Hallo zusammen, ich habe hier eine Frage die mich als Neuling recht schnell entlarvt. Aber so ist es nunmal, vielleicht kann mir jemand helfen. Ich habe vor kurzem eine Start Packung Digital mit einem ICE 2 aus Plastik von Märklin H0 29792 gekauft und die Lok hat ein paar Soundfunktionen und ist bei abgeschaltetem Sound total leise beim Anfahren und Fahren. Man hört eigentlich keinen Motor sondern nur die Räder auf den Gleisen. Soweit so gut, nun habe ich mir zusätzlich eine BR216 mit der Nummer 36216 besorgt und die macht regelrecht krach vom Motor oder Getriebe her. Erstens fährt diese nicht so Butterweich an wie der ICE und zweitens macht die einen Höllenlärm. Wenn ich mit der BR216 fahre übertönt diese nervig sogar den Sound des ICEs. Hängt das am Motor selber? Ist das die Art und Weise der Digitalsteuertung die in der Lok verbaut ist oder was macht den Unterschied? Verkaufen? Irgendwas umbauen? Ich brauche Rat.
Der Ice 2 hat einen Antrieb mit Kardanwellen und Kunststoffgetriebe ( wie fast alle neuen Loks).
Die BR 216 hat einen alten Drehgestellantrieb. Dieser ist einfach laut und ruppiger im Lauf. Das ist bei diesem Antrieb stand der Technik und kein Defekt. Mit einiger Laufzeit wird er leiser. Das ruppige Verhalten jedoch bleibt.
Du kannst jeweils einen kleinen! Tropfen Öl ( oder Fett) auf die Zahnräder geben aber erwarte keinen Oha Effekt.
Die Lok wird immer überdurchschnittlich laut bleiben...
Zitat Die BR 216 hat einen alten Drehgestellantrieb. Dieser ist einfach laut und ruppiger im Lauf. Das ist bei diesem Antrieb stand der Technik und kein Defekt. Mit einiger Laufzeit wird er leiser. Das ruppige Verhalten jedoch bleibt.
Da bin ich nicht einverstanden. Ich habe die Lok aus 29820, die mechanisch mit der hier genannten 216 übereinstimmen sollte: Drehgestellantrieb mit HLA. Allerdings hat sie einen anderen Decoder; die 36216 scheint den fx-Decoder zu haben, der als Ablösung des 6090x eingeführt wurde, während meine Lok einen frühen mfx-Decoder hat, letztlich eine Version vom LS3. Mit diesem Decoder kann sie, nach einem langen Nachmittag Einstellprozedur, sehr manierlich und leise fahren und muß sich überhaupt nicht hinter Loks mit Zentralantrieb und Schnecke verstecken. Zugegebenermaßen hätte ich es besser gefunden, wenn die Lok tatsächlich optimal abgestimmt ausgeliefert worden wäre.
Jetzt stellt sich die Frage, wozu Rob bereit ist.
Zitat Ist das die Art und Weise der Digitalsteuertung die in der Lok verbaut ist oder was macht den Unterschied? Verkaufen? Irgendwas umbauen?
Meines Erachtens ist es eindeutig die Steuerung; der Decoder ist unzureichend auf den Motor abgestimmt. Diesen Decoder kann man auch nicht nachträglich abstimmen; da bleibt nur der Austausch (des Decoders, nicht der Lok!) gegen ein moderneres Modell. Ich habe mit dem MLD/3 60972 von Märklin sehr gute Erfahrungen gemacht.
ich besitze zwar nicht die 36216, aber eine 33743, die ich nachträglich mit HLA und Loksound 5-Decoder ausgestattet habe. Mit diesem Decoder ist die Lok fast genauso leise wie ein "Wegwerfmotor", wie er in den neuen Modellen von Märklin verbaut wird.
Andere Loks mit HLA hingegen bleiben tatsächlich laut, wie zum Bsp. einige Modelle der 101oder eine 120.0 mit Metallgehäuse.
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
man kann es sonst so schön reden, der Trommelkollektormotor wird immer ein Krachmacher sein. Es gibt ein paar Glücksfälle, wo die baulichen Toleranzen günstig ausfallen und daher der Motor etwas leiser sein kann, aber für mich immer noch zu laut. Das Grundproblem bleibt, zusammen mit dem klapprigen Stirnradgetriebe. Selbst der so propagierte Einbau von Kugellager schafft dafür keine Hilfe und hat eher Placeboeffekt - Charakter.
