Entscheidende Phase beim Häuschenbau

#1 von Dampfalex , 26.12.2023 21:28

Hallo,

heut möchte ich mal für diejenigen eine Info bieten, die vielleicht im Thema Häuserbau noch etwas unsicher sind.
Die Bausätze kosten ja doch schon relativ viel Geld und wenn man dann ein fertiges Gebäude da stehen hat und unzufrieden ist damit, ist das doch sehr schade.
Oder Gebäude werden nie in Angriff genommen, weil man sich die Colorierung nicht zutraut. So war das bei meinem dreiständigen Ringlokschuppen, u.a. weil ich dachte, die Außenwände nie ohne Airbrush schön hinzubekommen.

Auf der letzten Moba-Börse konnte ich wieder mal ein richtiges Schnäppchen ergattern, das Vollmer-Fachwerkhaus 3732 "Winzerhaus". Es hat mich gerade mal 4 (!) € gekostet. Da bei mir ein kleines Fachwerkstädtchen entstehn soll, sind solch geringe Investitionen sehr willkommen.

Die Häuser entstehen bei mir sehr gern in dieser Jahreszeit, gemütliche Bastelei mit einem Tee ...
Erstmalig musste ich dieses Jahr aber im Hochsommer bei Aussentemperaturen jenseits der 30 Grad ran, mein neues Projekt, eine Spur 1 -Bahn im Garten hat erstmal ein Empfangsgebäude gebraucht. Ganz neue Bauteil-Dimensionen für mich, der sonst in H0 baut !

Jetzt aber zum Winzerhaus:
Das ist mein Stand heute Abend
Bild entfernt (keine Rechte)
Was ist daran interessant / warum entscheidende Phase ?
Spätestens hier sollte man sich Gedanken machen, wie das Gebäude mal beleuchtet im Dunkeln aussehen soll ! Auch wenn das zunächst mal gar nicht geplant ist.
Um schön / realistisch zu wirken darf dann nämlich kein Licht sein, wo es nicht hingehört.
Der Extremfall sind durchscheinende Wände ...

Hier sollte also ebenso viel Mühe und Zeit (auch mit Tests im Dunkeln) verwendet werden, wie der äußeren farblichen Gestaltung. Insbesondere wenn es höchsten Ansprüchen genügen soll, die z.B. dann aktiv beleuchtete Fenster sind.

Jetzt der Versuch von kürzeren Sätzen:

- Alle Dachteile sollten m.E. in dieser Phase ebenfalls schon farblich fertig gehandelt sein.

- Haus mit beiligender Maske wie hier im Bsp. (rechts neben dem Dach stehend): Ich bin davon eher angetan und habe damit ganz gute Erfahrungen gemacht und daher die Wände schon zusammengeklebt. Man kann aber auch erstmal nur die Wände mit Gummiringen zusammenfügen. Sollte es optisch nicht passen, kann ich durch die Dachöffnung oder von unten her die Bereiche mit schwarzer Farbe abdecken. Leichter geht es natürlich, wenn die Wände noch nicht verklebt sind.
Das Abdecken mit Farbe muß im großen Stil, evtl. sogar durch mehrmalige Anstriche gemacht werden, wenn dem Bausatz keine Maske beiliegt.
Die bereits sauber zusammengeklebte Maske kann ich nun von unten oder oben einsetzen. Dann lege ich die bereits zusammengeklebten Dachhälften auf, platziere eine Modellbau-Glühlampe ins Haus und schaue mir das in aller Ruhe ringsherum an.

- Auswahl der Fenster: In einem Haus leuchten nie alle Fenster, nur einzelne Räume. Fenster bzw. die Maske werden nun auf der Innenseite gegebenenfalls ebenfalls geschwärzt.

- Lichtquelle: Reicht eine aus oder ist es zu dunkel ? Man sollte sich auch Gedanken zur Befestigung und des möglichst leichten Wechsels der Birne / LED machen. Ich habe daher auch Gebäude wie ein Reiterstellwerk, bei dem das Dach nur aufliegt.

- Fixierung der Maske: sollte an allen Wänden und auch unten gemacht werden, so daß sie nicht irgendwo wellig absteht und ggf. unschöne Effekte erzeugt.

