RE: Railcom Verständnisfrage

#1 von chrystal ( gelöscht ) , 17.10.2008 00:17

Bezüglich Railcom Dingens:

Soweit ich das verstehe sendet die Zentrale Telegramme an die Locdecoder. Alle paar zig Millisekunden hät die Zentrale die Luft an und die Locdecoder nennen ihren Namen. Das interessiert aber niemanden, sofern sich nicht eine Lok im Einzugsbereich eines Detektors befindet, der über Kabel meldet: Hier bei mir ist Lok Nummer vier...

Das mit dem Kabel stört mich. Dazu jetzt Frage 1: Wenn ich eine Lok "frisch" auf die Gleise setze, erkennt das die Zentrale, genauer würde dies z.b. auf einem PC Programm auch sichtbar?
Frage 2: Wenn ich die Gleise durchgängig, also ohne Isolierstücke habe, die Segmentierung mit Lokdecodern mache, die mittels Reed-Kontakt und Auschaltverzögerung ans Gleis-Netz gehen und die Auswertung Global mit einem einzigen Detektor mache... kann dann die Zentrale oder ein Programm etwas damit anfangen?

Meinen tue ich das so: z.b. Adressen 1-10 sind 10 echte Loks welche auch fahren können. Adressen 11-30 sind "Economy Lokdecoder" die über Reed am Gleis angeschlossen sind und für Hausnummer 3 Sekunden (RC-Glied?) aktiv werden, wenn eine Lok über sie fährt. Innerhalb dieser Zeit erkennt der globale Detektor das (wieder Hausnummer) zusätzlich Lok 18 aktiv ist und Ich und/oder Zentrale/PC wissen das jetzt Gleisabschnitt 8 besetzt ist/war.

Geht das, gibts das, oder könnte das was werden? Ich möchte absolut keine Zusatzverkabelung entlang der Strecke...


chrystal

RE: Railcom Verständnisfrage

#2 von Gast ( gelöscht ) , 17.10.2008 01:10

Hallo Chrystal:

Zitat
Dazu jetzt Frage 1: Wenn ich eine Lok "frisch" auf die Gleise setze, erkennt das die Zentrale, genauer würde dies z.b. auf einem PC Programm auch sichtbar?



Die meisten Railcom-Loks senden dauernd Ihre Adresse. Erkennen könnte die sowohl ein Lokaler Detector , der an einen Gleisbereich angeschaltet ist, als auch eine railcomfähige Zentrale oder railcomfähiger Booster (global) auch ohne die lokale Schaltung. Eine Booster meldet das dann ggf. weiter an die Zentrale.

Ob die Adresse der Name , das Bild am PC sichtbar wird, hängt davon ab, ob die Zentrale das dem PC meldet, und ob der PC das verarbeitet.

Derzeit kenn ich keine Zentralen und Booster oder auch PC-Programm die das durchgängig beherrschen. Bin aber sehr gespannt , was da noch kommen wird.

Zitat
Frage 2: Wenn ich die Gleise durchgängig, also ohne Isolierstücke habe, die Segmentierung mit Lokdecodern mache, die mittels Reed-Kontakt und Auschaltverzögerung ans Gleis-Netz gehen und die Auswertung Global mit einem einzigen Detektor mache... kann dann die Zentrale oder ein Programm etwas damit anfangen?



Eher nicht, die Steuerung wüsste nur, es wurde gerade z.b. dir Stelle 123 passiert, aber nicht von wem. Genua das machen auch ohne RailCom bereits Belegtmelder (mit Isolierstücken) aber auch Reaadintakte an Rückmeldern. Nur nicht übers Gleis.

Etwas "besseres" gibt es von Zimo. Da kann meineswissens ein km-Stein (IR-Sender im Gleis) der entsprechend ausgestatteten Lok (IR-Empfänger) die soeben passierte Positition z.B. km 123 mitteilen. Die Lok selber meldet nun via RailCom: "Ich, die Lok 4711 habe gerade km 123 passiert". Damit kann man schon ne Menge anfangen. Wahrscheinlich zumindest das Zimo-Programm.

Zitat
Meinen tue ich das so: z.b. Adressen 1-10 sind 10 echte Loks welche auch fahren können. Adressen 11-30 sind "Economy Lokdecoder" die über Reed am Gleis angeschlossen sind und für Hausnummer 3 Sekunden (RC-Glied?) aktiv werden, wenn eine Lok über sie fährt. Innerhalb dieser Zeit erkennt der globale Detektor das (wieder Hausnummer) zusätzlich Lok 18 aktiv ist und Ich und/oder Zentrale/PC wissen das jetzt Gleisabschnitt 8 besetzt ist/war.



