ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#1 von gmeier , 15.11.2023 11:48

Hallo zusammen,
ich brauche Expertenrat, weil mein Wissen für die anstehende Entscheidung nicht ausreicht. Die bereits vorhandenen Beiträge zum ESU-Signalpiloten beantworten meine offenen Fragen leider nicht ausreichend.
Ich fahre mit PC-Programm mit separater Tams-EC für Melden und Schalten und möchte meine Anlage jetzt nach und nach mit Lichtsignalen ergänzen.
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für die Kombination dekoderfreie Viessmann-Signale (z.B. 4011 usw.) mit ESU-Signalpilot entschieden.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombination?
Die ESU-Angaben zur externen Stromversorgung des Signalpiloten sind mir unklar: ESU schreibt einerseits max. 20V DC "Netzteil" bzw. max. 16V AC "Netzteil", empfiehlt dann aber im Kapitel "Anschluss ans Digitalsystem" ein "stabilisiertes Gleichspannungs-Netzteil mit mindestens 18V DC und mindestens 3A Ausgangsleistung".

Überlegung 1: Auf meiner jetzigen Anlage hätte ich aus einem alten (blauen) Märklin-Lichttrafo ca. 17,5 Volt AC zur Verfügung. Der Trafo ist mit einigen LED's für Häuser und Bahnsteige (jeweils paarweise in Reihe angeschlossen) bei weitem nicht ausgelastet. Mit gemessenen 17,5 Volt AC ist die Spannung aber zu hoch (ESU: max. 16V AC).
Alternativ gäbe es von Tams einen Trafo mit 50VA-16Volt AC Festspannung.

Überlegung 2: ESU empfiehlt sein eigenes Schaltnetzteil (dasselbe wie für die ECos). Die 7A Ausgangsleistung sind mir nicht geheuer. Bei mir gibt es bisher nur Stromkreise mit max. ca. 3 A. Das Teil kommt mir überdimensioniert vor.

Überlegung 3: Wenn in einer PC-gesteuerten Anlage alle Schaltbefehle nacheinander gesendet werden, müsste die Stromversorgung aller Signalpiloten (ich habe für meine Anlage jetzt bis zu 5 Signalpiloten projektiert) mit einem eigenen Schaltnetzteil mit 1A doch ausreichen. "Mindestens 3 A Ausgangsleistung" (ESU) sind doch dann gar nicht erforderlich. Dann wäre ein einziges Schaltnetzteil wie z.B. dieses: https://www.voelkner.de/products/902467/...a286ee3e81f4018
doch für alle 5 Signalpiloten geeignet.
Oder mache ich da irgendwo Denkfehler? Ich bin auf eure Erfahrungen und Tipps gespannt.

Freundliche Grüße
Wilhelm


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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#2 von Stahlblauberlin , 15.11.2023 13:19

Da man den Stromverbrauch der Dekoder selbst vernachlässigen kann ( <20mA) ist nur relevant was nachher an Last dran hängt. Sehr üppig gerechnet pro leuchtender LED 5 mA (0,5 mA sind realistischer) reichen 1A mit Sicherheit für weit mehr als die fünf Signalpiloten ansteuern können.
Worst-Case-Betrachtung: 5 x 20 mA für die Dekoder = 100 mA, bleiben bei 1A Belastbarkeit des Netzteils 900 mA. 900 mA/5 mA pro LED macht 180 LEDs die gleichzeitig! leuchten. Geht man vom 0,5 mA/Led aus sind es 1800 Leds... etwas knapp, dürfte gerade so reichen...


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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#3 von jacco60 , 15.11.2023 13:50

Hallo Wilhelm ,
Netzteile gibt es auch günstiger . Bei mir versorgt ein Netzteil , 15V= , 1A , 4 Signalpiloten . Das reicht vollkommen aus , auch 12V= sind möglich , die Helligkeit der Led´s ( Viessmann Signale ) ist immer noch genug .
Das Netzteil war vorhanden , vergleichbare Netzteile gibt es schon ab 8€ .

Ich gebe aber zu bedenken , die Programmierung ist nicht einfach und ohne Lokprogrammer ( würde ich fast sagen ) kaum möglich . Und noch ein Hinweis , Der Anschluß ( der Signale )ist im Handbuch falsch beschrieben , Viessmann Signale haben + als gemeinsamen Rückleiter . Man liest immer wieder das die Signale nicht funktionieren , weil im Handbuch wird beschrieben , Viessmann Signale werden am - angeschlossen .

Ansonsten ist schon soweit alles erklärt .


