Mit der Modell-Zahnraddampflok HG-4/4 (Art.-Nr.26270/71) verspricht Märklin/LGB eine beinahe kompromisslose Umsetzung des Originals in Metallbauweise. Trotzdem soll der 4-achsige 6-kg-Brocken durch den Radius-1 gepeitscht werden. Bewegtes Zahnstangentriebwerk bei Lokstillstand ist zwar vorbildgerecht, erfordert aber einen zusätzlichen Motor für die "Antriebs-Attrappe". Das funktionelle Zahnrad ist mit einem Zahnriemen mit der einzig direkt angetriebenen vierten Achse verbunden. Damit erreicht man, Differenzen Rad zu Zahnrad/Zahnstange "abzufedern". Ein energiehungriger Rauchgenerator und ein komplexes 4-kanaliges Belüftungssystem mit Kleinstventilatoren im Kesselgehäuse sorgen für Dampf und Rauch. Ganz im Gegensatz zum Kamin, qualmt der Ejektor wie ein Fabrikschlot, was Videoaufnahmen vom Original auch so zeigen. Die Zylinder dampfen je nach Betriebssituation. Leider pausiert die "Dampfshow" regelmässig, vermutlich zwecks Abkühlung. Auch ein kleiner Lautsprecher ist verbaut. Die Lok ist eine echte, wenn auch etwas kostspielige Bereicherung der Lokvitrine.
Anfänglicher Freude ist im rauen Outdoor-Einsatz allerdings Ernüchterung gewichen: Die limitierte Stromaufnahme an zwei von vier Achsen (Radius-1 sei Dank), erfordert ihren Tribut. Das Killerargument ist aber der Zahnstangenbetrieb bei vorbildgerechter Bergfahrt (12%-Steigung), wo die 6kg schwere Zugmaschine scheitert. Ab zwei DFB Zweiachser geht nichts mehr. Die Lok war zwecks Motorentausch schon in Göppingen, leider ohne Erfolg. Das Fahrzeug ist einfach zu schwach motorisiert! So habe ich also meine Garantieansprüche beerdigt und zu Schraubenzieher und Zange gegriffen und das Ding mal gründlich ausgemistet. Rein kommt ein Maxon-Motor und eigene Elektronik, dazu eine Funkfernsteuerung und ein LiPo-Akku für die Energieversorgung der Lok, allenfalls montiert in einem Begleitwagen. So vermeide ich DCC-Protokoll und Gleisputzkolonne.
Nachtrag:
Meine Umbaulösung findet man hier im Post #21.
Meine persönliche und abschliessende Beurteilung des Lok-Modells findet man hier in Post #28
In diesem Beitrag habe ich beschrieben, wie sich die Lokomotive zerlegen lässt: Inside LGB HG-4/4 (Art.-Nr.26270)