Grüß Gott zusammen!
Nun habe also auch ich meinen HaWeZet, und zwar gleich beim zweiten Anlauf. Vom ersten habe ich allerdings nichts mitbekommen, da mein Händler den mir zugedachten Zug wegen Auflösungserscheinungen gleich beim ersten Auspacken wieder zurückgeschickt hat. (Wie war das eigentlich mit der fehlenden Endkontrolle?)
Entsprechend vorgewarnt wurde der Neue denn auch hart geprüft. Am Anfang stand der Schütteltest, nichts geklappert. Auch alle Räder waren vorhanden und saßen sauber in den Dregestellen.
Die Fahr- und Funktionsprüfung mit digitalen Steuergerät zeigte auch nach mehrmaligen Versuchen keine Schwächen, ebenso wenig der analog gesteuerte Fahrtest. Also wieder eingepackt und stolz nach Hause getragen. Dort mit gleich gutem Ergebnis die
gesamte Prozedur wiederholt.
Verzichtet habe ich allerdings auf den "Badewannentest", wie er allen Ernstes vor vielen Jahren einmal durchgeführt wurde, nach meiner Erinnerung sogar von der Stiftung Warentest, denn dort spiele ich lieber mit meiner Plastikente. Doch zurück zum HWZ.
Aufgegleist, in seiner ganzen Länge, kann er schon gefallen. Die Fahreigenschaften - Metallgleis, analoge Steuerung - dürften allerdings besser sein. Da läuft sogar die gute, alte "3000" deulich ruhiger und die Zugkraft reicht allemal.
Da die 89.0er von der DRG bekanntlich für den Rangierdienst in Personenbahnhöfen beschaft worden ist, wäre eine solche Bespannung gar nicht mal so unstandesgemäß.
Nach entsprechenden Fahrten im verschlungen Kreis, durch die Kehrschleifen und hinauf- und hinunter, war endlich der feierliche Augenblick gekommen: Die Überführung des Zuges in die Latr.. , pardon, natürlich in die Vitrine (man muß ja wirklich nicht jeden Gag ausreizen).
Dor steht er nun neben dem Fliegenden Hamburger und der Stromlinien-05. Beide haben ebefalls schon ihre Ehrenrunde im Göppinger AW gedreht. (Bei dieser Gelegenheit nochmals: Kunden- und Reparaturdienst vorbildlich!)
Ich sitze nun in einem Schaukelstuhl und betrachte mit Wohlgefallen die märklinsche Dokumentation des DRG-Schnell- und Fernverkehrs. Bedenken wegen des stolzen Preises für ein Vitrinenmodell bekämpfe ich mit zielgerichteter Beobachtung der eBay-Auktionen, die mir bislang bestätigen, daß ich mich angesichts des von mir entrichteten Kaufpreises nich zu den "ganz Dummen" zählen muß.
In Gedanken rechne ich schon einmal die kommende
Mehrwertsteuererhöhung zum empfohlenen Kaufpreis hinzu, dann sieht es noch günstiger aus.
Aber was ist, wenn meine "bessere Häfte" doch einmal fragt, was denn das ganze gekostet hat. Wie rechtfertige ich dann den Anschaffungspreis von knapp 1000 Märkern, für mich ja nur etwa 500 Euronen? (Man beachte die feinsinnige Unterscheidung!) Da muß ich mir schon Einiges einfallen lassen, und am Ende glaube sogar ich selbst, nicht nur einen schönen Zug zu besitzen, sondern ihn auch noch zu einem echten "Schnäppchenpreis" ergattert zu haben.
In diesem Sinne schöne Grüße aus Oberbayern