Hallo Olli,
Zitat von Schwob
Servus,
grundsätzlich sollte diese Schutzmaßnahme an jeder Spule eingebaut werden, vorausgesetzt Halbleiter sind im Stromkreis.
Für DC kann man Freilaufdioden oder Varistoren verwenden, für AC RC-Glieder und Varistoren.
/Klugscheißmodus an
Noch eine kleine Korrektur:
Die sog. Selbstinduktionsspannung, die ihrer Ursache entgegen wirkt (ist genau anderst rum gepolt wie die Betriebsspannung) ensteht nicht durch das bleibende Magnetfeld, sonder durch das sich ändernde Magnetfeld. Bei bleibendem Magnetfeld wird keine Spannung induziert. Und ändern tut es sich eben bei DC nur wenn man die Spannung ausschaltet, nämlich von "Magnetfeld da" auf "Magnetfeld weg"
Oder noch etwas präziser:
Wenn der Strom an der Spule gerade abgeschaltet wird, ist ja noch Restmagnetismus vorhanden. Dieser baut sich jetzt ab. Da der Stromkreis ja offen ist, ergibt sich eine induzierte Spannung, die so hoch ist, dass sie die Isolationsfestigkeit det Luft zwischen den Kontakten überschreitet. Dies würde sich jetzt als Funke am öffneneden Kontakt bemerkbar machen. Eine Diode umgekehrt parallel zur Spule begrenzt jetzt diese Spannung.
Zitat von Schwob
Meines Wissens bringt die Freilaufdiode an der CE Strecke des Transis nichts, da ja dann die Spannung nicht kurzgeschlossen wird, was ja bei der parallel zur Spule geschaltenen Diode Sinn und Zweck ist.
Doch, wenn die Freilaufdiode wie oben beschrieben fehlt, dann kann diese Gegenindukktionsspannung sehr schnell die maximal zulässige Emitter-Kollektorspannung überschreiten. Diese liegt häufig bei etwa 40V. Je nach Transistortyp natürlich
Zitat von Schwob
Übrigens fehlt in dem Schaltplan mit dem Relais der Widerstand oberhalb des Kollektors, und der Verbraucher, sprich das Relais wird unterhalb des Emitters eingebaut.
/Klugscheißmodus aus
Gruß
olli
Die Schaltung ist sicher nicht falsch. Gut, über einen zusätzlichen Widerstand als Strombegrenzung kann durchaus gestritten wwerden. Doch ob jetzt das Relais am Kollektor angeschlossen ist oder am Emitter, hängt von der Schaltungsauslegung ab. Oft gibt es Darlingtontreiber, die bloss einen "open Collector" Ausgang haben. Da ist intern der Kollektor fix an der Masse angeschlossen und nur der Kollektor ist herausgeführt.
Sehr schönes Beispiel unter folgendem Link:
http://chdist35.distrelec.com/distrelec/...FILE/643106.pdf
Aber das ist letztlich nur eine Anwendung einer Schutzdiode.
Es gibt auch spezielle Dioden, die ganz ähnlich funktionieren wie Zenerdioden, die ab einer gewissen Sperrspannung sehr schnell leitend werden können und sehr viel Strom vertragen können. Diese Dioden werden häufig in Versorgungseinheiten eingebaut. Sie weerden hinter einer Sicherung direkt in Sperrichtung hinter dem Anschlusssteckers eines Netzteils eingebaut. Verträgt das zu schützende Gerät nur maximal 24V, so baut man vielleicht eine Schutzdiode mit einer Durchbruchspannung von 26V ein. Speist man das Gerät fälschlicherweise mit mehr als 26V so wird diese Diode schlagartig leitend und macht einen Ssatten Kurzschluss was die vorgeschaltete Sicherung durchbrennen lässt. Die Diode geht dann nicht gleich auch über den Jordan, die Schaltung selbst bleibt auch heil. Lediglich eine neue Sicherung einsetzen und das Gerät hat keinen Schaden erlitten.
Reinhard hat sicher so eine Diode gemeint im Thread über die blauen Trafos. Dumm ist in deisem Fall nur, dass wenn die Spannung überschritten wird, der Thermoauslöser ansprechen wird bevor man die Chance hat die Fahrtrichtung zu wechseln.
Die Frage nach der Schutzdiode kann man leider nicht pauschal beantworten. Denn es kommt immer auf die Anwendung an. Oder was geschützt werden soll.
Oft erkennt man als Freilaufdiode eine gewähnliche 1N4148, oft eine 1N4001 oder so. Wir in der Firma haben auch schon sehr schnell schaltende Dioden (GAxxx ) angewendet für Schutz von Magnetventilen in Beatmungsgeräten, Transzorbdioden als Überspannungsschutz auf jeder Steckkarte usw.