An Aus


RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#26 von Goshiny , 26.11.2020 12:32

Hallo Markus,
besser nicht.
Außerdem wird er nicht antworten oder erst nach 6-12 Monaten. Hatte 2016 schon mal zwei bestellt und nie geliefert bekommen.

VG Wolfgang


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#27 von peter_der_trompeter , 26.11.2020 22:04

Hallo liebe Stummies,

muss mich auch noch mal in der Sache melden.

Erst mal zu Wolfgang: kein Problem, dass Du Deine Erfahrungen hier in diesem Thread niederschreibst, hilft uns ja allen. Ich habe mir jetzt ebenfalls über ebay Riemen bestellt und werde diese anpassen. Allerdings fehlt mir Dein Equipment (Drehmaschine). Ich werde das aber irgendwie hinbekommen vor allem wegen des Tipps mit dem Rundholz, geniale Idee.

Ich werde berichten wie es mir ergangen ist und ob die Lok wieder läuft.

Liebe Grüße Peter


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#28 von Goshiny , 26.11.2020 22:13

Hallo Peter,
noch eine Erfahrung: 3mm Breite für den Zahnriemen geht gerade so. Besser sind 2,5-2,6 mm.
Beim aufschieben auf das Rundholz musst darauf achten, dass die Kante parallel zum Schnitt ist. Sonst bekommst du einen ungleichmäßig breiten Riemen.
Die herausstehenden Metalllitzen musst du mit der Schere nachschneiden. Sonst könnten die Zahnriemen-Scheiben verletzt werden (die Finger auch).

Viel Glück und VG
Wolfgang


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#29 von Petz1 , 15.01.2022 12:37

Hole das Topic mal wieder aus der Versenkung nachdem ich ein Exemplar eines Forenkollegen gerade zur Überarbeitung hier habe wobei ich nur auf die technische Seite und deren Unzulänglichkeiten eingehe. Das Modell wird AC - analog gefahren aber wurde aufgrund der Probleme vom Kollegen fast nie eingesetzt.

Mein Fazit ist jedenfalls das die Antriebsumsetzung in einer für ein Modell untauglichen Lösung endete.

1) Cliphalterungen sowohl des Drehgestellträgers als auch die der Tiefzugstangenanlenkung sind unzureichend sodaß nur durch den Posttransport in der Originalverpackung diese auf einer Seite ausgehängt waren was dazu führte das auch die Drehgestellfedern lose in der Verpackung lagen und die Kardanwelle ausgehängt war.

2) Mittelschleifer ist bedingt durch seine zu kurze Auflage ne Fehlkonstruktion da er sich Schmutzstellen regelrecht sucht um dann auf diesen gnadenlos stehenzubleiben.

3) Schwungmasse aufgrund des mechanischen Zahnriemen - und unnötigen Schneckengetriebewiderstandes bedingt durch !!! 6 !!! Achsschneckengetriebe völlig unzureichend - hätt man sich auch sparen können da der damit erzielte Auslauf praktisch vernachlässigbar ist.

4) Materialpaarung Schnecken - Achszahnräder ungeeignet, deutlich sichtbare mittige Abrasionsspuren trotz erst geringem Einsatz.



5) Antriebsgleitlager zu schmal ausgeführt denn die sollten lt. für Gleitlagerungen üblichen technischen Vorgaben bei diesen geringen Durchmessern zumindest den doppelten Wellendurchmesser als Breite aufweisen um eine entsprechende Lebensdauer zu erreichen.

6) Kardanwellenschalen gehörten in eine drehgestellmittelpunktnahe Position und nicht an deren Enden, dadurch unnötiger Verschleiß und Geräuschentwicklung.

7) Fehlende Haftreifen führen zu für das Riesenbaby unzulänglicher Traktionsleistung.

8) Schlechte Kabelqualität führt zur Hüllenverhärtung innert weniger Jahre.

Durchgeführte Korrekturen:

1) Clipbefestigungen der Drehgestellauflage und einseitig der Tiefzugstangenanlenkungen (wegen nötiger Kabeldürchführung auf einer Seite) durch Einsetzen passender kurzer Spreizschrauben gesichert die verhindern das sich die Clips ungewollt aushängen können.

2) Mittelschleifer umgeformt und auf ihn punktuell mittig einen konventionellen Schleiferschuh angelötet sodaß er jetzt zumindest vier hintereinander abgeklebte Pukos am Gleis ruckfrei passiert; Kabel zum Mittelschleifer auf der anderen Lokseite durchgeführt um einseitig die vorher erwähnte Spreizschraube einsetzen zu können. Amüsanterweise läuft meine Schleifermodifikation auch noch merkbar leiser als der Originalschleifer...

