Besteht eigentlich die Möglichkeit, dass man bei der Wartung einer Lok, aufgrund von statischen Aufladungen, den Decoder Beschädigt oder gar gänzlich abschießt?
ja diese Möglichkeit besteht durchaus. In der Regel sollte es ausreichen, vor Arbeitsbeginn an der Lok einen größeren Metallgegenstand wie z.B. einen Heizkörper anzufassen um sich zu "entladen".
Es gibt aber für Elektronik-Arbeitsplätze auch spezielle Armbänder mit einem Kabel daran.
es reicht auch die Lok einfach auf eine geerdete Lokliege zu legen.
Ich habe für Arbeiten an der Elektronik ein Erdungsarmband am Arbeitsplatz. Ansonsten achte ich einfach darauf nicht das Massekabel und das Schleiferkabel zu beschädigen.
das ist mir leider vor zwei Tagen selbst passiert, als ich den Pufferbaustein falsch angefasst hatte und das Gleis noch nicht stromlos war (welch Torheit! ). Da war der 60760 hin
Hallo. Die landläufigeMeinung, ein kurzes Anfassen des Heizkörpers reiche aus, aum sich zu Entladen. sollte man besser ins Reich der Märchen und Fabelwesen schicken. Bedingt durch Kleidung, die einen synth. Bestandteil hat ist ein erneutes Aufladen sofort wieder möglich. Daher bitte mittels Erdungsarmband erden. Wenn keines vorhanden ist, reicht auch eine Armbanduhr, die man mit einer Krokoklemme an die Hausmasse anschließt. Auch bei Wartungsarbeiten am PC ( Karten ein und ausbau) sollte man die Erdung bewusst einhalten.
Also meine Erfahrungen sagen, dass es durchaus zu statischen Aufladungen kommen kann. Jürgen hat ein paar Punkte angeschnitten: Sythetische Klamotten ohne Antikstatikausrüstung, trockene Luft, isolierende Fussbodenbeläge um nur die wichtisten zu nennen. Ich trage allerdings praktisch nur bekleidung aus Baumwolle und achte auf eine ausreichende Luftfeuchte und habe Naturbeläge (Linoleum) auf dem Boden liegen.
Meine Erfahrungen mit den CMOS-IC´s sind wie folgt: Als wir im geschäft diese Dinger Ende der 70er Jahre in großen Stückzahlen im geschäft bekommen haben, gab es da A, B, C und D-Ausführungen der Chips. Die A durfte man kaum ansehen, schon was das Teil hinüber. Von einem sicheren Betrieb war das weit entfernt. Die B-Serie war deutlich besser und eigentlich musste man die schon recht scharf ansehen um eine Wirkung zu erzielen. Im Normalen Betrieb ging das Teil bei Gewitterluft vereinzelt noch kaputt. Die Baugruppen mit der C-Ausführung hatten alle Fehler, nur der CMOS-baustein, der ging praktisch nicht mehr kaputt. ich hatte meines Wissen eine Anzahl kleiner 5 in über 5 Jahren bei ungefähr 900 eingesetzten Bauteilen. Kurz bevor ich dann ging kam der D-Baustein und da soll es dann überhaupt keine Ausfälle mehr gegeben haben, aber das war nach meiner Zeit in der Technik.
Wenn man einige Vorsichtsmassnahmen beachtet, dann passiert da eigentlich nichts. Allerdings ist es ungünstig, den Dekoder anzufassen, wenn da noch Spannugn auf der lok ist. Obwohl ich das auch schon gemacht habe und dabei noch nie ein Dekoder abgeraucht ist.
Also unkaputtbar sind die Dinger nicht, aber von der Anfälligkeit vor 20 Jahren weit entfernt.
Noch etwas Senf von mir. Bitte nicht direkt mit einer Krokoklemme an die Hausmasse (Erdung, PE was auch immer). Solange man nur an Netzgetrennten Schaltungen rumwerkelt mag das noch gehen. Sollte man aber aus irgendwelchen gründen, mit Netzspannung in Berührung kommen, kann diese Variante tödlich sein. Die ESD-Ableitkabel haben dafür einen 1M Schutzwiderstand eingebaut. Mit dem kann man sich dann auch an Erde trauen.
Da die Decoder ja eingabaut sind und man hier nicht mit ICs werkelt ist die Sach nicht ganz so kritisch. Man sollte es vermeiden erst eine Runde über den Teppich zu laufen und dann direkt auf die Decoder platine fassen. Wer die innerein mit einem Pinsel reinigt, sollte darauf achten das dieser nicht aus Plastik ist, ansonsten kann der sich auch aufladen....