​Hi.

ich habe gerade ein (zumindest für mich) ganz neues​​ Resin von Anycubic entdeckt. Das Resin ist rein auf pflanzlicher Basis​ (aus Sojabohnenöl) ohne chemische Inhaltsstoffe hergestellt . Außerdem soll es ungiftig sein und ​​nicht riechen. Das musste ich natürlich sofort ausprobieren und habe mir zum Testen eine 500g Flasche (in Grau) für 14,44€ bestellt. Gewaschen wird es entweder mit Alkohol oder in "Prilwasser"... Ungiftig, nicht stinkend und mit Geschirrspülmittel gewaschen, das wäre ja endlich mal eine echte Weiterentwicklung...

Eigentlich wollte ich ja als nächstes das ABS- Like Resin probieren, aber das Bio- Resin interessiert mich dann doch mehr. Es soll (über Amazon) schon morgen ankommen...

Wie lang lebt das Material, nicht dass sich deine Anlage nach 5 Jahren selbst kompostiert?
Pflanzliche Basis muss nicht zwingend besser sein, was die Körperverträglichkeit betrifft.

Hi.
Wie lange das hält, weiß ich natürlich noch nicht. Ist ja ganz neu... Es ist laut Angabe tatsächlich ökologisch abbaubar. Vermutlich vergleichbar mit PET Filament für FDM Drucker, was ja auch aus Biomasse hergestellt wird. Trotzdem halten die mit PET gedruckten Objekte für Jahrzehnte...
Das Resin erfüllt (laut Hersteller) die EN 71:3-2013 Norm für Spielzeug und sollte somit in der Tat gesundheitlich unbedenklich sein. Sojabohnen sind von Haus aus ja ungefährlich, es sei denn, man isst zu viel davon. Dann könnte man an Adipositas erkranken. Da es aber immer jemand gibt, der allergisch reagiert, muss man natürlich zunächst mal vorsichtig sein, besonders wenn man zu Allergien neigt...

Auf jeden Fall werde ich meine Erfahrungen damit posten, sobald ich Erfahrungen habe..

Hallo Claus,

da bin ich mal gespannt, wie sich dieses Resin bewährt. Auf die Dauer wird es bei den Materialien für SLA-Drucker sicher weitere Fortschritte geben. Es hängt wohl vom Verbreitungsgrad und den damit verbundenen Anreizen für die Industrie ab.

Gerade für den Einsatz im Modellbau wären für mich auch die mechanischen Eigenschaften nach dem Aushärten wichtig. Kann ich z.B. Kupplungen, Drehgestelle oder Zurüstteile herstellen, die den Belastungen im Betrieb standhalten?

Bio muss dabei nicht zwingend ungiftig sein. Ein Knollenblätterpilz ist z.B. auch ein Produkt der Natur ...

LG
Hubert

PS: Korrektur: Das Knollenblätterpils eingetrocknet und in einen Knollenblätterpilz zurückverwandelt ...

Hallo Hubert,
kann man Knollenblätterpils nicht trinken? Knollenblätterpilz sollte man tatsächlich nicht essen.
Duck und weg.
Volker

Hallo Volker,

... wenn man dieser blöden Rechtschreibkorrektur nicht ständig auf die Finger schaut. An was hat mein besoffener Prozessor bloß wieder gedacht ... nee ... flux wird aus dem Pilz ein Pils. Auch nicht schlecht ... habs gerade korrigiert.

Davon abgesehen, dürfte der Genuss eines Knollenblätterpils ein einmaliges Erlebnis sein.

LG
Hubert

Ja, es gibt in der Natur extrem giftige Sachen, keine Frage. Aber dieses Resin wird aus Sojabohnen hergestellt und die werden von vielen Leuten sehr oft gegessen ohne das jemand daran erkrankt...

