Kürzlich durch facebook gescrollt, auf einem Bild eine alte Roco-Platine gesehen, zwei Widerstände identifiziert und den Beitrag kommentiert. Ich lag sowas von daneben!
Ein Elektromotor kann ungewollt als Störsender eingesetzt werden. Elektromagnetische Wellen breiten sich im Betrieb aus und beeinflussen elektronische Geräte in der Umgebung. Viele kennen das Knistern im Radio oder Streifen im Fernsehbild, verursacht durch einen Elektromotor in der Nähe. Um diese unerwünschten Effekte zu verringern, werden Kondensatoren und Spulen zur Funk-Entstörung eingesetzt.
In Modelleisenbahn-Lokomotiven erfüllen bereits vergleichsweise kleine Bauteile diesen Zweck. Meist wird ein Kondensator mit geringer Kapazität (z.B. ein ungepolter Keramik-Kondensator) zwischen die Anschlüsse des Motors gesetzt um niedrige Frequenzen zu filtern. Drosseln (Spulen, Induktivitäten) in den Leitungen sollen hohe Frequenzen glätten. Die richtige Dimensionierung der Bauteile hängt von der Art des Motors, den Spannungen und Strömen ab.
Mein FehlerKleine Axial-Drosseln können auf den ersten Blick wie bedrahtete Widerstände aussehen. Sie verwenden die gleichen Farbcodes, nur die Einheiten unterscheiden sich natürlich - Ohm für den Widerstand und Henry für die Induktivität. Da ich Drosseln als um Ferritkerne aufgewickelte Spulen kenne (z.B. in alten Loks von GÜZTOLD/PIKO, siehe Fotos), habe ich die Bauelemente für Widerstände gehalten. Macht aber wenig Sinn. Mein Fehler, der durch das Schwarmwissen korrigiert wurde. Danke für die konstruktiven Hinweise! Man lernt nie aus.
Spulen zur Motor-Entstörung, u.a. von GÜTZOLD/PIKO.
Roco Universal-Platine mit zwei Axial-Drosseln (oben) zur Entstörung.
Funk-Entstörung mit Spulen am Motor einer PIKO E 69.
Von TT (1970er) über N (1980er) zu H0 (seit 2009).