RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#1 von sebamat , 11.05.2016 14:24

Bierwagen sind sehr beliebt, und werden uns in unzählige Ausführungen und Marken von allen Produzenten angeboten.

Für einen Vorbildorientierten MoBaner stellt sich aber die Frage, welcher BierMarke-wagen (d.h. aus welcher Entfernung) er vernünftig einsetzen kann (nachdem alle Phantasie-bemahlungen aussortiert hat...).

Wurde Bier regelmässig querbeet durch Deutschland (Bayrischer Bier nach Köln und Umgekehrt ;o)) ) und sogar ins Ausland transportiert, oder ausser wenige Ausnahmen belieferte jeder Brauerei nur die nahe Umgebung (50-150 km?)?

Andere Frage ist auch wie diese Bierwagen befördert wurden. Da die Eiskühlung ein rascher Transport verlangte, um das Ziel zu erreichen bevor das ganze Eis geschmolzen war, wurden die Bierwagen an Schnell-, Personen oder an Güterzüge mitgegeben? War das möglicherweise Saisonabhängig?

Prost!

Sebastiano

p.s: das Bierwagen Buch habe ich schon!


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#2 von drsell , 11.05.2016 17:48

Die Brauerei "Schwabenbräu" in Vaihingen/F (heute Stuttgart-Vaihingen) hatte einige Bierwagen. Ein Modell davon habe ich von Märklin (Art.-Nr. 4680).
Die Brauerei beförderte das Bier zu ihren Niederlagen in der Region, darunter sind Auslieferungslager zu Gaststätten zu verstehen. Ein Bild ist z. B. im Buch "Reichsbahn zwischen Alb und Schwarzwald" ISBN 3-9221-138-08-X. Es zeigt einen solchen Bierwagen eingereiht in einem von einer wü K gezogenen Güterzug.


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#3 von Bernd Irrgang , 11.05.2016 18:11

Moin Sebastiano!

Zitat von sebamat
Wurde Bier regelmässig querbeet durch Deutschland (Bayrischer Bier nach Köln und Umgekehrt ;o)) ) und sogar ins Ausland transportiert, oder ausser wenige Ausnahmen belieferte jeder Brauerei nur die nahe Umgebung (50-150 km?)?


Sowohl als auch. Natürlich gab es in Städten wie Berlin auch damals schon spezialisierte Kneipen und Gaststätten, wo man bayrisches Bier kriegen konnte, und dasselbe gilt auch für die Metropolen des Auslands. Und irgendwie musste das Bier da ja hingekommen sein. Aber das waren damals die absoluten Ausnahmen.
In aller Regel wurde Bier damals für den Konsum vor Ort gebraut, ich schätze mal, dass 95-99 % des Bieres nur in die nähere Umgebung transportiert wurde. Wobei man nähere Umgebung getrost mit "Landkreis" übersetzen kann, und damals waren die Kreise ja noch viel kleiner als heute. Als maximale Entfernung würde ich daher von 20, höchstens 30 Kilometern ausgehen. Man muss ja bedenken, dass die einzige Alternative zur Bahn damals das Pferdefuhrwerk war und da machte der Bahntransport auch über solch kurze Entfernungen durchaus Sinn. Der Weitertransport vom Empfangsbahnhof erfolgte dann ja ohnehin mit der berühmten "Bierkutsche".
Eine besondere Kühlung durch Eis war auf diesen Strecken höchsten bei extremer Hitze nötig, ansonsten genügte für die paar Stunden ein wärmeisolierter Wagen ohne Kühleinrichtung. So leicht verderblich ist Bier nun ja nicht und auf dem Pferdefuhrwerk wurde es schließlich auch nicht gekühlt. Ein größeres Problem war da eher schon die Gefaht des Gefrierens in strengen Wintern.
Die Bierwagen liefen tatsächlich oft in Reisezügen mit, sofern sie die erforderlichen Einrichtungen dafür besaßen, also durchgehende Leitungen für Heizung und Druckluftbremse sowie als äußerlich sichtbares Merkmal Laufbretter entlang des Wagenkastens.

