Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habe ich meine Modulanlage anfangen zu bauen. Der Bau ist aber aus verschiedenen Gründen ins Stocken geraten. Nun möchte ich meine Anlage aber gerne weiter bauen. Da ich die Gleise der Bahnhofssegmente nochmals neu verlegen will/muss, stellt sich mir die Frage der Gleisüberhöhung. Da meine Anlage in der Epoche I bzw. II spielen soll, möchte ich euch fragen, ob es zu dieser Zeit schon Gleisüberhöhungen in den Bahnhöfen gab bzw. aber wann eine Gleisüberhöhung in Bahnhöfen realisiert wurde.

Hallo Roland,

ich habe zwar vom Gleisbau nicht so viel Ahnung, aber normalerweise würde ich im Bahnhofsbereich die Überhöhung vernachlässigen.
Natürlich kann man das gestalten, das Vorbild sah nach Wikipedia in Epoche 1 Unterschiede, in Preußen bis zu 135 mm. Das entspräche
in 1:87 ca. 1,5 mm. Optisch stelle ich es mir schon schön vor. Ob man das damals in Bahnhöfen so eingebaut hat, weiß ich nicht.
Einfach mal nach Überhöhung googeln.

Alles Gute
Denis

Hallo Roland,

Die Physik macht ja vor Bahnhöfen nicht halt. In Bahnhöfen wird man die Überhöhung genau so nach der zulässigen Durchfahrtgeschwindigkeit bemessen haben, wie auf freier Strecke. In diesem Buch werden auch keine Ausnahmen genannt: https://archive.org/details/dereisenbahnbau00schagoog (Link zum pdf in der rechten Spalte).

mfg

D.

Zitat von Roland im Beitrag #1

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Da meine Anlage in der Epoche I bzw. II spielen soll, möchte ich euch fragen, ob es zu dieser Zeit schon Gleisüberhöhungen in den Bahnhöfen gab

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Eine Gleisüberhöhung in Weichenstraßen ist nur schwer bzw. gar nicht realisierbar - Bogen und Gegenbogen. Zusätzlich war in Epoche I und II die Fahrgeschindigkeit so begrenzt, dass eine optisch auffällige Überhöhung selten notwendig war. Sie würde dann auch nur an Bahnsteigen, die im Bogen liegen, auftreten. Ach heute ist da eine max. Überhöhung von 100 mm (in H0 also etwa 1,15mm) zulässig. Die ursprüngliche Begründung waren die nach außen aufschlagenden Türen. Heute geht es dabei um den barrierefreien Zugang.
Gebraucht wird die Überhöhug im Bahnhof nur für schnell durchfahrende Züge, die es wegen der Weichen damals eigentlich nicht gab.

Hallo Roland, hallo zusammen,

mir liegen Weichenzeichnungen aus dem Jahr 1911 vor, bei denen bei den Außenbogenweichen 1:10 mit den Radien 500 m und 600 m zu lesen ist: "Die Weichen sind ohne Überhöhung zu verlegen" bei anderen ABW und IBW ist dieser Hinweis nicht hinzugefügt worden. Diese Weichen sind aber immer starre Bogenweichen, die damals nicht so verbogen werden konnten, wie dies seit den Reichsbahnweichen (=S49-Weichen) bis heute möglich ist.

Im Umkehrschluss bedeutet es, dass es in der Epoche 1 bereits Weichen in Überhöhung gegeben haben müsste. Aber bestimmt nur sehr wenige. In der Epoche 2 ging es dann in Württemberg und mit den S49-Weichen bei der gesamten Reichsbahn mit Bogenweichen so langsam los, wobei auch hier bestimmt erst mal wenig Überhöhung verwendet wurde.

An Bahnsteigen sollte nicht mehr als 60 mm vorgesehen werden, wobei bis 100 mm möglich ist. Ggf. müssen dann durchfahrende Züge langsamer durchfahren.
Aber ich möchte Mut machen Weichen in Überhöhung zu bauen, wobei das natürlich nur mit sehr sanften Ausrundungen betriebssicher wird.

Bei der unten abgebildeten Gleisverbindung in 90 mm Überhöhung habe ich die Weichen im Gesamtbogen von ca. 2000 mm angeordnet. In dieser großen "Steilkurve" kann dann auf dem gekippten Trassenbrett die Gleisverbindung hergestellt werden.



Die Gleisverbindung besteht aus den Tillig-Weichen mit 2200 mm Zweiggleisradius.



Oder hier die Anlage von Viktor: Mein Italien, mit Weichen in maximal 100 mm Überhöhung und absolut betriebssicher.

Hallo Bernd,

Zitat von Weichen-Bernd im Beitrag #6

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mir liegen Weichenzeichnungen aus dem Jahr 1911 vor, bei denen bei den Außenbogenweichen 1:10 mit den Radien 500 m und 600 m zu lesen ist: "Die Weichen sind ohne Überhöhung zu verlegen" bei anderen ABW und IBW ist dieser Hinweis nicht hinzugefügt worden. Diese Weichen sind aber immer starre Bogenweichen, die damals nicht so verbogen werden konnten, wie dies seit den Reichsbahnweichen (=S49-Weichen) bis heute möglich ist.

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... Das kommt noch ...

Hallo Bernd,
du solltest deine Signatur ändern abload...
Viele Grüße
Wolfgang

Hallo Roland, hallo Wolfgang, hallo Stummis,

hier nun die Bilder der Weichenzeichungen aus der Mappe mit der Aufschrift:

Normal-Weichen mit Schienen Pr. 6d und 8a

Eisenbahndirektionsbezirk Cassel

Mit dem Vermerk: Gez. Hupfeld 18.10.05, 24.11.06 und 8.7.1911

Die einzelnen Blätter haben leider keine Datumsangabe. Teilweise könnten die Zeichnungen also neuer sein.

Blatt 6, die linke Seite:

Bild entfernt (keine Rechte)

Blatt 6, die rechte Seite:

Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo zusammen,

erst muss ich mich mal entschuldigen, dass ich eine Frage gestellt habe und dann nicht mehr reagiert habe. Ich habe vergessen die Benachrichtigung zu aktivieren. Gerade dachte ich, dass ich mal nachschauen muss, ob noch niemand was geschrieben hat. Und siehe da, es waren schon ganz viele Antworten da.

Vielen Dank für die vielen Hinweise und Antworten. Meine Weichen liegen ja ebenfalls im Bogen. Und hier stelle ich es mir schwierig vor, eine Überhöhung zu realisieren. Und das Weichenfeld eben zu lassen und nur die Bahnhofsgleise zu überhöhen, sieht vielleicht auch doof aus. Ich werde darum tendenziell die Überhöhung im Bahnhofsbereich weg lassen.

Ich habe aber die gleichen Module noch einmal (Modulanlage ist doppelstockig geplant) so dass ich auf diesen Modulen eine schöne sehr großzügige Kurve bauen kann. Da wird dann auf alle Fälle eine Überhöhung eingebaut!