3) Vier Räder bekamen eingedrehte Haftreifennuten damit mit Märklinpatschen eine angemessene Zugkraft erreicht wird.

4) Einen 5 Ohm/5 Watt Keramikmotorvorwiderstand eingesetzt der einerseits die Vmax auf ziviliere Werte runtersetzt, ein sanfteres Anfahren ermöglicht aber auch den Motor so schwächt das er mit allerletzter Kraft gerade noch die Räder bissl schleudern kann; dies als "Überlastschutz" der Achsgetriebe.

5) Steife Kabel zu den Drehgestellen wo nötig ersetzt.


Grüße von Markus

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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#30 von Wiegeventil , 15.01.2022 15:09

Hallo Petz1,

wow, wieviel Mühe du dir da gemacht hast.
Glaube allerdings, daß du bei ein paar Punkten neben dem Gleis stehst:

Zitat von Petz1 im Beitrag #29
2) Mittelschleifer ist bedingt durch seine zu kurze Auflage ne Fehlkonstruktion da er sich Schmutzstellen regelrecht sucht um dann auf diesen gnadenlos stehenzubleiben.


Der Skischleifer bei der Maxima folgt in seiner Art dem "Flüsterflüsterschleifer" aus, glaube ich in der MIBA war es mal, vorgestellten Alternativlösungen zum lauten Skischleifer aus gestanztem Stahl(blech). Der ist, richtig angebracht, schon sehr viel leiser als der genannte Standard. Allerdings ist die Aufhängung klar verbesserungswürdig, weil zu empfindlich.

Zitat

4) Materialpaarung Schnecken - Achszahnräder ungeeignet, deutlich sichtbare mittige Abrasionsspuren trotz erst geringem Einsatz.


Woran machst du das fest? Schnecken sind Automatenstahl, Schneckenräder Messing. Die übliche Paarung hart/weich.

Zitat

5) Antriebsgleitlager zu schmal ausgeführt denn die sollten lt. für Gleitlagerungen üblichen technischen Vorgaben bei diesen geringen Durchmessern zumindest den doppelten Wellendurchmesser als Breite aufweisen um eine entsprechende Lebensdauer zu erreichen.


Da wirst du in so ziemlicher jedem Lokmodell diesen Umstand finden. 4mm breite Gleitlager baut wer ein?
Sofern überhaupt Lagerbuchsen vorhanden sind und die Radsatzwellen nicht gleich im Rohmaterial laufen!
Und hier sind es auch keine weichen Messingbuchsen, sondern für Gleitlager wirklich geeignetes Material.

Zitat

6) Kardanwellenschalen gehörten in eine drehgestellmittelpunktnahe Position und nicht an deren Enden, dadurch unnötiger Verschleiß und Geräuschentwicklung.


Kardanwellenschalen schon. Das hier sind aber keine klassischen Kardanschalen, sondern zusätzlich Gleitlagerschalen. Die unterliegen natürlich Verschleiß und das war m.W. von Anfang an kakuliert. Denn es war der "Preis" für eine dem Vorbild nahe Ausführung des Antriebsstrangs. (Antriebskonzept des Originals mal angucken und sich auch die Überlegungen des Modellherstellers dazu?)

Zitat

7) Fehlende Haftreifen führen zu für das Riesenbaby unzulänglicher Traktionsleistung.


Das ist schlicht falsch. Beim FREMO zog die Maschine schon 10m Züge mit reichlich Zweiachsern.
Und beim "Tauziehen" gegen eine ESU Class66 (mit Haftreifen) zieht sie die Class66 glatt weg.

Zitat

8) Schlechte Kabelqualität führt zur Hüllenverhärtung innert weniger Jahre.


Kommen m.W. von einem branchenweit bekannten Lieferanten.

Zitat

Durchgeführte Korrekturen:
2) Mittelschleifer umgeformt und auf ihn punktuell mittig einen konventionellen Schleiferschuh angelötet sodaß er jetzt zumindest vier hintereinander abgeklebte Pukos am Gleis ruckfrei passiert; Kabel zum Mittelschleifer auf der anderen Lokseite durchgeführt um einseitig die vorher erwähnte Spreizschraube einsetzen zu können. Amüsanterweise läuft meine Schleifermodifikation auch noch merkbar leiser als der Originalschleifer...


Hoffentlich ist die Zugdruckstange dringeblieben dabei.

Zitat

3) Vier Räder bekamen eingedrehte Haftreifennuten damit mit Märklinpatschen eine angemessene Zugkraft erreicht wird.


