RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#1 von Caine , 11.08.2020 08:22

Hallo zusammen,
ich muss gestehen: Ich habe mehr Loks, als ich auf meiner digitalen Märklin H0-Anlage fahren lassen kann und jetzt im Sommer bin ich lieber draussen als im Keller bei der Anlage. Damit die Loks (abgestellt staubsicher in Vitrine) aber hin und wieder bewegt werden, lasse ich sie so einmal im Monat jeweils für ca. 20 Minuten auf der Anlage oder Rollenprüfstand fahren.

Ist das so ungefähr ok oder empfehlt ihr, die Loks mehr/weniger zu bewegen? Bei den neueren Motoren sollte Thema Verharzung nicht mehr so das Problem sein, aber ich hab auch ein paar ältere Semester bei mir (Anfang 2000er Jahre). Ich möchte gern vermeiden, dass die durch die Standzeit Schaden nehmen.

Danke und viele Grüße
Christian


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#2 von supermoee , 11.08.2020 08:28

Hallo,

ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht. Wenn ich Lust habe, eine Lok fahren zu lassen, gibt es einen Tausch auf der Anlage und gut ist. Die fahren auch nach Jahren immer noch gut. Probleme hatte ich bis jetzt keine.

Bei über 100 Loks hätte ich keine Zeit, jede Lok 20 Minuten im Monat laufen zu lassen und mehr als 1-2 Mal pro Monat habe ich keinen Anlagenbetrieb.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#3 von Stephan Tuerk , 11.08.2020 08:36

Hallo Christian,

wenn du jetzt noch "Harz-Loks" hast, dann hast du irgendwas verpasst.

Die Loks haetten schon laengst neu geschmiert werden muessen.

Das mit dem harzenden Oelen war schon im letzten Jahrtausend.

Wenn du Lust und Laune hast und vor allem Zeit, dann goenne den Loks Auslauf.


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#4 von PhilippJ_YD , 11.08.2020 09:24

Wie schon beschrieben, muss man sich um harzende Öle eigentlich keine Gedanken mehr machen.

Was laut diversen Berichten relevant sein könnte: Wenn in deinen Vitrinen Schienen sind, auf denen die Loks stehen, könnten sich im Laufe der Zeit die Haftreifen platt stehen, wie bei selten genutzten Autos/Anhängern. Vermeiden lässt sich dies, wenn die Loks auf ihren Spurkränzen stehen. Ob der Effekt relevant ist, kann ich mangels eigener Erfahrungen leider nicht sagen.


Gruß, Philipp


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#5 von Dölerich Hirnfiedler , 11.08.2020 09:42

[quote="Stephan Tuerk" post_id=2150713 time=1597127815 user_id=341]


Die Loks haetten schon laengst neu geschmiert werden muessen.


[/quote]

Hallo Stephan,

Und warum? Ich habe dutzende verharzte Loks in der Sammlung. Die Loks werden dadurch in keiner Weise beschädigt. Man muss sie nur eben vorher reinigen wenn man doch mal damit fahren will. Aber ob das Modell seit drei Jahren verharzt ist, oder seit 30, spielt keine Rolle.

Ich sehe keinen Grund Loks regelmäßig zu bewegen. Die Abnutzung durch Bewegungsfahrten macht jeden eventuellen Vorteil zu Nichte. Ich habe schon Loks einfach so fahren lassen, die nachvollziehbar vorher 50 Jahre nicht gefahren sind. Ja, es fehlte Öl. Aber hätte der Vorbesitzer sie 50 Jahre jeden Monat 20 Minuten fahren lassen, wären das 200 Betriebsstunden, die an keinem Modell spurlos vorüber gehen. Und die bei manchem moderneren Modell jenseits der Lebenserwartung sind.

mfg

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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#6 von Caine , 11.08.2020 09:46

Klingt so, als würde ich mir viel zu viele Gedanken machen und könnte die Zeit im Sommer statt am Rollenprüfstand besser im Biergarten verbringen .
Im Winter fährt das Rollmaterial eh wieder öfter.

Danke für eure Meinungen!

