ich möchte mir für meine H0 Heimanlage (evtl. auch später für eine Clubanlage) einen D-Zug der Epoche 3 zusammenstellen. Es sollen nur Modelle mit den Maßstab 1:87 eingesetzt werden.
Rautenhaus RMX7-USB Zentrale zum Fahren, Schalten und Melden. Belegtmelder und Weichendecoder von Rautenhaus und Stärz. Roco z21 weiß für ESU-Servo-Switch Pilot 2 und 3. Software TrainController Gold 10
Wir können das ganze ja trotzdem mal ganz grob versuchen, wobei die typische Zusammensetzung stark vom jeweiligen Zeitraum abhängt – die Neubau-Programme mit ihren riesigen Stückzahlen haben dabei die Vorkriegswagen in weiten Teilen aus den D-Zügen verdrängt.
Die allgemeine Zugbildung ändert sich dagegen wenig: D-Züge bestehen fast durchgehend aus Kurswagen-Gruppen von oft nur 2-3 Wagen, daher ein scheinbar völliges Durcheinander der Reihung bis hin zu Pack- oder Schlafwagen mitten im Zug und Speisewagen sogar ziemlich oft an einem Ende. KEINE Blockbildung wie heute! Wagen rein erster Klasse eher selten (die waren für F-Züge vorbehalten), stattdessen Unmengen an gemischtklassigen Wagen. Damals übliche Vorschriften innerhalb einer Verwendungsgruppe zu bleiben und die erste Klasse bevorzugt in der Zugmitte einzureihen, haben durch die Kurswagen kaum praktische Bedeutung – anders als bei den stabileren Eilzügen.
Mal so als groben Abriss der verwendeten Bauarten…
In der Epoche IIIa konnte man durchaus noch Länderbahn-Schnellzugwagen aus Preußen [Brawa, Fleischmann] und Bayern [Trix/Märklin] in D-Zügen erleben, ebenso Hechtwagen [Märklin, zur Not Roco] und die Gruppe 29 [Roco?] samt der diversen Exoten wie geschweißte Hechte [Liliput] oder polnische Hechte [Brawa] dazwischen. Diese Bauarten hatten in der dritten Klasse noch Holzbänke. Aus den neueren Bauarten der Gruppen 35 [Fleischmann] und 39 (Schürzenwagen, Märklin, Liliput) fand man vor allem die Wagen der dritten Klasse, in denen es dann auch bereits Polstersitze gab – die höherklassigen Wagen wurden primär für die F-Züge gebraucht; es gab beispielsweise meine ich nur einen einzigen grünen AB4ü-38. Speisewagen im Inlandsverkehr Vorkriegs-Typen, international CIWL-Wagen [ganz nett von Rivarossi, oberaffengeil von L.S. Models].
Mit Auslieferung der Gruppe 53 (zu denen die drei Liliput-Modelle gehören, gibt's auch von Piko und L.S. Models/Hobbytrain) ab 1954 werden diese alten Wagen verdrängt. Dazu kommen jetzt auch in den höheren Wagenklassen die nach wie vor blauen Wagen der Gruppen 35 und 39 zu Einsatz, denn in den F-Zügen wurden diese sehr schnell durch AB4ümg-54 (später A4ümg-54, Aüm 202, Am 202) verdrängt – letzteres ist mit der Klassenreform 1956 so gut wie abgeschlossen, wobei der Rheingold noch genau ein Halbjahr danach aus Schürzenwagen bestand.
Mit Auslieferung der eigentlichen UIC-X-Wagen wie Aüm 203, ABüm 225 und vor allem Bm 234 [Roco] ab 1962 wurden dann auch die restlichen Vorkriegswagen in den Eilzug-Verkehr verdrängt. Nur die Schürzen-Speisewagen haben sich modernisiert teilweise bis in die späten 1970er gehalten.
Ob der genannten Länge, würde ich für die Heimanlage nur eine "bessere Kurswagengruppe" nehmen: B WR AB B Pw.
Die lange Version kann man dann sogar mit Schlaf- oder Liegewagen (beides tritt meist zusammen auf) garnieren, zur besseren Erkennung die ursprüngliche Gruppe hervorgehoben: B A B WR AB B Pw Bc WL B
…für die Bauarten bitte das ganze zeitlich etwas mehr eingrenzen. Die drei vorhandenen Wagen wären übrigens für frühe Epoche 4; genauer von 1965 bis 1976.
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
danke für Deine Antwort. Da sind wohl die Artikelbeschreibung falsch. Die Modelle sollen diese Woche noch geliefert werden.