Wird die Maschine absehbar den Zahnriemen und oder die Kardanschalen kosten. (Überlastung des Antriebsstrangs)

Zitat

5) Steife Kabel zu den Drehgestellen wo nötig ersetzt.


Steife Kabel führen eventuell zu erhöhtem Ausdrehwiderstand?

Teile uns doch mal mit, wie sich der Betrieb des so modifizierten Modells jetzt entwickelt.

Gruß vom
Wiegeventil


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#31 von Petz1 , 15.01.2022 21:46

Hallo Wiegeventil !

Ich denke doch aufgrund jahrzehntelanger Modellbautechnikerfahrungen und auch dem ehemaligen beruflichen Hintergrund eine Basis zu haben Dinge auf den richtigen Punkt zu bringen.

1) Mittelschleifer: Inwieweit der kreissegmentgebogene Hauptteil des Schleifers noch original ist vermag ich auch mangels Abbildung auf der Explosionszeichnung nicht zu beurteilen, möglicherweise hat ihn der Besitzer zwecks höheren Anpreßdruckes etwas anders gebogen. Aber so wie sie zu mir kam bleibt sie bei geringerer Geschwindigkeit auf drei in Reihe abgeklebten Pukos bereits stehen was ein NoGo ist. Die Zugstangennachbildung ist bei meiner Modifikation nicht im Weg denn der Originalschleifer arbeitet jetzt mit angepasstem Verlauf als Druck - und Haltefeder für eine konventionelle Schleiferplatte aus der Schrottkiste (ist glaub ich eine vom JC Cityjet)

2) Falsche Materialpaarung mach ich an den nach geringer Betriebszeit auch auf dem Scan sichtbaren deutlichen Abrasionen im Schneckeneingriffsbereich der Achszahnräder fest. Mal ganz abgesehen davon das man wenn dann eher oberflächengehärteten polierten Stahl für die Schnecke und aufgrund dessen Notlaufeigenschaften Phosphorbronze für das Zahnrad bei dieser Paarung verwenden sollte hab ich Getriebeschäden auch schon bei alten Rivarossis entdecken müssen die mit identischer Materialpaarung das Zahnrad gemeuchelt hatten.

3) Gleitlagerbreite: Für die Entdeckung eines breiteren Wellen - Lagerbreiteverhältnisses brauchst Du nur mal beispielsweise Rocos oder auch den nächstbesten Chinabilligstclonmotor zu zerlegen um festzustellen das deren Lager (die außerdem nicht aus Messing sondern Sinterbronze bestehen) deutlich breiter sind.

4) Bez. Kardanschalen muß ich klar widersprechen denn ich kann denen beim allerbesten Willen keine Lagerfunktion zuordnen denn sie dienen wie bei allen anderen Herstellern auch ausschließlich der Drehmomentübertragung und der Kardanwellenführung (aber nicht Lagerung).

5) Fehlende Haftreifen und die mangelhafte Zugkraft wurden vom Besitzer bemängelt die ich aufgrund eigener Tests nur bestätigen kann.
Sowohl uralte sechachsige haftreifenlose Kleinbahn - wie auch Athearnloks ziehen der Maxima gnadenlos das Gleis unterm A....llerwertesten weg, selbst nach der Ausrüstung mit vier Haftreifen zieht sie die ebenfalls mit vier Haftreifen ausgestattete Mehanoteknika Class 77 zwar mühsam aber doch noch eindeutig zu sich auch weil sie durch die nicht vorhandene Aluzinkdruckgußblockausspaarung mehr Traktionsgewicht besitzt trotzdem sie etwas kleiner ist. Es macht absolut keinen Sinn durch die tiefgelegten Kardanwellen Raum für ein theoretisch höheres Traktionsgewicht zu ermöglichen wenn man es dann nicht nutzt.

6) Kabel sind selbst bei meinen Oldtimern die bis zu 50 Jahre alt sind meist nicht in dem Maß verhärtet wie das bei der Maxima zu konstatieren ist, das liegt aber nicht am Lieferanten an sich sondern an der vom Produzenten bei ihm georderten Kabelqualität.

Betriebseinsatzbericht müsste wenn dann der Besitzer an den die Lok kommende Woche wieder zurückgeht mal hier posten denn ich bin reiner DC - Analogbahner und habe nur ein Testoval sowie für DC - Einspeisung modifizierte Bachmannrollenböcke auf nem Probegleisstück zur Verfügung.


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#32 von Petz1 , 29.01.2022 08:18

Hallo in die Runde !

