Hallo Zusammen,
…alles neu macht der Mai…oder: Wie ein Sinus Antrieb ersetzt wird.
Worum geht es? Die Lokomotive, welche einen neuen Antrieb bekommen hat ist die ozeanblau-beige Br 141 mit Sinus Antrieb von 2011. Die Märklin Nummer ist die 39413. Die Lok ist eine der Wenigen, die ich mir nagelneu kaufte…11 Jahre ist das nun schon her! Damals meine erste „Vollsound“ Lok. Und auch die Erste mit „Sinusantrieb“.
In all den Jahren hat die Lok nicht besonders viele Meter gemacht.
Bereits vor einiger Zeit hatte sich der Originaldecoder mit Rauchzeichen verabschiedet: Stillstand. Nachdem ich mich informiert hatte, wie der Decoder zu ersetzen sein könnte, habe ich einen MSD/3 entsprechend programmiert und eingebaut
Für alle Interessierten: AUX3 logik, immer an, Motortyp: Sinus, Regelung: abgeschaltet. So hat das bei mir funktioniert…ohne Gewähr!
Die Fahreigenschaften waren aber etwas „komisch“: Es schien so, als würde die Kennlinie der Sinusplatine nicht gut mit dem Input des Decoders zufrieden sein. Die ersten Fahrstufen sehr zäh…kaum Veränderung. Beim Bremsen das gleiche. Eine gefühlte Ewigkeit, bis die Lok bei Fahrstufe 0 anhielt (langes „nachkriechen“…schwer zu beschreiben). Ich ließ es so…mit dem Gedanken das Problem später mal durch Ersatz der Hauptplatine und damit auch Ersatz des Motors zu beheben.
Später war dann vor Kurzem: Licht ohne Funktion. Der Motor drehte noch, der Decoder war o.k. Nun wollte ich aber nicht weiter damit hantieren. Daher der Entschluss: Alles raus, alles neu. Erster Gedanke war, den Antrieb mit dem von SB angebotenen Umbausatz umzubauen. Der Preis ist mit 100 Euro jedoch sehr hoch…und der angebotene Motor ein eher schmächtiges Modell (Faulhaber 1320).
Ich sah mich also nach Alternativen um. Wichtig ist ein zweites Wellenende, da die Lok einen längs eingebauten Mittelmotor mit Kardanantrieb auf beide Drehgestelle hat. Auf „Risiko“ bestellte ich einen von Modellbau Fischer angebotenen Noname Glockenankermotor (Typ FM1620DS). Ich wurde nicht enttäuscht. Der erste Probelauf war überraschend gut! Ruhiger, leiser Lauf, gute Lagerung, wenig Axialspiel. Auch der Gesamteindruck der Verarbeitung völlig in Ordnung. Für 29 Euro ist das ein gutes Angebot!
Als nächstes musste der Motor einbaufertig gemacht werden: Schwungmasse anfertigen und aufziehen, Wellenenden kürzen, Kardanschalen aufziehen und Abstände justieren (Gesamtmaß: 38mm).
Um den Motor einbauen zu können, musste das Fahrgestell im Bereich des „Motorraumes“ nachgearbeitet werden. Danach passte der neue Antrieb perfekt.
Da mit der alten Elektronik auch die Haltestruktur mitsamt Lautsprechergehäuse rausflog, habe ich eine neue Klemmbrücke für den Motor und zwei Geräteträger für die Decoderplatine, einen Pufferkondensator und einen neuen Lautsprecher angefertigt. Mit einigen weiteren Gewinden im Fahrwerksrahmen der Lok konnte alles ordentlich und demontierbar (Wartung!) befestigt werden.
Danach ging es an die Neuverkabelung. Das dauert immer recht lange, wenn es nachher auch etwas ordentlich aussehen soll. Die Lichtplatinen konnte ich weiter benutzen. Die logische Verschaltung des Lichtwechsels (weiß, rot, Einzelabschaltung jeder Seite) übernimmt der Decoder in Zukunft. Rot liegt dazu jeweils auf einem AUX, weiß auf Licht vorn/hinten.
Zum Schluss noch der Probelauf mit Feinabstimmung. Und damit ist der Umbau vollzogen, der „Sinus“ in der Lok Geschichte.
Die Fahreigenschaften des neuen Antriebs sind hervorragend, so sollte es sein!
Hier noch ein paar Bilder des Umbaus:
Viele Grüße
Daniel