RE: Deutsche Lokomotiven beschädigen angeblich Gotthard-Strecke

#1 von bahnix ( gelöscht ) , 18.04.2008 10:14

Hallo,

Zitat
Entgleisung
Schweizer Schmierendrama
Deutsche Lokomotiven beschädigen angeblich die Gotthard-Strecke

Von Thomas Kirchner
Die Schweizer Bundesbahnen (SBB) glauben die Ursache zweier rätselhafter Unfälle auf der Gotthard-Linie im Kanton Tessin gefunden zu haben. Im Februar war an ein und derselben Weiche bei Pianotondo zweimal Züge entgleist. Weil sie langsam fuhren, gab es keine Verletzten, dafür aber stundenlange Verspätungen.

Die Fachzeitschrift Schweizer Eisenbahn-Revue hat nun laut einem Bericht des Zürcher Tages-Anzeigers eine Hypothese aufgestellt, die von den SBB bestätigt wird: Die Züge entgleisten auch deshalb, weil die Schienen nicht ausreichend geschmiert waren. Das wiederum hängt damit zusammen, dass auf der Strecke seit einigen Jahren zahlreiche ausländische, vor allem deutsche, Lokomotiven verkehren, die deutlich weniger Schmiermittel an die Gleise abgeben als die Schweizer Pendants.

Die Unfallstelle liegt in einer S-Kurve. Wegen der langsamen Fahrt ist die Fliehkraft gering, die Räder werden nicht an die Schiene gedrückt. Beschleunigt die Lok, kann es zum "Aufklettern" kommen: Die Räder arbeiten sich an der Innenseite der Schiene nach oben und entgleisen.

Verhindern lässt sich dies durch das Schmiermittel, das Schweizer Lokomotiven alle 500 Meter auf ihre Räder geben. Von dort gelangt es auf Schienen und Weichen, senkt die Reibung und verhindert so das Aufklettern. Laut Tages-Anzeiger ist jede vierte Lok am Gotthard eine Lok der Deutschen Bahn, aus der Baureihe 185. Die DB schmiert angeblich zehnmal weniger als die Schweizer Kollegen, weil die deutschen Strecken weniger bergig sind.


Quelle: sueddeutsche.de; Entgleisung Schweizer Schmierendrama

Das mit dem Schmieren von Schienen gegen das "Aufsteigen" der Räder war mir neu. Nicht daß jetzt auch die Modellbahnschienen geschmiert werden müssen, das machen überölte Loks ja dann ohnehin.


Gruß
Sven


bahnix

RE: Deutsche Lokomotiven beschädigen angeblich Gotthard-Strecke

#2 von Gast , 18.04.2008 11:23

Hallo Sven,

die technische Einrichtung dafür nennet sich Spurkranzschmierung und dafür gibt es Düsen, die jeweils die vorlaufende Achse besprühen. Das haben alle Bahnfahrzeuge drin. Und die DB ist ja da etwas locker im Umgang mit. Ich erinnere an das Theater in Frankfurt mit der Ausfahrt zum Südbahnhof, wo die Schienenköpfe nach kurzer Zeit abgefahren waren oder an das Desaster von Stuttgart, als fast die gesamte 420er Flotte ausgefallen war, weil man eine andere, billigere, Sorte Schmierfett verwendete und dadurch die Sprukränze zu Messerschneiden wurden und die Schienenköpfe in der Wendeschleife Schwabstraße (R=190m) teilweise auf unter 50% abgefahren waren.

Das traue ich denen zu. Einfache Abhilfe: Entweder werden Schiertöpfe eingebaut, die kurz vor der Weiche eine Zusatzportion Fett abgeben, das haben oftmals Strassenbahnen, oder die Spurkranzschmierung wird anders eingestellt (Software).

Wolfgang



   


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