Nachdem die Maxima erneut bei mir vorstellig werden mußte hier ein zweiter Bericht. Einführend teile ich mit das ich der Maxima jetzt ganz offiziell den Titel "Erste Vorstandsvorsitzende des mittelerzgebirgischen Zickenvereins Stollberg" verleihe und erlaube mir das wie folgt zu begründen:

1) Stummikollege stellte nach einigem Anlageneinsatz plötzlich fest das sich der umgebaute Mittelschleifer an den Kleineisennachbildungen verhakte und ein ratterndes Geräusch zu vernehmen war. Ich musste beim Check feststellen das das erste Achsgetriebe welches auch eine Hälfte der Mittelschleiferblattfeder hält meinte, seine geclipste untere Getriebeabdeckung ausrasten zu müssen. Das führte dazu das der Schleifer nicht mehr in Position gehalten wurde und deshalb mit den Kleineisennachbildungen in Kontakt kam.
Nachdem die Mikrorastnasen auch bei den anderen Getrieben relativ leicht aufspringen hab ich jetzt konsequent alle Getrieberastnasen verklebt.

2) Bei den Testfahrten auf R2 - C - Gleis hat sich außerdem noch rausgestellt das, wenn die Kardankugeln auf Achsgetrieben-, und Zahnriemenwelle korrekt vollständig aufgesetzt sind (unbedingt notwendig damit die auf den sehr kurzen Wellenaufnahmen überhaupt halbwegs sicher sitzen), die Kardanwellen um jeweils 1 mm zu kurz sind und in den engen Kurven Traktionsaussetzer zeigen auch weil die Kardanwellenschalen unverständlicherweise nicht in ihrer gesamten Innenlänge profiliert sind. Nachdem die Führungen der Kardanwellenschalen auf deren Wellenstücken etwas länger sind hab ich jeweils eine Schale entsprechend versetzt und anschließend mit der Welle verklebt; sieht jetzt so aus als ob das in Verbindung mit in einer Kardanschale eingesetzten kleinen Kadeekupplungsdruckfeder die aufgrund der etwas seitenverschieblichen Zahnriemenwelle einen geringen Längsdruck im gesamten Antriebsstrang ausübt, funktioniert.

3) Nach reiflicher Überlegung hab ich mich dazu entschlossen die meiner Ansicht nach im Modell völlig kontraproduktiven Rückstellvorrichtungen der Drehgestellschwenkplatten ersatzlos zu entfernen; dies hat auf die Schwenkbegrenzung der Platte keinen Einfluß aber verhindert in engeren Kurven unnötigen Spurkränzedruck auf die Schienen und ergibt dort einen merklich geringeren Laufwiderstand.


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#33 von Wiegeventil , 29.01.2022 14:19

Ich weiß ja wirklich nicht, was du da so alles herumgemurkst hast am dir vorliegenden Modell.
Was ich aber weiß: Meine drei Maxima daheim verrichteten alle ihren Dienst. Bei einer mußten einmal die Wellenkupplungen zwischen Drehgestell und Welle in der Mitte der Maschine gewehselt werden. Ansonsten laufen sie ohne Zicken.
Ich fahre 2L und selten nur zwänge ich die Modell auch durch 360mm Radien. Und ich benutze sie auch nicht um Rennen zu fahren oder sonst irgendeinen Spielkram damit zu machen. Sondern ich benutze sie als Modellbahn und erfreue mich an ihren vielen Details.
Ist vielleicht Einstellungssache auch.

Übrigens: Dein Vergleich mit den Lagerbüchsenbreiten hinkt ja wohl gewaltig! Lager in Motoren (hohe Drehzahl) mit denen in Radsätzen zu vergleichen?


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RE: Voith Maxima von Sächsische Wagonfabrik

#34 von Petz1 , 29.01.2022 19:43

Ich habe sicher nicht herumgemurkst sondern den vorgefundenen Murks (um kein krasseres Wort zu verwenden) behoben um zumindest jene Ansprüche zu erfüllen die ein 0815 - Modellbahner an eine Lok dieser Preisklasse stellen darf.
Allein schon die Tatsache das Du die Kardanwellen wegen verschlissener Kardanschalen tauschen musstest spricht ja Bände für die Untauglichkeit deren Konstruktion. Aufgeplatzte Kardanschalen kamen bei der Wahl eines untauglichen Kunststoffes in Verbindung mit zu strammen Preßsitz auf einer Welle durchaus mal vor aber ich würde aufgrund der Gestaltung bei der Maxima vermuten das die Kardanschalen die zugehörige Kardankugeln mangels internem Formschluß nicht mehr mitnahmen.