PS: Eine Ausnahme war übrigens auch damals schon Kulmbach, die Brauereien dort waren von Anfang an stark "versandorientiert". Warum das so war, müsste ich jetzt selbst im Bierwagenbuch nachschlagen, aber das hast du ja selber.

Grüße,

der Bernd


Ich habe genug davon, immer nur im Kreis zu fahren (Niki Lauda)


 
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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#4 von gatzi , 12.05.2016 01:18

Hallo zusammen,

vielleicht hilft dieser Artikel bezüglich der Bierwagen in der Epoche I des Länderbahn-Forums weiter, der sich mit der Königlich Bayerischen Eisenbahn beschäftigt:
http://www.laenderbahn-forum.de/journal/...en_der_kbe.html

In Personenzügen gab es demnach auch Bierwagen (genanntes Beispiel im Link war die Route von Bayern nach Berlin), was aber, so denke ich, wohl eher an der regelmäßigen Verbindung lag. Ansonsten liefen die Bierwagen in Güterzügen, teils auch in reinen Bierwagenzügen, weshalb wegen des höheren Gewichts ein gewisser Prozentsatz an Wagen mit Bremsen ausgerüstet werden musste.

Bier muss auf längeren Transporten nicht zwingend gekühlt werden. Eine Temperatur um 8 °C und Lichtabschluss (Fässertransport) bzw. dunkle braune oder grüne Flaschen lassen das Bier durchaus monatelang haltbar bleiben. Entscheidend ist auch, wie sauber/rein das Bier hergestellt und gefiltert werden kann, was die Haltbarkeit noch einmal verbessert.

Das bayerische Bier war durchaus ein "Exportschlager". Laut dem Länderbahn-Forum hatten im Jahr 1883 die bayerischen Bierwagen eine Gesamtlaufleitung

Zitat
"von fast 4.900.000 km auf inländischen Strecken aber fast 6.500.000 km auf außerbayerischen zurückgelegt."



Insgesamt machte die industrielle Bierherstellung ab den 1860er Jahren große Entwicklungsschritte, so dass Bier in großen Mengen bei gleichbleibend hoher Qualität hergestellt werden konnte.
Mit der Erfindung der Kühlmaschine war man in der zweiten Hälfte der 1870er Jahre in der Lage, das ganze Jahr über zu brauen, statt nur im Winter. Außerdem konnten bei konstant niedrigen Temperaturen von 4 - 8 °C leichter untergärige Biere (Export, Lager, Pils) gebraut werden, die weniger empfindlich und somit haltbarer sind. Das sogenannte Export hat seinen Namen von der besonders langen Haltbarkeit und Transportfähigkeit. Das Beck's wurde Ende der 1870er Jahre aus dem Pilsener/Pils für den Export nach Übersee entwickelt (Amerika ab 1876, Australien im Jahr 1906 mit über 30.000 Kisten wichtigster Auslandsmarkt).

Biere kleinerer Brauereien sind zwar auch über Monate haltbar, die geringeren Produktionsmengen dürften aber einen Vertrieb über die nahe Umgebung hinaus kaum zugelassen haben.


Viele Grüße
Holger

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#5 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 12.05.2016 13:34

Hallo,


dazu mal eine kleine Anmerkung.

Obergäriges Bier
Bei diesem Bier benötigt die Hefe für den Gärvorgang eine Temperartur zwischen 15 und 20 Grad Celsius

Untergäriges Bier
Dabei benötigen die Hefekulturen Temperaturen Temperaturen zwischen 4 und 8 Grad Celsius


Vor der Einführung von Kältemaschinen konnte man daher Untergäriges Bier nur im Winter oder mit im Winter eingebrachten und in sogenannten Eiskellern gelagertem Eis herstellen.
Das erklärt auch, warum damals bis ca.1890 soviele Biere in Bayern oder Baden-Würtemberg produziert und versandt wurden.
Durch die Nähe zu den Alpen ,lange Winter und der Möglichkeit Eis in großen Mengen zu gewinnen, konnte hier einfach viel mehr gebraut werden


Ist das Bier erst einmal fertig gebraut, braucht es keine Kühlung mehr.Lediglich gegen die Strahlung der Sonne muss es geschützt werden.
Das war aber bei den damals üblichen Holzfässern kein Thema.So geschützt blieb es 3 bis 4 Monate Haltbar und konnte auf "Weltreise" gehen.