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Gruss
aus
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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#4 von volkerS , 15.11.2023 13:52

Hallo Wilhelm,
ich würde mal aufgrund des absoluten Durcheinanders in der Doku bei ESU zum Signalpilot bei ESU anfragen.
Begründung:
In den technischen Daten steht 16 Ausgänge mit 250mA und Versorgungsspannung 18V AC.
In der BA 16 Ausgänge bis zu 1,5A belastbar, alle Ausgänge in Summe 2A, die passt aber nicht zur Angabe 16A Ausgänge zu 250mA = 4A in den technischen Daten.
Du wirst, sofern an einem Ausgang nur eine Signallampe hängt, beim Viessmann 4011 mit 10mA (Herstellerangabe) rechnen. Heißt ein SignalPilot wird maximal 160mA Strom für die Signale benötigen, bei 4011 Signalen sogar nur 80mA, da beide Leuchten des Signals niemals gemeinsam eingeschaltet sind. Ein 1A Netzteil reicht also locker für 40 Signale 4011 an 5 SignalPilot, die das Netzteil konstant mit 400mA belasten.
Volker


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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#5 von Stahlblauberlin , 15.11.2023 14:02

Bei den Angaben zur Belastbarkeit der Ausgänge ist immer zu beachten das der Summenstrom des gesamten Decoders oft deutlich unter dem liegt was die Summe der Maximalströme der einzelnen Ausgänge ergibt. Ist bei Lokdekodern nicht anders. Was aber nachher zählt ist das was wirklich dran hängt, das alleine ist für die Auslegung der Stromversorgung relevant. Auch die Angabe von Viessmann zur Stromaufnahme der Signale stimmt nicht wirklich, das dürfte sich auf das beziehen was eine einzelne SMD-Led maximal verträgt. Bei 10 mA sind halbwegs aktuelle LEDs aber schon so hell das sie die halbe Anlage ausleuchten dürften. Hab nur ein paar Viessmann-Signalbausätze (Form- und Lichtsignale), da habe ich die beiliegenden Vorwiderstände bei den Lichtsignalen auf 15KOhm ( ~ 0,8 mA LED-Strom ) und bei den Formsignalen auf 6,8K (~ 1,5 mA LED-Strom) geändert, bei 16V am Decoder ist das noch immer fast zu hell.


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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#6 von gmeier , 16.11.2023 12:26

Hallo zusammen,
danke für eure Auskünfte und Tipps. Sie bestätigen meine Vermutung, dass die ESU-Infos zum Signalpiloten ungenau oder falsch sind. Gleichzeitig sagt ihr insgesamt aber auch, dass meine Ausstattungsentscheidung grundsätzlich funktioniert, und zwar mit einem 1A-Netzteil für "alles". Hier habe ich jetzt noch einen Denkfehler bei mir festgestellt, den ich mit eurer Untertützung korrigieren konnte. Auch dieser Hinweis von Ralf

Zitat von jacco60 im Beitrag #3
Der Anschluß ( der Signale )ist im Handbuch falsch beschrieben , Viessmann Signale haben + als gemeinsamen Rückleiter . Man liest immer wieder das die Signale nicht funktionieren , weil im Handbuch wird beschrieben , Viessmann Signale werden am - angeschlossen .

erspart mir vermutlich langes Rätselraten.

Nochmal Danke; ich werde dann die erste Teilbestellung einleiten.

Freundliche Grüße
Wilhelm


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RE: ESU-Signalpilot: Unklare Angaben zur Stromversorgung

#7 von jacco60 , 16.11.2023 18:40

Hallo Wilhelm ,
anscheinend hast Du ja einen LokProgrammer zur Verfügung .
Von daher würde ich Dir noch ein selbstgestricktes Programmierkabel für die ESU Zubehördekoder empfehlen . Es gibt die ESU Stecker auch als Ersatzteil , hier benötigst Du einen Stecker für die Dekoder 4 polig und einen für den LoPro 2 polig . Sowie einen
Hohlstecker , TRU COMPONENTS DC12-M Niedervolt-Steckverbinder Stecker, gerade 5.5 mm 2.1 mm 1 St.
und eine
Buchse TRU COMPONENTS DC12-F Niedervolt-Steckverbinder Buchse, gerade 5.5 mm 5.5 mm 2.1 mm 1 St.
Vom LoPro gehen zwei Kabel zum Sig Pilot , PW A und PW B .
PW A und PW B werden mit Track A und Track B verbunden , hier kommt Stecker und Buchse zwischen .
Zum Programmieren werden nur die PW Leitungen benötigt .
Wird jetzt PW und TRK durch Stecker und Buchse verbunden , kann über das Weichenschaltpult vom LoPro die Einstellung der Signale getestet werden . Sind Stecker und Buchse zusammen , kann der Dekoder nicht programmiert werden .

Solltest Du noch Fragen haben , dann melde Dich .
Ich mache nachher mal noch ein Bild dazu.


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Gruss
aus
Berlin
Ralf

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