RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#1 von Barmer Bergbahn , 26.01.2013 22:56

Guten Abend in die Runde,

mit einer Frage zum Einsatz der Dillenburger 94er wende ich mich heuer an die versammelte Expertenschaft.

Konkret geht es um den Einsatz der 94 als Streckenlok und hier innerhalb der Personenzugleistungen. Verfolgt man die einschlägigen Bildberichte im Internet, so sieht man zumeist Garnituren mit 4-achsigen Umbauwagen und jene Fotos stammen folgerichtig aus den späten 60ern.
Meine Frage wäre nun, ob es einen bestimmten Grund dafür gab, dass ausgerechnet die Vierachser zum Einsatz kamen. In dem Zusammenhang interessiert mich zudem, ob es nicht vielleicht auch anderen Wagen zu beobachten gab, wie etwa "Donnerbüchsen" oder beispielsweise 3-achsige Umbaupärchen.

Freue mich auf Eure Hilfe und wünsche allseits einen schönen Sonntag.


P.S. Wer sich für den Dillenburger Streckeneinsatz der starken Preußin interessiert, kann sich mit folgendem Link schon mal etwas "anfixen" lassen ...
http://www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Dillenburg


Liebe Grüße
Christian



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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#2 von Dwimbor , 27.01.2013 00:15

Du kannst das Gleiche z.B. auf der Höllentalbahn beobachten: Die Steilstreckenvorschrift 1963 erlaubte nur noch vierachsige Reisezugwagen auf Steilstrecken.


Viele Grüsse, Michael

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Bis bald!


 
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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#3 von Zimmerle ( gelöscht ) , 28.01.2013 15:46

Im Murgtal (Baiersbronn - Freudenstadt Stadt - Freudenstadt Hbf) kann ich mich auch an keine 3-Achser oder Donnerbüchsen erinnern.

Zimmerle


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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#4 von Barmer Bergbahn , 28.01.2013 17:07

Hallo,

danke für Eure ersten Antworten bzw. Hinweise. Ich finde die Sache halt insofern sehr interessant, da man das bekannte DR-Pendant am Rennsteig ja noch sehr lange mit eingesetzten Donnerbüchsen vorfinden konnte. Später setzte man dort dann sogar Doppelstockwagen ein, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Jedenfalls liefen am Rennsteig bis ca. Mitte der 70er noch Donnerbüchsen hinter der BR 94 und somit bietet sich eine vergleichende Betrachtung von Ost und West geradezu an. Sicherlich, die DB hatte in den Siebzigern anderes Material zur Verfügung, aber wenn die Vierach-Umbauwagen quasi eine Sicherheitsvorschrift waren, dann müssen die Uhren innerhalb der DR ja doch ein wenig anders getickt haben.

Dazu auch mal ein richtiger toller Link: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...094925,page=all


Liebe Grüße
Christian



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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#5 von h_wunderlich , 29.01.2013 12:48

Hallo Christian,

wenn ich das richtig im Kopf habe, waren die B3y zum grössten Teil mit einlösigen Bremsen,
die B4y jedoch generell mit mehrlösiger Bremse ausgerüstet; der auf fast jedem Foto ab
Bild 30 mitgeführte Di war laut Obermayer auch mit mehrlösiger Bremse ausgerüstet.

Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen, ist der grosse Nachteil der einlösigen Bremse
der, dass sie "erschöpfbar" ist, während die mehrlösige Bremse "unerschöpfbar" ist.

Unter dem Fachterminus "erschöpfbar" versteht man eine Bremse, die im Betrieb durch unbedachte
Bedienung (häufiges Bremsen und lösen der Bremse) an Wirkung verliert: Auf einer Steilstrecke
nicht wirklich wünschenswert.

Im Obermayer ist ausser über den Di leider über Donnerbüchsen somst nichts zu finden, aber ich
gehe davon aus, daß die restlichen Wagentypen auch eine mehrlösige Bremse hatten. Somit war
der Einsatz dieses Wagentyps auf den Steilstrecken der DR sicherlich problemlos möglich.

MfG Hartmut


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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#6 von Siegfried.F , 03.02.2013 11:51

Hallo Christian,
in der Oberhessischen Presse wird derzeit eine Serie über die von Marburg ausgehenden Bahnlinien veröffentlicht. Vielleicht kann der Autor zu deiner Frage etwas beitragen, denn die genannten Loks sind von Dillenburg aus auch auf Strecken Richtung Marburg unterwegs gewesen. Ich werde wegen deiner Frage auch mal einen Bekannten ansprechen, der eine große Fotosammlung eines ehemaligen Lokführers besitzt, der auch im Dillenburger Raum Bilder gemacht hat.
Schöne Grüße aus Marburg
Siegfried


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RE: Frage zum Steilstrecken-Einsatz der Dillenburger 94er

#7 von Dwimbor , 03.02.2013 12:04

Zitat von Siegfried.F
Hallo Christian,
in der Oberhessischen Presse wird derzeit eine Serie über die von Marburg ausgehenden Bahnlinien veröffentlicht. Vielleicht kann der Autor zu deiner Frage etwas beitragen, denn die genannten Loks sind von Dillenburg aus auch auf Strecken Richtung Marburg unterwegs gewesen. Ich werde wegen deiner Frage auch mal einen Bekannten ansprechen, der eine große Fotosammlung eines ehemaligen Lokführers besitzt, der auch im Dillenburger Raum Bilder gemacht hat.
Schöne Grüße aus Marburg
Siegfried



Fotos sind immer interessant, die Frage nach dem 'warum' ist ja geklärt.
Die Steilstreckenvorschrift findet sich übrigens hier, aber leider nur in der aktuellen Fassung. Unter 4 (1) steht: "Es dürfen nur Reisezugwagen mit Drehgestellen eingesetzt werden." Das ist unabhängig von der Bremsart (das findet sich separat als Anweisung) und wurde 1963 in die Vorschrift aufgenommen. Seitdem durfte auch auf der Höllentalbahn die bekannten Einheitsnebenbahnwagen nicht mehr verwendet werden.


Viele Grüsse, Michael

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