Hi Flo,
hm, ich kann Deinen Frust verstehen, aber Du wohnst wirklich ansonsten in einer sehr aufmerksamen Gegend. Das FA meldet hier bei uns gar nichts zurück. Selbst bei Rückfragen von meiner Seite geht niemand zu empfundenen Kernarbeitszeiten (z. B. 10 oder 11 Uhr) ans Telefon, die Telefone leiten zwar weiter, aber wiederum zu Kollegen, die auch nicht da sind. Das bedeutet nicht, daß die Beamten nichts schaffen, aber wir haben hier, was ich prinzipiell begrüße, einen großen Anteil an Teilzeitstellen, und da sind alle ungewöhlichen und von mir nicht vorhersehbaren Kommens- und Gehensmodelle inkludiert.
Bei anderen Produkten anderer Branchen wird auch wenig Korrespondenz gepflegt, selten bekomme ich eine Rückmeldung und muß eher selbst nachfragen. In jedem Falle steigert letztlich jeder zusätzlich beteiligte Mitarbeiter immer weiter die von vielen bereits jetzt schon als grenzwertig hohen Preise. Und das für eine Info, die Dir außer für die Einhaltung einer Achtsamkeitskultur nichts bringt. Sicherlich wäre diese Umgangsform einerseits sehr schön, andererseits bekommt man ohne diese bereits so viele nutzlose Infos, müssen es da noch mehr sein? Wo soll denn Deine Lok sonst sein als beim Hersteller, wenn der Händler diese dort hingeschickt hat? Und wenn Du über den Händler einsendest, ist eigentlich der für so eine Kommunikation zuständig, denn er ist zunächst einmal rechtlich Dein Ansprechpartner und nicht Märklin. Dir ist die Eingangsbestätigung wichtig, dem nächsten ist wichtig, daß sein Schätzchen wohlbehalten angekommen ist und er verlangt, ich übertreibe, ein Foto, das zeigt, daß dieses Schätzchen ohne Transportschaden beim Hersteller angekommen ist und im Regal liegt. Jeder hat andere Bedürfnisse, dafür die Verkaufspreise noch weiter steigern? Des weiteren weiß ich noch nicht einmal, ob Deine Kundendaten bei Märklin vorliegen, denn diese sind zur Bearbeitung der Reklamation nicht notwendig und werden wahrscheinlich vom Händler nicht an Märklin weitergegeben. Und bisher hat mein Händler bei jedem Reparaturauftrag an Märklin einen Begleitschein zurückerhalten, auf dem stand, was Märklin gemacht hat. Auf dem steht natürlich nicht jedes Detail, das wissen die Märklin-Mitarbeiter bisweilen selbst nicht. Die sehen, Deine Lok fährt nicht wegen eines elektronischen Fehlers, dann tauschen die den Decoder, testen die Lok und fertig. Was genau kaputt ist, gehe ich bei gehäuften Problemen davon aus, daß das eine völlig andere Abteilung prüft und das auch noch zeitversetzt. Also bei meinem Händler stünde auf dem Begleitschein "Decoder getauscht, Lok geprüft". Mein Händler teilt mir das bisweilen mit, bisweilen frage ich ihn und bisweilen bleibt mir die Info erspart.
Also, ich sehe jede Menge Potential bei Deinem Händler und in Deiner Angelegenheit weniger bei Märklin, und ich möchte Märklin da gar nicht unnötig in Schutz nehmen. Und ja, ich kaufe MoBa fast ausschließlich in Ladengeschäften, weil Online-Handel diese nur unzureichend ersetzen kann. Dann entfallen auch solche Dinge wie Vorauskasse oder der Kauf offensichtlich defekter Produkte. Wer jetzt reklamiert, daß es kaum noch Händler gibt. Egal, wo ich herumfahre in Deutschland, bisher fand ich noch immer einen Händler in erreichbarer Nähe. Und wir wollten es billig, dann bekommen wir es jetzt billig, und es hat sich nicht der Online-Handel entwickelt, weil es keine Händler vor Ort mehr gab, überwiegend geht der Händler vor Ort, weil er aufgrund des Online-Handels nichts mehr verdient. Und das, weil, wie viele es hier schreiben, man sich freut, ein Schnäppchen nochmals 2,50 € günstiger gemacht zu haben.
Eine andere Aussage deinerseits stimmt nicht ganz. Märklin war pleite, weil eine Heuschrecke den letzten Cent für seine Investoren herausgepreßt hat. Denn Märklin hatte immer genügend volle Auftragsbücher und verkaufte seinen Waren auch gewinnbringend an seine Kunden. Märklin war da eher das Opfer eines solchen Blutsaugers, der alles herunterschraubte - selbst die Qualität, um noch mehr Geld zu scheffeln. Das hält das stärkste Unternehmen nicht auf Dauer aus. Andere gehen Pleite, um sich Werksrenten zu entziehen, ein äußerst unsozialer Akt...
Viele Grüße aus BaWü, Stefan