Einleitung:
Hallo zusammen,
ich möchte euch im Folgenden mal meine Anlage, die sich seit einigen Jahren in Planung und Aufbau befindet, vorstellen. Ich habe vorher einige Foreneinträge gelesen und mich durch Foren, Videos usw inspirieren lassen. Viele gängige Fragen habe ich mir dementsprechend schon gestellt und sie auch für mich beantwortet. Sollten trotzdem noch Fragen aufkommen, fragt gerne. Über Kritik, Tipps, Vorschläge usw. freue ich mich natürlich genauso. Da ich abgesehen von den wenigen analogen Erfahrungen, die ich früher mit meinem Vater gesammelt hatte, im Grunde keine Vorkenntnisse habe, habe ich vielleicht auch einige Dinge anders gemacht als die alten Hasen unter euch und erhoffe mir durch den ein oder anderen Beitrag hier wertvolle Hinweise.
Gleissystem:
Da ich von meinem Opa und Vater bereits einiges an H0 Märklin M und C Gleis sowie etwas Rollmaterial geerbt hatte, war für mich relativ klar, dass ich erstmal damit starten möchte. Grundsätzlich gefallen mir Zweileitersysteme zwar optisch auch sehr gut, einfach schon aufgrund der fehlenden Pukos. Aber an den alten Sachen aus der Familie hängt natürlich auch etwas Nostalgie und emotionale Bindung, also sollte es Dreileiter/AC werden.
Platzverhältnisse und Anlagengröße:
Es stellte sich nun die Frage nach dem Aufstellort. In meiner Mietwohnung gab es zwei Möglichkeiten: Mein Wohnzimmer aufteilen oder mein Schlafzimmer so umstellen, dass sie dort hinpasst. Ursprünglich habe ich erstmal nur eine recht kleine Testanlage geplant, damit ich mich mit den Techniken, Systemen und allem vertraut machen kann. Mit der Zeit habe ich allerdings immer größer geplant und mir gedacht, dass ich auch auf einer (zumindest in meinem Empfinden) größeren Anlage genauso ausprobieren kann. Ich habe die Anlage für das Schlafzimmer geplant und dort jeden Zentimeter ausgenutzt. Die Dachschräge war mir zwar bereits bei der Planung bewusst, dennoch hat sie mich mit der Zeit immer weiter gestört und eingeschränkt, sodass meine Anlage nun ins Wohnzimmer umgezogen ist. Mein Wohnzimmer ist also jetzt das Eisenbahnzimmer. Wer braucht schon Couch und Fernseher, wenn man auch Drehstuhl und Modellbahn haben kann.
Der einfache Umzug wurde möglich, da ich die Anlage von Beginn an in Module aufgeteilt hatte. In einer Mietwohnung, wo ich früher oder später vielleicht auch wieder ausziehe, wollte ich die Möglichkeit haben, die Anlage mit möglichst wenig Aufwand abbauen zu können. Das kam mir bei den Umzugsplänen jetzt zugute. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ich jetzt deutlich leichter um die Anlage herumlaufen kann und sowohl der Ausbau einfacher wird als auch in ferner Zukunft havarierte Wagen oder Züge deutlich leichter zu bergen sind.
So, Platzverhältnisse geklärt. Es ergab sich eine L-Form mit einem langen Schenkel von 5015mm Länge und einem kurzen Schenkel von 3550mm Länge. Der lange Schenkel ist 1540mm breit und der kurze Schenkel 1020mm breit. Aufgrund der Dachschräge im Schlafzimmer war mein vertikaler Platz zunächst begrenzt, was sich, wie ihr dem Gleisplan noch entnehmen könnt, dann entsprechend in der Höhe der Berge und Gleise wieder spiegelt. Bei einer Anlagenhöhe von 77cm konnte ich maximal auf +30cm Gleisunterkante bauen. Ich habe beim Umzug ins "Eisenbahnzimmer" die gesamte Anlage um 7,5cm angehoben, damit ich einfach besser unter die Anlage komme und dort arbeiten kann.
Ebene 0 befindet sich also jetzt auf 84,5cm Höhe.