Wegen den Fahreigenschaften kann ich aber sagen, dass durch korrekte Einstellungen am Dekoder der Motor zu sehr manierlichen Fahreigenschaften gebracht werden kann. Die Qualität des Dekoders ist natürlich dafür ausschlaggebend.
Zitat Hallo zusammen, ich habe hier eine Frage die mich als Neuling recht schnell entlarvt. Aber so ist es nunmal, vielleicht kann mir jemand helfen. Ich habe vor kurzem eine Start Packung Digital mit einem ICE 2 aus Plastik von Märklin H0 29792 gekauft und die Lok hat ein paar Soundfunktionen und ist bei abgeschaltetem Sound total leise beim Anfahren und Fahren. Man hört eigentlich keinen Motor sondern nur die Räder auf den Gleisen. Soweit so gut, nun habe ich mir zusätzlich eine BR216 mit der Nummer 36216 besorgt und die macht regelrecht krach vom Motor oder Getriebe her. Erstens fährt diese nicht so Butterweich an wie der ICE und zweitens macht die einen Höllenlärm. Wenn ich mit der BR216 fahre übertönt diese nervig sogar den Sound des ICEs. Hängt das am Motor selber? Ist das die Art und Weise der Digitalsteuertung die in der Lok verbaut ist oder was macht den Unterschied? Verkaufen? Irgendwas umbauen? Ich brauche Rat.
Hallo, wurde die BR 216 an den entsprechenden Stellen sparsam mit Märklin Öl geölt? Meine BR 216 fahren alle leise, auch die Märklin 36216 mit Pic Decoder. Andere Öle z.B. das von Faller ist zu dünnflüssig und trocknet schnell bzw. wird durch die Fahrt weggeschleudert.Das Faller Öl kann man aber für die Achlager von Wagen verwenden
... als auch die 36218 im Bestand. Beide entstammen dem StartUp-Segement.
Beide Loks besitzen einen Trommelkollektormotor mit Hochleistungsantrieb mit einem einfachen mm-Decoder auf einer 21-poligen mtc-Schnittstelle.
Ich war überrascht, dass die Loks eine 21-polige Schnittstelle besitzen ...
... und das der Motor und das Getriebe bei beiden fast trocken lief und beide sehr große Probleme im Massebereich hatten. (wie sehr viele Loks mit dieser Motorkonstruktion, wenn sie digital betrieben werden)
Ich habe dann mal ein wenig geforscht und dann Hand angelegt: Motor und Getriebe haben eine Reinigung erfahren und wurden nicht mit Öl, sondern mit Fett geschmiert (Bild ist von einer 111 mit gleicher Motorkonstruktion, wie auch folgende Bilder)
Die Ursache für die Masseprobleme wurden auch schnell gefunden: das angetriebene Drehgestell mit 4 Haftreifen läuft auf Gummi, da kann Strom nur über die Spurkränze fließen. Das nicht angetriebene Drehgestell hat neben dem Schleifer auch noch Kontaktflächen, um die Masse aus dem Gleis zu holen: Wie man sieht, sind diese Kontaktflächen in Silber aber ziemlich abgenutzt (bei der 111, meine recht neuen 216/21 sahen aber auch nicht viel besser aus.
Also musste Masse irgendwo her und ich habe dann ein Kabel direkt an das Drehgestell gelötet, um die Masse herzustellen. Inzwischen bohre ich allerdings ein 1 mm Loch in die Drehgestelle, um hier das Kabel anzulöten, das ist wesentlich zuverlässiger.
Dann habe ich noch die Decoder gegen mld3 ausgetauscht, damit bekommt man ein recht geschmeidiges Fahrverhalten hin, auch wenn ein Trommelkollektor hier gegen eine Neukonstruktion mit Mittelmotor und Kardanantrieb geräuschtechnisch nicht mithalten kann. Beim Automatikbetrieb setze ich inzwischen nur noch auf die Neukonstruktionen, die sind wartungsärmer!
Danke für die schöne Bilddokumentation. Masseprobleme hatte ich bei meinen Sechszehnern noch nicht. Das mit dem Mittelmotorantrieb plus Kardanwellen im Vergleich zum HLA mag sicherlich stimmen. Ich sehe allerdings das Problem, dass es irgendwann keinen originalen Ersatzmotor mehr geben wird. Diese kleinen Motörchen sind ja eher einfache Konstruktionen aus Fernost. Wenn da die Kohlen runtergefahren sind, sind sie nicht austauschbar, dann muss ein neuen Motor her. Und ob es genau diesen originalen Motor in 10, 15 Jahren noch gibt ... da muss man dann schauen, ob es etwas ähnliches gibt.