Viele Grüße
Christian


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#7 von Schwanck , 11.08.2020 10:19

Moin,

verharzte Lokmodelle gibt es nur bei Märklin, weil dort im Werk ein nicht erprobtes Öl zur ersten Schmierung zur Anwendung kam; das war so um 1990 +/- 2 Jahre. Meistens hat sich nur an den Ankerlagern ein zäher, weisser Belag gebildet - weniger als Harz, eher als Seife zu bezeichnen. Finden sich solche Modelle in der eigenen oder anderen dazugekommenen Sammlung sollte man diese sofort reinigen und warten. Ich kann nichts darüber sagen ob die Verseifungen Schäden anrichten. Ich weiss nur, dass bei langer Lagerung ohne Bewegung die Anker der Motoren so festgebacken sind, dass es grober Mittel bedarf, sie zu demontieren. Eine Lok, bei der auch die Getriebe- und Rad-Lager von der Verseifung betroffen waren gab es bei mir ganz selten - eigentlich nur ein- oder zwei-mal bei ca. 30 Fahrzeugen aus der betreffenden Zeit.
Wie gesagt: das Problem gibt es nur bei Märklin-Modellen die etwa vor 1995 auf den Markt gekommen sind.
Wenn ich "bei mir" schreibe, sind meine Erfahrungen als Fahrzeugwart des MEC Minden dabei mit eingeschlossen; das betrifft nicht die Loks des MEC sondern auch die mancher Clubkameraden.


Tschüss

K.F.


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#8 von Dölerich Hirnfiedler , 11.08.2020 10:37

Hallo,

Ich würde den Zeitraum deutlich weiter fassen. Das lässt sich auch anhand von Angeboten "fester" Loks bei Ebay verifizieren: Die ältesten mir als problematisch bekannten Loks sind 3146 von 1982 und 3366 von 1983. Die jüngste betroffene Lok, die ich kenne, ist die Nohab aus 28461 von 1998. Diese ist ein Ausreißer. Sie könnte aus schon früher vormontierten Teilen zusammengebaut sein, denn sonst sind Loks aus dem Jahrgang eigentlich nicht mehr auffällig.

mfg

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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#9 von Schwanck , 11.08.2020 11:39

Moin Dölerich,

das kann durchaus so sein; ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht auch eine Zeit lang das Märklin Schmieröl 7149 oder der Vorgänger mit der Dosiernadel 7199 davon betroffen waren. Es ist schon lange her, dass ich ein volles Märklin Ölfläschchen, dessen Inhalt dunkelbraun geworden war und entsetzlich ranzig stank, entsorgt habe. Wenn nun Vorbesitzer ihre Fahrzeuge mit so einem Dreckzeug eher versaut als gepflegt haben - im guten Glauben, dass das, wo Märklin draufsteht ... (gut für Märklin ist aber in einem anderen Sinn).


Tschüss

K.F.


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#10 von Stephan Tuerk , 11.08.2020 15:40

Hallo Dölerich,

ich gehe davon aus, dass Christians die Modelle auch regelmäßig über die Anlage fahren läßt.

Deshalb meine Aussage.

[quote="Dölerich Hirnfiedler" post_id=2150732 time=1597131757 user_id=409]
[quote="Stephan Tuerk" post_id=2150713 time=1597127815 user_id=341]


Die Loks haetten schon laengst neu geschmiert werden muessen.


[/quote]

Hallo Stephan,

Und warum? Ich habe dutzende verharzte Loks in der Sammlung. Die Loks werden dadurch in keiner Weise beschädigt. Man muss sie nur eben vorher reinigen wenn man doch mal damit fahren will. Aber ob das Modell seit drei Jahren verharzt ist, oder seit 30, spielt keine Rolle.

I

D.
[/quote]


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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#11 von Dölerich Hirnfiedler , 11.08.2020 19:31

Zitat von Schwanck im Beitrag Loks wie lange/oft bewegen?


das kann durchaus so sein; ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht auch eine Zeit lang das Märklin Schmieröl 7149 oder der Vorgänger mit der Dosiernadel 7199 davon betroffen waren. Es ist schon lange her, dass ich ein volles Märklin Ölfläschchen, dessen Inhalt dunkelbraun geworden war und entsetzlich ranzig stank, entsorgt habe. Wenn nun Vorbesitzer ihre Fahrzeuge mit so einem Dreckzeug eher versaut als gepflegt haben - im guten Glauben, dass das, wo Märklin draufsteht ... (gut für Märklin ist aber in einem anderen Sinn).