Der lange Schenkel ist in fünf einzelne 1x1,5m Module aufgeteilt. An das Modul auf der rechten Seite schließen dann zwei 1x1m Module an. Jedes Modul besteht aus jeweils 4 Kanthölzern, die auf Rollen stehen. An den Kanthölzern sind oben je Modul 4 15cm hohe Multiplexplatten angeschraubt, die dann das Rechteck bilden. Innerhalb der Module sind verschiedene Spanten und stabilisierende Kanthölzer angebracht.
Epoche, Betrieb, Vorbildgegend:
Nun stellte sich mir die Frage nach der Epoche und der Ausgestaltung in Bezug auf Betriebsabläufe und was ich alles so darstellen möchte.
Da ich im Siegerland (südlicher Zipfel von NRW) wohne und mit der Region auch recht verbunden bin, war für mich schnell klar, dass ich mich ein wenig an verschiedenen, mir bekannten oder wichtigen Punkten/Orten orientieren möchte. Wichtig ist hier, dass es lediglich eine Orientierung sein sollte und ich mir trotzdem offen gelassen habe, Dinge zu interpretieren oder für mich anzupassen. So kam also die Idee eines Hauptbahnhofs mit zweigleisiger Hauptstrecke + einer eingleisigen Nebenbahn aufs Papier. Im Hauptbahnhof sollen vorrangig Personenzüge verkehren, während der Nebenbahnhof aufgeteilt auf Güterverkehr mit Holz und Erz/Kohleindustrie und Personenverkehr sein soll. Um in beiden Bahnhöfen ordentlich Betrieb zu haben, wollte ich keinen der Bahnhöfe als Kopfbahnhof ausführen. Es sind also zwei Durchgangsbahnhöfe entstanden. In meinem Anfängerkopf bietet dies mehr Möglichkeiten von gleichzeitigem Zugbetrieb aus verschiedenen Richtungen und an verschiedenen Stellen der Anlage.
Ich bin eher Fan der moderneren Epochen IV – VI. Ich habe zwar auch ein paar ältere Lokomotiven geerbt, die ich sicher auch mal bewegen möchte aber ein eigenes BW mit Lokschuppen, Rangierbetrieb, Drehscheibe usw ist für mich nicht so interessant. (Automatischer) Fahrbetrieb mit Personen und Gütern durch IC, Regio, ICE, Güterverkehr etc. sah für mich am meisten nach dem Aus, was ich mir später vorstelle.
Bilder und Gleisplan
Der Gleisplan hat verschiedenste Stufen durchlaufen. Insbesondere die beiden Bahnhöfe sind mit der Zeit viel größer geworden und der Verlauf der einzelnen Strecken hat sich auch immer wieder verändert. Damit es hier nicht viel zu lang wird, stelle ich die aktuellste Version vor.
Leider habe ich die Planung mit WinRail gemacht und mir gelingt es mit dem Programm nicht gut, vernünftige 3D Modelle zu erstellen. Deshalb kann ich nur mit entsprechenden 2D Ansichten dienen. Da ich aber einen Großteil der Anlage im Rohbau bereits aufgebaut habe, helfen die Bilder der Anlage hoffentlich weiter, damit ihr eine Vorstellung bekommt.
Abgesehen von der Paradestrecke im Vordergrund, die ich mit K-Flexgleis bauen möchte, habe ich das C-Gleis von Märklin verwendet. Im sichtbaren Bereich habe ich so gut es ging auf die Verwendung von R1 verzichtet. Die einsehbaren Bereiche, die trotzdem in R1 ausgeführt sind wie bspw. die gelbe Nebenstrecke kurz vor dem Nebenbahnhof und die türkise Nebenstrecke nahe dem Nebenbahnhof sollen durch Gebäude, Bäume etc. etwas kaschiert werden.