Soviel für heute. Jetzt muß ich noch an meinen schönen Baum sitzen

P.S.: Fragen werden gerne beantwortet, Kritik ebenfalls angenommen. Für perfekt halte ich mich nicht und auch die Ansprüche sind nicht die Allerhöchsten.


Gruss,
Alex

Märklin seit 1977; digital-Fahrer H0 und Spur 1; fast ausschließlich Dampfloks, teils noch in Umrüstung auf ESU. Mitglied der legendären SAB in Münsingen.


alexus, MiWeTa, H0f-Fan 2 und Werner Mugler haben sich bedankt!
 
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RE: Entscheidende Phase beim Häuschenbau

#2 von Dampfalex , 28.12.2023 21:48

Hallo,

heute berichte zur weiteren (unerwarteten) Entwicklung und gebe außerdem noch Infos zu Farben, Werkeugen, etc.

Der zuvor beschriebene Lichttest hat nun überraschend gezeigt, daß die Papiermaske innen nicht ausreicht. Das Licht schien durch die weißen Wände.
Normalerweise werden alle Teile von mir mit Farbe behandelt. Im Fall der weißen Wände dachte ich mir das ersparen zu können, da die Flächen relativ klein sind und keinen Plastkglanz hatten. Vielleicht war das ein Grund, warum noch Licht durchdringen konnte.

Ein Bemalen der Wände innen war also notwendig bis es so aussah
Bild entfernt (keine Rechte)
Das hat knapp eine Stunde gedauert, die Wände sind ja nur noch von unten oder oben zugänglich.
Nun dringt nur noch Licht durch die "Vorhänge" /Fenster.
Jetzt wurden die Räume / Fenster ausgewählt, die nicht beleuchtet sein sollten und die Maske dort innen geschwärzt. Übrigens ebenso mit dem Revell-Schwarz (2x) und nicht mit einem Edding, denn der kann durchdringen !
Noch ein Tipp zu den Papiermasken: Beim Zuschneiden müssen selbst Klebelaschen ergänzt werden, da von den Herstellern nicht vorgesehen.
Die sehen bei mir dann so aus und sorgen für schnellen Aufbau der Papiermaske und die Fixierung derselben am Modell
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Jetzt noch ein paar Worte zu Farben und Werkzeugen
Ich verwende seit ewiger Zeit schon die kleinen Revell-Farben, denn die Qualität ist immer noch gleich gut. Sie lassen sich auch verdünnen, was aber unbedingt mit dem "Color Mix" von Revell gemacht werden muß. Andere Lack-Verdünner haben bei mir schon zur Zerstörung der Farbe geführt, was man natürlich erst dann feststellt, wenn man sie gerade braucht
Die Pinsel (hier empfehlen sich viele kleine verschiedene) reinige ich kurz in einer Kleinmenge Waschbenzin, das ich in einem verschlossenen Senfglas immer am Arbeitsplatz habe.
Wer partout nicht mit Farbe arbeiten will, sollte sich nach Lasercut-Bausätzen umschauen. Diese sind sehr präzise, optisch ansprechend aber eben teuer. Bisher hab ich erst ein Modell gebaut, aber das Material ist wirklich ein Quantensprung im Modellbau. Ganz abgesehen vom anderen, sicher gesundheitsschonenderen Kleber.

Und hier zeige ich jetzt mal meine Standardwerkzeuge, im Fall des Messers und Schraubenziehers schon viele Jahre alt und bewährt
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- Kleber: Nur eine Version mit Kanüle ist m.E.tauglich, um möglichst wenig Kleber aufzutragen.
- Wattestäbchen: falls doch geschehen, zum sofortigen Aufnehmen überschüssigen Klebers an der Klebestelle
- Bastelmesser: damit mache ich nahezu alles, vom Abtrennen der Spritzlinge bis zum Abkratzen (wichtig!) der Farbe an den Klebestellen. DIe Klingenform ist dazu ideal. Eine Feile z.B. brauche ich daher sehr selten.
- Pinzette: so feine Finger für kleinste Teile hat kein Mensch. Ich schon gar nicht, nur die ruhige Hand dazu.
- Schraubenzieher: zum Öffnen der Farbdöschen
- Viele Zahnstocher: zum Umrühren der Farben, zum Kleben kleinster Mengen, etc.
- und weitere Hilfsmittel wie Gummiringe, Wäschklammern, Holzklötze, etc.


Gruss,
Alex

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