Zitat von Ralf9 im Beitrag #33
Es werde es so mal aufbauen, wenn die 54mm zu wenig sind, muss ich für Gleis 1 und 2 Flexgleise nehmen.
Auf der Geraden sind 54mm nicht zu wenig, es könnte bei Entgleisung nur etwas dööfer werden, das außeinander zu sortieren.
Warum willst du den Bahnhof denn mit etwas anderem als Flex bauen? Gerade das Piko A Flex lässt sich richtig gut verbauen und nervt nicht, ganz im Gegensatz zum Peco Streamline!
Flexgleis zu verbauen ist eigentlich ziemlich einfach, wenn man es richtig macht und ein paar einfache Hilfsmittel und simple Methoden einsetzt. Der größte Fehler besteht sicher darin, es bloß mit zwei Händen verlegen zu wollen. Das kann nicht gut werden und muss zu Frust führen!
Es hat sich sehr bewährt, den Rost temporär auf die Platte zu zwingen, in dem man zwischen zwei Schwellen eine Schraube mit einem kleinen Klemmstück setzt und festzieht. Im Club nutzen wir ~1cm schmale Streifen aus einem dünnen, hochfesten, exotischen Flugzeug-Modellbausperrholz, was noch jemand übrig hatte, es gehen aber auch Unterlegscheiben oder etwas festerer Kunststoff. Einfach an gewünschter Stelle zwischen den Schwellen in die Platte und feste anziehen. Für kleine Korrekturen löst man die Schraube sanft, bis man den Rost verschieben kann und zieht dann wieder an oder muss die Schraube versetzen. Das Klemmstück muss halt gut zwischen die Kleineisen passen. Im 2L Gleis sind die auch dauerhaft überfahrbar. du kannst also erstmal ausgiebig Probefahren, bevor du das Gleis endgültig festschraubst.
Das zweite Problem ist die Beweglichkeit der Schienen im Rost. Mindestens am Anfang eines Gleisstücks müssen die Schienen festgesetzt werden, damit sie sich nicht mehr vom Schienenstoß entfernen können. Dazu gibt es ein Spezialwerkzeug, die "Krauseklammer". Erscheinen zwar teuer, sind aber jeden Cent wert, wenn man eine ganze Anlage baut und bezahlen sich von ganz alleine, weil Flex immer günstiger ist als Fixstücke.
In deinem Fall würde es wohl reichen, einfach ein breiteres Stück Holz wieder durch den Schwellenabstabnd auf den Anfang des Gleisstücks zu schrauben und so die Schienen dort festzusetzen.
Ein weiteres, unentbehrliches Hilfsmittel ist mindestens ein längeres Stahllineal. Zum einen kann man vorher für die ganzen geraden Abschnitte Hilfslinien im Systemabstand auf die Platte skizzieren (am besten für die Außenkanten des Rosts, nicht für die Gleismitte, die hilft einem nicht! Der Parallelabstand ist zwischen zwei Gleisen an allen gleichen Teilen immer gleich groß, man misst zum Beispiel einfach von rechter Schiene zu rechter Schiene, weil "Gleismitte zu Gleismitte" technisch unmöglich ist. Genauso könnte man aber auch von Außenkante Rost zu Außenkante Rost messen, was wir hier tun.) und zum anderen kann man das Lineal mit Klebeband an den Linien entlang kleben und dann einfach die schwabbeligen Flexgleise an dieser dünnen, aber sehr hilfreichen Kante vorbei legen. Das ergibt später schnurgeradste Gleise, dagegen sind die Fixstücke ein elendiges Gefummel und sehen nachher auch schlechter aus!
0. Lineal(e) an Hilfslinie festkleben.
1. Flexgleis an Weiche stecken. Auf guten Sitz der Verbinder achten und Stoß schön dicht schieben.
2. Rost mit Klemmstück direkt an der Weiche festsetzen.
3. Mal genau der Länge nach über eine Schiene schauen, ob Weiche und Schienen sauber fluchten, ggf. korrigiern.
4. Schienen mit zweitem großen Klemmstück auch direkt an der Weiche festsetzen.
5.Flexgleis gegen Lineal legen.
6. Radius der Kurve einstellen, in dem mehr Gleis in die Kurve reingedrückt oder etwas Gleis heraus gezogen wird. Dank der großen Freiheit im Rost stellt sich beim A Gleis von ganz alleine eine saubere Kurve ein. Abstände zu Nachbargleisen sind unkritisch, es wird immer bloß ein Gleis befahren.
7. Schwellenabstände gerade streichen und beim Start beginnend alles mit Klemmstücken festsetzen.
8. Gleisenden einkürzen (Xuron Gleisschneidezange ist auch sehr empfehlenswert! Erscheint teuer, ist aber hochproduktiv und ihr Geld mehr als Wert.)
9. Gleisenden mit kleiner Feile entgraten, damit die Verbinder sauber drüber flutschen.
10. bei 1. mit dem nächsten Stück anfangen, Gleis fertig bauen und für das nächste Gleis bei 0. anfangen.
So ein Durchgang dauert vllt. 1-2 Minuten, wenn überhaupt und führt zu sehr guten Resultaten, die man mit Fixstücken nicht hinbekommt, denn weniger Schienenstöße bedeuten auch weniger Lärm und Kontaktprobleme.