Die erste Biertransport fand übrigens am 11.Juli 1836 in Deutschland statt. Der Nürnberger Brauerei Lederer wurde gestattet, 2 Fäßchen Bier von Nürnberg nach Fürth zur Gaststätte "Zur Eisenbahn" in Fürth gegen die Frachtkosten von 12 Kreutzern zu befördern.
Das war gleichzeitige auch die erste Stückgutbeförderung auf den deutschen Eisenbahnen.


SchrankenThomas

RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#6 von sebamat , 14.05.2016 21:43

Danke an allen für die Antworten!

Zitat
Obergäriges und Untergäriges Bier:



Ich wusste es nicht...Geschmackmaessig was bring es dann für einen Unterschied ?

1
 
Kulmbach
 


Im 'Bierwagenbuch' wird dieser Stadt ein ganzes Kapitel gewidmet: es scheint die bayrische Bierbrauende Stadt mit der kurzesten Weg zu den wichtigen Berliner und Sächsiche Märkte zu sein. Zu gewisse Epchen ein wichtiger Argument...

Zitat
"von fast 4.900.000 km auf inländischen Strecken aber fast 6.500.000 km auf außerbayerischen zurückgelegt."



Es ist also realistisch Bierwagen der grösseren Brauereien auch weit 'von zu Hause' zu sehen.

Hier ein der bald ins Ausland sein wird:
EDIT: Bild wegen Urheberrechtsverletztung entfernt.
- Moderation -

Romanshorn, möglicherweise 30' Jahren. Quelle des Bildes isr doch klar...

Muenchen kann man gut lesen, jemanden erkennt um welcher Brauerei es sich handelt?

sebastiano


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#7 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 14.05.2016 21:56

Hallo,


zu Kulmbach

Das die Biere dieser Stadt schon recht früh den Weg in den Norden und nach Berlin fanden, dürfte wohl der Tatsache geschuldet sein,das die Gegend um Kulmbach (Franken) ja auch ein Weinanbaugebiet ist und man sich daher nach anderen Absatzmärkten umsah.


SchrankenThomas

RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#8 von gatzi , 14.05.2016 22:16

Hallo Sebastino,

beide Brauverfahren führen zu recht unterschiedlichen Biersorten. Typische obergärige Biere sind z.B. Altbier (bekannt aus dem Rheinland), Weiß-/Weizenbier (Bayern) und Berliner Weiße. Untergärge Biere sind z.B. Pils/Pilsener und Bockbier. Auch in den jeweiligen Gruppen Unter- bzw. Obergärig können die Biere sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, je nach Alkoholgehalt, Farbe, Geschmack.

Ergänzung zum Biertransport:
Z.B. wurde das Export stark eingebraut (konzentriert), um es am Zielort wieder zu verdünnen. So konnte man Transportkosten sparen. Das gleiche macht man z.B. heute mit den Orangensaft-Tankern, die ein Orangensaft-Konzentrat aus Übersee transportieren, das danach wieder mit Wasser auf die ursprüngliche Konsistenz gebracht wird.

-----

Zu der Biermarke: Es könnte Augustiner Bräu sein. Sicher ist ja das allein stehende Wort Bräu zu erkennen. Der Schriftzug passt auch auf diese sehr alte Münchener Brauerei. http://www.augustiner-braeu.de/home.html


Viele Grüße
Holger

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#9 von B VI , 14.05.2016 23:52

Zitat von gatzi
Das gleiche macht man z.B. heute mit den Orangensaft-Tankern, die ein Orangensaft-Konzentrat aus Übersee transportieren, das danach wieder mit Wasser auf die ursprüngliche Konsistenz gebracht wird.



OT: Es gibt einen Film mit Eddie Murphy, in dem er zwei Banker mit einem Geschäft mit "concentrated frozen orange juice" aufs Kreuz legt. Dass das Zeug sogar verschifft wird, war mir neu. Merci - wieder etwas gelernt!

