RE: Ultraschallbad

#1 von eisenbahnhero , 11.02.2018 11:12

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem eine völlig verdreckte Lok günstig bekommen. Den gröbsten Dreck habe ich bereits entfernt. Allerdings ist mir beim auseinander bauen des Motors aufgefallen das der Motor komplett verölt ist (Der Motor ist ein Hochleistungsantrieb (c90) von Märklin).Neue Kohlen habe ich mir bereits besorgt da die alten nicht mehr zu retten sind.
Ich habe mir vor längerer Zeit mal ein günstiges Ultraschallbad im Aldi gekauft, allerdings für andere Zwecke. Nun habe ich im Internet gelesen, dass man mit einem Ultraschallbad auch Motoren von Lokomotiven reinigen kann. Daher habe ich mehrere Fragen:

1.Funktioniert dies wirklich ?
2.Kann ich den Anker des Motors auch damit säubern ?
3.Kann ich das Motorschild des Motors auch damit säubern (selbstverständlich ohne die Kohlen) ?
4.Muss man sonst noch irgendetwas beachten ?
5.Wie gut funktioniert diese Säuberung ?
6.Wie lang müssen die teilen in dem Bad liegen damit das Öl entfernt wird ?

Danke schonmal im voraus.


 
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RE: Ultraschallbad

#2 von Derrick23 , 11.02.2018 12:58

Ich denke mit einem Ultraschallbad der Aldi Klasse kommst du da nicht weit.

Den Anker würde ich da auch nicht reinwerfen, weil der Lack durch die Kavitation und die resultierenden Kräfte beschädigt werden kann.

Ich würde, da es Öl ist einfach mal mit Spüli und einer Zahnbürste da ran gehen, ich nehme meistenteils sogar nur Handseife.


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RE: Ultraschallbad

#3 von Dschowy , 11.02.2018 13:41

Ich lege solche Teile kurz in Waschbenzin, dann wird das auch sauber. Mit Kontakt WL sollte das auch gehen, hab ich selber aber noch nicht probiert.
Wahrscheinlich kommen jetzt noch 1000 Antworten und jede ist die einzig richtige.


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Peter


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RE: Ultraschallbad

#4 von Tommy4758 , 11.02.2018 13:59

Hallo,
ich habe auch nur ein einfaches Ultraschallbad.
Ich benutze SR 24 https://www.ebay.de/itm/Modellbahn-SR24-...5.c100011.m1850
Aber nur die Metallteile.


Viele Grüße aus dem Norden
Thomas


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RE: Ultraschallbad

#5 von rmayergfx , 11.02.2018 14:05

Statt Wasch- oder Wundbenzin aus der Apotheke geht auch SR24 wunderbar, darin kannst du die Lok ruhig mal über Nacht einlegen und am nächsten morgen dann ausspülen, auf einem trockenen Tuch dann nochmals bis Abends stehen lassen, bis sich die Reste verflüchtigt haben und nun nur an den wichtigen Stellen sparsam abschmieren und die Lok fährt besser als je zuvor. Die neuen Schmierstoffe sind wesentlich besser und weiterentwickelt worden. Ich benutze hochwertiges Uhrmacheröl und Lokfett B52.

Das Ultraschallbad vom Discounter funktioniert für kleine Verunreinigungen ganz gut, Ultraschall kann aber alte Beschriftungen und bereits abgelösten Lack auch entfernen, alles was nicht zu 100% am Modell haftet wird abgelöst, also nicht nur der Schmutz ! Das Problem ist, guten Reiniger für das Ultraschallbad zu bekommen. Im Heimbereich setzt man daher VE-Wasser oder destilliertes Wasser ein, zusammen mit etwas Reinigungsmittel (Spüli). Wesentlich wirkungsvoller sind spezielle für das Ultraschallbadd abgestimmte Reinigungsmittel.

mfg

Ralf


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RE: Ultraschallbad

#6 von Stephan Tuerk , 11.02.2018 15:42

Hallo Eisenbahnhero,

Alles was nicht Elektronik ist kann man/frau ins US-Bad geben. Soweit wie möglich auseinander bauen.

