Hier eine Beschreibung des Umbaus. Da keine Fotos mehr in dem sonst von mir genutzten Abload.de hochgeladen werden können, hier nur noch Links zu meiner Magenta-Cloud. Ich hoffe, daß das funktioniert.
Die Lok befindet sich schon seit längerer Zeit in meinem Besitz, verfügte über eine 8-polige Digitalschnittstelle und war mit einem Lopi 4 ausgerüstet.
Ausgangssituation Originalplatine mit Lopi4:
https://magentacloud.de/s/fg2rrPQpcdF2JtH
Aufgrund der Ganzmetallausführung verfügt die Lok über ein relativ hohes Gewicht, mit der Allstromradaufnahme (Vorlaufräder nur einseitig), demzufolge ein gutes bis sehr gutes Fahrverhalten. Einzig auf meiner Testanlage mit Piko A-Gleis-Weichen (der Härtefall zum Testen) zeigen sich aufgrund der nicht polarisierten Herzstücke gelegentlich kleine Aussetzer beim Überfahren der Weichen, die allerdings durch die Schwungmasse überbrückt werden. Die LED-Beleuchtung flackert leicht.
Bis auf das Ausfräsen des Lautsprecherplatzes, hierzu nutze ich eine Modelbaufräse, ist der Umbau relativ einfach und ohne große sonstige Änderungen an der Lok zu bewerkstelligen.
Vorgaben für den Umbau:
- Zimo LS 13x18x13
- Beibehaltung der Schwungmasse
- Plux16- oder Plux21-Schnittstelle
- Beibehaltung der Original-Beleuchtung
- allerdings separates, richtungsabhängiges Schalten der Schlußbeleuchtung über AUX1 und AUX2
- Beibehaltung der bestehenden Wartungsfreundlichlichkeit (schmieren/ölen und Kohlewechsel)
Auf eine Führerstandsbeleuchtung habe ich verzichtet, da ich hierzu die Lichtplatinen hätte ändern müssen, Eine fliegende Verdrahtung im Innern der Lok hätte den Punkt Wartungsfreundlichkeit maßgeblich negativ beeinflußt. Also ohne Licht aber mit Lokführer!
Zerlegen der Lok:
Das Metallgehäuse ist durch eine zentrale Schraube am Fahrwerk fixiert. Die Radsätze lassen sich durch Abschrauben der Vorlaufräder und einer weiteren Schraube an der Fahrwerksabdeckung entfernen. Die mittlere Achse ist höhenverschiebbar und abgefedert. Feder nicht verlieren! Am Fahrwerk selbst nehme ich keine Änderungen vor.
Die Original-Leiterplatte wird entfernt (2 x Schrauben, 1 x Lötstelle zum Gleis). Der Motor wird durch einen Haltebügel befestigt (Bügel vorsichtig aus den Haltenasen ausklipsen).
Die Rahmenblende aus Kunststoff läßt sich nun leicht nach oben abheben. Darunter sind zwei weitere Ansteckteile mit den Atrappen der Druckluftbehälter befestigt, die ausgehebelt werden können. Rahmen und Fahrwerk liegen nun frei.
Platz für Lautsprecher, Decoder und Stützkondensator:
H.P. Pfeifer beschreibt einen Umbau, bei dem der Lautsprecher im Bereich der Schwungmasse installiert wird. Diese muß dabei entfernt und die Motorachse gekürzt werden.
http://www.hp-pfeiffer.de/digi_umbau1/dc...x_v16_v140.html
Dieser Umbau scheidet für mich aus, da ich die Schwungmasse beibehalten möchte.
Lautsprecher:
Platz für den Lautsprecher wird in meinem Umbau durch Ausfräsen des Lokrahmens unterhalb der Originalplatine geschaffen.
Hier ist genügend Material vorhanden, das weggefräst werden kann, ohne in den Antrieb einzugreifen. Der vorgesehene Zimo LS paßt da prima rein. Einbau gekippt wegen besserer Schallabstrahlung. Die Abstrahlung nach außen erfolgt über einen vorhandenen Längsschlitz in der Nähe des Antriebszahnrads. Zusätzlich habe ich noch eine 4 mm-Bohrung im Bereich der Ausfräsung geschaffen. Der Gewichtsverlust durch das Ausfräsen ist vernachlässigbar, da die Lok auch danach noch recht schwer ist.
Rahmen mit freigefrästem Platz für den Lausprecher:
https://magentacloud.de/s/DxqcLnA6DxqeyDc
Hier hätte ich sogar noch Platz für einen größeren Rechtecklautsprecher gehabt. Sogar mit Nutzung des Rahmens als Schallkapsel. Egal, weg ist weg.
Eigentlich wollte ich noch einen schrägen Schallkanal vom Lautsprecher zum vorderen Rahmenbereich bohren. Da mir das zu aufwendig war und ich die Befürchtung hatte, daß dies möglicherweise zum Totalschaden führen könnte, habe ich das gelassen. Alternative siehe weiter unten.
Decoder:
Einen Decoder mit passendem Sound für die V140 zu finden ist verstt. ändlicherweise schwierig bis unmöglich, da kein Originalsound der V140 (Mak Achtzylinder) verfügbar ist.
Wie auch bereits im Stummiforum beschrieben, wird als Alternative der Sound der V65 empfohlen. Hersteller, die diesen Sound anbieten sind Zimo und Uhlenbrock. Zimo scheidet für mich aus, da ich keinen teuren Programmer von Zimo verfüge und mir die händische Anpassung des Sounds über CV-Werte zu aufwendig ist.
Bei Uhlenbrock gilt im Prinzip das gleiche, außerdem finde ich den Uhlenbrock-Sound zu syntethisch. Gefällt mir nicht.