Hallo,

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Märklin an Kunden einen anderen Schmierstoff geliefert hat, als im Werk verwendet wurde. Wir würden sonst beispielsweise jede Menge festgeklebter 3047 (BR44) oder 3048 (BR 01) auf dem Markt sehen. Die gibt es aber so gut wie nicht. Auch von den Loks die mein Vater mit Märklin-Ölen behandelt hat, ist keine wirklich verharzt. Dafür gibt es aber täglich Angebote für werksseitig festgeklebte und unbespielte 3108 (BR44) und Primex 3193 (BR01) auf den einschlägigen Plattformen.

mfg

D.



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RE: Loks wie lange/oft bewegen?

#12 von Bobbel , 21.08.2020 08:27

Zitat von Schwanck im Beitrag Loks wie lange/oft bewegen?

Moin,

verharzte Lokmodelle gibt es nur bei Märklin, weil dort im Werk ein nicht erprobtes Öl zur ersten Schmierung zur Anwendung kam; das war so um 1990 +/- 2 Jahre.
... ... ...



Hallo zusammen...

... während meines Studiums in den 1980ern habe ich nebenher bei einem befreundeten Modellbahn-
händler († gearbeitet. Schon damals mußte fast jede neue MÄRKLIN-Lok vor dem Verkauf geölt wer-
den. Denn fast jede Lok grillte und kratzte beim ersten Fahren. Fast alle Loks waren damals nicht
oder nur sehr sparsam geschmiert, so unsere Erfahrung.
Zum Ölen verwendeten wir damals Uhrenöle, ich meine damit so etwas ähnliches wie das B52-Öl von
Dr.Tillwich, Horb a.N. .

Zur Reparatur - meistens kurz vor Weihnachten - brachten damals zahlreiche Kunden ihre schwer-
gängigen und / oder verharzten Lokomotiven. Wir haben die Loks zerlegt und mit Feuerzeugbenzin
gereinigt, gangbar gemacht und anschließend mit o.g. Uhrenöl geschmiert.

Nach den oben geschilderten Erfahrungen verwende ich auch heute noch ausschließlich Uhrenöl (B52),
das Öl von FALLER und das Fett von ROCO zur Schmierung meiner Loks und Wagen.

Zu Loks wie lang / oft bewegen...:
Normalerweise fahre ich jeden Tag mit meiner Modelleisenbahn, da kann es schon sein, daß die eine
oder andere Lokomotive bis zu zwei Stunden am Stück (Blockbetrieb) fährt.

Erst kürzlich ist mir ein Fauxpas passiert. Ich spielte mit meiner Eisenbahn und habe meiner GFN E52
einen neuen Güterzug verpaßt. Die ersten Proberunden liefen gerade. Da rief mich meine Frau ans
Telefon. Nach einem längeren Telefongespräch gingen wir aus den Haus und der Zug drehte weiterhin
unbeirrt seine Runden. Wir kamen sehr spät nach Hause und gingen ins Bett, am nächsten Morgen war
einkaufen angesagt. Erst am späten Nachmittag kam ich wieder ins Eisenbahnzimmer und siehe da,
die E52 drehte stolz und sicher samt Güterzug ihre Runden.
Soviel zum Thema "wie lange bewegen"...!


Grüßle aus HONAU.
Klaus

Ergänzung 2020_08_24:

Von klein.uhu bekam ich folgende Nachricht / Berichtigung und ich möchte diese nicht verschweigen:

Moin "Bobbel",

Das Lokfett B52 ist ein Schmierfett (wie der Name sagt) ähnlich dem Roco Spezialfett, kein Öl.
siehe viewtopic.ph ... 54#p539654
Zum Ölen wäre Uhrenöl Nr.5 geeignet.
Beide von Dr.Tillwich, beide u.a. erhältlich bei Fohrmann.

Siehe auch: http://www.lokfett.com/index.php/lokfet ... l-und-fett


Sorry, dann habe ich nach dieser langen Zeit die Produkte von Dr. Tillwich verwechselt oder falsch
in Erinnerung...!

B52 = Lokfett
Uhrenöl Nr.5 = Öl

@ klein.uhu...
... vielen Dank für den Hinweis.


Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!


 
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