RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#1 von maquetista15 ( gelöscht ) , 20.09.2010 23:10

Hallo forum,

Ich habe mich dieser Tage daran errinnert, in einem Märklin Katalog, vor Urzeiten, mal gelesen zu haben das Drehgestellwagen nicht vor oder nach zweiachsigen Wagen eingereiht werden können!
Ist das so richtig oder habe ich da was Falsch verstanden?
Wenn jemand da ein wenig Licht ins Dunkel bringen kann, danke schon mal im voraus!


maquetista15

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#2 von K-P ( gelöscht ) , 20.09.2010 23:41

Hallo Eduard,

vermutlich meinst Du diese Textpassagen aus dem Buch "Die Märklin-Bahn H0 und ihr großes Vorbild":

Zitat
Es müssen z. B. Reisezüge möglichst aus gleichartigen Wagen zusammengesetzt werden, also entweder aus Drehgestellwagen oder aus zwei- und dreiachsigen Wagen. Dabei ist es üblich, die einzelnen Wagen eines Zuges in einer ganz bestimmten Reihenfolge zu ordnen. Im allgemeinen wird der Gepäckwagen gleich hinter der Lokomotive eingereiht; darauf folgt als nächster der Postwagen. Bei Pendelzugverkehr bilden diese beiden Wagen häufig auch das Zugende. Werden in Reisezügen, deren Höchstgeschwindigkeit mehr als 90 km/h beträgt, Güterwagen mitgeführt, so sind diese möglichst immer am Zugschluss einzuordnen.

...

Die Bildung der Güterzüge erfolgt ebenfalls wie die der Reisezüge nach bestimmten Vorschriften, für deren Einhaltung in diesem Falle der Rangierleiter verantwortlich ist.

...

Aus Sicherheitsgründen werden im Großbetrieb bei Güterzügen nach Möglichkeit die schweren Wagen hinter der Lokomotive und die leichteren am Zugende eingestellt. Eine solche Reihenfolge empfiehlt sich auch im Modellbahnbetrieb. Zugentgleisungen wird damit weitgehend vorgebeugt.

Achte in diesem Text möglichst auf die Worte "möglichst" und "nach Möglichkeit".

Freundliche Grüße

K-P


K-P

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#3 von maquetista15 ( gelöscht ) , 20.09.2010 23:55

Hallo K-P,

Das war es, genau diese Pasage schwirrte mir im Kopf herum!
Kannst du mir bitte sagen von wann das buch ist? Ich meine das mitte der 70´ger gelesen zu haben!


maquetista15

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#4 von K-P ( gelöscht ) , 21.09.2010 00:03

Ich besitze zwei Ausgaben: Eine von 09/1969 und eine von 08/1980. In beiden steht es auf den Seiten 201/204.


K-P

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#5 von maquetista15 ( gelöscht ) , 21.09.2010 00:19

Danke!
Dann kommt das mit der ausgabe von 1969 hin!
die hatte ein Nachbar und Freund von mir nämlich von seinem Grosvater geerbt.


maquetista15

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#6 von K-P ( gelöscht ) , 21.09.2010 00:29

Auf der '69er Ausgabe ist ein TEE mit der 103 002-2 dargestellt. Für spätere Ausgaben wurde die Abbildung "aktualisiert" und aus der Vorserien-103 die 103 113-7 gemacht.


K-P

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#7 von maquetista15 ( gelöscht ) , 21.09.2010 00:43

Daran kann ich mich jetzt nicht mehr errinnern!
Hab schon eingutes Gedächtnis aber das ist irgendwie nicht abgespeichert!


maquetista15

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#8 von markstutz ( gelöscht ) , 21.09.2010 17:23

Zitat von K-P

Zitat
(...)
Aus Sicherheitsgründen werden im Großbetrieb bei Güterzügen nach Möglichkeit die schweren Wagen hinter der Lokomotive und die leichteren am Zugende eingestellt. Eine solche Reihenfolge empfiehlt sich auch im Modellbahnbetrieb. Zugentgleisungen wird damit weitgehend vorgebeugt.