Gruss
Chris


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#10 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 15.05.2016 23:21

Hallo,

da

Zitat
Ergänzung zum Biertransport:
Z.B. wurde das Export stark eingebraut (konzentriert), um es am Zielort wieder zu verdünnen. So konnte man Transportkosten sparen.



muss ich dir aber widersprechen.Sowas mag man vielleicht heutzutage in einigen Ländern treiben, aber nicht in der Zeit des 19.Jahrhunderst, als die deutschen Kleinstaaten noch präsent waren.Bier panschen hätte den jeweiligen Unternehmer damals noch empfindliche Strafen gekostet.
Und aufgefallen wäre das sofort, denn damals mussten solche Warenlieferung vor Versand dem Zoll deklariert werden.Schließlich waren die deutschen Kleinstaaten ja noch alle für sich am werkeln.Erst 1871 mit der Reichsgründung ändert sich das.

Und zum
Exportbier unterscheidet sich vom normalen Bier durch den höheren Gehalt an Stammwürze (mindestens 12,5 % ) und dadurch bedingt einen höheren Alokoholgehalt, der natürlich die Haltbarkeit enstprechend verlängerte.
Das haben unsere Altvorderen aber schon recht früh erkannt, denn der Transport mit Ochsenkarren über Land war vor der Eisenbahn die Regel.
So verschickte zum B. eine Brauerei aus Kulmbach ihr Bier bereits Anfang des 19.Jahrhunderts.


SchrankenThomas

RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#11 von gatzi , 16.05.2016 01:08

Hallo,

die Ausgangsfrage des Biertransports bezieht sich auf die Epochen I und II, die nach deutscher und schweizer Einteilung bis in die 1920er Jahre reichen.

Die Probleme der Lebensmittelverfälschung speziell mit dem Einsetzten der industriellen Entwicklung ab 1870er Jahre lagen eher imZusetzens von Kalk und anderen unverdaulichen Stoffen in Brot als beim Einbrauen von Bier. Die DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) schreibt dazu selbt in ihren Ausführungen zum Bier, speziell hier dem Export/Lager:

Zitat
Die Bezeichnungen Export und Lager geben Auskunft über den ursprünglichen Verwendungszweck dieser Biere. Sie wurden erzeugt für den Versand in weiter entlegene Orte oder den Export ins Ausland. Um sie für den langen Transport haltbar zu machen, braute man sie stärker ein. Nach ihrer Ankunft am Zielort wurden sie mit Wasser verdünnt, um sie auf die gewünschte Trinkstärke anzupassen.



Ginge es nach der Stammwürze oder Vol-%, müssten gerade Weizenbiere besonders lagerfähig und damit günstig für den Export sein, da sie 11 - 12 % Stammwürze, teils sogar bis 20 % haben können. Und dabei handelt es sich um ein obergäriges Bier. Das ebenfalls obergärige englische Stout kommt übrigens auf 3 - 10 Vol-%, also bis zum Doppelten eines Export.

Der Trick beim untergärigen Bier ist die geringe Temperatur beim Brauen, bei der sich weniger unerwünschte Bakterien entwickeln, die die Haltbarkeit negativ beeinflussen. Die dazu notwendigen Techniken wurden erst in den 1860er entwickelt und rund 10 später in der Bierproduktion genutzt. Auch erlaubten die neuen technisierten Produktionsmöglichkeiten eine bessere Filterung. Beck's als Exportbier wurde erst in dieser Zeit aus dem Pils entwickelt, das Dortmunter Export sogar erst in den 1880er Jahren.


Viele Grüße
Holger

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#12 von Guardian71 , 16.05.2016 16:20

Zitat
Schließlich waren die deutschen Kleinstaaten ja noch alle für sich am werkeln.Erst 1871 mit der Reichsgründung ändert sich das.



Nur die süddeutschen. Alle anderen waren schon seit 1828 im Norddeutschen Zollverein (später Norddeutscher Bund) zusammengeschlossen. Unter anderem daher resultieren die unsäglichen z.T. noch anzutreffenden Mainlinien-Ressentiments....