Dein Lagerbuchsenvergleich hinkt insoferne als das geringere Drehzahl (wie bei den Achsgetrieben) aufgrund der höheren Radialbelastung als sie beispielsweise an den Motor - oder Schneckenwellenlagern auftritt sogar eher breitere als schmälere Lagerbuchsen erforderte; andere Hersteller wie Liliput bei der 2095 Schmalspurdiesellok, Mehano bei der Class 77 oder Athearn beherzigen das bei ihren Achslagern nämlich sehr wohl und selbst die Hersteller vierpoliger Billigspaltpolasynchronmotoren mit ~ 1450 rpm orientieren sich am üblichen Wellendurchmesser - Lagerbreitenverhältnis.

Einstellungen spielen keine Rolle da der Besitzer rein AC - analog fährt und auch etwas gröére Kurvenradien nutzt, nur mein Testoval hat absichtlich R2 welches die Maxima aber auch mit der Drehgestellrückstelleinrichtung sicher befuhr - ich halte die nur im Modell für schlicht kontraproduktiv und daher unnütz. Auch als "Rennpferd" wird sie nicht genutzt denn auf Ersuchen des Eigentümers hab ich einen 5Ohm/5Watt Keramikwiderstand dem Bühlermotor vorgeschaltet um die Vmax im Analogmodus zu reduzieren.

Meine Beurteilung beschränkt sich auch ausschließlich auf die Nachhaltigkeit der Technik denn die Optik ist für mich ohne Belang. Der Versuch auch die Technik einer Modellok dem Vorbild nachzuempfinden hätte ja zweifelsohne seinen Reiz aber die lässt sich eben nicht 1:1 in ein Modell übertragen; nicht umsonst wählten auch hochpreisige Kleinserienhersteller nicht diesen Weg.


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#35 von Petz1 , 23.02.2022 17:27

Und hier noch ein weiterer "Sachsenzickenreparaturbericht":

Nachdem die Maxima wieder zum Besitzer zurückging lief sie ohne angehängtem Zug etliche Anlagenrunden problemlos bevor sie unmotiviert mit rasselndem Geräusch in einer Kurve stehenblieb. Als sie der Kollege auf gerades Gleis zurücksetzte lief sie wieder bevor in der ersten Kuve das Problem erneut auftauchte - also wieder ab zu mir ins Alpenland...
Ich hab mir dann den Kardanantrieb im Detail angesehen und festgestellt das eine der drehgestellseitigen Kardanschalen auf zugehöriger Kardankugel durchgeht da trotz den paar unbelasteten Anlagenrunden bereits deutliche Abnutzungserscheinungen an der Kugel sichtbar sind.
Heißt für mich eine völlig unzureichende Kardankonzeption in Verbindung mit der gewählten Dimensionierung - Konstrukteur setzen, Thema verfehlt, nichtgenügend !!!

Nun was tun sprach Zeus denn den vorhandenen Kardan wollte ich keinesfalls mehr nutzen also mal Teilekiste "befragt". Aus der winkten mir dann Kardantriebe alter, von mir umgebauter Athearnlooks entgegen die nicht nur großzügig dimensioniert sind sondern auch einen Schiebestücklängsausgleich besitzen. Sodann wanderte der Alugußrahmen unter die Fräse um im Kardanschwenkbereich genügend Platz für die Athearnteile zu schaffen.
Nachdem ich bei der Gelegenheit den Motor - Zahnriemenblock ausgebaut habe entschloß ich mich den Originalzahnriemen gleich mit einem nach oben angeführter Empfehlung des Kollegen Goshiny gefertigtem Riemenexemplar zu ersetzen um die maximal mögliche Riemenbreite nutzen zu können; dies erschien mir schon deshalb sinnvoll weil der Riemen aufgrund der Wellenabstände praktisch ohne jedwede Vorspannung läuft. Im Zuge dessen hab ich auch gleich die zu weiche (und daher an den Lagerstellen bereits Einlaufspuren zeigende) Zahnriemenwelle durch ein oberflächengehärtetes, geringfügig verlängertes Exemplar ersetzt und diese durch Seitenanlaufscheiben am Zahnriemenrad gleich innerhalb des Getriebegehäuses ausdistanziert weil das Rad bereits Kontaktspuren mit dem Gehäuse zeigte.
Anschließend wurden die Athearnkardanteile auf die Maximawellendurchmesser angepasst und montiert; lange Probeläufe zeigen jetzt mal eine einwandfreie Funktion und ich bin schon gespannt auf den Praxiseinsatzbericht des Eigentümers.
An den Scans seht ihr wie die Kardanwelleneinzelteile mit ihren Schiebeschäften und der Maximaunterbauch jetzt aktuell aussieht...




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