Hallo zusammen
Ich habe folgende Verständnisfrage zum Problem der ABC-Bremsstrecken (d.h. asymmetrische Spannung) in Kombination mit einem Rauchgenerator, der zwischen AUX und Gehäusemasse angeschlossen ist, das ganze bei Märklin (also Mittelleitersystem):
Beim ABC-Bremsen wird durch Dioden eine Asymmetrie der Spannungsversorgung erzeugt. Soweit ok, habe ich selber gelötet aus 5 + 1 UF 5404. Das funktioniert soweit mit den vorhandenen ESU- und Lenzdecodern. Jetzt hat aber aktuell eine Lok einen Seuthe 10 verbaut. Wird der eingeschaltet, so fängt sie an zu bremsen. Das verstehe ich grundsätzlich auch, denn da der Rauchgenerator nur zwischen AUX und Gehäusemasse angeschlossen ist und "relativ viel Energie braucht", kommt es zu einem Spannungsabfall, immer wenn er versorgt wird, d.h. immer wenn die Gehäusemasse positiv ist. Das interpretiert der Decoder als ABC-Bremsbefehl. Dabei habe ich bislang CV27 = 3 gesetzt, d.h. bremsen, egal ob Schiene oder Mittelleiter das asymmetrische Signal liefert.
Jetzt habe ich mir folgende Lösungsidee überlegt und wollte fragen, ob das nicht funktionieren sollte bzw. was elektrotechnisch dagegen spricht:
Anschlussfarben: Mittelleiter = rot, Schienen = schwarz beim Decoder, rot/braun bei der verwendeten Märklin Gleisbox.
Variante 1: 5 Dioden in Reihe mit Minuspolen am Mittelleiter, Plus an Spannungsversorgung (rot) - sollte nicht funktionieren
Hier fällt mehr Spannung ab, wenn der Mittelleiter mit Plus versorgt wird, als wenn er mit Minus versorgt wird; grafisch ist die positive Amplitude am Mittelleiter kleiner als die negative.
Der Rauchgenerator hängt zwischen AUX (-) und Gehäusemasse = Schienen = schwarz, d.h. er wird immer betrieben, wenn Schiene/schwarz positiv ist und Mittelleiter/rot negativ. Dann reduziert er durch seinen Stromverbrauch die anliegende Spannung, wodurch es zu einer Verkleinerung der Asymmetrie des Spannungssignals im ABC-Abschnitt kommt (die nur um eine Diode "gestauchte" negative Amplitude wird kleiner), die den Bremsbefehl u.U. aufhebt. Ausserhalb des ABC-Abschnitts hingegen entsteht eine Asymmetrie, die als Bremsbefehl interpretiert wird (werden kann).
Variante 2: 5 Dioden in Reihe mit Pluspolen am Mittelleiter, Minus an Spannungsversorgung (rot), also genau umgekehrt - könnte funktionieren?
Hier fällt mehr Spannung ab, wenn der Mittelleiter mit Minus versorgt wird, als wenn er mit Plus versorgt wird; grafisch ist die positive Amplitude am Mittelleiter grösser als die negative.
Der Rauchgenerator hängt wiederum zwischen AUX (-) und Gehäusemasse = Schienen = schwarz, d.h. er wird immer betrieben, wenn Schiene/schwarz positiv ist und Mittelleiter/rot negativ. Dann reduziert er durch seinen Stromverbrauch die anliegende Spannung, wodurch es zu einer Vergrösserung der Asymmetrie des Spannungssignals im ABC-Abschnitt kommt (die um 5 Dioden "gestauchte" negative Amplitude wird noch kleiner). Ausserhalb des ABC-Abschnitts kommt es zu einer geringeren Asymmetrie, die als Bremsbefehl interpretiert wird (werden kann).
Ist das soweit korrekt?
Wenn das so ist, dann müsste es doch möglich sein, bei Variante 2 den ABC-Modus trotz Seuthe Rauchgenerator zu benutzen, wenn man die ABC-Sensitivität im Decoder entsprechend herunterregelt, so dass sie nur anspricht, wenn tatsächlich die Dioden die Asymmetrie erzeugen und nicht der Rauchgenerator, sofern letzterer einen weniger starken Spannungsabfall erzeugt, oder? Die Dioden sollten so 0.5 - 0.8 V Spannungsabfall je Diode erzeugen. Leider habe ich weder etwas dazu gefunden, wie gross der Spannungsabfall durch den Seuthe ist bzw. wie man den bestimmen kann (und meine Schulphysikkenntnisse sind dazu nicht (mehr) ausreichend), noch wie die Skalierung der Sensitivität bei Lenz oder ESU ist. Weiss da jemand mehr dazu?
Ich hoffe, meine Überlegungen sind nachvollziehbar formuliert...
Danke für Eure Inputs und viele Grüsse
Bernd