Vorsicht zusammen, nur weil etwas auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt ist, heißt nicht dass es ungiftig ist!
3D-Druck-Resin enthält Monomere und vor allem Initiatoren, die die Polymerketten aus den Monomere herstellen. Diese Initiatoren gelten idR zumindest als bedenklich. Mit ungehärtetem Resin sollte man auf keinen Fall länger in Berührung kommen!
Ob die Monomere aus Soja- oder Erdöl hergestellt werden, ist da irrelevant. Mit dem Nahrungsmittel Sojabohnen hat das nichts mehr zu tun!
Das fertig ausgehärtete Teil mag dann ungiftig sein, das gilt aber auch für die meisten anderen Resine.

Schone Grüße, Niklas

Hallo und guten Tag!
Ausserdem sollte man Bedenken, dass Sojabohnen als auch grüne Bohnen nicht im rohen Zustand verzehrt werden sollten!
Sonst könnte es zu Verdauungsproblemen wie Durchfall kommen, evtl. je nach Menge zu Vergiftungserscheinungen!!

Gruß Reinhard

Hallo zusammen,

Oh je, da habe ich mit meinem Knollenblätterpils/z ja was angestoßen.

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, von der Industrie wird das Label "Bio" gern verwendet, um eine vermeintliche Harmlosigkeit zu signalisieren. Niklas hat es m.E. gut auf den Punkt gebracht. Letztlich kommt es darauf an, was aus den Ursprungsmaterialien hergestellt wird. Mit etwas chemischem Woodoo kann selbst aus kaltgepresstem Sojaöl eine herrliche Giftbrühe gekocht werden.

Diese verharmlosenden Werbeaussagen sind für mich eher ein rotes Tuch. Je lauter ein Hersteller dieses Biolabel herauskrakelt, desto vorsichtiger werde ich inzwischen. Da möchte ich erst recht genauer hinschauen. Dieses "Sojaöl" würde ich jedenfalls nicht zum Braten von Kartoffeln in die Pfanne geben...

Und letztlich sind Mineralöle auch Bio. Die urspüngliche Biomasse wurde nur in lange zurückliegenden Erdzeitaltern gebildet.

LG
Hubert

Hallo.
Das Resin ist heute angekommen, wie erwartet. Es ist (wie fast immer über Amazon) binnen einem Tag angekommen. Es ist tatsächlich nahezu geruchslos. Wenn man die Nase direkt in die Flasche hält, dann kann man etwas Geruch erahnen. Mehr ist da aber nicht. Das Zeug ist übrigens tatsächlich wie grau eingefärbtes Sojaöl, auch von der Konsistenz her. Meinen Salat würde ich damit natürlich trotzdem nicht anrichten. ich bin nämlich Olivenöl Fan… 😉

Mit reinem Wasser kann man es übrigens nicht waschen. Das schmiert nur, eben genau wie wenn man Öl oder Fett mit Wasser abwaschen will… Man benötigt wirklich Seifenwasser oder Alkohol dafür.

Als erstes habe ich mal die passende Belichtungszeit ermittelt. Dafür gibt es ja Test- Dateien im Internet. Als Ergebnis kam für meinen Drucker (Elegoo Mars 1. Generation) 7 Sekunden heraus, also 1 Sekunde mehr als für das herkömmliche Harz, das ich bisher immer verwendet habe.
Die Ausdrucke fühlen sich ungehärtet ziemlich Fettig an, was ja nicht wirklich verwundert. Gehärtet habe ich noch nichts. Aktuell drucke ich gerade das Gehäuse für das C 50 Projekt. Wird aber wohl nicht mehr rechtzeitig fertig um es noch heute zu fotografieren oder zu beurteilen. Morgen muss ich wieder zu diversen Ärzten. Da weiß ich nicht, ob ich es schaffe, Fotos zu machen und hier einzustellen. Von Donnerstag bis Sonntag bin ich gar nicht zu Hause, also könnte es etwas dauern, bis es die Ergebnisse zu sehen gibt…

Zur Zeit bin ich zufrieden. Der Geruch ist absolut nicht mehr störend, beim Drucken überhaupt nicht mehr wahrnehmbar. Man muss kein teures IPO zum Spülen verwenden . Und es wird kein Erdöl dafür ver(sch)wendet sondern ein nachwachsender Rohstoff, eben Sojabohnen, genutzt.

