RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#1 von wsnt ( gelöscht ) , 16.09.2010 18:10

Hallo liebe MoBa-Kollegen,
hier also mein allererster Eintrag in Stummis Forum, nachdem ich schon seit einiger Zeit mehr oder weniger lesend dabei bin. Und er beinhaltet natürlich - wir sind ja schließlich in einem Forum - ein Frage.

Ich plane in absehbarer Zeit eine H0-Anlage zu bauen und sammele dafür auch schon eifrig Ideen und Material. Eines dürfte schon jetzt feststehen: Ohne Höhendifferenzen wird die neue Anlage, so wie sie mir grob vorschwebt, nicht auskommen. Das heißt: Gleiswendeln vorsehen.

Verschiedene Publikationen zum Thema Anlagenbau berichten andererseits unter dem Stichwort "Betriebssicherheit", daß Gleiswendeln besonders im Zusammenspiel mit maßstäblichen 1:87-Wagen durchaus ihre Tücken haben und am besten gar nicht eingebaut werden sollten. Da ich aber auf jeden Fall auch Schnellzüge mit 6-9 Wagen fahren lassen möchte, würde ich schon gerne im Vorfeld der Planung wissen, was denn ein Zug aus maßstäblichen Wagen an Mindestradius braucht, um sicher durch die Wendel zu kommen.

Darum stelle ich mir vor, mit einigen "fliegend aufgebauten" Wendeln verschiedener Radien Praxistests durchzuführen um ein Gefühl zu bekommen, was fahrpysikalisch geht und was nicht. Nun habe ich aber keine Lust, für 100 Euro Holz zu kaufen, die temporären Gleiswendeln zu bauen (wenigstens 1-2 Umdrehungen) und diese dann wieder zu entsorgen, weil sie sich als unbrauchbar rausgestellt haben. Das muß bei den heutigen Holzpreisen doch billiger gehen!

Daher meine Frage:
Hat jemand ein Idee, wie man schnell und kostengünstig eine Gleiswendel mit verschiedenen Radien "simulieren" kann? Alternativ wären natürlich auch Aussagen von Kollegen hilfreich, die bereits Wendelbetrieb mit maßstäblichen 26,4 m-Wagen machen.

Freue mich auch rege Anregungen

Grüße aus dem Taunus,

Franz


wsnt

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#2 von Thomas I , 16.09.2010 19:06

Hallo Franz!

Ein interessante Frage deren Antwort mich ebenfalls sehr interessieren würde.

MfG
Thomas


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RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#3 von Reinhard Heckmann , 16.09.2010 19:14

Hallo Franz,

mit einem Wendel mit variabler Geometrie kann ich leider nicht dienen. Aber ich habe einige Erfahrungen mit meiner im Rohbau befindlichen Anlage Igling II gemacht, die ich dir gerne mitteilen möchte.

Meine beiden Wendel wurde mit RocoLinie Radius 4 und 5 gebaut. Das ergibt im Außenkreis eine Steigung von ca. 2.5% und einen Abstand von 8cm zwischen den Ebenen. Ich fahre hier auch mit 9 1:87 Schnellzugwagen von Roco ohne Probleme. Der längste Güterzug ist 3,50 und wird von einer Trix 44er gezogen. Die Roco 64er schafft die Steigung mit 8 Umbauwagen.... Anhalten und Wiederanfahren im Wendel bis jetzt ohne Problem.....