Ich verwende VE-Wasser. Nicht zu lang beschallen. Lieber mehrmals kurz als einmal zu lang. Welche Leistung hat denn das US-Bad??

Die Kollektorspalte werden "porentief" rein. Selbst bei Zett-Anker habe ich 3 Reinigungszyklen benötigt.

Trocknen im Umluftherd ohne Temperatur.

Bin bisher damit gut gefahren.


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RE: Ultraschallbad

#7 von eisenbahnhero , 11.02.2018 17:25

Hallo zusammen,

erstmal ein großes Dankeschön für die viele und schnelle Hilfe . Ich habe mich nun erstmal dazu entschlossen meine Lok, über die Nacht in SR24 einzulegen. Dann werde ich morgen schauen ob es funktioniert hat.

mfg

Justus


 
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RE: Ultraschallbad

#8 von Preussenhusar , 12.02.2018 10:25

Hallo Justus,

je nach Motortyp (Scheibe, Trommel)
und Zugänglichkeit der Antriebseinheit ist ein Abbau des Motorschildes und manuelle Pflege innen sehr zu empfehlen.
Grade die Spalten des Motorankers (Kollektor) setzen sich sehr gerne zu, was einen immensen Leistungsverlust bewirkt.
Auch ein sich im Motorraum sammelnder Dreck wird nicht so leicht ausgespült.

Ich habe eine Delta-DHG mittels Nachtbad in SR24 gängig bekommen, aber mußte doch nachreinigen.

Je nach Lok ist das leichter oder schwerer, einen Lötkolben sollte man besitzen, um ggf abgehende Lötpunkte wieder nachzulöten,
da ist schnell mal etwas ab..

Viel Erfolg

Gruß
Stefan


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RE: Ultraschallbad

#9 von Dölerich Hirnfiedler , 12.02.2018 11:10

Zitat

Statt Wasch- oder Wundbenzin aus der Apotheke geht auch SR24 wunderbar, darin kannst du die Lok ruhig mal über Nacht einlegen und am nächsten morgen dann ausspülen, auf einem trockenen Tuch dann nochmals bis Abends stehen lassen, bis sich die Reste verflüchtigt haben und nun nur an den wichtigen Stellen sparsam abschmieren und die Lok fährt besser als je zuvor.



Hallo zusammen,

Das Einlegen in SR24 über Nacht hat bei vielen Märklin-Los von den späten 1980ern bis in die 2000er auch den Vorteil, dass das Metall des Fahrgestells ohne die hässliche schwarze Farbe viel besser zu Geltung kommt. Die ist nämlich in vielen Fällen mit SR24 löslich. Nicht bei jeder Lok, aber ich weiß auch nicht wie man diese Serien vorher identifiziert.

mfg

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RE: Ultraschallbad

#10 von Michael Knop , 12.02.2018 12:06

Hi Dölerich,



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RE: Ultraschallbad

#11 von rmayergfx , 12.02.2018 13:00

Das mit der schwarzen Farbe lese ich gerade zum ersten mal. Sicher das die Loks nicht nachlackiert wurden ? Hatte bis jetzt noch nie Lackprobleme mit SR24.

mfg

Ralf


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RE: Ultraschallbad

#12 von eisenbahnhero , 12.02.2018 14:52

Ich habe meine Lok mittlerweile ohne Probleme am fahren Hierbei nochmal an großes Dankeschön an die viele Hilfe.
Nachdem ich meine Lok heute morgen aus dem SR24 Bad geholt habe war sie schon ziemlich sauber. Daraufhin habe ich sie dann nochmal mit einer Zahnbürste und Spüli per Hand gesäubert.
Das ganze hat soweit wunderbar geklappt und ich werde es jetzt noch bei anderen Loks von mir Testen ,die schon seit längerem nicht mehr gesäubert wurden.

mfg

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RE: Ultraschallbad

#13 von Dölerich Hirnfiedler , 12.02.2018 15:32

Zitat

Das mit der schwarzen Farbe lese ich gerade zum ersten mal. Sicher das die Loks nicht nachlackiert wurden ? Hatte bis jetzt noch nie Lackprobleme mit SR24.