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Die zweigleisige Hauptstrecke (rot vorne, Höhe 0mm) verläuft nach rechts über einen kleinen Schattenbahnhof (blau, Höhe 50mm) in den Hauptbahnhof (rot Mitte, Höhe 80mm) und von dort über eine kurze Rampe (grau links, von 80mm auf 25mm) mittels Hundeknochenprinzip (Kehrschleife grau unter dem HBF, -120mm) wieder zurück. Da die Paradestrecke sowie die andere Bahnhofsseite beide in den gleichen Hundeknochen führen, bin ich recht flexibel, was das Auftauchen und Verschwinden der Züge angeht. Die eingleisige Nebenstrecke (gelb, von 80mm auf 300mm) schlängelt sich den Berg zum Nebenbahnhof (hellgrün und olivgrün, Höhe 300mm) hoch und kehrt über eine lange Rampe (türkis, von 300mm auf 80mm) hinter dem Hauptbahnhof wieder zurück in den HBF. Von der Nebenstrecke (gelb) gibt es noch einen kleinen Bypass (grau ganz hinten, von 100mm auf 25mm), der es erlaubt direkt von der Nebenstrecke auf die Paradestrecke oder auf der anderen Seite in den Hauptbahnhof zu fahren. Auch ein Abstellgleis (grau links oben, Höhe 25) ist dort vorhanden, um später zu simulieren, dass Züge aus dem Nebenbahnhof in entlegenere Orte fahren und wieder zurückkehren. Für die Hauptstrecke kann die Kehrschleife im U1 das simulieren. Perspektivisch besteht hier die Möglichkeit noch weiter nach unten zu bauen, sodass ein weiterer größerer Schattenbahnhof entsteht. Dies ist aber nur vorgesehen, wenn ich mich irgendwann dazu entscheiden würde und hängt natürlich auch noch davon ab, wie praktikabel das im Nachhinein überhaupt ist.
Der Schattenbahnhof ist im Grunde zu klein für die Züge, die theoretisch im HBF Platz finden können. Das ist zwar ungünstig, aber ohne eine größere Ebene im U1 war mehr Platz nicht drin.
Verzeiht mir auf den folgenden Bildern des Rohbaus die Ungenauigkeiten bei der Holzkonstruktion. Ich bin da noch kein Profi und deshalb sind manche Lücken, Kanten oder Schieflagen vorhanden. Die tatsächlich relevanten wie bspw. der Knick im Nebenbahnhof werden noch bearbeitet. Andere verschwinden ja spätestens mit dem Geländebau.
Zur besseren Übersicht habe ich noch Bilder, wo nicht alle Strecken gleichzeitig abgebildet sind. Auf diesen Bildern sind die Bereiche, die untertunnelt sind, grau bzw der Schattenbahnhof blau dargestellt.
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Zu sehen ist der HBF (rot), der Schattenbahnhof (blau), die Paradestrecke (rot und grau im untertunnelten Bereich), die Kehrschleife (grau) und der Bypass mit Abstellgleis (grau ganz oben/hinten)
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Hier zu sehen der HBF (rot), die Nebenstrecke „hinten“ (türkis) und der Nebenbahnhof (Personenbereich hellgrün, Güterbereich olivgrün)
Auf der rechten Seite sind die Nebenstrecken direkt übereinander angeordnet. Um das zu realisieren, kamen Pfettenanker zum Einsatz, da nicht genug Platz für eine entsprechende Holzunterkonstruktion war.
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Hauptbahnhof, Bypass mit Abstellgleis und Nebenstrecke „vorne“ sowie Nebenbahnhof wie in Bild 3 schon beschrieben.
Ich hoffe, damit einen ganz guten Überblick gegeben zu haben. Hoffentlich hat es geklappt die Bilder hier hochzuladen. Bilder des Rohbaus folgen in den nächsten Tagen. Wie gesagt, Kritik, Anregungen usw sind immer erwünscht.
Aktuell bin ich dran, meine Flexgleise zu verlegen, aber die Biester machen es mir nicht so leicht. In den Kurven bekomme ich den Übergang nur schlecht hin. Ein kleiner Teil ist dann immer noch gerade. Vielleicht gibt es ja hier Profis, die sich damit auskennen und einen Tipp haben.
Edit:
Oh, nicht aufgepasst. Mein Thread gehört wohl eher noch in den Anlagenrohbau-Channel. Sorry dafür! Bin neu hier.
Und meine Bilder wurden offenbar auch nicht geladen, da ich erst 5 Beiträge hier verfassen muss. Dann muss leider gewartet werden. Sorry!
Editedit: Hier einmal die Links in entsprechender Reihenfolge. Ich scheine zu doof für die normalen Einbindungen von Bildern zu sein
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https://ibb.co/vQ30QbM
https://ibb.co/NsbpFgK
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