Gegen Ende meiner Gartenbahn in den USA, als die Anlage schon langsam verfiel, wollte ich noch meine im Bau befindliche Zahnradlok ausprobieren. Ich hatte schon einige Jahre vorher ein Klettergleis gebaut, das jetzt für die provisorische Abzweigung in die Zahnstangenstrecke ideal geeignet war. So ein Klettergleis wäre auch geeignet, auf einer festen Anlage eine temporäre Abzweigung zu bauen:
Du bist ja alter Amibahner, jedoch muss ich sagen, dass bei dem herrlich professionell-provisorischen Charakter dieser Konstruktion mir vor allem die mir gut bekannten alten Bahnen der walisischen Schieferminen in den Sinn kommen.
Ich selbst habe auf meiner Gartenbahn seit langem die Überlegung, einen Abzweig zum Komposthaufen (dem echten, kein Modell) des Gartens zu bauen. Nur kann da keine permanente Strecke hin - die wäre schlicht meist im Weg. Dein Vorschlag bringt mich ins Grübeln, etwas Ähnliches zu versuchen, das man zwei- dreimal im Jahr aufbauen könnte.
Als Echtdampfbahner bist Du über diese Kletterweiche nur mit nichtelektrobetrieben Loks gefahren? Oder gibt es eine kontaktsichere Stromverbindung?
Viele Grüße, Guido
PS. Insider: Die Dochte harren ihres Einsatzes, aber ich habe die Angelegenheit nicht vergessen!!!
da gibt es eine Folge Eisenbahn-Romantik 685 "Expedition Sandträsk", wo in Schweden jahrzehntelang eingemottete Dampfloks mittels einer Kletterweiche wieder auf das durchgehende Gleis gebracht werden. Diese Aktion hat mich fasziniert, deshalb hat das Stichwort Klettergleis sofort die Erinnerung ausgelöst.
Hallo Henner. Das Prinzip ist mir auch bekannt. Habe etwas ähliches bei meiner Abteilung Torfbahn in vereinfachter Form als Drehkippscheibe gebastelt. Frage zu deinem Klettergleis. Auf dem Bild ist noch ein fast senkrecht stehender Handhebel zu sehen. Dient dieser dazu das Klettergleis anzuheben und zu schwenken? MfG Werner
@guido: Korrekt, meine Klettergleise würden einen Kurzschluss erzeugen. Man könnte sie aber leicht isolieren, indem man auf die Messing-Verbindungsstreifen z.B. Pertinax aufschraubt und sie dann trennt. Die "Rampe" besteht aus 1/4" x 1/8" (6,35mm x 3,175mm) Messing-Flachmaterial (140mm lang), das folgende Gleisstück ist Code 250 (ebenfalls 6,35mm hoch). Am Ende dieses Gleisstücks ist normales LGB-Schienenprofil angelötet, um einen Übergang zu "normalen" Schienen zu ermöglichen. Ich habe Code 250 Schienenprofile gewählt, damit die Rampe nicht zu steil/lang wird. Alle Verbindungen sind hart gelötet. Falls gewünscht, kann ich noch etwas mehr an Information/Fotos liefern. Lustig, dass Du die walisischen Schieferbrüche erwähnst. Auch da habe ich meine "Finger drin". Ich hatte einen der Kabelkräne (Blondins) gebaut, mit denen die Wagen auf die verschiedenen Ebenen der Brüche verteilt wurden. Beschreibung hier (Beitrag #271). Ich habe noch einen 1:22,5 Set (3D-Druck). Den kannst Du haben, wenn Du willst. Dein Sohn wird sicher daran Gefallen finden. @Wolfgang: Ja, die Folge kenne ich. Eine interessante Rettungsaktion. @Werner: Der "Handhebel" ist der Sprühkopf einer automatischen Bewässerung. Braucht man, da im Sommer mehrere Monate lang in dieser Gegend (San Francisco Bay Area) kein Regen fällt. Das Klettergleis hat keine beweglichen Teile. Gruss
Bernd, Werner, Das Gebilde auf meiner Anlage ist ein Klettergleis, keine Kletterweiche. Kletterweichen sind komplette Weichen mit 2 oder 3 Rampen, die auf das durchgehende Gleis aufgelegt werden und auch gestellt werden können. Ein Klettergleis muss abgenommen werden, wenn der durchgehende Strang befahren werden soll. Zum Thema Blondins: Die Funktion lässt sich wirklich recht gut in dem Video von Tim Williams erkennen. Der Trick liegt darin, dass durch die Untersetzung der Hubfunktion das Zugseil erst den Seilwagen auf dem Tragseil bewegt, ehe dieser an ein Hindernis kommt und dann die Last hebt/senkt. An der "Talstation" ist das ein auf dem Seil angeschraubtes Hindernis, in der "Bergstation" ein Fangbügel. Die Funktion dieses Fangbügels war lange unbekannt. Ich hatte das mit Tim diskutiert. Er ist dann eines Tages in den aufgelassenen Schieferbruch gestiegen und hat die Teile des Fangbügels gefunden und dokumentiert. Hier in seinem Video ist die Funktion sehr gut zu sehen. Mich hat an dieser Konstruktion die Einfachheit und Eleganz begeistert:
Von Tim habe ich die .stl Files seines Modells, darf sie aber leider nicht weitergeben. Ich werde allerdings irgendwann mal die Teile in Messing nachbauen. Gruss