RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#1 von loba55 , 13.02.2009 14:34

Liebe Forenleser,

normalerweise nehmen die Dampfloks bevor sie auf die Drehscheibe fahren frische Kohle auf, werden entschlackt usw.

Bei mir auf der geplanten Anlage reicht aber der Platz vor der Einfaht auf die Drehscheibe nicht, habe aber Platz neben dem Lokschuppen.

Meine Frage deshalb, gab es beim Vorbild auch die Situation > Lok fährt auf Drehscheibe > Drehscheibe dreht auf Gleis wo Lok frische Kohle aufnehmen kann und entschlackt wird > Lok fährt wieder auf Drehscheibe > Drehscheibe dreht auf freies Gleis vor Lokschuppen?

Gruß
Michael


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RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#2 von Joeys Teppichbahn , 13.02.2009 14:55

Hallo Michael,

ich finde deine Idee zu dem Behandlungsgleisen im Bahnbetriebswerk super und platzsparend. Sie ist genial für alle, die ein BW realisieren wollen und kaum Platz haben. Beim Vorbild gab es diese Möglichkeit bestimmt auch irgendwo. Ich plane auch sehr vorbildsgetreu meine Anlage mit dem Thema Bahnhof Hammelburg. Aber ein paar Abweichungen machen nichts aus (meine Meinung

Überleg halt einfach mal, ob du nicht doch noch irgendwo platz hast oder stelle den Gleisplan online, dann können wir mal gemeinsam an änderungen überlegen. (natürlich auch nur n vorschlag)

FG

JO


LG, Joey ;)

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RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#3 von V90_Kai ( gelöscht ) , 13.02.2009 16:30

Hallo Michael

Das kannst ruhig so machen. Auch in Echt gab es BWs mit beengten Platzverhältnissen, auf denen die "klassische" Abwicklung,
also alles auf den Zufahrtsgleisen, nicht möglich war.

Grüsse, Stefan


V90_Kai

RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#4 von Multi ( gelöscht ) , 14.02.2009 14:34

Hallo Michael,

übrigens gab es in Einzelfällen (d.h. in einzelnen bestimmten BWs) auch die umgekehrte Reihenfolge. Leider kann ich jetzt nicht auswendig sagen, in welchen, da müsste man die Literatur durchwälzen.

Aber für Dich ist das insofern interessant, weil bei Deiner Anordnung, wenn das Behandlungsgleis belegt ist, das Zufahrtsgleis irgendwie geräumt werden muss. Deshalb würde ich auf jeden Fall im kurzen Zufahrtsgleis einen Wasserkran aufstellen, damit auf jeden Fall Wasser genommen werden kann.

Der Sinn der Reihenfolge "zuerst Bekohlen" ist ja der, dass der Heizer nach dem Entschlacken und Löscheziehen bzw. auch nach Abstellen der Lok zum Wiederaufbau des Feuers frische Kohle zur Verfügung hat. Wenn aber aus irgendwelchen Gründen die optimale Reihenfolge nicht realisiert werden kann, dann geht es eben anders.
Wird erst unmittelbar vor Ausfahrt bekohlt, ist die mitgeführte Kohlenmenge am größten. Vgl. die Klagen des Personals der Züge Hamburg-Köln mit satirischen Vorschlägen für zusätzliche Bretterverschläge auf 2'2'T34 ("der Tender fasst nur 10 t Kohle").

Gruß Dietmar


Multi

RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#5 von Bobbel , 15.02.2009 21:41

@ Michael

Der Ablauf der Dampflokbehandlung im Bahnbetriebswerk ist auch abhängig von den Örtlichkeiten.
Eine generelle Aussage kann hier nicht gemacht werden.
Jedes Betriebswerk war anders, ein Unikat also.
Eine gute Lektüre ist das Sammelwerk "Deutsche Bahnbetriebswerke" von Matthias Fuhrmann.

Als Beispiel der anderen Art möchte ich das Betriebswerk Tübingen, welches ich m.E. seit Mitte der 1960er Jahre kenne, kurz vorstellen.
Im Betriebswerk Tübingen beispielsweise war die Drehscheibe weit vor den Lokbehandlungsanlagen und konnte z.T. umfahren werden.
Die Entschlackung und Besandung war vor einem Rechtecklokschuppen angeordnet.
Eine württ. Besonderheit war das gemeinsame Gerüst der Besandung mit dem Bockkran der Entschlackung.
Unter der Besandung war außerdem eine Grube, zum Inspizieren der Loks während der Besandung, untergebracht.
Die Bekohlungsanlage, eine moderne DB-Bauart, stand weit abseits, seitlich hinter den Lokschuppen.
Zwischen den Lokschuppen war (ist) eine Schiebebühne auf der defekte oder zur Inspektion anstehende Maschinen in den Reparaturbereich
auf das entsprechende Gleis verschoben wurden.
Die Drehscheibe und die Schiebebühne wiesen eine Besonderheit auf.
Die Verriegelung der Dreh- bzw. Schiebebühne war nicht mittig, sondern seitlich angeordnet.
Bei einer mittigen Anordnung hätten Teile der Verriegelung in das untere Lichtraumprofil der Zahnraddampfloks Baureihe 97.5 (württ. Hz)
und später der Zahnradschienenbusse VT 97.9 (797.9) geragt.
An der Schiebebühne war die seitliche Verriegelung im Jahr 2001 noch vorhanden.
Außerdem waren ein Ellok- und ET-Schuppen, später eine Dieseltankstelle und eine Wagenwaschanlage auf dem Gelände.

Zur Info:
Das Bw Tübingen beheimatete ab ~ 1945 und zu DB-Zeiten, bis 1974, folgende Dampflokbaureihen:
24;
38.10 (pr. P8 );
42;
50 und 52;
57.10 (pr. G10);
58.5 (württ. G12) und 58.10 (pr. G12);
64;
75.0 (württ. T5);
92.1 (württ. T4);
93.5 (pr. T14.1);
94.1 (württ. Tn) und 94.5 (pr. T16.1);
97.5 (württ. Hz) = Zahnraddampfloks.

Die Einheitsloks der Baureihen 24, 42, 52 und Länderbahnloks der BR 92.1 wurden vor 1954/55 abgegeben oder ausgemustert.

Von anderen Bw's (z.B. Ulm, Aulendorf, Rottweil und Freudenstadt) kamen Loks der Baureihen 38; 44; 50; 64; 78 und 86 umlaufbedingt nach Tübingen.

Ich hoffe, daß ich Dir mit meinen Ausführungen weiterhelfen konnte.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: Dampflokbehandlung vor Einfahrt in die Drehscheibe

#6 von loba55 , 16.02.2009 08:31

Hallo zusammen,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten, also kann ich so weiter planen.

Gruß
Michael


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