Hallo,
1997 kam die 194 158 nach Krefeld und wartete auf die Aufarbeitung von dem damaligen Verein AGHE in dem ich Mitglied bin. Damals hatte ich die Idee einer Homepage mit der V 60 habe ich ja schon mal eine BR beschrieben. heute ist das so die 194 158, wie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild kam.
Achtung!! wieder viele Bilder und viel Text... wieder in mehrere Teile
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Die 194 158-2 "Das deutsche Krokodil"
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Bei der E 94 handelt es sich um eine leistungsstarke elektrische Güterzuglokomotive, die zum Betrieb auf steigungsreichen Gebirgsstrecken konstruiert wurde.
Den Beinamen "Deutsches Krokodil" entlehnte man wegen der beiden charakteristischen Vorbauten dem ebenfalls gelenkig ausgeführtem "Schweizer Krokodil", welches bereits 1926 am Gotthard eingesetzt wurde.
<b>Die Konstruktion</b>
Die 118 Tonnen schwere E 94 besteht aus einem Brückenrahmen mit dem Lokkasten, der auf beiden dreiachsigen Drehgestellen ruht. Zwei halbhohe Vorbauten sind mit den Drehgestellen fest verbunden.
Während der Lokkasten den Haupttransformator und die beiden Führerstände beherbergt, befinden sich in den Vorbauten weitere elektrische Einrichtungen, die zum Betrieb der Lok notwendig sind. Die sechs Elektromotoren sind je einer Achse zugeordnet und leisten etwa 3240 kW.
Wegen des Einzelachsantriebs und der hohen installierten Leistung galt die E 94 noch lange nach ihrem Erscheinen als fortschrittliche Konstruktion.
<b>Die Einsatzgeschichte</b>
Im Mai 1940 stellte die Deutsche Reichsbahn mit der E 94 001 das erste Exemplar dieser Lokbaureihe in Dienst. Insgesamt fertigte die Lokomotivindustrie 145 Lokomotiven dieser Baureihe bis zur Kapitulation.
Mit der Inbetriebnahme der E 94, war es möglich, den erhöhten Transportanforderungen während des Krieges, vor allem auf den schwierigen Strecken Österreichs und Süddeutschlands gerecht zu werden. Darüber hinaus wurden einige E 94 auch in Mitteldeutschland und Schlesien eingesetzt.
Nach Kriegsende verteilten sich die E 94 auf die Bahnverwaltungen Österreichs und beider Teile Deutschlands.
Viele der teilweise arg in Mitleidenschaft gezogenen Maschinen mußten erst aufwendig repariert werden oder wurden wegen zu schwerer Trefferschäden ausgemustert.
Von den in Österreich verbliebenen E 94 ( Baureihe 1020) setzte die ÖBB 44 Lokomotiven derart instand, daß diese noch bis 1995 im Einsatz waren und so eine Betriebsdauer von bis zum Teil 55 Jahren erreichten.
Rund 20 Loks der Baureihe E 94 gelangten in den Bestand der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Vorübergehend wurden diese E 94 ab 1946 als Reparationsleistung in die UDSSR verbracht; die Rückgabe erfolgte bereits jedoch Jahre später.
Bis 1990 nutzte die DR ihre dort als Baureihe 254 bezeichneten E 94 vorwiegend im Großraum Leipzig.
Der weitaus größte Teil der "Deutschen Krokodile" war bei der Deutschen Bundesbahn eingesetzt. Zusammen mit den nach Kriegsende fertiggestellten und nachgebauten E 94, standen der DB 124 Krokodile zur Verfügung. Dazu zählten auch vier E 94, welche die Bundesbahn von der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1954 übernahm.
Die ab 1968 als 194 bezeichneten Maschinen gehörten bis zu ihrer Ausmusterung zum alltäglichen Bild südlich der Mainlinie und waren für die DB trotz der bereits hohen Nutzungsdauer lange unverzichtbar.
<b>Das Ende der "DB - Krokodile"</b>
Am 29. Mai 1988 erbrachten 194 112-9 und 194 158-2 ihre letzten Leistungen. Damit endete die Einsatzgeschichte der "DB - Krokodile" nach rund 48jähriger Betriebsdauer.
<b>194 158-2 bleibt erhalten!</b>
Seit Juni 1997 befindet sich die 194 158-2 in unserer Obhut. Diese Lok war das letzte bei der Deutschen Bundesbahn eingesetzte "Krokodil". Bereits 1988 sollte auch sie im Ausbesserungswerk Bremen zerlegt werden. Bestimmte Umstände führten aber dazu, daß die 194 158-2 noch bis 1992 dort abgestellt blieb, bevor die Lok einem Schrottzerlegungsbetrieb in Leer/Ostfriesland zugeführt wurde. Die endgültige bevorstehende Zerlegung konnte durch das gezielte Eingreifen der Lokführerin Barbara-Birgit Pirch gerade noch rechtzeitig verhindert werden.
<b>194 158-2 macht Fortschritte !</b>
Sehr viel Zeit und Geld war notwendig, um die einst vollkommen desolate 194 158-2 wieder in einen funktionsüchtigen Zustand zu versetzen. Neben dem Tausch des Haupttransformators, Instandsetzungsarbeiten am Schaltwerk, Überholung der Druckluftanlage, umfangreiche Blecharbeiten an den Vorbauten u.v.m. erhielt die Lok auch eine neue Zugsicherungsanlage (INDUSI). Viele Kleinteile wurden in mühevoller Handarbeit nachgefertigt. Auch die schon zu aktiven Betriebszeiten installierte Zugfunkanlage, welche aber mit roher Gewalt während der jahrelangen Abstellung entfernt wurde, ist bereits wieder komplett nachgerüstet.
Um die 194 158-2 künftig auf dem öffentlichen Streckennetz einsetzten zu können, ist noch eine Hauptuntersuchung erforderlich. Auch eine Beblechung des Lokmittelkastens steht noch an.
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Folgende Bilder sind im AW Bremen entstanden. Die Lok stand fast 10 Jahre in Leer/Ostfriesland. Die Lok war zuvor nach ihrer Z - Stellung bzw. Ausmusterung nach Bremen gelangt mit einigen Schwestermaschienen. Dort fand eine "ABM Maßnahme statt, die die Maschinen zerlegten. Alle Maschinen bis auf die 158-2 waren zerlegt worden als die Maßnahme eingestellt worden war. danach gelangte die Lok nach Leer. Dieser Schrotti wollte die lok auf einen Sockel stellen wozu es nie kam. Mehr dazu im nächsten Teil. Bilder werden chronologisch eingestellt.
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Fotoscan und Smlg. M. Küpper
Ende Teil 1
viewtopic.php?t=37328,-194-158-teil-ii.html
Teil 2 - Lebenslauf, Technische Daten, Bauteilerklärungen und viele Bilder