Heute morgen, 04.15 Uhr: vor dem Stellwerk fährt ein leerer Güterzug durch - nur auf dem letzten Wagen liegt ein einsamer Container. So ziemlich das Gegenteil von der Aussage oben

Typischerweise werden Güterwagen mit Bergverbot vorne eingestellt, da sie im Rbf zusammen mit der Zuglok vom Zugverband getrennt werden, bevor diesen über die Ablaufanlage geschickt wird.


markstutz

RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#9 von scotti , 21.09.2010 18:00

Zitat von K-P
Auf der '69er Ausgabe...



Mark,
überleg doch mal von welchen Zeiten da die Rede ist und welches hervorragende Wagenmaterial da zur Verfügung stand.
Ich glaube, da mußte noch etwas mehr auf die Zugbildung geachtet werden.


Fahrdienstliche Grüße Scotti


 
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RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#10 von LDG , 21.09.2010 18:11

Hallo Mark,

Zitat von markstutz

Zitat von K-P

Zitat
(...)
Aus Sicherheitsgründen werden im Großbetrieb bei Güterzügen nach Möglichkeit die schweren Wagen hinter der Lokomotive und die leichteren am Zugende eingestellt. Eine solche Reihenfolge empfiehlt sich auch im Modellbahnbetrieb. Zugentgleisungen wird damit weitgehend vorgebeugt.


Heute morgen, 04.15 Uhr: vor dem Stellwerk fährt ein leerer Güterzug durch - nur auf dem letzten Wagen liegt ein einsamer Container. So ziemlich das Gegenteil von der Aussage oben


Das Gegenteil ist es nicht (ich habe im Zitat mal zwei Worte fett markiert). Ausnahmen bestätigen immer die Regel . Wenn z.B. an einem "Unterwegsbahnhof" nur dieser eine Wagen mit Ladung verbleibt und der Rest geht unverändert weiter, dann ist es einfacher den Wagen abzuhängen, Zugschluß an den ehemals vorletzten Wagen, Bremsprobe und schon kann es für den Güterzug weiter gehen

Gruß,
Lothar


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RE: Einstellen von Güterwagen mit Drehgestell in einen Zug?

#11 von digilox1 ( gelöscht ) , 21.09.2010 18:18

Zitat
Achte in diesem Text möglichst auf die Worte "möglichst" und "nach Möglichkeit".



Auf der Gotthard-Route kam es vor wirklich ziemlich einigen Jahren zu einer Beinahe-Katastrophe, weil zwei SBB-Abteilungen miteinander im Clinch lagen: Betrieb und Buchhaltung.

Der Betrieb legte "möglichst" und "nach Möglichkeit" einigermassen extensiv aus, um die Rangierzeiten zu verringern und damit eingermassen fliessende Abläufe zu ermöglichen; die Buchhaltung dagegen setzte auf Energiesparen, koste es, was es wolle - in diesem Falle auf möglichst weitgehende Nutzung der Rekuperationsbremse in den Re 6/6 bei Talfahrt, sie soll deswegen sogar für eine höhere Bremsleistung zugelassen
worden sein.

In einem Falle nun sah "nach Möglichkeit" so aus: unmittelbar nach der Lok ein "Sputnik", eine jener ultraleichten SBB-Cabooses, sowie einige weitere leichte Wagen, gefolgt von schweren Kesselwagen, beladen mit Gefahrgut.
Der Lokführer war gehalten, den Zug möglichst nur mit der Rekuperationsbremse in Beharrung zu halten.

Es kam, wie es kommen musste: Die schweren Kesselwagen drückten die leichten Wagen aus dem Gleis, entgleisten selbst und stürzten teilweise um. Nur durch eine Verkettung glücklicher Zufälle blieben die Kesselwagen dicht.

Der Tenor des Artikels in der SER (Schweizerische Eisenbahn-Revue) war, dass da jemand genau wusste, was er tat, bzw. anordnete, als der Zug zusammengestellt wurde.

(Aus der Erinnerung wiedergegeben)

Gruss,
Manfred


digilox1

   


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