Hallo Ralf,

Ja, es handelte sich um fabrikneue, aber eben verharzte Modelle. Natürlich werden die Chassis nicht von alleine sofort metallisch blank. Man kann die Farbe nach langer Einwirkung von SR24 aber einfach mit dem Lappen abwischen und bekommt auch bei Berührung schwarze Finger. Bei Modellen von HAG wurden zumindest in der Vergangenheit ebenso Farben verwendet, die empfindlich auf SR24 reagieren.

mfg

D.



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RE: Ultraschallbad

#14 von Derrick23 , 13.02.2018 15:42

Zitat

Das mit der schwarzen Farbe lese ich gerade zum ersten mal. Sicher das die Loks nicht nachlackiert wurden ? Hatte bis jetzt noch nie Lackprobleme mit SR24.

mfg

Ralf



Das stimmt aber leider, auch Roco Loks mögen SR24 zwar als Dampföl, aber wehe es geht mal was daneben, dann ist eben kein Lack mehr auf den Zylinderblöcken.

Da bei SR24 auch nicht sauber dokumentiert ist, was drin ist, habe ich es aus dem Haushalt verbannt!


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RE: Ultraschallbad

#15 von HelmutH0 , 17.02.2018 12:26

Hallo, wollte meine Radsätze mittels Ultraschallbad reinigen. Leider ging die schwarze Brünierung auch weg. Also mit Ultraschall ist Vorsicht angesagt. Gruß Helmut H0


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RE: Ultraschallbad

#16 von rmayergfx , 17.02.2018 12:40

Welche Brünierung war das denn ? EIne richtige Brünierung ab Werk habe ich noch nie per Ultraschall abbekommen. Welches Reinigungsmittel wurde denn benutzt ? Lagen die Radsätze lose in der Flüssigkeit, oder wurden diese am Bindfaden aufgehängt ? Teile die sich im Ultraschallbad berühren können sich gegenseitig beschädigen.

mfg

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RE: Ultraschallbad

#17 von JoWild , 17.02.2018 13:34

Hallo
Ich benutze zum Reinigen auch ein einfaches Ultraschallbad. Als Medium verwende ich Wasser mit etwas Spülmittel zum entspannen.
Gereinigt werden damit diverse Kunststoffteile und ggf. auch ganze Wagen oder auch gelegentlich kleinere Lok-Fahrgestelle. Die jedoch erst nachdem die Motoren und Elektronik entfernt wurde. Wenn ein Bauteil für das Bad zu groß ist, dann wird es ggf. eben auch mal von 2 Seiten her eingetaucht. Das Wasser wird mit Papiertüchern abgewischt und ggf. mit einem Haarföhn abgetrocknet. Die Verweilzeit im Bad wird extra kurz gehalten, damit sich keine Dekals lösen. Bei Verwendung von Wasser ist m.E. am wenigsten mit Ablösung vorhandener Lackierungen zu rechnen.
Korrosionsgefährdetes Material wird dann umgehend mit einem leichten Ölfilm versehen.

Motoren und andere Elektronik und meistens auch die Lokfahrwerke reinige ich mit Kontakt WL oder Tunerspray. Auch handelsüblichen Bremsenreiniger habe ich schon eingesetzt. Bei Einsatz von Lösungsmitteln halte ich immer die Einwirkzeit kurz, da ich meine Teile ja nicht entlacken will.

Ich denke, jeder hat so seine Vorlieben und auch gute und schlechte Erfahrungen.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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