Moin,
Vor Jahren hatte ich mal ein Modell eines bekannten Herstellers, bei dem ein ähnlicher Effekt auftrat. Die Kunststoffachslager hatten sich zu weit gespreizt. Versuche mit vorsichtigem Erwärmen und zusammenpressen mittels einer Modellbauzwinge und gebastelten Holzlehre, und tagelangem einklemmen damit halfen nur für ein paar Stunden. Richtig erwärmen ist kaum möglich, ohne irgendetwas zu beschädigen. Normalerweise lassen sich verzogene Kunststoffteile so wieder in Form bringen. Es gelang aber nicht.
Hersteller und Händler existieren inzwischen nicht mehr, nur noch die Markennamen. Man hat mir damals das Modell - obwohl schon einige Zeit vergangen war, beim Händler umgetauscht und beim Hersteller reklamiert. Der Händler, bei dem ich gekauft hatte, existierte inzwischen auch nicht mehr. Ein anderer meinte, das gehöre zum Service (damals!).
Es kam nie heraus, warum das Fahrgestell an den Achslagern so verzogen war. Zwei mögliche Gründe:
- das Modell stand (mit oder ohne Verpackung) beim Händler in einer zu warmen Vitrine (Beleuchtung oder Sonne) oder eine Weile im Schaufenster.
- das Modell wurde fehlerhaft gefertigt, vermutlich das Chassis nicht genügend abgekühlt aus der Form genommen und gleich durch die Achsen und Montage zu weit gespreizt.
Beseitigen ließe sich das Manko nur sehr aufwendig: Zerlegung in alle Einzelkomponenten, Erwärmen des Achslagers bis zu der Temperatur (welche?), bei der der Kunsstoff sich nicht mehr elastisch verhält, sondern sich nachhaltig verformen läßt, danach Abkühlung. So weit hatte ich mich nicht getraut.
Modelle, bei denen der serienmäßige Radsatz schleift, wie oben beschrieben, hatte ich auch schon (Einzelfälle, ich weiß aber nicht mehr, welche das waren), jedenfalls nicht beim hier diskutierten Wagen, den ich nicht besitze. Dann hilft nur vorsichtiges Nacharbeiten mit Feile oder Fräser.
Gruß klein.uhu