Liliput H0 89500. D-Zug-Abteilwagen 1./2. Klasse der DB, Epoche III. Modell mit Betriebsnummer 51 80 31-40 417-2. Inneneinrichtung, LüP 303 mm. (Ohne KKK) Artikel ist neu, im original Karton verpackt. Farbe "Grün"
Liliput H0 89600. D-Zug-Abteilwagen 2. Klasse der DB, Epoche III. Modell mit Betriebsnummer 51 80 22-40 175-7. Inneneinrichtung, LüP 303 mm. (Ohne KKK) Artikel ist neu, im original Karton verpackt. Farbe "Grün"
Liliput H0 89700. D-Zug-Abteilwagen 2. Klasse der DB, Epoche III. Modell mit Betriebsnummer 51 80 51-40009-2. Inneneinrichtung, LüP 303 mm. (Ohne KKK) Artikel ist neu, im original Karton verpackt. Farbe "Blau"
Hi Kai,
Danke für Deine ausführliche Antwort. Bei dem 2. Wagen in der Fragestellung ist mir ein "Kopierfehler" passiert.
Die Anlage soll stand jetzt Ende Epoche 3 Anfang Epoche 4 gebaut werden. In der Zeit von ca. 1960 bis 1980. Ich werde mir dann doch noch einiges anlesen müssen.
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Auch die Wagen lassen sich kurzgekuppelt fahren, entweder mit nachgerüsteten KKK von Symoba oder mit Kupplungen im 3D-Druck von unseren Forenmitglied Rudolf (aka RWD):
[quote="DB Epoche III-V" post_id=1718201 time=1503499898 user_id=30196] Die Anlage soll stand jetzt Ende Epoche 3 Anfang Epoche 4 gebaut werden. In der Zeit von ca. 1960 bis 1980. [/quote]
Dann wie gesagt zumindest weit überwiegend bei dieser Bauart bleiben – ich empfehle da insbesondere die Modelle von Piko, die ein sehr schönes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Ab 1974 kamen übrigens Wagen in blau/beige dazu, die Umstellung zog sich dann bis weit in die 1980er hin. Außerdem gab es Anfang der 1970er die Versuchslackierung "Popfarben" mit knapp 150 Exemplare. Beides kann man (je nach Zeitraum) als einzelnen Farbfleck einstreuen.
Und wenn man erstmal in die Abgründe der Varianten hinabgestiegen ist, gibt's eigentlich auch keine "zwei gleichen"
Gruß Kai
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#7 von
oberlandbahn
(
gelöscht
)
, 23.08.2017 19:51
ZitatDu weißt schon, das das Wagen der Epoche IV sind, weil sie schon die UIC-Nummern haben ?
Die Epoche IV a beginnt bereits 1965. Quelle: MOROP NEM 806 D. Die Epoche III b geht bis 1970. Bei den Personen- und Güterwagen ist eine UIC-Beschriftung ab Mitte der 60er Jahre voll in Ordnung .
Wobei dieser Übergang deutlich komplizierter ist, als es einfach die zwei parallelen Epochen beschreiben. Bei internationalen Reisezugwagen fing man etwa Ende 1965 mit dem Umbeschriften an, was bis zum 1.1.1968 abgeschlossen sein musste. Bei Inlandswagen war das nicht so kritisch, so dass zum Beispiel die meisten 3yg nie umbeschriftet wurden (außer den für Gastarbeiter-Züge gebrauchten; die JŽ hatte darauf bestanden…). Die Umzeichnung der Triebfahrzeuge fing dagegen erst mit diesem 1.1.1968 an und ist damals wohl recht schnell erfolgt (vorbereitete Schilder). Von Güterwagen reden wir hier zum Glück nicht, da gab es schon seit den frühen 1960ern immer wieder neue Übergangsbeschriftungen und manch vergessener war wohl erst tief in den 70ern dran.
Gruß Kai
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wie sieht es eigentlich aus, wenn man Wagen der verschiedenen Hersteller mischt? Bei meiner Spur N-Anlage sehen z.B. Fleischmann mit Roco nicht so toll aus, da die Fleischmänner ja ziemlich "hochbeinig" sind.
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Kleinere Radsätze könnten schon hier schon helfen. Der Liliput-Wagen ist dann also der recht seltene ABm 224 mit schmalen Fenstern, aber schon Drehfalttüren. Die beiden anderen haben dagegen genau wie die Piko-Modelle Klapptüren der frühen Bauarten.
Gruß Kai
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Im letzten Bild sieht man doch trotz der Unschärfe (Sorry!) das Auf und Ab der Wagendächer.
Wie weit man sich daran stört, sei jeden selber überlassen.
Mir persönlich gefallen mir die Liliput-Wagen als getrennte Zuggarnitur und ggfs. ergänzt mit Vorkriegswagen besser als die Mischung mit aktuellen Modellen der gleichen Bauarten.
vielen Dank für die eingesgellten Bilder. Man kann den Höhenunterschied gut sehen. Wenn man nur die Liliput-Wagen verwendet, würde der Höhenunterschied wegfallen. Gibt es evtl. eine Auflistung der Produzierten Wagen von Lilliput in dem Maßstab 1:87 (303 mm länge)? Es waren damals wohl nicht alle angekündigten Wagen umgesetzt.
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bei den vergleichenden Bildern fällt der Höhenunterschied sofort auf und auf den zweiten Blick sieht man dann den Unterschied beim Abstand zwischen der Oberkante des Drehgestells und der Unterkante des Wagenkastens - der Abstand scheint mir beim Liliput viel zu groß.
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