Ersatz- und Verschleißteile für den HLA wird es wahrscheinlich noch in den nächsten 100 Jahren geben
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
Zitat Danke für die schöne Bilddokumentation. Masseprobleme hatte ich bei meinen Sechszehnern noch nicht. Das mit dem Mittelmotorantrieb plus Kardanwellen im Vergleich zum HLA mag sicherlich stimmen. Ich sehe allerdings das Problem, dass es irgendwann keinen originalen Ersatzmotor mehr geben wird. Diese kleinen Motörchen sind ja eher einfache Konstruktionen aus Fernost. Wenn da die Kohlen runtergefahren sind, sind sie nicht austauschbar, dann muss ein neuen Motor her. Und ob es genau diesen originalen Motor in 10, 15 Jahren noch gibt ... da muss man dann schauen, ob es etwas ähnliches gibt. Ersatz- und Verschleißteile für den HLA wird es wahrscheinlich noch in den nächsten 100 Jahren geben
Das mit den Ersatzteilen mit den Mittelmotoren sehe ich weniger kritisch, eher dass die Motoren mit einem sehr festen doppelseitigen Klebepad an der Hauptplatine fest gemacht werden und man beim Austausch die Platine beschädigt. Ich werde demnächst mal einen Versuch unternehmen, den Brawa 5-Poler von der V160 in eine Märklin Lollo einzubauen. Meine Märklin 216er habe ich alle gegen die Brawa 216er eingetauscht, da Brawa seinen 216er ein Metallgehäuse spendiert hat.
ZitatDas mit den Ersatzteilen mit den Mittelmotoren sehe ich weniger kritisch, eher dass die Motoren mit einem sehr festen doppelseitigen Klebepad an der Hauptplatine fest gemacht werden und man beim Austausch die Platine beschädigt.
Mit den Motoren sehe ich auch nicht so kritisch, ausser bei Märklin auch sonst bei fast jeden Elektronik Handel beziehbar, diese einfachen DC Motoren werden auch im Modellbau verwendet. Die Mittelmotoren werden zu 90% in der Rahmenkonstruktion gelagert, nur noch selten an der Platine. Das erzeugt auch unangenehme Schwingungen.
Wo das so verbaut ist zum wechsel der Motoren etwas Feuerzeugbenzin aufträufeln dann löst sich das D. Klebeband etwas leichter.
Hallo Michael, für eine verbesserte Masseabnahme gibt es von Märklin für Lokdrehgestelle mit zwei Achsen das Federblech E220300. An dieses Blech wird ein Massekabel angelötet. Die Masseabnahme erfolgt dann direkt von den Radsätzen, also wie bei einem Radsschleifer. Für Lokdrehgestelle mit drei Achsen gibt es das Federblech E223280.
Zitat man kann es sonst so schön reden, der Trommelkollektormotor wird immer ein Krachmacher sein.
Hab ich "Jehova" gesagt? Vorsicht, es ist Weibsvolk anwesend!
Zitat Die Qualität des Dekoders ist natürlich dafür ausschlaggebend.
Auf jeden Fall - aber eben auch die Einstellung. Meine Lok hat einen Märklin/esu-OEM-Decoder, also inzwischen von anno dunnemals und längst durch die übernächste Generation abgelöst. Dafür aber - inzwischen muß man ja sagen, esu-untypisch, mit guten, aber überschaubaren Einstellmöglichkeiten für den Motor. Nun, heutige Decoder können fast alle gut eingestellt werden, bei manchen braucht man eben das Spezialwerkzeug vom Händler, wenn man noch was anderes in der Woche vorhat. Was ich den Herstellern der Loks vorhalte: so wie es Motorenprüfstände für Verbrennungsmotoren gibt, wo alle Einstellungen gemessen und vom Gerät korrigiert werden können, so geht das auch für Elektromotoren. So arg viele Parameter sind es nun auch nicht, und die Einstellroutine ist bei verschiedenen Decodern sogar in den Decoder eingespeichert worden. Warum wird so eine Lok nicht, wenn der Decoder eingebaut worden ist, korrekt eingestellt? Mit dem Testgerät dauert das ein paar Sekunden, wofür ich einen Nachmittag verwandt habe. Und die V160 ist beleibe kein Einzelfall; alle Loks mit digital einzustellenden Decodern, die ich bisher bekommen habe, verdienten eine eingehende Nachbearbeitung der Einstellungen. Da werden Soundloks ausgeliefert, bei denen der Motor knorzt und knarzt, dabei kann man ihn so schön leise bekommen.