Als Notlösung für den langsam laufenden Schiffsdiesel habe ich den Sound der V36 gewählt, auch wenn diese nur über einen 6-Zylinder ohne Turbolader verfügt. Aber das langsame Tuckern des Motors kommt meinen Vorstellungen am nächsten.Einen passenden Sound bietet beispielsweise D&H an (LeoSoundlab). Also Sounddecoder von D&H, paßt mit 85 Euro (Fischer-Modell) für den SD16A-4 auch preislich und Plux16 hat der auch. Außerdem habe ich mit dem Decoder mittlerweile sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Motorsteuerung ist sehr gutt, die Ausgangsleistung der NF-Stufe ausreichend und mit maximal 1,5 A Motorstrom mehr als ausreichend für den verbauten Bühler-Motor.
Der Achluß des Decoders erfolgt über ein Plux21-Adapter, den ich in eine ausgeschnittene Lochrasterplatte eingeklebt habe. Die Anschlüsse für Motor, Licht und Gleis werden auf der Unterseite mit kurzen Litzen an verschiedene Punkte der Lochrasterplatte geführt, wo dann auch die externen Kabel angelötet werden. Auf der Lochrasterplatte befinden sich auch die Vorwiderstände (560 Ohm Originalwert) der LED. Mangels geeigneter SMD-Widerstände in meinem Fall normale Bauform Die Lochrasterplatine wird mit Schrumpfschlauch bzw. Isolierband isoliert und mit zwei zurecht geschnittenen Klebepads von Scotch am Rahmen befestigt. Die Originalplatine entfällt bei diesem Umbau. Die Motoranschlüsse werden angelötet.
Wenn man auf Plux verzichtet, kann man natürlich auch die Originalplatine mit der 8poligen Schnittstelle weiterverwenden. Für die separat schaltbaren Schlußbeleuchtungen müßte die Platine etwas umgestrickt werden. Platzmäßig sollte ein Decoder auch da drauf passen. Dann allerdings mit SMD für die Vorwiderstände.
Platine mit Plux21-Adapter und Vorwiderständen für LED:
Rahmen mit freigefrästem Platz für den Lausprecher:
https://magentacloud.de/s/woyHGkiAzoQ9TK9
Die Kabel für den Lautsprecher und für den Stützkondensator werden ohne Lötstützpunkte direkt nach außen geführt.
Stützkondensator:
Für den Einbau eines konventionellen Elko reicht der Platz in der Lok nicht aus, sofern man die Schwungmasse beibehält. Ich habe mich deshalb für Tantals mit Fischer-Ladeschaltung entschieden. 5 x 240 uF (Ladeschaltung) + 4 x 240 uF (separate Platine). Als Platz für die Kondensatoren nutze ich den Raum zwischen Schwungmasse und hinterer Lichtplatine. Die Kondensatoren werden seitlich aneinander geklebt und beide mit wieder lösbarem Kleber (z. B. Busch Haftkleber) an der Lichtplatine befestigt.
Nach all den Maßnahmen sieht der Umbau wie nachstehend gezeigt aus.
Bild vom inneren Umbau der Lok.
https://magentacloud.de/s/7iWKcW4tL6yFqQL
Programmierung:(mit D&H-Programmer):
Nach Test der Verdrahtungen (Meßgerät und einfacher Plux-Decoder) habe ich den Sounddecoder eingestöpselt und programmiert. Vorher den Sound ohne die Stützkondensatoren eingespielt. Mit angeschlossenen Kondensatoren gibt es Ladefehler bei der Soundübertragung, meine Erfahrungen. Das Programmieren der CVs kann nachher auch mit den Kondensatoren erfolgen.
Angepasst habe ich:
- die Anfahrspannung
- Höchstgeschwindigkeit
- Analog und Bidib aus
- die Belegung der Funktionstasten mit Funktionen und Soundabläufen
- die bei D&H notwendigen Anpassungen bei Stützkondensatoren (Sound und Beleuchtung). Standardmäßig werden die bei Spannungseinbrüchen abgeschaltet (Energiesparmodus), was zu Flackern bei LED und zu stotterndem Sound führen kann.
Desweiteren habe ich die Fahrkennlinie 2 gewählt ( Standardeinstellung 5), die die Linearität der Fahrkurve bestimmt. Weitere Einstellungen habe ich bislang nicht geändert. Ob dies notwendig ist zeigt sich im Fahrbetrieb.
Abschließend noch ein Filmchen meines Fahrtests. Schön ist das Standgeräusch, was m. E. ganz gut den Mak-Motor widergibt. Das Fahrgeräusch ist hingegen Geschmacksache. Mir gefällt es noch nicht so ganz. Mal sehen, ob ich diesbezüglich noch was ändern kann.
Wenn alle Stricke reißen, packe ich einen Dieselsound nach eigenem Geschmack drauf. Hauptsache mir gefällt es zum Schluß.
Die Qualität des Videos ist nicht die Beste, mal schnell aus der Hüfte geschossen. Ich denke allerdings, daß es das Ergebnis des Umbaus ganz gut zeigt. Das Fahrverhalten ist gut, einen kleinen Aussetzer hatte ich auf einer Weichenkombination bei langsamer Fahrt. Die Frontbeleuchtungen sind etwas funzelig. Das ist allerdings der Originalzustand. Vielleicht ändere ich das auch noch. Bevor ich kleinere Widerstände einbaue muß ich allerdings vorher erst die Stromaufnahme der LED messen. Nicht, daß ich mir die LED zerschieße.
https://youtu.be/vgr5QSuC9Aw
Grüße Thomas