Spalt zwischen der Kupplungsaufnahme und der Öffnung im Chassis.

Und es funktioniert! Nichts hängt mehr, die Kupplung wird sauber und sicher geführt.

Den einzigen Nachteil meiner Lösung will ich nicht verschweigen: Kupplung tauschen geht natürlich nicht mehr, weil Schacht und Kupplung nun eine Einheit bilden - man muss sich vorher festlegen, welchen Typ man haben will.

Gruß,
Rainer