Beste Grüße,
Mark


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#13 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 16.05.2016 23:43

Hallo,

Zitat
die Ausgangsfrage des Biertransports bezieht sich auf die Epochen I und II, die nach deutscher und schweizer Einteilung bis in die 1920er Jahre reichen.



Ebend und da gibt es nun einmal den großen Schnitt durch die Einführung der Kühlanlagen von Herrn Linde
Denn 1876 wurde dem für diese Erfindung in den Adelststand erhobenen LInde das Patent erteilt und die erste Kältemaschine in der Brauerei Dreher in Triest eingebaut, wo sie bis 1908 Störungsfrei funktionierte.


Dazu:

Zitat

Ginge es nach der Stammwürze oder Vol-%, müssten gerade Weizenbiere besonders lagerfähig und damit günstig für den Export sein, da sie 11 - 12 % Stammwürze,



Wenn du einmal meinen Beitrag gelesen hättest, wäre dir aufgegangen, das es mindestens 12,5 % sein müssen.

Bakterien werden durch den Alkoholgehalt gekillt ob obergärig oder untergärig gebraut ist dabei uninterressant.


Und das:

Zitat
Die Bezeichnungen Export und Lager geben Auskunft über den ursprünglichen Verwendungszweck dieser Biere. Sie wurden erzeugt für den Versand in weiter entlegene Orte oder den Export ins Ausland. Um sie für den langen Transport haltbar zu machen, braute man sie stärker ein. Nach ihrer Ankunft am Zielort wurden sie mit Wasser verdünnt, um sie auf die gewünschte Trinkstärke anzupassen.



ist schlichtweg Wikipedia-Schrott,den die DLG wohl 1:1 übernommen hat.

Denn bei den deutschen Brauern der Jetztzeit ist Lagerbier solches, was eben weniger als 12,5 % Stammwürze hat.

In der Epoche I verstand man darunter die Biere, die im Winter gebraut wurden und den Sommer über dann in den Kellern der Gastwirte
gelagert wurde.

Im Ausland hingegen versteht bzw. Verstand man schon immer unter "Lager" Exportbiere (eben aus anderen Ländern).


SchrankenThomas

RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#14 von sebamat , 17.05.2016 17:35

Zitat
Hier ein der bald ins Ausland sein wird:
EDIT: Bild wegen Urheberrechtsverletztung entfernt.
- Moderation -


Edit: der Link soll aber erlaubt sein..
http://www.sbbarchiv.ch/bild.aspx?VEID=3...EID=10&SQNZNR=1

Romanshorn, möglicherweise 30' Jahren. Bild aus SBB historic Archiv

Muenchen kann man gut lesen, jemanden erkennt um welcher Brauerei es sich handelt?



Zitat von gatzi

Zu der Biermarke: Es könnte Augustiner Bräu sein. Sicher ist ja das allein stehende Wort Bräu zu erkennen. Der Schriftzug passt auch auf diese sehr alte Münchener Brauerei. http://www.augustiner-braeu.de/home.html



Augustiner Bräu hatte schon 1894 mehr als 50 ihm zur Verfügung stehen Bierwagen (Daten aus Bierwagenbuch), teils Privat, teils von der Staatbahn gemietet. Gehörte also sicher zu den grösseren Betriebe, die auch einen Auslandmarkt bedienen konnten.

Ein Wagen fast wie im Bild hatte mal Arnold in Spur N gemacht:
Arnold-Nr. 4264 Sondermodell „Augustiner Bräu München.

In HO habe ich (roco, Maerklin) leider nur Wagen aus DB Zeiten gefunden.

sebastiano


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#15 von gatzi , 20.05.2016 08:42

Hallo Sebastiano,

hast du dir schon den Artikel angeschaut, den ich oben verlinkt habe?

Es wird zwar viel über die Konstruktion der Wagons geschrieben, aber dort wird auch eine Reihe von bayerischen Brauerein genannt, die Bierwagen hatten, ebenso wie Zahlen zur Entwicklung des Wagon-Bedarfs.
Nach Frankreich wurde ebenfalls exportiert. "Ins Rollen" kamen in Bayern die speziellen Bierwagen in den 1870er Jahren, um dann rasant zuzunehmen.