Loks, die keine 2,5%ige Steigung schaffen, werden "z" gestellt und kommen in die Vitrine

Bilder von Wendel findest Du in meinem Beitrag (sh. Signatur)

Viel Spaß beim Planen

Reinhard


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RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#4 von 01-Fan ( gelöscht ) , 16.09.2010 20:06

Hallo Franz,

ich kann das nur bestätigen war Reinhard Heckmann geschrieben hat. Ich verbaue nur Peco Material (Flexgleise). Mein kleinster Radius in der Wendel ist 60cm (Innenradius). Wenn aus rämlichen Grüden keine größeren Radien möglich sind, wird der Wendel aus Oval ausgebildet. Größte Steigung bei 2,5% im Innenradius. Nicht unerwähnt soll werden, dass beim Einsatz von Kleinserienmodellen (Weinert, etc.) andere Bedingungen, wie bei Serienmodellen. Anbei noch ein Link http://www.nexusboard.net/showthread.ph ... did=315989, wo ich auch was über Gleiswendel geschreiben habe. Zusammenfassend kann man sagen, kleinste Steigung und größtmöglichen Radius wählen, ergibt optimale Betriebssicherheit. Bitte auch die Absturzsicherung nicht vergesssen, hier hat Reinhard eine sehr schöne Lösung gefunden.


01-Fan

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#5 von 01-Fan ( gelöscht ) , 16.09.2010 20:09

Zitat
Bilder von Wendel findest Du in meinem Beitrag (sh. Signatur)


Hallo Reinhard,
kontrolliere mal Deine Signatur, der Link funktioniert nicht. Ich glauche Du musst das Häckchen für automatisches Verlinken entfernen od. setzen.


01-Fan

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#6 von Reinhard Heckmann , 16.09.2010 21:12

Hallo Wolfgang,

danke für die Info. Das "Häkchen" in der Signatur ist jetzt korrekt.....

Viele Grüße

Reinhard


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RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#7 von Stummilein , 16.09.2010 21:46

Zitat von 01-Fan

Zitat
Bilder von Wendel findest Du in meinem Beitrag (sh. Signatur)



Hallo,

Du solltest Deine Signatur mal auf den Link in diesem neuen Forum umleiten, da ich Deinen Beitrag
rübergeholt habe.

1
 
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=50571
 


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#8 von Soulman ( gelöscht ) , 16.09.2010 22:09

Ich lese auch immer wieder, Wendel würden Probleme machen.

Komischerweise machen sie bei mir nie welche und dabei bin ich Teppichbahner. Ich baue Wendel fliegend auf, und zwar Leggisgleiswendel in R1 (!) (NOCH 53001 ) und Märklin C-Gleis.

Vor kurzem gabs in einem anderen Forum die Frage, ob eine Glaskastenlok mit 4 Anhängern so einem Wendel hochfahren kann, und das wurde von diversen Postern als unwahrscheinlich dargestellt. Tatsächlich kann ich mit einer Glaskastenlok in dem vergleichsweise steilen R1 Wendel mit 6 Wagons bergauf ANfahren. Ohne Probleme.

Mit anderen Worten: Ich verstehe all die theoretischen Überlegungen, warum Wendel unter R3 sowieso nicht gehen, warum die und die Loks da nicht hoch kommen und warum das zu steil ist und unsicher... nur bei mir hat's wie gesagt eigentlich nie Probleme gegeben.

Eine Einschränkung habe ich allerdings: ich habe bisher nur Wendel aufgebaut, die ca. 1,5 Umdrehungen habe. Ich habe oft Züge da durchgeschoben, wo die Lok oben schon raus fährt und der letzte Wagon unten noch nicht drin ist. Ich weiss nicht, wie sich das verhalten würde, wenn's eine Umdrehung mehr wäre.

Aber alles in allem bin ich nicht so pessimistisch.


Soulman

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#9 von wsnt ( gelöscht ) , 20.09.2010 09:17

Sorry daß ich erst heute auf Eure Beiträge antworte, hatte die letzten Tage ziemlich viel im Garten zu tun - das schöne Wetter will ja genutzt werden...

@Reinhard: Deine Erfahrungen - gerade mit den 1:87-Wagen - sind sehr interessant und machen Mut, daß man nicht gleich eine Wendel mit einem Durchmesser von 1,60 m und mehr braucht. Und Deine Absturzsicherung ist sehr elegant gelöst.

