Problem mit ACME-Wagen

#1 von bärliner , 18.01.2023 11:23

Hallo allerseits,
hier im Forum ist schon oft über die diversen Probleme berichtet und diskutiert worden, die Reisezugwagen von ACME (aber auch anderer Hersteller) im Anlageneinsatz machen. Jetzt habe ich ein Problem, das ich mit den Hinweisen und Lösungen aus früheren Threads bisher nicht lösen konnte.
Es geht um einen 1. Klasse-Wagen aus dem Set der aktuellen MAV-EC-Wagen (aber wahrscheinlich ist es purer Zufall, dass es genau dieser Wagen ist). Dieser entgleist regelmäßig in Kurvenfahrten und bevorzugt auf Bogenweichen (Radien R5/R6 Roco). Ich habe bereits die Kupplungen bearbeitet, da ist alles in Ordnung, sie schwenken leicht und vollständig aus. Ich benutze die Roco-Kurzkupplung und die bleibt auch nicht an den Puffern oder sonstwo hängen. Auch die Drehgestelle habe ich so bearbeitet, dass keine Kleinteile am Rahmen beim Ausschwenken hängenbleiben. Und nicht zuletzt habe ich Radsätze mit etwas höheren Spurkränzen eingebaut. Viel Arbeit, aber leider keine Verbesserung. Es liegt auch nicht an den Weichenzungen oder den Herzstücken der Bogenweichen, weil der Wagen in der Regel bereits vorher entgleist, wenn er sich in einem Zugverband befindet.
Zu beobachten ist, dass sich der Wagen in dem Moment, in dem die Anlenkung in die Kurve beginnt (also über die Kupplung auch schon ausgelöst durch den Wagen davor), deutlich "in die Kurve legt", also erkennbar nach innen kippt. Das führt dann dazu, dass die äußeren Räder nicht mehr auf den Schienen aufliegen und dadurch nicht mehr durch das Gleis gelenkt werden können. Sie laufen dann auf und entgleisen. Dieses Phänomen habe ich noch bei keinem anderen Wagen so gesehen und ich kann es mir auch nicht wirklich erklären. Die Drehzapfen haben in der Halterung eigentlich auch genügend Spiel, um Unebenheiten seitlich wie in Längsrichtung ausgleichen zu können.
Woher kommt dieses Kippen? Hat das jemand von euch auch schon einmal beobachtet und welche Lösung habt ihr gefunden?
Gruß aus Berlin
Günter


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zuletzt bearbeitet 18.01.2023 | Top

RE: Problem mit ACME-Wagen

#2 von rmayergfx , 18.01.2023 12:02

Wenn er im Verbund läuft und nach innen kippt scheint es mir so zu sein, das er dafür zu leicht ist und die Kräfte ihn nach innen vom Gleis ziehen können. Ganz einfacher Test.
Mit dem Wagen alleine durch diese Kurvenkombi fahren und sehen ob er entgleist und das gleiche wenn der Wagen ganz am Ende des Zuges hängt. Wenn er in beiden Situationen nicht entgleist, einfach etwas Auswuchtblei mittig über die Achsen im Wagen positionieren.

mfg
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RE: Problem mit ACME-Wagen

#3 von Stahlblauberlin , 18.01.2023 12:08

Ich bin über das Phänomen bei Experimenten mit meinem Fleischmann-ICE 1 gestolpert als ich die starren Deichseln gegen Kurzkupplungen getauscht habe. Vergleichsweise "weiche" Kurzkupplungen wie die aktuellen Roco-KK (Universalkupplungen passte eh nicht) ließen die Wagen schon in einfachen R5-Kurven beim Einlaufen in diese immer mal wieder entgleisen. Mit den ganz alten Roco-KKs (ohne jegliche bewegliche Teile) gehen die Wagen sogar durch den R2 (358mm), diese sind allerdings ein paar Zehntel länger als die neueren KKs. Mit 1:87-Wagen von Roco war das Phänomen nicht so ausgeprägt, die ruckelten nur ein bisschen beim Einlaufen in die Kurven. Aber auch bei denen funktionieren die starreren Kupplungen besser, damit ist auch R3 (420 mm) problemlos und das Ruckeln weg. Offensichtlich werden damit die KKKs besser/früher ausgelenkt.


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RE: Problem mit ACME-Wagen

#4 von PCvD , 18.01.2023 17:24

Hallo,

ich habe hier schonmal zu vergleichsweisen Erfahrungen mit den 28,2cm Fleischmann Wagen von früher geschrieben:

Manchmal kann sich der Arm mit der Kupplungsaufnahme aus der Gradeausposition an der Spitze der Schwalbenschwanz-Kulissenführung verhaken.
Das merkst du, wenn du mal an der Kupplung sachte anfasst, und sie dann versuchst, unter Längsdruck oder -zug aus der Mittelposition nach links oder rechts zu bewegen.

Dass da was leicht hängt, macht sich manchmal auch beim Einfahren in eine Kurve durch ein Knackgeräusch oder Zucken des Wagens bemerkbar. Bei stärkerem Hängen kommt es zur Entgleisung, da der Wagen eben rausgehebelt wird.

Prüfe aber sicherheitshalber mal, ob es an genau deinem MAV Wagen liegt, oder ob es durch immer den selben Nachbarwagen erzeugt wird, der vielleicht das Problem hat und weitergibt.
In einem solchen Fall muss man die Spitze der Kulissenführung ganz leicht abfeilen.


Gruß,

PCvD
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RE: Problem mit ACME-Wagen

#5 von bärliner , 20.01.2023 07:28

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte leider bisher keine Zeit, alle Tipps auszuprobieren, aber ich gebe trotzdem mal eine erste Rückmeldung. Es war und ist tatsächlich dieser eine Wagen betroffen, weil das auch passiert, wenn er einzeln unterwegs ist. Dann zwar nicht immer, aber sehr häufig.

Gewicht erhöhen: Den Gedanken hatte ich auch schon. Bisher war aber noch keine Gelegenheit, den Wagen zu öffnen, um solche Gewichte einzubauen. Ich frage mich dabei aber, was passiert, wenn es evtl. mal nicht nur einen Wagen eines 7-Wagen-Schnellzuges betrifft. Dann muss ich solche Züge wohl stets in Doppeltraktion über die Anlage mit Steigungen und Wendeln fahren lassen, weil dann ein ganz schönes Gewicht zusammenkommen kann.

Kupplungen: Ich dachte eigentlich immer, dass die Roco-KK schon eine ziemlich starre Verbindung darstellt. Aber ich habe die Wagen mal mit der starren Brawa-Ganzzugkupplung verbunden. Und siehe da, der Wagen kippt nicht mehr weg, oder zumindest nicht mehr so stark, dass es ihn aus dem Gleis hebt. Werde das zwar noch weiter testen, aber das Problem scheint damit weitgehend gelöst. Natürlich ist das Kuppeln und Entkuppeln dann immer etwas mühsam, aber wenn es dem Fahrkomfort dient...

Dass die Kulissenmechanik hakt, kann ich zu 99% ausschließen, das hatte ich so ziemlich als erstes überprüft.

Auch wenn es für dieses Problem eine passende Lösung zu geben scheint, frage ich mich, warum das Kipp-Phänomen nur bei einem Wagen aufgetreten ist, obwohl alle diese Fahrzeuge (zumindest auf den ersten Blick) nahezu gleich konstruiert sind. Es muss sich dann doch wohl an irgendeiner Stelle um einen Fehler bei der Verarbeitung handeln. Nur wo?

Gruß
Günter


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