Zu den eigentlichen Druckergebnissen kann ich natürlich noch nichts sagen, da der erste „echte“ Druck zur Zeit noch läuft… Sobald ich da was genaueres weiß, stelle ich das hier ein.

Hallo.
Leider hat der Druck nicht funktioniert. Das lag aber nicht am Harz, sondern daran, das ein winziges Loch in der FEP Folie ist. Wie das da rein kommt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist deswegen etwas Harz unter den Tank gelaufen und hat natürlich das richtige Belichten verhindert. Dadurch ist das C50- Gehäuse nur teilweise gedruckt worden. Die Teile, die da sind, sehen ziemlich gut aus. Auch scheint die Stabilität eher besser als bei herkömmlichem Harz zu sein. Aber das kann ich so natürlich nicht wirklich beurteilen…



Zum Glück habe ich noch FEP Folien vorrätig. Nur ob ich es, bevor ich übers Wochenende weg fahre, noch schaffe, einen neuen Druck fertig zu bekommen, kann ich nicht versprechen…

Wie gesagt, dieses Problem kann man dem Harz keinesfalls anlasten. Das was ich unter diesen Umständen sehen konnte, ist aber vielversprechend. Bewahrheitet sich das so wie ich aktuell vermute, wird das Anycubic ECO Harz mein neuer Standard… Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Keine Geruchsbelästigung, kein Erdöl sondern nachwachsende Rohstoffe (Sojabohnen) als Basis, sehr viel geringere Giftigkeit des flüssigen Resins bei (fast) Lebensmittel- Echtheit der ausgehärteten Objekte, Gute Druckergebnisse und keine Unmengen von IPO zu entsorgen… Das „Prilwasser“ sammele ich in einem Eimer (abgedeckt, damit keine Tiere an das Wasser können) den ich nach draußen stelle und vom Tageslicht vollständig durchhärten lasse. Der Wasser- Rest kann dann in Ruhe verdunsten und es bleiben nur noch kleinste Partikel zum Entsorgen… IPO würde zwar deutlich schneller verdunsten als Wasser, aber solche Mengen IPO in die Luft zu blasen, ist dann auch nicht sooo nett wohingegen verdunstetes Wasser einfach nur Wasser ist…

Hallo Claus,

bis auf die Fehlstellen durch das Loch in der Tankfolie sieht der Druck auf den Foto sehr gut aus. Gut, dass der Drucker offenbar durch das ausgelaufene Resin keinen Schaden erlitten hat.

Die Handhabung scheint sich ja ebenfalls zu vereinfachen. IPO ist nach dem Verdunsten zwar m.E. nicht die große Umweltgefahr, aber wenn die Reinigung mit Wasser gelingt, ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Mein Drucker ist ganz frisch gekauft und ich besitze noch kaum persönliche Erfahrungen. Da bietet es sich natürlich an, mit einem geruchsarmen Resin zu starten. Ob die Haltbarkeit dann für z.B. elektrisch leitende Magnetkupplungen oder Kurzkupplungdkulissen zum Nachrüsten von Fahrzeugveteranen reicht, wird sich dann zeigen. Spezielle Harze für mechanische Funktionsteile sind leider immer noch recht teuer. Wenn dann noch die Kosten für Fehldrucke einkalkuliert werden, lohnt sich der Aufwand wohl nur noch bei käuflich nicht zu erworbenen Spezialteilen.

Wie auch immer, wer stellt beim Hobby schon die ketzerische Frage nach Effizienz und Kosten ...

Vielen Dank für Deinen vorläufigen Erfahrungsbericht.

LG
Hubert

Zitat von Claus60 im Beitrag #11

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Es ist tatsächlich nahezu geruchslos.

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