Auch was Wolfgang schreibt läßt mich zu dem Entschluß kommen, für einen Praxistest eine Wendel mit r=60 cm zu bauen. Das ist noch etwas mehr als Reinhard verbaut hat, denn ich will zusätzlich zu den 1:87 -Wagen von Roco auch noch eine Garnitur von ADE fahren und könnte mir denken, daß derartige Filigranmodelle noch einen Tick mehr "Beinfreiheit" vertragen können.

Wenn die Testfahrt bestanden ist, melde ich mich wieder. Bis dahin habt Dank für Eure Hilfe und viel Spaß beim Planen - Bauen - Fahren.


wsnt

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#10 von drsell , 20.09.2010 18:09

Auf meiner Wendel sind K-Gleise (Außenkreis 2251, Innenkreis 2241) verbaut. Die Ebenen sind durch Gewindestangen fixiert. Meine längsten Züge bestehen aus sechs Wagen 1:87 mit maximaler Wagenlänge von 310 mm. Ein Kreis ist - außen - somit 3,89 m lang (12 x 32,4 cm). Der große Radius ist auch erforderlich, um den Abstand zwischen den Ebenen einerseits so zu halten, dass E-Loks mit gehobenem Pantograph durchkommen und andererseits sich die Neigung in Grenzen hält. Eine maßvolle Neigung macht einerseits den Loks bei Bergfahrt weniger Probleme und verhindert andererseits, dass bei sich Talfahrt die Kupplungen nicht verhaken.


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RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#11 von Yamby ( gelöscht ) , 21.09.2010 13:33

Hallo.

Also wenn die Holzpreise zu teuer sind zum experimentieren, dann nimm doch einfach einen stabilen Pappkarton. Die Pappkartons bekommt man ja überall, z.B. im Supermarkt oder Möbelmarkt gibt es recht große, einfach mal nachfragen die werfen die sowieso weg und du kannst meist sogar den Kreis komplett ausschneiden. Wenn es zu lapprig wird kann man den Karton ja versteifen, oder man benutzt dickeres Material.
Tante Märklin verschickt zum Beispiel ihre Artikel gerne in großen Kartons aus Doppelwellpappe, die sind fast 1cm stark und recht stabil. Mein Händler hatte da noch einige sehr große Kartons aus einer Lieferung C-Gleise im Lager und war froh das er sie nicht kleinschneiden musste für die Altpapiertonne

Gruß
Jens


Yamby

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#12 von captain_jack ( gelöscht ) , 21.09.2010 17:55

Hallo!

Ich habe die Wendel zum Testen unterschiedlicher Radien aus Lego aufgebaut. Im folgenden Bild habe ich Roco R4 verwendet. Ein Zug mit 9 maßstäblich langen Wagen ist absolut kein Problem. Bei Bedarf kann man die Wendel auch höher bauen und verschiedene Steigungen einfach ausprobieren.

Andrej


captain_jack

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#13 von Soulman ( gelöscht ) , 22.09.2010 23:58

Was sind das denn für Anhänger? Popwagen 2.0?


Soulman

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#14 von captain_jack ( gelöscht ) , 23.09.2010 12:02

Hallo!

Zitat von Soulman
Was sind das denn für Anhänger? Popwagen 2.0?



Das ist der "Zug der Züge" der ÖBB, darin gab es eine Ausstellung zum Jubiläum 1987.

Hier ein Video:



Andrej


captain_jack

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#15 von Soulman ( gelöscht ) , 24.09.2010 20:34

kannte ich nicht. Thx!


Soulman

RE: Gleiswendel-"Testlauf"

#16 von wsnt ( gelöscht ) , 15.10.2010 09:52

@Jens
Das mit den Pappkartons ist eine Möglichkeit, muß ich meinen MoBa-Dealer mal fragen. Danke.

@Andrej
Ist mit Lego 'ne klasse Idee.
Der Haken ist nur: Ich bin mittlerweile über 50 und habe meine Legosteine schon vor - sagen wir mal - 30-40 Jahren entsorgt....


wsnt

   


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