Hallo Zusammen, hallo Erich,
wenn ich das richtig weiß, sind Bedienungsanleitungen in Landessprache sogar Pflicht in der EU, was zunächst keine so unsinnige Forderung ist. Jeder muß prinzipiell den bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Produktes verstehen und dies gefahrlos bedienen können. Und das auf die gesamte Lebenszeit eines Produktes. Ein QR-Code liefert einen Pfad ins Internet. Setzt eine Firma eine neue Homepage auf, ist der schon nicht mehr gültig, da meist alte Pfade nicht mehr funktionieren. Was aber, wenn sich Firmen umbenennen, übernommen werden oder gar ihre Geschäftstätigkeit, vielleicht sogar wegen Insolvenz, einstellen. Wer stellt dann sicher, daß der QR-Code erreichbar ist, wer käme dafür auf, wenn es die Firma nicht mehr gibt?
Auch daß wir wissen, wie eine Lok funktioniert, enthebt die Firma nicht, uns ordnungsgemäß über das Produkt zu informieren. Woher soll die Firma wissen, wie der Wissensstand eines Käufers ist? Nebenbei hängen auch Gewährleistung, Garantie und Kulanz an diesem Stückchen Papier. Denn ich könnte darauf wetten bei der Feilscherei um wenige Cents, von der man hier des öfteren liest, daß der eine oder andere, dem seine LGB oder Spur I Lok in den Gartenteich gefallen ist, nicht versucht, beim Hersteller eine kostenlose Reparatur durchzusetzen, da er nicht wußte, daß die Lok nicht für den Unterwassereinsatz geeignet ist, wenn der Hersteller nicht mit Fug und Recht auf die mitgelieferte BA verweisen kann. Das sichert eben auch die Firma gegen unberechtigte Ansprüche.
Übrigens zum Thema Müll: In fast jeder BA egal welchen Herstellers liest man, und hier zitiere ich aus der Märklin BA der S2/6 (Mä 3701 auf Seite 6 "Wichtige Hinweise", erster Punkt: "Die Bedienungsanleitung und die Verpackung sind Bestandteile des Produktes und müssen deshalb aufbewahrt sowie bei Weitergabe des Produktes mitgegeben werden." Das gilt theoretisch nicht nur für Veräußerung, sondern auch für das Verschenken usw. Also das Müllproblem entsteht erst, wenn der Lebenszyklus beendet ist.
Und ein letztes, es wird schon gefordert, ein Modell ohne Decoder, mit Decoder, aber ohne Sound, mit Vollausstattung usw. anzubieten. Wenn jetzt noch verlangt wird, jede Variante in Einer-, Zweier-, Dreierpacks usw. anzubieten, dann dürfen wir uns auf eine Kostenexplosion nur aufgrund der individuell geforderten Auslieferungspermutation freuen.
Ich glaube, es ist gut so, wie es jetzt ist und alle Änderungswünsche sind nett gemeint, bis jetzt war aber für mich kein praktikabler dabei. Eigentlich ist diese Diskussion ein Luxusproblem. Denn erzählt mal einer Familie, die von Hartz IV leben muß, daß Ihr ein ernsthaftes Problem mit der Müllmenge Eures Hobbys habt, ich glaube die hätten eine sehr einfache Lösung für Euch... Vielleicht das ganze Geld statt in Bimmelbähnchen in die Kleidung und den Verein derer Kinder zu stecken...
Sorry für die völlig andere Weltensicht, viele Grüße aus BaWü, Stefan