Weil der Zollverein oben weiter angesprochen wurde: Der preußische und der süddeutsche Zolllverein schlossen sich 1834 zum Deutschen Zollverein zusammen. Preußen und Bayern arbeiteten also schon recht früh zusammen. Die Waren wurden bei Einfuhr, Ausfuhr und Transit besteuert, deutsche Produkte im Binnenhandel blieben innerhalb des Zollvereins zollfrei. Damit war der größte Teil des Reichsgebietes im Innenverkehr zollfrei. Bis in die 1860er Jahre folgten die übrigen Staaten, bis schließlich mit der Kaiserreichsgründung der Zollverein an das Reich übertragen wurde und die Regelungen im gesamten Gebiet galten.


Viele Grüße
Holger

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#16 von Micha_Muc , 20.05.2016 11:51

Hallo Zusammen,

als Brauer, wenn auch nur Hobbybrauer, muss ich mich mal dazu einmischen.
Ober- und Untergäriges Bier bezieht sich primär auf den Gär- und späteren Reifungsprozess. Ein untergäriges Bier muss nicht die ganze Zeit bei kalten Temperaturen gelagert werden, d.h. ein Transport kann auch ungekühlt erfolgen.

Die meisten Bierwagen waren BEHEIZBAR, damit das Bier im Winter beim Transport nicht einfriert. Aber auch Eiskühlung wurde gemacht, nicht um die 4-8°C untergäriges Bier Temperaturen zu erhalten, sondern damit es im Sommer nicht zu warm >30°C wird, denn das tut dem Bier geschmacklich nicht gut.

Zum Export und Alkoholgehalt, sorry, 6-8% Alkoholgehalt KILLT KEINE BAKTERIEN, das ist Schwachsinn und die Stammwürze ist gänzlich ohne Belang. Es ist tatsächlich der Hopfen, dessen Bitterstoffe und Öle antibakterielle Wirkung.
Das Untergärige Bier vergärt deutlich Langsamer als Obergäriges Bier und ist daher sogar anfälliger für Bakterien. Die Würze wird ca. 90 minuten gekocht, da kann man davon ausgehen das sie ausreichend Steril ist.
Nach dem Anstellen der Würze, also dem zufügen von Hefe beginnt des Gärprozess uns es fängt ein Wettlauf um den Zucker an, bei dem tunlichst die Hefen schnell die Oberhand gewinnen sollen, um somit andere Pilze und Bakterien die dazukommen können zu verdrängen. Und da ist Obergäriges Bier klar im Vorteil nach 2 Tagen ist kein Zucker mehr da. Das Untergärige Bier muss erst abkühlen, und im vergleich zum Obergärigen ist nach 2 Tagen noch genug Zucker da. Die 8°C Gärtemperatur verhindert nicht sehr effektiv das Bakterienwachstum. (wenn das so wäre müsste Hackfleisch nicht bei 2°C gelagert werden)

Es sehr schönes und gutes Buch zu dem Thema ist: Geschichte der Eisenbahn-Bierwagen: Das erste Frachtgut deutscher Eisenbahnen: Bier
Im genanntem Buch wird sehr detailliert beschrieben wie im späten 19. Jahrhundert die Brauerei Hacker aus München ihren Pariser Importeur beliefert hat. In Eisgekühlten Wagen die Versiegelt die verschiedenen Länder in 14 Tagen von München nach Paris befuhren.
Die Biere die wir mit großem Markennamen heute noch kennen, sind die Biere die bereits Ende des 19. Jahrhunderts auf Expansionskurs waren und ihr Bier weiter weg Vertieben haben, weit mehr als 1-2 %.

Ansonsten, stimmt es schon, die kleinen Brauereien haben ihr Bier rund um den Kirchturm vertrieben.

Grüße aus München
Micha

PS: Morgen wird ein Indian Pale Ale gebraut. Das Indian bezieht sich auf die Exportmöglichkeit bis nach Indien, das Bier wird nicht aber stärker gebraut und dann verdünnt. Es hat aber hat deutlich mehr Hopfen als z.b. ein Jever.


