So, Leute,
am besten ist ja am Objekt überprüfen. Zwar bin ich gerade am Bauen und daher sind die Loks verstaut, aber ich habe mal gekramt und zwei 80er angesehen.
Wie alle Märklin-Loks hat auch die BR 80 eine Versionsgeschichte, die sich auf Konstruktion und Materialien ausgewirkt hat.
Ich selbst habe eine "alte" 80er (aus, lustigerweise, den 80ern) und eine "mittelneue".
Marco hat eine "mittelalte".
Eine ganz neue, also mit mfx-Schnickschnack usw., habe ich nicht zur Verfügung, aber das ist hier auch nicht relevant.
Was sind die Unterschiede:
"alt": Allstrommotor, Getriebe mit Großzahnrad, Gegenkurbel aus Blech mit Sprengring auf Kurbelzapfen. Das ist Märklins Originalversion, meine eine Lok.
"mittelalt": Allstrommotor, Getriebe mit Großzahnrad, Gegenkurbel aus Zinkdruckguss und an hohlem Kurbelzapfen angeschraubt. Die ist optisch schonmal aufgehübscht, das ist Marcos Lok (erkennt man am großen Zahnrad im Bild).
"mittelneu": Gleichstrommotor, Schneckengetriebe, Gegenkurbel aus Zinkdruckguss wie oben, Motorola-Decoder. Also technisch erneuert. Das ist meine andere Lok.
"neu": Die neueste Generation, wie "mittelneu", allerdings mit neuester mfx-Technik, Sound usw., laut Märklin-Website z.B. 2017 in Startpackung 55045.
Nun ist beim Reparaturversuch bei Marcos Lok ganz schön grob verfahren worden. Man sieht z.B. den Schlitz der Schraube garnicht mehr. Hier muss man überprüfen, inwiefern der Drehzapfen in Mitleidenschaft genommen ist.
Was sagt uns das sonst noch?
- Einfach "irgendeine alte" 80er kaufen zum Ausschlachten und Teilespenden geht so nicht, denn eine Blechgegenkubel kann Marco nicht an dieser Lok montieren, es müsste eine der neueren Loks sein. Die starten bei über 200 EUR auf gängigen Websites.
-Löten kann man das Teil NICHT.
-Kann man ein Teil kleben, das durch eine Schraube gehalten wird? Tja, die Schraube dürfte keinerlei Druck ausüben und müsste sich in der Buchse der Gegenkurbel frei drehen lassen. Das ist nicht ganz einfach zu lösen.
Ich würde daher vorschlagen, einen anderen Weg zu gehen.
a) Die Gegenkurbel an Marcos Lok ist plan. Also kann man aus Metall der gegebenen Stärke ein Ersatzteil in derselben Form leicht fertigen.
b) Die alte Kurbel wird abgebaut, dazu trennt man den alten Niet auf.
c) Die neue Kurbel wird mit einer neuen Schraube am Drehbolzen festgemacht (die alte scheint ja hin zu sein) und mit einer Mikroschraube mit Mutter statt des Nietes an der Stange befestigt. Diese Schraube wird mit ihrer Mutter verlötet und anschließend möglichst plan geschliffen.
That should do the trick, wie man so sagt. Eine dauerhafte Lösung, mit ein wenig feinmechanischem Geschick durchaus zu erreichen.
Was Marco machen möchte oder ob andere noch bessere Vorschläge haben, ist natürlich ganz offen.
Viele Grüße,
Guido