Ich denke das klappt nicht: Die RailCom-Lok sendet Ihre Adresse 10 normalerweise immer. nicht nur wenn sie gerade fährt. Deswegen weisst Du so nicht, welche Lok gerade beim Economy 11 vorbeigekommen ist.

Zitat
Geht das, gibts das, oder könnte das was werden? Ich möchte absolut keine Zusatzverkabelung entlang der Strecke...


Ja , ich denk bei Zimo mit den Meilensteinen. Der Preis : Eine IR-SendeDiode im Gleis samt kleiner Beschaltung, und die wahrscheinlich bereits global Railcom fähiges Zimo - System.

RailCom könnte theoretisch noch viel mehr. Aber es ist noch in der Entwicklung. Das Wort selbst sagt nicht über den konkreten Funktionsumfang aus, also das was der Hersteller damit konkret macht. Sorgt aber dafür, das das was RailCom macht zusammen mit anderen RailCom Funktionen auch funktionert.

Nehmen wir mal an, die Lok würde melden, welchen km-Stein sie zuletzt überfahren hat, und wie weit sie seit dem gefahre ist. Dann wüsste ein kluger PC, wo genau die Lok ist, und wie schnell sie gerade fährt. Ab jetzt träume ich wahrscheinlich bereits von übermorgen. ops:

Viele Grüße
Frank


Gast

RE: Railcom Verständnisfrage

#3 von Muenchner Kindl , 17.10.2008 06:52

Guten Morgen,

Zitat
Soweit ich das verstehe sendet die Zentrale Telegramme an die Locdecoder.



Zunaechst sendet die Zentrale keine Telegramme an die Decoder, die senden aber bei jeder Austastluecke ihre Adresse ins Gleis.

Zitat
Das interessiert aber niemanden, sofern sich nicht eine Lok im Einzugsbereich eines Detektors befindet, der über Kabel meldet: Hier bei mir ist Lok Nummer vier...



Das ist ein Anwendungsfall mit lokalen Detektoren. Ja, ueber einen solchen wird ein zu ueberwachender Gleis versorgt und wenn eine Lok mit RailCom diesen befaehrt wertet der Detektor die empfangenen Pakete aus. Was danach geschieht ist vom Hersteller abhaengig:
Bei Lenz gibt es aktuell einen lokalen Detektor mit integrierter Anzeige, das heisst, abgesehen von 3 Draehten zum Gleis, keine Kabel, dafuer die Anzeige nur vor Ort (oder grosser Verkabelungsaufwand zum Montageort des Moduls).
Tams geht den Weg, dass Detektor und "Applikation" (z.B. Anzeigemodul) voneinander getrennt sind und ueber einen Zweidraht-RS485 miteinander verbunden sind. Verkabelungsaufwand ist da, dafuer eher gering und die Module koennen frei platziert werden.
Den Zimo-Kilometerstein habe ich so verstanden, dass er die Adresse der Lok ausliest und zusammen mit seiner eigenen Kennung an den globalen Detektor sendet (ich habe nichts von IR gehoert, kann aber auch irren).
Der globale Detektor gibt die Daten des Decoders, welcher sich gerade im Zugriff befindet, an die Zentrale weiter. Faehrt man also mit der Lok 120 in einen entsprechenden Abschnitt wird auf der Zentrale angezeigt, dass Lok 120 den Kilometerstein 3 ueberfahren hat.


Zitat
Wenn ich eine Lok "frisch" auf die Gleise setze, erkennt das die Zentrale, genauer würde dies z.b. auf einem PC Programm auch sichtbar?



Eine Anmeldung a'la mfx ist theoretisch moeglich. Voraussetzung ist, dass die Lok in einem lokalen Detektorabschnitt aufgesetzt wird und der Detektor mit der Zentrale verbunden ist, wie auch immer.
PC-Programm ist technisch die einfachste Loesung. Wie schon geschrieben werden bei Tams die Komponenten per RS485 verbunden, den Detektoren ist das dabei Wurst, ob sie mit einer Anzeige oder einer PC-Schnittstelle und einer Software kommunizieren. Aktuell geht es aber leider nicht, zu erwarten ist jedoch nach meiner Einschaetzung viel.


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