[rainbow_flag]
Mein Zugspitzbahn Diorama: viewtopic.php?f=172&t=181792


 
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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#17 von gatzi , 20.05.2016 17:56

Hallo Micha,

danke für deine Ausführungen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie vielseitig und vielschichtig unser Hobby ist.


Viele Grüße
Holger

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#18 von SchrankenThomas ( gelöscht ) , 28.05.2016 17:42

Hallo Micha_Muc,

Zitat
Zum Export und Alkoholgehalt, sorry, 6-8% Alkoholgehalt KILLT KEINE BAKTERIEN,



Also ist das ganze Gerede von der Schädlichkeit des Alkohols nur reine Propganda der Ärtze ??
Und deswegen hat man früher ja auch immer Alkohol zum desinfizieren genommen, nicht wahr ??

Und was hat man eigentlich vor dem Hopfen gemacht ?
Bzw. es gibt ja etliche Länder, wo es auch heute noch Bier ohne Hopfen gibt.....

Denn Hopfen (neben bei bemerkt eine Cannabis-Pflanze) ist ja auch bei uns noch nicht so lange im Einsatz.


SchrankenThomas

RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#19 von sebamat , 30.05.2016 12:17

Bierwagen ins Ausland:

@gatzi: Danke für den Link, sehr interessant. Die Sendungen nach Paris waren auch im 'Geschichte der Eisenbahn-Bierwagen' erwähnt, aber es war nicht so klar ob am Ende etwas regelmässiges wurde, oder beim Versuch blieb.

In der Zwischenzeit konnte ich 2 weitere Bilder von deutschen Bierwagen in der Schweiz finden (beide in Olten in der Zwischenkriegszeit), einer ist von Lowenbräu München, der zweite ist nicht lesbar. Da die Bilder leider aus einer Buch sind verzichte ich auf das Posten (siehe oben , Bild aus Urheberrechtsverletztung gelöscht).

Alkohol: ich bin kein Bierbrauern, aber als Chemiker möchte ich präzisieren:

-- Frei nach Paracelsus: alles ist Gift, nichts ist Gift, nur die Konzentration mach es....
https://de.wikiquote.org/wiki/Paracelsus

Alkohol(Ethanol) hat eindeutig eine antibakterielles Effekt, und je höher der Alkcoholgehalt stärker wird es.
Schon mit 3-6 % gibt es ein guter Effekt gegen GEWISSE Arten von Bakterien.
Dazu: die Präsenz ein für den Mensch unbedenkliches Bakterien-Typ ( Saccharomyces cerevisiae) macht es schwieriger für andere Bakterientypen das Bier zu kolonisieren.
Aus diesem Grund wurde in der Vergangenheit in vielen Länder eher Bier oder (verdünnter) Wein statt Wasser getrunken, da eben weniger 'gefährlich' für Infektionen.
Alkoholtolerantere Bakterien vie die Bierhefe produzieren Alkohol bis zu einem Gehalt von 10-15%, dann auch in Präsenz von genügender Nährstoff stoppt der Prozess und die Bakterien sterben aus Alkoholvergiftung aus.
Desinsfizieren mit 60-99% Alkohol toete alle Bakterien,und ist auch in der Medizin oft die angeewendete Methode …

Hopfen kann dann auch mit antibakterielle Wirkung helfen…


Prost!

sebastiano


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#20 von Guardian71 , 31.05.2016 00:56

Zitat
Also ist das ganze Gerede von der Schädlichkeit des Alkohols nur reine Propganda der Ärtze ??



Es ist im Leben immer das gleiche Lied: Temporatia. Alles in Maßen.


Zitat
Und was hat man eigentlich vor dem Hopfen gemacht ?
Bzw. es gibt ja etliche Länder, wo es auch heute noch Bier ohne Hopfen gibt.....



Hm...mal ganz ehrlich - ohne Hopfen kein (schmackhaftes) Bier?


Beste Grüße,
Mark


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#21 von sebamat , 02.06.2016 14:35

Ich habe kontrolliert, und der Uheberrecht sieht auch ein Zitationsrecht vor, besonders für Forschungszwecken...

also hier:
Bild entfernt wg. Urheberrechten. Zitatrecht ja, aber keine elektronische Kopie. -Moderation-
In diesem Auschnitt aus einem Bild aus dem Buch "J. von Arx: Eisenbahnstadt Olten Weltbild-Verlag 1997"

sieht man ein Bierwagen auf einem Anschlussgleis in Olten mit einem charakteristischen Signet, das ein Bierexperte wohl sofort erkennen wird.
Das undatiertes Bild sollte von 1927 (Elektrifizerung) bis frühe 1950's (Bremserhuetten im internationalem Verkehr, Dampfrangierlok) stammen.

Erkennt jemanden die Biermarke?

Vieln Dank in voraus!

Sebastiano


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#22 von Elokfahrer160 , 03.06.2016 08:05

Moin, Sebastiano

also aus dem Jahr 1927, es könnte sich ( ??? ) um die Brauerei " Steiner " aus Oftringen handeln, die ja schon früh auch Bier per Bahn
ausgeliefert hatte - oder es ist ein Privatwagen der Brauerei M. Lindenmeyer aus Olten

Prost - ich gehe jetzt in den Keller , um eine schöne Flasche "Fendant " aufzumachen

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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#23 von sebamat , 03.06.2016 22:33

Zitat
Moin, Sebastiano

also aus dem Jahr 1927, es könnte sich ( ??? ) um die Brauerei " Steiner " aus Oftringen handeln, die ja schon früh auch Bier per Bahn
ausgeliefert hatte - oder es ist ein Privatwagen der Brauerei M. Lindenmeyer aus Olten



Hello Elokfahrer,

danke für die Hinweise, aber:
- leider gab weder 1913 noch in 1955 in SBB Rollmaterialverzeichniss Bierwagen von Oltener oder Oftringerer Brauereien. Klar konnte er nach 1913 gebaut worden und vor 1955 ausrangiert worden sein, was aber doch eher unwahrscheinlich ist (in 1955 war die Mehrheit immer noch die gleich wie in 1913).
- die Bauart ist sehr unschweizerisch, mit einer hochgestellten Bremserhuette; aber nur 2 Brauereien hatten Wagen Deutscher Herkunft (Felschloesschen & cardinal Fribourg).
- in Olten schien ein Biergrosshandler zu geben: in sehr viele Oltner Bahnhofsbilder sind Bierwagen zu sehen, bis zu 5 gleichzeitig (Basler Biermarken und ein Muenchner)

Somit tendiere ich doch fuer einen auslaendischer Wagen

sebastiano


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RE: Bierwagen Epoche I+II: Einsatztradius und Beförderung?

#24 von Micha_Muc , 08.06.2016 11:55

Hallo SchrankenThomas ,

Zitat
Und was hat man eigentlich vor dem Hopfen gemacht ?
Bzw. es gibt ja etliche Länder, wo es auch heute noch Bier ohne Hopfen gibt.....
Denn Hopfen (neben bei bemerkt eine Cannabis-Pflanze) ist ja auch bei uns noch nicht so lange im Einsatz.



Das stimmt, so lange nicht, gerade einmal 500 Jahre, denn seit mindestens dm 23. April 1516 gilt für das Herzogtum Bayern eine Landesordnung, die eine Textpassage enthält,
„Wir wollen auch sonderlichen, das füran allenthalben in unnsern Steten, Märckten und auf dem Lannde, zu kainem Pier merer Stückh, dann allain Gersten, Hopffen unnd Wasser, genommen und gepraucht sollen werden.“

Das Ding nennt man übrigens Reinheitsgebot...

Zitat
Und deswegen hat man früher ja auch immer Alkohol zum desinfizieren genommen, nicht wahr ?


Nimmt man noch heute, nur eben NICHT mit 6-8%.
Und nebenbei, was hat Desinfektionswirkung und antibakterielle Wirkung mit der reine Propaganda der Ärzte über die Schädlichkeit des Alkohols zu tun?

Wenn ich so deine Beiträge lese, denke ich immer mehr "do not feed the trolls ><((((*> "

Grüße
Micha


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